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Vorrichtung zum Bürsten von Blechen, insbesondere von Feinblechen
Beim doppelseitigen Bürsten von Blechen. mittels zweier übereinander angeordneter
Bürstenwalzen mit parallelen Achsen macht sich, insbesondere bei dünnen Blechstärken,
der Übelstand bemerkbar, daß die Blechenden infolge des Bürstendruckes und der durch
die Reibung des mit relativ hoher Umfangsgeschwindigkeit laufenden Bürstenwalzenpaares
hervorgerufenen Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Transport- und Arbeitswalzen
umschlagen. Hierdurch treten nicht nur erhebliche Betriebsstockungen ein, sondern
die Maschine, insbesondere die .empfindlichen und teurenArbeitswalzen, können, Schaden
leiden..
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Es werden daher erfindungsgemäß zwei Bürstenwalzenpaare hintereinandergeschaltet,
deren Drehsinn einander entgegengesetzt gerichtet ist, und zwar läuft das erstere
Walzenpaar in Richtung und das zweite entgegengesetzt der Durchgangsrichtung des
Bleches um. Im Leerlauf entfernen sich die Walzen jedes Bürstenwalzenpaares selbsttätig
voneinander, so daß sie das Arbeitsgut nicht berühren. Durch vor dem ersten und
hinter dem zweiten Bürstenwalzenpäar angeordnete Anschläge werden die Arbeitswalzen
jedes der beiden Bürstenwalzenpaare unabhängig zueinander durch das Walzgut. selbst
in Arbeitsstellung gebracht.
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Die Zeichnungen zeigen schematisch in Abb. i und :2 die Arbeitsweise
der bisherigen Arbeitsmethoden, Abb. 3 bis io den Gegenstand der Erfindung in verschiedenen
Arbeitsstellungen.
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Abb. i zeigt eine Bürstmaschine bisheriger Bauart mit entgegen der
Durchlaufrichtung des Bleches umlaufenden Bürstenwalzen und Abb. 2 eine solche,
bei der die Bürsten mit der Durchlaufrichtung des Bleches umlaufen. Die obere Bürstenwalze
i und die untere Bürstenwalze 2 sind in ihrer Höhenlage so eingestellt, daß sie
das zwischen ihnen hindurchgehende Arbeitsgut 5 auf der oberen und unteren Seite
unter gleichmäßiger Anstellung bearbeiten. Das Arbeitsgut 5 wird durch Transportrollenpaare
3 und q., welche vor und hinter dem Bürstenwalzenpaar angebracht sind, beispielsweise
von- rechts nach links, zwangsläufig durch das Arbeitswalzenpaar hindurchgeführt.
Die Umfangsgeschwindigkeit der Bürstenwalzen i und 2 ist gegenüber der Geschwindigkeit
des Arbeitsgutes 5 relativ hoch. Das Geschwindigkeitsverhältnis, mit dem in der
Praxis die besten Polier- und Bürstresultate erzielt wurden, beträgt beispielsweise
i : ioo bis i : Zoo. Es ist ohne weiteres klar, daß infolge dieser großen Geschwindigkeitsdifferenz
und infolgedesrelativ kleinen Widerstandes, den insbesondere dünne Bleche der Bürstarbeit
bieten, das Arbeitsgut 5 dazu neigt, von den schnell umlaufenden Bürsten nach oben
oder unten mitgerissen zu werden, wie dies. in Abb. i am vorderen Blechende und
in Abb. 2 ' am hinteren Blechende
punktiert eingezeichnet ist.
In der Praxis führen diese Störungen nicht nur zum Ausschu_Bwerden der betreffenden
Blechtafel, sondern zu empfindlichen Betriebsstockungen und unter Umständen zur
Vernichtung der Arbeitsbürsten, da die Blechkante wie ein Messer die Borsten der
Walzenbürsten abschert.
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In Abb. 3 bis Abb. io sind verschiedene Arbeitsstellungen einer Anlage
nach der Erfindung schematisch dargestellt. Es ist ein vorderes Bürstenwalzenpaar
6, 7 und ein hinteres, 8, 9, vorhanden, deren einzelne Walzen vertikal so zueinander
verstellt werden können, daß die Bürsten das hindurchgehende Blech entweder gleichmäßig
berühren (Arbeitsstellung) oder gar nicht berühren (Leerlaufstellung). Die Drehsinne
der einzelnen, ständig umlaufenden Walzen sind in der Zeichnung durch Pfeile angegeben,
ebenso der Durchlaufsinn des zu bearbeitenden Bleches io. Die Vertikalbewegung der
Walzen zueinander oder auseinander wirddurchgeeignet angebrachte Anschlägen und
1a über me-chachenische, elektrische, pneumatische, hydraulis o er ornbini.erte
@wischenele@nte @ürch das Arbeitsgut selbst eingeleitet. Die aufgerichtete Stellung
der Anschlagdaumen i i, 1z bewirkt ein Auseinanderrücken der Walzen um die Maße
a, a', b, b', wobei die Achsen der Arbeitswalzen genau parallel bleiben müssen.
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Werden dieAnschlagdaumen umgelegt (wie beispielsweise in Abb. 4 dargestellt),
so werden die Walzen des betreffenden Walzenpaares umgestellt. Diese Anstellung
erfolgt relativ schnell, so daß die Arbeitsstellung des betreffenden Walzenpaares
hergestellt ist, bei welcher das jetzt hindurchgehende Arbeitsgut io beiderseits
gleichmäßig bearbeitet wird.
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Außerdem sind noch Transportrollenpaare 11 14, 15 vor, zwischen und
hinter den Bürstenwalzenpaaren angebracht.
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Abb. 3 zeigt die Bereitschaftsstellung der Vorrichtung. Die Anschläge
ii und 1a sind in aufgerichteter Stellung, demgemäß vorderes und hinteres Walzenpaar
in Leerlaufstellung. Das Arbeitsgut io liegt zum Einführen fertig vor der Maschine.
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In Abb. 4 ist das Arbeitsgut io von dem vorderen Transportrollenpaar
13 in die Maschine eingeführt. Auf seinem Wege hat es den Anschlag i i umgelegt,
wodurch das vordere Arbeitswalzenpaar 6, 7 in Arbeitsstellung gekommen ist.
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In Abb. 5 ist das Arbeitsgut io von den Transportwalzenpaaren
13 und 14 so weit in die Maschine eingeführt worden, daß es sich mit seinem
vorderen Rand zwischen dem Bürstenwalzenpaar 8, 9 befindet. Da jedoch der Anschlag
1a sich noch in aufgerichteter Stellung befindet, läuft das Arbeitswalzenpaar 8,
9 in Leerlaufstellung, d. h, die Arbeitswalzen berühren das Arbeitsgut io nicht.
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In Abb. 6 sind beide Walzenpaare in Arbeitsstellung gekommen; in Abb.
7 und Abb. 8 ist das vordere Walzenpaar 6, 7 in Leerlaufstellung, und in Abb. 9
hat das hintere Ende des Arbeitsgutes io den Anschlag 1a freigegeben und damit auch
das hintere Walzen- . paar 8, 9 in Leerlaufstellung gebracht.
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Selbstverständlich braucht man bei der Bedienung der Anlage mit dem
Einführen der nächsten Blechtafel (Arbeitsgut io') in das vordere Transportrollenpaar
13 nicht so lange zu warten, bis die vorhergehende Blechtafel (Arbeitsgut
io) das hintere Transportrollenpaar 15 verlassen hat.
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In Abb. io ist der Zwischenraum zwischen den einzelnen Blechtafeln
des Arbeitsgutes io-und iö verringert. Der kleinste Abstand ist gegeben durch den
Abstand c des vorderen Arbeitswalzenpaares 6, 7 von dem vorderen Anschlag i i. Dieser
Abstand c muß gleich sein dem Abstand c' des hinteren Arbeitswalzenpaares 8, 9 von
dem hinteren Anschlag 1z.
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Durch die Erfindung ist nunmehr ein Umschlagen selbst der dünnsten
Bleche nicht mehr möglich, da das vordere Ende des Arbeitsgutes io nur von einem
Walzenpaar 6, 7 bearbeitet wird, dessen Arbeitsrichtung. entsprechend der Durchlaufrichtung
des Arbeitsgutes läuft, während das hintere Ende des Arbeitsgutes io nur von einem
Walzenpaar 8, 9 bearbeitet wird, dessen Arbeitsrichtung entgegengesetzt der Durchlaufrichtung
des Arbeitsgutes läuft. Hierdurch wird das vordere Ende des Arbeitsgutes io durch
die Bürstarbeit gewissermaßen in das Aggregat hineingezogen, wohingegen das hintere
Ende vermittels des Transportrollenpaares 15 durch das Arbeitsbürstenpaar
8, 9 hindurchgezogen wird. Die Transportrollenpaare 13, 14, 15,
welche
zur Schonung der Blechoberfläche zweckmäßig mit einemGummimantelversehen sind, um
gleichzeitig ein besseres Haften der Blechtafeln zu erzielen, müssen so aneinandergepreßt
sein,. daß ein Rutschen des Arbeitsgutes in ihnen ausgeschlossen ist. Damit wird
eine vollkommen gleichmäßige Durchlaufgeschwindigkeit des Arbeitsgutes gewährleistet.