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Einschleif- und Bohrvorrichtung für Ventile und Zylinder Die Erfindung
betrifft eine zum Einschleifen von Ventilen, Neu- und Nachbohren von Zylindern verwendbare
Vorrichtung, die das Bearbeiten zweier Flächen gleichzeitig vermittels Formfräser
gestattet.
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Es sindbereits VorrichtungenzumEinschleifen von Ventilen und Nachbohren
von Zylindern im Gebrauch, bei welchen die rotierende Werkzeugspindel in einer besonderen
Vorschubschraube geführt wird. Der den Werkzeugen und der Spindel dabei gegebene
Halt ist aber in Anbetracht der Genauigkeit der auszuführenden Arbeit ungenügend.
Eine Entfernung des Halters zur Besichtigung des Arbeitsfortschrittes ist unmöglich,
weil die Werkzeuge nicht wieder so zusammengesetzt werden können, daß die Arbeit
in den begonnenen. Bahnen fortgeführt werden kann, wodurch der Zweck verfehlt und
das Arbeitsstück oft unbrauchbar wird.
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Erfindungsgemäß wird nun die in bekannter Weise in einer besonderen
Vorschubschraube geführte Werkzeugspindel vermittels Schraubkappen auf demVentilgehäuse
gehalten, während der Werkzeugkopf durch unterhalb der Werkzeuge vermittels einer
Plangewindescheibe in radialer Richtung verschiebbare bzw. einstellbare Führungsbacken
zentriert wird, die im eingestellten Durchmesser feststellbar sind. Dabei ist die
Vorrichtung für alle Ventilarten geeignet, insbesondere auch für Flanschenventile,
bei welchen ein Spindelträger zur Anwendung kommt, der zwecks Anpassung an die verschiedenen
Gewindedurchmesser Stufengewindestücke besitzt, die sowohl für Innen- als auch Außengewinde
geeignet sind.
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Ais Bohrvorrichtung für Zylinder wird gemäß der Erfindung ein Werkzeugkopf
mit mehreren Satz radial verschiebbaren und einstellbaren Führungsbacken benutzt,
von denen ein Satz gegen ein als Vorschneidwerkzeug benutztes Messer auswechselbar
ist, wobei die benutzten Profile genormt sind.
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Auf den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand als Einschleifvorrichtung
sowohl für Normal- als auch für Flanschenventile und als Bohrvorrichtung für Zylinder
in beispielsweisen Ausführungsformen dargestellt.
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Abb. z ist ein senkrechter Schnitt durch ein Normalventil mit aufgesetzter
Einschleifvorrichtung ; Abb. z ist eine teilweise Einzelansicht des unteren Endes
der Vorschubschraube und der von derselben geführten Werkzeugspindel samt Werkzeugkopf
Abb. 3 ist ein. waagerechter Schnitt nach Linie 3-3 der Abb. 2 ; Abb. q.
ist eine Einzelansicht einer Plangewindescheibe ; Abb. 5 ist ein Schnitt durch die
verstellbare Zentriervorrichtung ; -
Abb. 6 ist ein Schnitt durch
eine weitere Ausführungsform des Halters für Vorschubschraube und Werkzeugspindel;
Abb. 7 ist ein Schnitt durch den für Flanschenventile benutzten Spindelträger; Abb.
ß ist ein senkrechter Schnitt durch den Spindelträger nach Abb. 7; Abb. 9 ist eine
teilweise Vorderansicht eines Zylinderblockes mit aufgesetztem Zylinderbohrwerkzeug;
Abb. 1o ist eine Seitenansicht davon; Abb. ii ist ein senkrechter Schnitt durch
den Werkzeugkopf und seine Führungen; Abb. 12 ist eine Draufsicht davon; Abb. 13
ist ein Schnitt nach Linie 5-5 der Abb. 14; Abb. 14 ist ein Schnitt nach Linie 6-6
der Abb. 1i, und Abb. 15 ist eine Einzelansicht einer Plangewindescheibe. . Bei
der Verwendung als Einschleifvorrichtung wird die Werkzeugspindel a, die sich in
der Vorschubschraube b führt, mit ihrem Werkzeugkopf c in das Ventilgehäuse eingeführt.
Die Vorschubschraube b ist dabei als Gewindebüchse ausgebildet und sitzt in der
Schraubkappe d, welche auf dem Ventilgehäuse befestigt wird.
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In den Werkzeugkopf c werden die Werkzeuge e zur Bearbeitung von zwei
Flächen gleichzeitig eingesetzt, welche vermittels Deckplatte f und Klemmschrauben
g gehalten werden.
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Das Zentrieren und genaue Führen des Werkzeugkopfes in der Ventilbohrung
wird durch die Führungsbackenhherbeigeführt. Dieselben sind in Nuten des Werkzeugkopfes
c in radialer Richtung beweglich und stehen mit Zähnen mit einer Plangewindescheibe
i in Eingriff, vermittels welcher sie nach Art der Drehbankfutter verstellbar sind.
Die Mutter h dient zum Feststellen der Plangewindescheibe i nach erfolgter Einstellung
der Führungsbacken h.
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An Stelle der Schraubkappe d kann in besonderen Fällen auch ein Aufsatzstück
l (Abb. 6) verwendet werden, bei dem im Oberteil eine außen konische Führungsbüchsem
benutzt wird, die ein Innengewinde besitzt, in welchem sich die Vorschubschraube
b bewegt. Eine Verschlußmutter n dient dabei zur Sicherung und Feststellung der
Büchse m samt Vorschubschraube b.
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Bei mit Flanschen versehenen Ventilen wird der Spindelträger o benutzt.
Derselbe ist durch Stufengewindestückep,Plfürsämtliche Gewindedurchmesser von Ventilflanschen
verwendbar, und zwar sowohl für Innengewinde als auch nach Verdrehung der Gewindestücke
für Außengewinde. Diese Stufengewindestücke P, P1 sind an ihrer Oberseite mit kantigen
Ansätzen versehen, die den Weiten von Langlöchern q im Spindelträger o angepaßt
sind. In diesen Langlöchern. q sind die StufengewindestückeP, P1 nach Anpassen an
den jeweiligen Flanschdurchmesser mittels Schraubenbolzen y und Deckstücken feststellbar.
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Bei der Verwendung als Bohrvorrichtung zum Neu- oder Nachbohren von
Zylindern gemäß Abb. 9 bis 15 wird ein Gestell s angeordnet, dessen oberes Querstück
ein mit Innengewinde versehenes geeignetes Lager für den Durchtritt der Vorschubschraube
b besitzt. Der Werkzeugkopf c ist dabei so ausgebildet, daß er entweder mehrere
übereinander angeordnete radial verschiebbare Führungsbacken h aufnimmt oder aber
statt eines Satzes solcher Führungsbacken ein weiteres Werkzeuge', das den Werkzeugen
e als Vorschneider dient. Das Vorschneidwerkzeug e1 besitzt das gleiche Profil wie
die in Wegfall kommenden Führungsbacken h und wird durch Schrauben t in seinen Führungen
festgespannt.
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Die Verstellung der Führungsbacken h geschieht ebenfalls durch Plangewindescheiben
i. Eine besondere Führung erhalten die Backen h durch in ihren Vorderflächen vorgesehene
Stahlkugehi oder Rollen u.
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Bei Ingebrauchnahme der Vorrichtung wird die Werkzeugspindel a vermittels
einer Kurbel v in Umdrehung versetzt, die entweder direkt auf der Spindel aufgesetzt
wird (Abb. i) oder aber unter Vermittlung eines Zahnradgetriebes vertikal beweglich
vorgesehen werden kann (Abb. 9).
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Um eine beständige Beobachtung des Arbeitsvorganges vornehmen zu können,
ist die Schraubkappe d oder bei Anwendung des Spindelträgers o dieser mit Schauöffnungen
w versehen, durch welche das Ventilinnere besichtigt werden kann, ohne daß die Abnahme
der gesamten Vorrichtung vom Arbeitsstück nötig ist.