DE57934C - Einfach wirkende Pumpe mit zwei getrennten, je aus einem Saug- und einem Druckventil bestehenden Ventilsätzen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Speisepumpe ist dadurch gekennzeichnet, dafs sie zwei Ventilsätze an einem einzigen Pumpenkörper besitzt und dafs diese Ventilsätze einzeln nach Wunsch aufser Thätigkeit gesetzt werden können.

Der Vortheil dieser Anordnung besteht darin, dafs man den einen Ventilsatz in Thätigkeit setzen kann, wenn durch irgend einen Zufall der andere Ventilsatz aufser Betrieb kommt, ohne dafs hierbei der Gang der Pumpe unterbrochen wird, und gleichzeitig kann man auch den in seiner Function gestörten Ventilsatz ausbessern, ohne dafs ein Auseinandernehmen der Pumpe nöthig ist.

Der Erfindungsgegenstand ist auf beiliegender Zeichnung zur Darstellung gebracht.

Fig. ι zeigt einen Längsschnitt der Pumpe in Richtung der Schnittlinie 1-2, Fig. 3;

Fig. 2 zeigt eine Oberansicht derselben,

Fig. 3 einen Querschnitt in Richtung der Schnittlinie 3-4, Fig. 2, ;

Fig. 4 endlich einen Querschnitt nach der Schnittlinie 5-6, Fig. 2.

Die Pumpe besteht aus einem einzigen Pumpenkörper A, welcher zu beiden Seiten zwei Ventilsätze B und B¹ besitzt, welche vollkommen symmetrisch angeordnet und von einander vollkommen unabhängig sind. Der Cylinder und die Ventilsätze sind aus einem einzigen Stück gegossen. Jeder Ventilsatz besitzt ein Saugventil b (b^}) und ein Druckventil c (c^l), sowie einen Wechselhahn d(d^l). Die beiden Ventile b (b^l) und c (c^l) ruhen frei auf ihren konischen Sitzen und werden durch eine gemeinschaftliche Schraubenplatte / überdeckt, deren Lösung beide Ventile zur Auswechselung oder Einwechselung freigiebt. Die Kammer des Ventils b (b^l) hängt mit dem Raum unter dem Ventil c (c^l) durch einen geneigten seitlichen Kanal e (e^l) zusammen, welcher sich in die Zweigleitung ftf¹) an dem Wechselhahn d(d^l)\ha\t. Der Wechselhahn d(d^l), welcher durch eine Stopfbüchse abgedichtet wird, setzt durch die Zweigleitung f (f ¹J die Ventile mit einem Kanal g (g¹) in Verbindung, welcher in den Pumpenkörper mündet; derselbe Wechselhahn kann aber auch die Zweigleitung ftf¹) mit einem seitlichen, nach aufsen führenden Kanal in Verbindung setzen. Unterhalb des Saugventils b (b¹) liegt das Eintrittsrohr h (h¹) und über dem Druckventil das Austrittsrohr j (j¹). Sämmtliche Kanäle sind durch Schraubenköpfe verschlossen, und die Platte 1(I¹) besitzt den Lufthahn k (k ¹J. Der Pumpenkörper A besitzt einen Bronzeinnenmantel a, in dem der Kolbenkörper a^l sich bewegt, welcher einen Gabelknopf a² zum Zwecke der Verbindung mit der Pleuelstange trägt.

Die Wirkungsweise der Pumpe ist folgende: Beim Saugen verfolgt die Flüssigkeit den durch ausgezogenen Pfeil (Fig. 1) angegebenen Weg und hebt das Ventil b (b^l); beim Drücken verfolgt sie den durch punktirten Pfeil angegebenen Weg, indem sie die Druckventile hebt. Die Flüssigkeit passirt zwei Mal, und zwar beim Saugen und beim Drücken durch den Wechselhahn dfd'), und es genügt deshalb, nur diesen zu drehen, um erforderlichenfalls den einen

oder anderen Ventilsatz aufser Tha'tigkeit zu setzen. Die beiden Ventilsätze BB¹ können gleichmäfsig oder getrennt mit demselben Pumpenkörper arbeiten. Wenn einer derselben versagen sollte, so ist es möglich, ihn auszubessern, ohne die Pumpe aufzuhalten, welche dann mit dem anderen Ventilsatze wirkt. Die Ausbesserungen können an Ort und Stelle ausgeführt werden, dadurch, dafs man die die Deckplatte 1(I¹J haltende Schraube löst. .

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Einfach wirkende Pumpe mit zwei getrennten, je aus einem Saugventil (b bezw. b^l) und einem Druckventil (c bezw. C¹J bestehenden Ventilsätzen, welche durch Kanäle fg· bezw. g^l) und (f bezw. f¹) sowie die Wechselhähne (d bezw. d¹) mit dem Pumpencylinder in Verbindung stehen und durch Stellen der Wechselhähne (d bezw. d^lj einzeln aufser Thätigkeit gesetzt werden können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.