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Schwimmdecke aus waagerecht in gleicher Höhe angeordneten, voneinander
getrennten Schwimmkörpern Die Erfindung betrifft eine Schwimmdecke, wie sie z. B.
zum Abdecken von Petroleum, Öl u. dgl. enthaltenden Behältern dient. Es ist allgemein
gebräuchlich, bei der Aufbewahrung von Öl die Oberfläche des Öles mit einer Schwimmdecke
abzudecken, um die Verdunstung bzw. Vergasung des Öles zu verhüten und die Feuergefähr
zu vermindern. Die wirksamsten Decken dieser Art enthalten einen Luftraum über der
Öloberfläche. Durch einen solchen Luftraum wird das Öl gewissermaßen isoliert und
die Übertragung der Wärme von der Oberfläche der Decke verhindert, so daß der Boden
des in dem Tank befindlichen Öles kühl gehalten und die Verdunstung bzw. Vergasung
weiterhin vermindert wird. Zweckmäßig werden bei solchen Schwimmdecken die Lufträume
aus mehreren einzelnen Schwimmkörpern gebildet, die zu einer ganzen Decke zusammengesetzt
werden. Hierdurch hat man den Vorteil, daß die einzelnen Schwimmkörper getrennt
fertiggestellt werden können und daß die Zerstörung oder Beschädigung eines oder
mehrerer solcher Schwimmkörper z. B. durch Durchstechen o. dgl. nicht ein Senken
der ganzen Decke verursachen kann. Aus solchen einzelnen Schwimmkörpern zusammengesetzte
Decken sind mit Mitteln versehen, welche ermöglichen, einen Teil der Decken zwecks
Auswechselung oder Ausbesserung schnell zu entfernen. Diese bisher verwendeten,
aus einzelnen Schwimmkörpern zusammengesetzten Schwimmdecken erforderten eine vollständige
Fertigstellung der einzelnen Schwimmkörper vor dem Zusammenbau zu der Schwimmdecke.
Die Decken der einzelnen -Schwimmkörper werden angeschweißt oder angenietet, bevor
die Schwimmkörper zu dem Tank gesandt werden, für den sie bestimmt sind.
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Der Erfindung gemäß sind nun die einzelnen Schwimmkörper so ausgebildet,
daß ein oder mehrere Wandungen, z. B. die Decken, erst beim Zusammenbau der einzelnen
Schwimmkörper zu der ganzen Schwimmdecke an die Schwimmkörper angebracht werden.
Dabei besitzen die Schwimmkörper schräge Wände, so daß sie zum Versand leicht ineinandergesetzt
werden können.
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Der Erfindung gemäß sind ferner Mittel vorgesehen, um die einzelnen
Schwimmkörper leichter und schneller nach ihrem Zusammensetzen zu einer Schwimmdecke
aneinander befestigen zu können.
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Vorzugsweise wird die Belastung der Böden der einzelnen Schwimmkörper
auf die Decken und umgekehrt verteilt, damit ein Durchbiegen von Boden und Decke
vermieden wird und die Schwimmkörper der Schwimmdecke ihre ursprüngliche Form. beibehalten.
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Diese Verteilung der Belastung erfolgt zweckmäßig in bekannter Weise
mittels eines einfachen und billigen Gitterwerkes, das, wie die übrigen Teile, ebenfalls
unabhängig von den Schwimmkörpern billig hergestellt und in diese an Ort und Stelle
eingebaut werden kann.
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Fig. z zeigt eine Seitenansicht eines Teiles der aus einzelnen Schwimmkörpern
zusammengesetzten Schwimmdecke. '
Fig. 2 zeigt in größerer Darstellung
die Verbindung der Seitenwände der einzelnen Schwimmkörper miteinander, und zwar
in Richtung der Pfeile 2-2 der Fig. i gesehen.
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Fig.3 zeigt einen Schnitt durch Fig. 2 in Richtung der Geraden 3-3.
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Fig. 4 ist ein Schnitt durch Fig. 2 in Richtung der Geraden 4-4. -
- - -Fig. 5 zeigt eine andere Ausführungsform der in Fig. 3 und 4 veranschaulichten
Verbindung der Schwimmkörperseitenwände.
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Fig.6 zeigt schaubildlich einen Teil der Schwimmdecke und das zur
Verstärkung der Schwimmkörper dienende Gitterwerk. ' Fig. 7 und 8 zeigen Seitenansicht
und Schnitt des Gitterwerkes.
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Die Schwimmdecke ist aus den Schwimmkörpern 2 zusammengesetzt. Jeder
dieser Schwinunkörper ist aus Blech bis auf die Decke vollständig fertiggestellt,
Der Boden 3 des Schwimmkörpers ist an die Seitenwandungen 4 angeschweißt oder an
diesen in anderer Weise befestigt. Die Seitenwände 4 sind leicht nach außen geneigt,
so daß die verschiedenen Schwimmkörper 2 nach Entfernen der Decken 5 zum Versand
ineinandergesetzt werden können.
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Die Decken 5 der Schwimmkörper 2 sind mit nach oben gebogenen Flanschen
6 (Fug. 3) versehen, welche sich beim Zusammenbau .gegen die oberen Ränder der -
Seitenwandungen 4 legen. Die Decken 5 werden von den übrigen Teilen der Schwimmkörper
getrennt versandt. Zu diesem Zweck werden die Decken so geformt, daß sie ebenso
wie der übrige Teil der Schwimmkörper ineinandergesetzt werden können. Sollen die
Schwimmkörper zu einer Schwimmdecke zusammengesetzt werden, so setzt man die Schwimmkörper
ohne die Decken aneinander, wobei zwischen die anemanderstoßenden Seitenwände-4
eine Dichtung 7 eingesetzt wird.' Die Seitenwandungen werden dann aneinander befestigt
und so die Dichtung 7 zwischen ihnen festgeklemmt. Bei der dargestellten Ausführungsform
erfolgt- die Verbindung der Seitenwände 4 mittels Bolzen oder Nieten 8 (Fug. 2,
3), die am oberen Ende der Seitenwandungen angeordnet werden, und durch Bolzen oder
Nieten g (Fug. q.)-, welche unter den Decken 5 die Seitenwandungen 4 zusammenhalten.
Sind die Seitenwandungen 4, wie bei der beschriebenen Ausführungsform, leicht nach
außen geneigt, so werden die Seitenwandungen zur Aufnahme der Bolzen oder Nieten
g entsprechend gepreßt (s. -Bezugszeichen io, Fig. 4).
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Nachdem auf diese Weise die Seitenwandungen der Schwimmkörper 2 miteinander
verbunden- sind, werden die- Decken 5 eingesetzt und dabei zwischen die Deckenränder
6 und die. Seitenwandungen 4 Packungen oder Dichtungen ii - eingelegt. Alsdann wird
über die oberen Enden der Ränder 6 und der Seitenwandungen 4 ein in Längsrichtung
aufgeschlitztes Rohr oder ein anderes Klammerglied geschoben, welches das Ganze
zusammenhält. Bei Verwendung eines aufgeschlitzten Rohres werden die Ränder 6 am
obersten Ende 13 zweckmäßig nach außen umgebogen, um eine bessere Beriihrung mit
dem Rohr 12 zu erzielen.
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Jeder Schwimmkörper 2 ist zweckmäßig in bekannter Weise mit einer
oder mehreren Luftauslaßöffnungen 14 versehen zum Ausgleich des Druckes in dem Schwimmkörper
mit dem Drück der- Außenluft. Außerdem sind die Schwimmkörper so gebaut, daß das
auf sie fällendd Wasser zu dem nächsten Schwimmkörper -fließt, damit es gegebenenfalls
von einer Sammelstelle abgezogen werden kann. Zu diesem Zweck sind in die Seitenwandungen
4 und die Flansche 6-der Decke 5- der Schwimmkörper Öffnungen 16 (Fug. 2) eingeschnitten,
welche die zwischen den Flanschen 6 liegenden Räume- der - Schwimmdecke miteinander
verbinden. Um die Schwimmkörper so aneinander abzudichten, daß sich unter-.'def
- Decke ansammelnde Gas- oder Öldämpfe nicht entweichen, kann das Rohr i2 mit Dichtungsmaterial
17 ausgefüllt werden. Hierzu verwendet man vorteilhaft Bitumen- oder Pechverbindungen
aller Art.
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Bei der in Fig.5 gezeigten Verbindung der Schwimmkörper miteinander
sind zwischen die aneinanderstoßenden Seitenwandungen der Schwimmkörper 2 Packungen
7a_ angeordnet. Die Decken _5a der Schwimmkörper sind mit nach oben gebogenen Flanschen
6a versehen, die Seitenwandungen und die Packungen sind dann durch eine einzige
Reihe von Bolzen- 18 aneinandergeklemmt.
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Zweckmäßig sind die Flansche 6a am oberen Ende 2o nach außen gebogen,
derart, daß sie über den oberen Rand der Seitenwände 9,11 und -der Packungen 711
und iia eine Rinne 21 bilden, die mit Dichtungsmaterial gefüllt wird. Zum Füllen
der Rinne verwendet man Bitumen- oder Pechverbindungen, Stoffe, die zur gassicheren
Abdichtung geeignet sind.
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Bei der Verwendung der Schwimmdecke gemäß Erfindung können ein oder
mehrere Schwimmkörper durchstochen oder in anderer Weise beschädigt-werden, ohne
daß dadurch die Schwimmdecke sinkt. Ist einer der- Schwimmkörper beschädigt, so
kann derselbe von dem übrigen Teil der Decke gelöst und ein neuer Schwimmkörper
an seine Stelle gesetzt werden. Die Schwimmkörper sind so ausgebildet, daß sie beim
Versand ineinandergesetzt werden können, so daß sie ein Minimum an Raum erfordern
und so der Transport erheblich verbilligt, wird.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 sind die-' Schwimmkörper 2 sektorförmig
gestaltet. Die Schwimmdecke kann aus einem oder mehreren Ringen oder sektorförmigen
Körpern zusammen
gestellt werden, die an ihren oberen Kanten miteinander
verbunden werden. Diese Verbindung erfolgt, wie in Fig. i bis 5 gezeigt. Gegebenenfalls
können zur Verbindung auch nur Bolzen io6 verwendet werden, die durch die über die
Decken 5 herüberragenden Ränder -der Seitenwandungen 4 gesteckt werden. Die
Schwimmkörper 2 können aus leichtem Blech hergestellt werden.
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Ein Teil der Schwimmkörper oder jeder der Schwimmkörper ist mit einer
Versteifung io7 versehen. Diese -besteht aus Winkeleisen oder ähnlichen Gliedern,
die zu einem Gitterwerk zusammengesetzt sind und- unabhängig von dem Fabrikationsgang
der Schwimmkörper hergestellt werden kann. Das Gitterwerk 107 besteht aus einem
unteren Winkeleisen io8 und einem anderen Glied, das am Boden des Gitterwerkes eine
gerade Kante bildet, und aus einer oder mehreren Kanten zog, die in derselben senkrechten
Ebene wie die Kante io8 liegen. Die Kante zog liegt gegen die Unterseite der Schwimmkörperdecke
5. Die Kanten. zog können einander parallel verlaufen oder nach der Mitte der Decke
zu konvergieren, je nachdem, ob die Schwimmkörper parallel verlaufende Böden und
Decken haben, oder ob die Teile der Schwimmdecke so konstruiert sind, daß sie in
der Mitte der Decke in eine Spitze auslaufen.
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Zwischen der oberen Kante zog und der unteren io8 sind verschiedene
Tragglieder, und zwar vorzugsweise Stützen iio vorgesehen, welche die Glieder io8
und zog verbinden und in einem gewissen Abstand voneinander halten. Zur Verbindung
dienen ferner diagonal verlaufende Stangen iii. Es ist jedoch klar, daß jede zweckmäßige
und gewünschte Form der Verbindung zwischen oberem und unterem Glied des Gitterwerkes
verwendet werden kann. Die Glieder iio und iii können mit den Gliedern io8 und iog
durch Bolzen oder Nieten oder auch durch Schweißen verbunden werden.
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Das Gitterwerk kann in den Schwimmkörper eingesetzt werden, bevor
die Decke 5 an dem Schwimmkörper befestigt wird. Zweckmäßig wird das Gitterwerk
entweder an der Decke oder am Boden des Schwimmkörpers in beliebiger Weise befestigt,
zum Beispiel so, daß das untere Glied io8 bei 112 an den Boden des Schwimmkörpers
io3 angeschweißt wird. Die Gitterwerke sind in der Mitte jedes Schwimmkörpers 2
so angeordnet, daß sie in bezug auf die Schwimmdecke radial liegen. In dieser Lage
wird der Druck der Flüssigkeit unter den Böden 103 der Schwimmkörper durch
die gerade Kante io8 verteilt. Die Böden der Schwimmkörper werden daher waagerecht
gehalten und ein Verbiegen derselben verhindert. In derselben Weise verteilt das
obere Glied zog die z. B. durch Aufsetzen eines Gewichtes auf die Decke 5 erzeugte
Belastung auf die Böden 103. Dadurch wird verhindert, daß die Decken sich durch
das Aufsetzen der Gewichte durchbiegen. Auf diese Weise ergibt sich eine einfache
und wirksame Versteifung der die Schwimmdecke bildenden Schwimmkörper. Diese Versteifung
ist durch ein Mittel erreicht, das unabhängig von den Schwimmkörpern herstellbar
ist. Jeder Schwimmkörper ist mit einem Luftauslaufmittel 14 versehen zum Ausgleich
des Luftdruckes in dem Schwimmkörper mit dem Druck der Außenluft.
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Es wird darauf hingewiesen, daß die Seiten 4 der Schwimmkörper Gaskanäle
311 (Fig. 1) bilden. Diese Kanäle fangen die Gase beim Aufsteigen durch die Flüssigkeit
auf und bilden einen Raum, welcher der von den Gasen mitgerissenen Flüssigkeit ermöglicht,
sich wieder abzuscheiden. Da getrennte Schwimmkörper vorgesehen sind, werden diese
Kanäle 311 untereinander verbunden und bilden auf diese Weise unter der, Decke einen
beträchtlichen Raum, in welchem sich die Gase sammeln und aufgefangen werden können.
Gegebenenfalls kann ein Rohr zum Ablassen solcher Gase vorgesehen werden. Die Gase
dürfen aber nicht frei herausgelassen, sondern können unter jeden gewünschten Druck
gehalten werden. Wenn erforderlich, kann ein Sicherheitsventil oder eine selbsttätig
gesteuerte Öffnung vorgesehen werden, für den Fall, daß der gewünschte Druck überstiegen
wird. Wenn ein solches Ventil oder eine solche Öffnung nicht vorgesehen ist, können
die überschüssigen, den zulässigen Druck übersteigenden Gase am Umfang der Schwimmdecke,
d. h. durch die Dichtung abgelassen werden. Gleichgültig, wie diese Entlüftung erfolgt,
ergibt die Anordnung der Kanäle 311 zwischen den Schwimmkörpern sozusagen unter
dem die Flüssigkeit abdeckenden Dach einen erheblichen Vorteil. Wenn ein solcher
Raum über dem Flüssigkeitsspiegel nicht vorhanden ist und sich eine große Gasmenge
ansammelt und am Umfang der Dichtung an einer Stelle ausgelassen wird, wird dabei
die Flüssigkeit mehr oder weniger mitgerissen und auf die Oberfläche der Decke geworfen.
Wenn dagegen unter dem Dach ein mehr oder weniger verteilter Gasraum, wie die Kanäle
311, vorgesehen ist, verteilt sich das Gas und ermöglicht eine Ausscheidung der
Flüssigkeit. Wenn der Druck zu groß ist, kann das Gas durch ein Ablaßrohr o. dgl.
am Umfang der Dichtung abgelassen werden. Ein derartiges Ausströmen wird jedoch
nicht auf eine Stelle konzentriert, sondern möglichst um den ganzen Umfang verteilt,
so daß praktisch keine Flüssigkeit mitgerissen wird. Gegebenenfalls können die Kanäle
311 durch ein mittleres Ablaßrohr oder durch ein oder mehrere sich durch die Schwimmkörper
erstreckenden Rohre entlüftet werden.