DE58008C - Verfahren zur Herstellung von Medizinalthran - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Medizinalthran

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DE58008C
DE58008C DENDAT58008D DE58008DA DE58008C DE 58008 C DE58008 C DE 58008C DE NDAT58008 D DENDAT58008 D DE NDAT58008D DE 58008D A DE58008D A DE 58008DA DE 58008 C DE58008 C DE 58008C
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DE
Germany
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gas
thrane
livers
medicinal
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DENDAT58008D
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P. MÖLLER in Christiania, Norwegen
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B1/00Production of fats or fatty oils from raw materials
    • C11B1/12Production of fats or fatty oils from raw materials by melting out

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Description

KAISERLICHES
•PATENTAMT
: Der als Arzneimittel vielfach benutzte Dorschleberthran wird bekanntlich in der Weise gewonnen, dafs man die Dorschlebern gelinde erwärmt, wodurch das den.Thran einschliefsende Zellengewebe zerstört wird, so dafs sich der Thran an der Oberfläche ansammelt. Der so gewonnene Thrari wird raffinirt. Trotz der gröfsten Vorsicht; nun bei der Gewinnung und Raffinirung, trotzdem man möglichst frische Lebern verwendet und die Erhitzungsdauer möglichst einschränkt bezw.. die Temperatur möglichst niedrig hält, ist es bis jetzt; nicht gelungen, einen Thran ohne den als »Thrangeschmack« bezeichneten unangenehmen Beigeschmack zu gewinnen. ;
Da diese Thatsache einer ausgedehnteren Anwendung des Thrans in' der Medizin hinderlich ist, so wurden Versuche zur1 Ermittelung der Ursache des erwähnten Nebengeschmackes' und hieran anschliefsend zur Beseitigung des letzteren angestellt.
Für diese Versuche wurde der Gehalt des Thrans. bezw. der Thransäuren an Oxysäuren bestimmt, für welche Bestimmung das sogenannte Acetylirungsverfahren benutzt wurde. Dasselbe besteht bekanntlich darin, dafs man die Fettsäure durch Kochen mit Essigsäureanhydrid acetylirt, wobei die Säuren ohne Hydroxylgruppen unverändert bleiben. Man ermittelt nun in bekannter Weise die Säurezahl und die Verseifungszahl. Die Differenz beider Zahlen ist die Acetylzahl. Sobald die Fettsäure keine Oxysäure enthält, ist die Acetylzahl bis auf kleine Versuchsfehler gleich Null.
Bei der Anwendung dieses Bestimmungsverfahrens nun auf die Thransäuren stellte es sich heraus, dafs für die Ermittelung der Säurezahl viel mehr Alkohol als sonst üblich gebraucht wurde, da anderenfalls das Acetylradical abgespalten wurde. Trotz dieser Vorsicht aber gelang es bei Anwendung des Acetylirungsverfahrens nicht, genügend gleiche Säurezahlen bei Parallelbestimmungen zu erhalten. Ebenso wenig gelang es, genügend gleiche Verseifungszahlen bei Parallelbesfimmungen unter Anwendung des Acetylirungsverfahrens zu erlangen.
Da man also mit dem Thran trotz aller Vorsichtsmafsregeln bei zwei Parallel-Acetylirungen keine genügend gleichen Resultate erlangen konnte, so wurde daraufhin geprüft, ob der Thran selbst nicht diese Unregelmäfsigkeit verursache. Bei den Acetylirungen stellte sich einmal heraus, dafs die Acetylzahl verhältnifsmäfsig hoch war, dafs also im Thran ein bedeutender Antheil an Oxysäure vorhanden sein mufste, und dafs der Thran auch während dieser Behandlung sich dunkler färbte, sich also veränderte. Hiernach mufste angenommen werden, dafs der Thran leicht Oxysäuren zu bilden geneigt sei und sich somit auch schön während der Acetylirung bei seiner Erwärmung in Gegenwart der Luft oxydirt haben könnte.
Dafs diese Annahme zutreffend ist, ergaben Versuche, bei welchen das Acetylirungsverfahren mit den Thransäuren in Gegenwart eines indifferenten, d. h. eines die Oxydation nicht bewirkenden Gases, wie Wasserstoff und Kohlensäure, ausgeführt wurde. Derartige Bestimmungen gaben übereinstimmende Resultate und bedeutend niedrigere Acetylzahlen, als bei den an der Luft ausgeführten Acetylirungen.

Claims (1)

  1. So erhielt man bei letzteren Acetylzahlen von 30 bis 40, während bei den Versuchen in Wasserstoffgas als Acetylzahl 2 gefunden wurde. In letzterem Falle verändert sich auch die Farbe wenig oder gar nicht.
    Aus dieser leichten Oxydirbarkeit des Thrans schon bei seiner gelinden Erhitzung an der Luft erklärt es sich denn auch, dafs die in dem Medizinal- und Handelsthran enthaltenen, dem ursprünglichen Fettstoff fremden Bestandtheile, wie bei diesen Versuchen festgestellt wurde, Oxyfettsäuren sind, von welchen der oben erwähnte, dem Thran eigentümliche unangenehme Beigeschmack, der sogenannte »Thrangeschmack«, herstammt.
    Dementsprechend kann man nach vorliegender Erfindung den Thran möglichst frei von Thrangeschmack gewinnen, wenn man die Erhitzung der Leber unter Ausschlufs der Luft vornimmt, da alsdann die Bildung der Oxyfettsäuren verhindert wird.
    Das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Verfahren zur Herstellung eines Thrans, welcher vollkommen rein ist und nur den in der Leber vorhandenen natürlichen Fettstoff enthält, so dafs derselbe als Medizinalthran sehr geeignete Verwendung finden kann, wird danach zweckmäfsig in folgender Weise ausgeführt:
    Nachdem die Lebern mit kaltem Wasser sorgfältig gewaschen und alle kranken oder fauligen Lebern beseitigt sind, werden dieselben in das Schmelzgefäfs gebracht. Dasselbe ist vortheilhaft aus verzinntem Eisen hergestellt und mit doppelten Wänden und doppeltem Boden versehen. Der dadurch gebildete Mantelraum dient unter Einführung von Dampf zum Heizen und unter Einbringen von Wasser zum Kühlen des Behälters. Ferner ist das Schmelzgefäfs zweckmäfsig mit Rührwerk ausgestattet und mittelst eines Deckels dicht verschliefsbar. Durch letzteren führen Rohre zum Einleiten der indifferenten, eine Oxydation nicht bewirkenden Gase, beispielsweise Wasserstoff, Kohlensäure oder ein Ersatz für dieselben, wie Stickstoff oder andere, in gleichem Sinne indifferente Gase, und zum Wegleiten der verdrängten Luft bezw. des überschüssigen Gases.
    Nachdem das Schmelzgefäfs mit Lebern beschickt und fest verschlossen ist, wird die in demselben noch befindliche Luft entweder mit Hülfe einer Saugvorrichtung herausgesaugt und durch Zuleitung eines indifferenten Gases ersetzt, oder das Gas wird eingeleitet oder eingeprefst und dadurch die Luft aus dem Apparat herausgetrieben. Hierauf setzt man das Rührwerk in Thä'tigkeit, leitet Dampf in den Mantelraum und hält die Luft- bezw. Gashähne nur in ganz geringem Mafse geöffnet, so dafs nur ein schwacher Strom des indifferenten Gases in den Gefäfsinhalt eingeleitet wird, um die in der Lebermasse selbst noch zurückgehaltene und durch die nunmehr erhöhte WTärme während des Schmelzprocesses freiwerdende Luft völlig auszutreiben. Nachdem auf diese Weise sämmtlicher Thran ausgeschmolzen ist, wird der Dampf abgesperrt und statt seiner kaltes Wasser in den Mantelraum eingeleitet.
    Nachdem die Masse abgekühlt ist, stellt man die Gaszuleitung ab, giefst den Thran durch Siebe und behandelt ihn alsdann in sonst üblicher Weise weiter.
    Patεντ-AnspRU ch:
    Bei der Herstellung von Medizinalthran das Ausschmelzen des Thrans unter derart bewirktem Ausschlufs der Luft, das man in den das Thranmaterial enthaltenden, luftdicht abzuschliefsenden Ausschmelzgefäfsen die Luft durch ein indifferentes, d. h. Oxydation nicht bewirkendes Gas (Wasserstoff, Kohlensäure oder ein in gleichem Sinne wirkendes Ersatzmittel, wie Stickstoff) ersetzt, so dafs eine Oxydation der Thranfettsäure bei dem Ausschmelzen verhindert wird.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1052613B (de) * 1955-01-03 1959-03-12 Schlotterhose & Co Maschinenfa Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Lebertran
US4061199A (en) * 1974-12-03 1977-12-06 Karl-Heinz Werner Toosbuy Chassis for a vehicle capable of travelling over obstructions

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DE1052613B (de) * 1955-01-03 1959-03-12 Schlotterhose & Co Maschinenfa Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Lebertran
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