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Maschine zum Zwicken und Nähen von Veldtschoen-Schuhen Wenn man Schuhwerk
mit nach außen vorstehender Schaftkante, sogenannte Veldtschoen-Arbeit, ohne vorhergehendes
Zwicken nähen - will, so benutzt man gewöhnlich eine Zange zum Anziehen des Schaftes,
die in Verbindung mit einer der Seitenflächen des Werkstückes in Berührung tretenden
Führung die Zwickarbeit besorgt. Das Nähen wird dann durch eine gerade auf- und
abwärts gehende Nadel bewirkt. Um den Schaftrand in .den Winkel zwischen Sohle und
Leistenweite hineinzudrücken, kann man neben der feststehenden Werkstückführung
auch eine Rolle verwenden.
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Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun eine Zwick- und Nähmaschine
.dieser Art, bei %velcher die Rolle und die Führung für das Werkstück so ausgebildet
sind, daß ohne Verwendung einer Zange durch :die angetriebene Rolle selbst die Zwickarbeit
.ausgeführt und gleichzeitig der Vorschub des Werkstückes bewirkt wird. Eine in
.dieser Weise arbeitende Maschine ist einfacher und kann schneller laufen als eine
mit Zwickzangen arbeitende Maschine. Die Rolle bewirkt den. Vorschub, und bei geeigneter
Formgebung der mit der Leistenseite in Berührung tretenden Führung kann das Werkstück
etwas schräg zur Vorschublinie gehalten werden, so daß die Rolle eine genügende
Zugwirkung auf den Schaftrand ausübt. Das Werkstück wird von einer mit .der Sohle
in Berührung tretenden Rolle getragen, (die gleichfalls einen Antrieb erhält, um
den Vorschub zu unterstützen. Damit, wie es an der Schuhspitze notwendig ist, eine
gewisse Faltenbildung im Schaftrande ermöglicht ist, kann man die Umlaufsgeschwindigkeit
der Zwickrolle größer wählen als die Umlaufsgeschwindi.gkeit der mit der Sohle in
Berührung tretenden Rolle.
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Die Zwickrolle ist zur Sohle hin beweglich und wird von -der Anlaßvorrichtung
der Maschine derart gesteuert, daß die Zwickrolle bei stillstehender Maschine abgehoben
ist und sich beim Anlassen auf das Werkstück senkt. Die Abstellvorrichtung der Maschine
ist so eingerichtet, .daß beim Anhalten der Maschine die Rolle und die Nadel am
höchsten Punkt ihrer Bewegungsbahn zum Stillstand kommen, um .das Werkstück herausnehmen
und ein. 'neues einsetzen zu können, während aridere Teile der Maschine weiterlaufen.
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Der Erfindungsgegenstand ist in den Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht.
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Fig. z ist ein linke Seitenansicht der gesamten Maschine.
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Fig, a ist eine linke Seitenansicht des Maschinenkopfes in vergrößertemaßstabe.
Fig.
3 ist eine Vorderansicht .des in Fig. 2 dargestellten Maschinenkopfes.
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Fig.4 stellt teilweise im Schnitt das über einen Leisten angebrachte
Oberleder und die Brandsohle eines Veldtschoen-Schuhes dar, in welcher Verfassung
das Werkstück der Maschine dargeboten wind.
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Fi:g. 5 ist eine rechte Seitenansicht des Maschinenkopfes.
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Fig.6 ist eine Seitenansicht ähnlich der Fig. 5 in vergrößertem Maßstabe
unter Weglassung der Seitenplatte und mit einem der Maschine dargebotenen Schuh.
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Fi,g. 7 ist eine :der Fig. 6 ähnliche Darstellung.
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Fig. 8 ist eine Einzelansicht eines Teiles der Triebvorrichtung der
Nadelstange.
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Fig. 9 ist eine der Fig. 7 ähnliche Ansicht, in der die Maschinenteile
in einer Lage (dar-,gestellt sind, die sie beim Durchstechen des Werkstückes :durch
:die Nadel einnehmen.
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Fig. io ist eine vergrößerte Ansicht der Zwick- und Vorschubrollen
sowie deren Antriebsvorrichtung und der Nähvorrichtung.
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Fig. i i ist eine vergrößerte Vorderansicht des Maschinenkopfes.
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Fig . i2 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie 12-i2 der Fig.
6 in vergrößertem Maßstabe.
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Fig. 13 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie 13-r3 der Fig.
io.
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Fi:g. 14 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie 14-14 der Fig.
5.
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Fig. 15 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie 15-r5 der Fig.
i in vergrößertem Maßstabe.
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Fig. 16 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie 16-16 der Fig.
15.
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Fig. 17, 18 und ig sind Teilansichten, in der die Tätigkeit der Nadel,
eines Schleifenaufnehmers und eines Fadenabschneiders @dargestellt sind.
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Fig.2o und 2r sind Einzelansichten von rechts der in Fg. 18 und i9
dargestellten Teile.
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Fig. 22 und 23 sind Draufsichten auf den Fadenabschneider und .die
Fadenschleife, die in der in Fig. 18 und i9 dargestellten Stellung durchschnitten
wird. .
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Fig. 24 und 25 sind :diagrammatische Ansichten, in denen ,dargestellt
ist, wie :das Oberleder über den Leisten gezogen und in gezwickter Stellung befestigt
ist.
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Die in den Zeichnungen dargestellte Maschine besteht aus einem von
einer Säule 4 getragenen Kopf 2. Innerhalb der Säule befinden sich ein Elektromotor
6, Treibriemen 8 und io und eine Kupplung i2, die von einem Fußhebel 14 betätigt
wird. Vorn und oben an der Säule ist ein Schaltkasten 16 für den Motor angebracht,
und weiterhin sind Deckel 18, 2o und 22 von passender Form vorgesehen, die die sich
bewegenden Teile umschließen. Ein Behälter 24 auf einer Konsole 26 enthält den Nähfadenknäuel.
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Die Nähvorrichtung besteht aus einer geraden Ührnadel 28 und einem
sich umdrehenden Schleifenaufnehmer 30 von bekannter Bauart. Der letztere
ist fest auf einer Welle 3a der Maschine und bildet zusammen mit der Nadel einen
Einfadenkettenstich (Fig. io, 17 und 21). Die Nadelstange 34 kann sich in Führungen
in dem Gestellteil 36 (Fig. 6, 7, 9) auf und ab bewegen und wird .durch einen Winkelhebel
38 (Fig. 5) angetrieben, der an einem Bolzen 40 drehbar ist. Der Bolzen 40 ist durch
eine Schraube 42 (Fig. 2 und 14) mit .dem Maschinengestell verbunden. Das eine Ende
des Winkelhebels 38 weist einen Stift 44 (Fig. 9) auf, der durch einen Bolzen und
eine Mutter 46 festgehalten wird und durch das gabelförmige Ende eines Gliedes 48
hindurchragt, das um einen Stift drehbar ist, der in ähnlicher Weise durch einen
Bolzen in einem Ansatz 49 eines gespaltenen Bundes 50 befestigt ist. Der Bund
50 ist durch eine Schraube 52 auf der Nadelstange festgeklemmt.
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Ein Bund 54 (Fig. 14) ist an dem einen Ende des Bolzens 40 außerhalb
des Winkelhebels' 38 durch eine Klemmschraube 56 befestigt und dient dem Zweck,
den Winkelhebel auf dem Bolzen zu halten. In (der Nähe des Winkelhebels 38 befindet
sich ein zweiter um den Bolzen 40 (Fig. 6. und 7) drehbarer Winkelhebel 58, der,
wie weiter unten im einzelnen beschrieben, den. ersten Winkelhebel 38 antreibt und
selbst durch eine Stange angetrieben wind, die mit ihrem unteren Ende mit einem
Kurbelteil 62 der Hauptwelle 32 verbunden ist. Dieser Kurbelteil 62 weist
eine sphärische Führungsfläche auf, mit der eine Muffe 64 (Fig. g und 14) und eine
mit einem Scharnier versehene Kappe 66 in Eingriff steht, wodurch diese Teile eine
sogenannte Kugelgelenkverbindung zwischen dem Kurbelteil 62 und der den Winkelhebel
58 betätigenden Stange darstellen. Ein Ansatz 68 an der Muffe 64 geeist eine Führungshülse
70 auf, die als Anschlag dient und das Schließen der Kappe 66 nach dem Ansatz 68
hin begrenzt, wenn der Bolzen 72 angezogen wird, der durch die Führungshülse hindurchragt
und in einen entsprechenden Ansatz 74 der Kappe eingeschraubt ist. An dem Ende des
Bolzens 72 befindet' sich eine Klemmutter 76. Dieselbe Bauart ist an dem oberen
Ende der Verbindungsstange verwandt. Der Winkelhebel58 weist eine Kugel
78 auf, die einen verkleinerten Gelenkteil besitzt, der durch das Ende des
Winkelhebels hindurchragt und durch die Mutter 8o (Fig. 14) festgehalten
wird.
Die Länge der Verbindungsstange (und somit der Punkt, an der die Nadel zum Stillstand
kommt) kann verändert werden, da der mittlere Teil 82 der Verbindungsstange
verstellbar ist, der mit seinen entgegengesetzt gerichteten Schraubengewinden an
beiden Enden in die Muffenteile 64 eingeschraubt ist, wobei Stellmuttern 84 die
gewünschte Einstellung aufrechterhalten.
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Die Vorrichtung zum Antreiben des Winkelhebels 38 durch den Winkelhebel
58, der selbst von der Verbindungsstange hin und her geschwungen wird, besteht aus
einem Paar zusammenwirkender Ansätze 86, 88, die an diesen Winkelhebeln 35, 58 (Fig.
14) angebracht sind, und weiterhin aus einer Klinke go, die bei 92 an dem Winkelhebel
38 angelenkt ist und über einen Stift 94 an dein freien Ende des Winkelhebels 58
einfallen kann. Wenn die Klinke mit dem Stift 94 in Eingriff stellt, werden die
Ansätze 86, 88 in enger Berührung zueinander gehalten, und die beiden Winkelhebel
38, 58 wirken als ein einziger Winkelhebel, der eine hin und her gehende Bewegung
von der Verbindungsstange auf die Nadelstange 34 überträgt.
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Der Drehzapfen 92 der Klinke 9o kann sich in einer Muffe 96 drehen,
die in dem freien Ende des Winkelhebels 38 angebracht ist. Weiterhin befindet sich
ein Arm 98 auf diesem Zapfen 9.2. Das Ende des Armes 98 ist mit einer Spiralfeder
ioo verbunden, die auf einem bei 104 mit dem Winkelhebel 38 verbundenen Gelenkstück
rot befestigt ist und einen Stichzähler, bei roh angedeutet, betätigt (Fig. 9).
Die Feder ioo hat den Zweck, die Klinke go in festem Eingriff mit dem Stift 94 während
der raschen Schwingung der Winkelhebel zu halten. Die Klinke weist einen hinteren
herabdrückbaren Ansatz 1o8 auf. Wird der Ansatz 1o8 herabgedrückt, so wird die Klinke
gelöst und damit die Tätigkeit des Winkelhebels 38 und der mit ihm verbundenen Nadelstange
aufgehoben, wodurch naturgemäß der Nähvorgang angehalten wird. Um die Klinke zu
betätigen, befindet sich ein Stift iio fest an einem Arm z12 auf einer von dem Trethebel
14 (Abb. i) gesteuerten Umsteuerwelle 116 in einem Lager 118 (Fig. 4 des Gestelles.
Der Arm 112 weist eine Einbuchtung i2o auf, die über die Muffe 96 gleitet, wenn
die Nadelstange an dem obersten.Ende ihrer Bewegungsbahn ankommt, wobei der Eintritt
der Muffe 96 in die Einbuchtung i2o eine Abwärtsbewegung des Armes 112 gestattet.
Diese Abwärtsbewegung des Armes 112 bringt dessen Stift iio in Eingriff mit dem
Endstück 1o8 der Klinke, so daß die Klinke von dem Stift 94 des Winkelhebels 58
gelöst wird. Auf Grund dieser Anordnung ist es möglich, die Nadel-Stange, selbst
wenn die Maschine mit ziemlich hoher Geschwindigkeit läuft, ohne wesentlichen Ruck
und Erschütterung anzuhalten. Die '@ adelstange wird dabei von den Antriebsvorrichtungen
in dem Zeitpunkt entkuppelt und angehalten, in dem sie im Begriff ist, ihre Bewegungsrichtung
an dein oberen. Ende ihrer Bewegungsbahn zu ändern. Die Nadel wird somit sofort
in dieser Ruhestellung gehalten, während ihre Triebvorrichtung, verkörpert durch
den Winkelhebel 58, die Verbindungsstange und die Welle 32, allmählich ausläuft.
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Die Umsteuerwelle i16 ist mit dem Trethebel 14 durch Stangen r22,
124 (Fig.-1, 14) verbunden, wobei die letztere 124 durch Ein Drehauge 126 an dem
Ende eines Armes 128 hindurchgeht, der durch eine Klemmschraube 130 mit dem
äußeren Ende der Welle 116 verbunden ist. Eine Spiralfeder 131 zwischen dem an der
Stange 124 angebrachten Bund 133 und der Oberfläche eines Tisches 135 ist
bestrebt, den Arm 128 emporzuheben und die Welle 116 in ihre Stillstandstellung
zu drehen. Schrauben 132, 134 befinden sich an dem mit Gewinde versehenen Ende des
Gliedes 12,4, und zwar an beiden Seiten des Drehauges 126. Die aneinanderliegenden
Enden der Stangen z22, i24 ragen durch Drehaugen 136 an dem einen Ende eines Armes
138 (Fig. i) hindurch. Der Arm 138 ist auf einer an einem Arm 142 (Fig. 1 und 15)
drehbaren Welle i4o festgeklemmt. Der Arm r42 erstreckt sich von einer Konsole im
Innern der Säule nach auswärts (Fig. i). Ein zweiter Arm 143 ist an der Trägerwelle
i4o festgeklemmt (Fig. 15 und 16), an dem ein Finger 144 durch Schrauben 146, befestigt
ist. Der Finger 144 kann die Kupplung 12 einrücken, wodurch von dem andauernd getriebenen
Motor 6 Kraft nach dem Kopf 2 der Maschine übertragen wird. Die Kupplung 12 besteht
aus einer Riemenscheibe 148 (Fig. 16), die durch einen Riemen 8 mit dem Motor 6
verbunden ist und auf einer in einer Muffe 152 drehbaren Welle 150 sitzt. Die Muffe
152 besitzt einen geflanschten Teil 153, an dem die angetriebene Riemenscheibe 154
durch Bolzen 155 befestigt ist. Mit der Riemenscheibe 154 steht ein Treibriemen
io in Verbindung, der Kraft auf eine Riemenscheibe 156 .an der Welle 32 in dem Kopf
der Maschine überträgt. Diese Muffe 152 dreht sich innerhalb eines langen. Lagers
158 in der Konsole. Geeignete Kugellager 16o, eine Ölführung 162 und ein Ölbehälter
164 (Fig. 15) sind in Verbindung mit dem Lager 158 angebracht. Der` Kupplungsteil
166 ist fest auf der Welle i5o, während der andere entsprechende Teil 167 mit Bolzen
168 in entsprechende Vertiefungen 170 in der angetriebenen Riemenscheibe
154
einpaßt. Der Kupplungsteil 167 weist ebenfalls einen axialen
Bolzen 172 auf, der von der Riemenscheibe aus sich nach vorn erstreckt und an seinem
Ende eine Kugel 174 trägt, gegen welche der Finger 144, der die Kupplung einrückt,
anschlägt. Eine Spiralfeder 176 umgibt den Bolzen 172 und liegt zwischen der Nabe
der angetriebenen Riemenscheibe und einem Bund 178. Diese Feder 176 bezweckt, die
beiden Kupplungsteile i66, 167 voneinander zu trennen, um die Kupplung auszurücken,
sobald der Druck des Fingers 144 gegen die Kugel 174 aufgehoben ist.
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Während der Trethebel 14 sich in emporgehobener Stellung befindet,
nimmt die Welle i 16 die in Fig. 6 dargestellte Stellung ein, in der der Arm 112
gesenkt ist und die Muffe 96 mit der Kerbe 12o in Eingriff steht, während die Klinke
go gelöst und emporgehoben ist. Wenn der Trethebel herabgedrückt wird, wird durch
die dadurch bedingte Drehung der Welle 116 der Arm 112 in die in Fig. 7 gezeigte
Stellung und endlich in die in Fig. 9 dargestellte Stellung bewegt. Die Klinke ist
in der Zwischenzeit von dem Stift iio freigegeben worden und bewegt sich auf den
Stift 94 herab, so daß der Haken der Klinke unmittelbar. über diesen Stift 94 gleitet,
oder wenn der Stift 94 sich nicht unterhalb der Klinke befindet, die Klinke mit
dem Stift dann in Eingriff tritt, sobald durch die Bewegung des Winkelhebels 58
der Stift in eine solche Lage gebracht wird, daß die Klinke über den Stift einfallen
kann. Danach bewegen sich die beiden Winkelhebel 38, 58 als eine Einheit
und treiben die Nadelstange, wie in Fig. 9 dargestellt, so lange, als der Trethebel
in herabgedrückter Stellung verbleibt und die Kupplung eingerückt ist. Es ist offensichtlich,
daß, wenn der Trethebel freigegeben wird, er sich emporhebt, dadurch die Kupplung
ausrückt und die Maschinenteile ihre in Fig. 6 angedeutete Stellung einnehmen.
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Zum Zwicken eines Veldtschoen-Schuhes ist in Verbindung mit den bereits
beschriebenen Maschinenteilen eine neuartige Vorrichtung angeordnet, durch welche
das Oberleder über den Leisten gezogen wird. Diese Vorrichtung besteht, wie dargestellt,
hauptsächlich aus einem Paar sich unterbrochen drehender Rollen i8o, 182, die so
angeordnet sind, daß die Randteile des Oberleders und der Sohle des sich lose über
dem Leisten befindlichen Werkstückes (Fig. 4) zwischen den Rollen erfaßt werden.
Die untere Rolle 182 sitzt unmittelbar auf dem verkleinerten vorderen Ende der Welle
32 und kann sich frei drehen. Das rückwärtige Ende der Rollennabe weist Ansätze
184 (Fig. io) auf, die in entsprechende Vertiefungen an dem vorderen Ende einer
Muffe 186 einpassen. Die Muffe 186 kann sich ebenfalls frei um die Welle drehen.
Eine diametral durch die Nabe angebrachte Öffnung 244 gestattet Zugang zu der Klemmschraube
246, die die Welle des Schleifenaufnehmers 30 in der Bohrung an dem Ende
der Welle 32 festhält. Die Muffe 186 befindet sich in einem Lager 188 des Maschinengestelles
und wird einerseits durch einen am Ende der Muffe durch eine Schraube 192 aufgeklemmten
Bund igo und andererseits durch einen Teil von größerem Durchmesser eines Schraubenrades
194 gegen axiale Bewegung gehalten. Mit diesem Schraubenrad 194 steht ein zweites
Schraubenrad 196 in Eingriff, das durch einen Stift und eine Mutter 198 (Fig. i
i) auf dem einen Ende einer kurzen Welle Zoo befestigt ist. Diese Welle Zoo erstreckt
sich quer durch die Maschine und ist in dem Maschinengestell ummittelbar unter dem
verkleinerten Endteil der Welle 32 gelagert. Die Welle Zoo wird durch eine besondere
Vorrichtung in Verbindung mit einer Horton-Kupplung in Unterbrechungen gedreht.
Diese Antriebsvorrichtung der Welle Zoo besteht aus einem angetriebenen Teil 2o2,
fest an der Welle, einem treibenden Teil 2o6, der den angetriebenen Teil. 2o2 umgibt,
und Rollen 204, die zwischen diesen zwei Teilen 2o2, 2o6 eingefügt sind. Das Treibglied
2o6 ist durch eine Schraube 2o8 mit einem Gelenkstück 2io drehbar verbunden. Das
Gelenkstück 2io ist bei 212 mit dem unteren Arm eines Winkelhebels 214 verbunden
(Fig. 9 und i i ), der an einer in dem Lager 218 des Maschinengestelles drehbaren
Welle 216 angelenkt ist (Fig. 12). Das andere Ende dieses Winkelhebels 214 ist durch
ein Gelenkstück 22o und Stifte 222 und 224 (Fig. 8 und 14) mit dem unteren Ende
des die Nadelstange treibenden Winkelhebels 38 verbunden. Diese Teile sind so angeordnet,
-daß, .wenn die Nadelstange sich emporbewegt, das Verbindungsglied 22o den waagerechten
Arm des Winkelhebels 214 emporzieht, wobei der andere Arm des Winkelhebels 214 und
das mit ihm verbundene Gelenkstück 21o nach rückwärts bewegt werden. Dadurch wird
die untere Rolle 182 selbst auf Grund der Horton-Kupplung und des Schraubenrades
194 im Gegenzeigersinn bewegt (Fig. 3 und i i). Beim Vergleich der jeweiligen Stellung
des Gliedes 2 i o in Fig. 6 und 9 ist festzustellen, daß das Glied 22o etwas über
seine im wesentlichen senkrechte und mit dem unteren Arm des Winkelhebels geradlinige
Stellung hinausbewegt ist, wenn die Nadel sich an dem tiefsten Punkt ihrer Bewegungsbahn
befindet: Die Nadel wird somit, ohne mit dem Werkstück in Berührung zu kommen, emporgehoben,
bevor
das obere Ende des Verbindungsstückes 22o ein hinreichendes
Stück wieder nach vorn bewegt worden ist, und zwar nach der in Fig.6 dargestellten
Stellung, um eine Antriebsbewegung auf den Winkelhebe12i4 zu übertragen, durch welche
die Rolle selbst angetrieben und das Werkstück vorgeschoben wird.
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Die obere Rolle 18o ist um einen Bolzen 226 drehbar. Der Bolzen 226
wird durch eine Klemmschraube 228 in einer Muffe 23o festgehalten, die an einem
bei 234 an dem Maschinengestell angelenkten Teil 232 angebracht ist. Das innere
Ende der Rollennabe weist Ansätze 24o auf, die in entsprechend geformte Vertiefungen
in dem Nabenende eines Schraubenrades 242 einpassen, das ebenfalls um den Bolzen
226 zwischen der Rolle i8o und der Muffe 23o drehbar ist. Das Schraubenrad 242 hat
die Aufgabe, die obere Rolle i8o in Verbindung mit einem mit ihm in Eingriff stehenden
Schraubenrad 244 anzutreiben, das durch einen Stift und eine Mutter 248 an dem einen
Ende einer in Lagern des Teiles 232 drehbaren, Welle 246 drehbar ist. An dem anderen
Ende dieser Welle 246 befindet sich der angetriebene Teil 25o (Fig. io) einer Horton-Kupplung
von ähnlicher Bauart wie der in Verbindung mit der unteren Rolle verwandte angetriebene
Teil 202. Wie bei der unteren Rolle ist der treibende Teil oder die Umhausung dieser
Kupplung drehbar mit einem Lenker 252 verbunden, der mit seinem anderen Ende an
einem Winkelhebel 254 (Fig. 7 und 8) angelenkt ist. Der Winkelhebel 254 ist um die
Welle 216 neben dem Winkelhebe1254, der die untere Rolle treibt, drehbar. Das andere
Ende des Winkelhebels 254 ist durch ein Verbindungsstück 256 (Fig.8 und 14) mit
dem unteren Ende des die Nadelstange treibenden Winkelhebels 38 verbunden. Dieses
Glied 256 ist an dem Stift 224 neben dem Glied 22o drehbar.
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Aus Fig. 12 ist ersichtlich, daß der Winkelhebel 254 an einem Teil
258 der - Welle 216 angebracht ist, der bezüglich des Lagers 218 der-Welle 216 exzentrisch
angeordnet ist und ebenfalls exzentrisch zu dem Teil der Welle 216 ist, an dem der
die untere Rolle treibende Winkelhebel 214 angebracht ist. Wie in Fig. 2 dargestellt,
weist das Ende der Welle 216 einen Handgriff 7,56 mit einem federnden Stöpsel
259 auf, der mit einer Reihe von auf einem Kurvenstück 262 angeordneten Löchern
26o an der Außenseite der Maschine in Eingriff treten kann. Diese Anordnung gestattet
eine Verstellung des Winkelverhältnisses der Exzenterwelle 216 um ungefähr 9o°.
Die Wirkung einer solchen Verstellung ist, daß die Achse des exzentrischen Teiles
258 und damit der Mittelpunkt, um welchen der die obere Rolle treibende Winkelhebel
254 schwingt, bezüglich des Endes der Nadelstange 38, mit welchen der Winkelhebel
durch das Glied 256 befestigt ist, verlegt wird. Es wird dadurch der Neigungsgrad
des Gliedes 267 bezüglich der Senkrechten geändert, wenn der Nadelwinkelhebel das
Ende seines Hubes beim Emporheben der Nadelstange erreicht. Gleichzeitig wird damit
die Größe der Winkelbewegung des Winkelhebels 254 und der davon abhängige Umdrehungsgrad
der oberen Rolle verändert. Es ist somit ersichtlich, daß diese Verstellung eine
Veränderung der relativen Vorschubbewegungen der beiden Vorschubrollen gestattet,
insbesondere hinsichtlich der Geschwindigkeitsgröße, um welche die obere Rolle die
untere Rolle übertrifft.
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Die Maschine besitzt weiterhin eine Vorrichtung, die die Vorschubrollen
in Eingriff mit dem Werkstück bringt, diese während der Bearbeitung eines Schuhes
in dieser Stellung hält und dieselben voneinander trennt, so daß das Werkstück der
Maschine dargeboten oder aus derselben herausgenommen werden kann. Diese Vorrichtung
umfaßt einen Knickhebel, der mit dem Teil 232, an dem die obere Rolle befestigt
ist, verbunden ist. Ein Glied dieses Knickhebels besteht aus einem Zapfen 264, der
durch eine Schraube 266 an der Seite der Muffe 23o artgelenkt ist. Dieser Zapfen
264 gleitet durch eine Öffnung in einem Drehbolzen 268, dessen eines Ende in einem
Lager eines Armes 270 (Fig. 6 und i i) drehbar ist. Der Arm 27o ist ein Teil
eines Gliedes 272, das an einem Bolzen 274 des Maschinengestelles angelenkt ist.
Die Nabe dieses Gliedes 272 ist, wie bei 276 (Fig. i i) dargestellt, verkleinert.
Die gespaltene Nabe eines Teiles 28o ist durch einen Bolzen 278 auf der Nabe des
Gliedes 272 aufgeklemmt. Der Teil 28o weist einen herabragenden Arm 282 auf, in
dessen Ende das verkleinerte und abgesetzte Ende des Drehbolzens 268 vermittels
einer Mutter 284 drehbar gelagert ist. Der Zapfen 264 weist einen Anschlagstift
286 auf, der durch dessen Ende über dem Drehzapfen 268 angebracht ist, so daß, wenn
das Glied 272 in einer Richtung um seinen Drehzapfen 274 geschwungen wird, der Anschlagstift
286 mit dem Drehzapfen 268 in Berührung kommt, wodurch vermittels des Zapfens 264
der Teil 232 emporgehoben und die obere Rolle von der unteren Rolle getrennt wird.
Der Zapfen 264 ist von einer Spiralfeder 288 umgeben, die zwischen dem unteren Ende
des Zapfens 264 und dem Drehzapfen 268 eingefügt ist und den Zweck hat, die obere
Rolle nachgiebig gegen das Werkstück anzupressen, so daß jegliche Beschädigung des
Schuhoberleders vermieden wird und gleichzeitig die Rolle sich der verschiedenen
Dicke des Werkstückes
anpassen kann. Die Feder hat den weiteren
Zweck, die Rollen und die mit ihnen verbundenen Teile in ihrer Arbeitsstellung (Fig.9)
zu halten. Die Achse des Drehzapfens 268 ist nämlich so angeordnet, daß sie sich
über die die Achsen des Bolzens 274 und der Drehschraube 266 verbindende Linie hinausbewegt,
wenn das Glied 272 zum Senken der oberen Rolle geschwungen wird, wobei die Maschinenteile
in. dieser Stellung durch eine verstellbare Anschlagschraube 29o an dem Ende eines
Armes 292 des Gliedes 28o, die mit dem Maschinengestell in Berührung tritt, angehalten
werden. Die obere Rolle wird somit auf Grund einer Knickhebelwirkung tierabgebracht,
um das Werkstück zu ergreifen, wobei dieser Knickhebel die verhältnismäßig steife
Feder 288 leicht überwindet, während dann die Feder selbst den Knickhebel in gestreckter
Stellung festhält und die Rollen das Werkstück fest ergreifen. Eine Spiralfeder
294 ist an dem Arm 292 angebracht und besitzt die Aufgabe, die Schwingung des Gliedes
272 zu unterstützen, wenn der Knickhebel geknickt wird, um die obere Rolle wieder
von der unteren Rolle wegzubewegen. Ein Anschlag 296 an dem Arm 282 (Fig. 9) schlägt
gegen eine Schulter 298 an dem Maschinengestell an und begrenzt die Drehung des
Gliedes 272. Die Feder 294 ist jedoch nicht stark genug, um das Knickgelenk gegen
die Wirkung der Feder 288 zu knicken, sobald der Knickhebel gestreckt ist.
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Die Vorrichtung, die das Herabsenken und Emporheben der oberen Rolle
bewirkt, umfaßt weiterhin einen Haken 3oo, der an dem Ende eines Armes 304 (Fig.
9, 14) durch einen Bolzen und eine Mutter 3o2 angelenkt ist. Der Arm 304 ist durch
eine Schraube 114 auf der Umsteuerwelle 116 festgeklemmt. Der Haken 3oo kann mit
einem Bolzen 3o6, der sich seitwärts von einem Arm 3o8 des Gliedes 272 erstreckt,
in Eingriff treten. Der Haken besitzt weiterhin eine Feder 310 (Fig. 9, 14), die
um seinen Drehzapfen gewickelt ist und die den Haken gegen den Bolzen 3o6 anhält.
Wenn die Maschine unter Hochstellung des Trethebels zum Stillstand kommt, steht
der Haken 300 mit dem Bolzen 3o6 in Eingriff (Fig. 6). Sobald der Trethebel
herabgedrückt wird, wird durch die Umdrehung der Umsteuerwelle 116 der Haken von
der Umsteuerwelle hinwegbewegt, wobei der Haken das Glied 272 dreht, bis der Knickhebel
über seine Totpunktlage hinausbewegt ist. Während der kurzen Zeit, und zwar nachdem
der Knickhebel seinen Totpunkt durchlaufen hat und bevor die Anschlagschraube 29o
gegen das Maschinengestell angeschlagen hat, treibt anstatt des Hakens 3oo die Feder
288 das Glied 272, da die obere Rolle bereits mit dem Werkstück in Berührung getreten
ist und durch den Widerstand des Werkstückes - die Feder 288 mehr oder weniger zusammengepreßt
worden ist. In diesem Moment wird der Haken 300 von dem Bolzen 3o6 durch
den Anschlag einer Schraube 312- befreit, die durch das Ende eines Armes 314 an
dem Glied 272 durchgeschraubt ist (Fig. 9). Der leichte Haken 3oo wird auf diese
Weise ohne Schwierigkeit enthakt und der Bolzen 3o6 zur Bewegung freigegeben.
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Auf diese Weise nehmen die Maschinenteile die in Fig. 9 angedeutete
Stellung ein, in der der Knickhebel gestreckt und festgehalten wird und in der die
obere Rolle gegen das Werkstück herabgepreßt ist. Zur gleichen Zeit ist der Stift
11o an dem Arm 112 von dem Endstück der Klinke-9o hinweggehoben worden und die KIinke
über den Stift 94 eingefallen, wodurch der Winkelhebel 38 mit dem Winkelhebel
58 gekuppelt wird. Nachdem der I4aken 300 von dem Bolzen 3o6 freigegeben
worden ist, wird durch eine weitere Drehung der Umsteuerwelle 116 die Hauptkupplung
der Maschine eingerückt und die Maschine angelassen.
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Der Schuh wird, wenn er der Maschine dargeboten ist, durch die untere
Vorschubrolle 182 und durch einen Werkstückträger 316 (Fig. 1o) getragen. Der untere
Teil des Werkstückträgers 3i6 weist eine Zunge 318 auf, die in eine entsprechende
Aushöhlung in einer Platte 32o einpaßt, an welcher Platte auch der Werkstückträger
316 durch Schrauben 322 befestigt ist. Die Platte 32o ist selbst an einem Ansatz
324 des Maschinengestelles angebracht, an dem sich ebenfalls ein Steg 326 befindet,
der das Lager 188 für das vordere Ende der Hauptwelle 32 trägt. Der Werkstückträger
316 -weist eine bei 332 angedeutete Öffnung auf, die freien Zugang zu dem Schleifenaufnehmer
30 gestattet.
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Die Rollen drehen sich bei dem Aufwärtshub der Nadel, sobald die Nadel
sich aus dem Werkstück herausbewegt hat. Die Zwickwirkung der Rollen erfolgt deshalb
schrittweise vorwärts um den Schuh herum, wobei das Oberleder j edesmal, wenn die
Nadel das Werkstück verläßt, ergriffen wird und dann sofort in gezwickter Stellung
mit der Sohle befestigt wird, während das Oberleder in dieser Stellung durch die
Rollen gehalten wird. Es sei bemerkt, daß die Nadel sich diametral zu den Rollen
bewegt und deshalb in das Werkstück unmittelbar zwischen dem Leisten und dem Angriffspunkt
der Rollen einsticht. Es besteht deshalb keine Möglichkeit, daß die Zwickwirkung
verlorengeht, bevor das Oberleder mit der Sohle vernäht wird. Die Rollen sowohl
wie die Nadel sind ebenfalls sehr nahe zueinander angeordnet,
so
-daß der Arbeiter den Schuh in irgendwelcher Richtung sch-,vingen kann, während
er von der Maschine vorwärts geschoben wird. Die Naht, die das Oberleder in gezwickter
Stellung mit der Sohle verbindet, kann ebenfalls sehr nahe zu der Leistenseite um
den Schuh herum angebracht werden. Die Handhabung des Werkstückes und die richtige
Anbringung der Naht wird ebenfalls dadurch erleichtert, daß die obere Rolle kegelstumpfförinig
ausgebildet ist und ihre Grundfläche von größerem Durchmesser nach außen zu, d.
h. gegen den Leisten zu, liegt.
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Die Tätigkeit der soweit beschriebenen Maschine ist wie folgt: Ein
Werkstück, bestehend aus einer an dem Leisten angehefteten Sohle und einem lose,
um den Leisten herumgelegten Oberleder wird in richtiger Einstellung dieser Werkstückteile
von dem Arbeiter so der Maschine dargeboten, daß die Randteile der Sohle und des
Oberleders zwischen den zwei Vorschubrollen eingefügt werden und dann der Trethebel
herabgedrückt wird, um diese Teile, wie in Fig. io dargestellt, zusammenzuklemmen.
Bei dem Einrücken derKupplung durchsticht die Nadel das Werkstück und vereinigt
damit das Oberleder und die Sohle durch einen Stich, und sobald die Nadel das Werkstück
wieder verläßt, schieben die Rollen den Schuh um eine Stichlänge nach links. Wie
bereits dargestellt, kann die obere Rolle i8o mit größerer Geschwindigkeit gedreht
werden als die untere Rolle 182, finit dem Ergebnis, daß die Sohle und infolgedessen
der Schuh als ein Ganzes mit einer Geschwindigkeit vorgeschoben wird, die hauptsächlich
nur der Geschwindigkeit der unteren Rolle entspricht, während der Oberlederrand
von der oberen Rolle mit einer größeren Geschwindigkeit vorgeschoben wird, so daß
das Oberledermaterial leicht in Falten gelegt und in dieser Verfassung mit der Sohle
vernäht wird. Das Oberleder wird dabei leicht um den Leisten herum in der allgemeinen
Ebene der Sohle durch die Wirkung der oberen Rolle gezogen und seine Fülle und Schlaffheit
dadurch aufgehoben. Das durch die überschüssige Geschwindigkeit der oberen Rolle
18o bedingte Kräuseln des Oberlederrandes kann, wie bereits dargestellt, durch den
Handhebel 256 an der Außenseite der Maschine reguliert werden. Ein weiteres Schutzmittel
zur Verhütung einer zu starken Beanspruchung des Oberleders besteht in der Sperrklinkenwirkung
der Horton-Kupplung, die die untere Ralle 182 treibt. Wenn nämlich durch das Falten
die Fülle oder Schlaffheit des Oberleders entfernt worden ist und das Oberleder
somit straff gegen die Leistenseiten angezogen worden ist, wird der Schuh nunmehr
von der oberen Rolle allein vorgeschoben, ohne daß die oben beschriebene relative
Bewegung des Oberleders bezüglich der Sohle und des mit der Sohle verbundenen Leistens
herbeigeführt wird, da die untere Rolle 182, in diesem Falle in einer der Geschwindigkeit
der oberen Rolle gleichen Geschwindigkeit gedreht wird. Es ist klar, daß diese vermehrte
Geschwindigkeit der unteren Rolle die Geschwindigkeit, die ihr von der Horton-Kupplung
verliehen wird, übertrifft. Auf diese Weise wird verhindert, daß das Oberleder zerrissen,
zerkratzt oder über dem Leisten verzerrt wird. Diese Wirkung der unteren Rolle ist
in Anpassung an die Erfordernisse verschiedener Schuharten mit weichem- oder hartem
Oberledermaterial regulierbar. Zu diesem Zweck steht ein Sattel 334 mit der in Fig.
13 dargestellten peripherälen Rille 336 der unteren Rolle in Eingriff, wodurch der
Sattel eine Bremswirkung ausüben kann. Dieser Sattel besitzt ein kreisförmiges Loch
und ist an einem exzentrischen Teil 338 eines Stiftes an dem Ende der Platte
32o angebracht. Das vordere Ehde dieses Stiftes weist eine Rille 34o auf (Fig. ii),
durch welche der Stift so gedreht werden kann, daß das Ende des Sattels mit mehr
oder weniger Stärke nach Wunsch gegen die untere Rolle angepreßt wird und somit
die Bremswirkung, die die untere Rolle in ihrer gewöhnlichen Geschwindigkeit zu
erhalten sucht, verstellbar ist. Es kann dadurch vermieden werden, daß die untere
Rolle und der von ihr erfaßte Sohlenrandteil in der größeren Geschwindigkeit der
oberen Rolle vorgeschoben werden. Diese Verstellung verhindert ebenfalls, daß der
Stich durch die schnelle Drehung der oberen Rolle unnötigerweise in die Länge gezogen
wird. Durch Schraubenmutter 342 an dem oberen Ende dieses soeben erwähnten Stiftes
wird die jeweilige Einstellung aufrechterhalten. Der Sattel 334 wirkt ebenfalls
als ein Hilfsträger für das Wellenende 32, da er die untere Rolle gegen den nach
unten gerichteten Druck des Werkstückes stützt.
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Zusätzlich zu der bereits beschriebenen Zwickvorrichtung besitzt die
Maschine weiterhin Vorrichtungen, die unter Zusammenwirkung mit den Rollen das Oberleder
quer zu der Vorschubrichtung schieben, wobei dieser Querzug während der Bearbeitung
des Schuhes nach Wunsch verändert werden kann. Wie dargestellt, besteht diese Vorrichtung
aus einem Schutzteil und Führer 238 an dem äußeren Ende des Bolzens 226, der die
obere Rolle i8o trägt. Dieser Schutzteil ist am besten in Fig. zo, ii und 24 ersichtlich
und besitzt die Form einer senkrechten Rippe, die quer zu der Vorschubrichtung hervorragt
und eine Berührung der Nadel mit dem Oberleder verhindert. Die Außenfläche dieser
Rippe
liegt, wie in Fig.6, 7 und io dargestellt, gegen das aufgeleistete Oberleder an
und bildet gleichzeitig eine Führung für den Schuh, durch die, wenn der Schuh der
Maschine in einer solchen Stellung dargeboten wird, daß die Leistenseite gegenüber
dem Angriffspunkte der Rollen eine Winkelstellung bezüglich der Vorschubrichtung
oder, besser, der Richtung, in der die Rollen i8o, 182 das Werkstück vorzuschieben
beabsichtigen, einnimmt, der ganze Schuh auswärts oder quer zu der Vorschubrichtung
bewegt und gleichzeitig in der Vorschubrichtung durch die Rollen weitergeschoben
wird. Diese Wirkung der Führung 238, nämlich den Schuh quer zu der Vorschubrichtung
nach außen zu bewegen, ist durch Pfeile in Fig.24 und 25 angedeutet, und es ist
aus denselben Figuren ersichtlich, daß der Betrag, zu dem der Schuh quer bewegt
wird, dadurch verändert werden kann, daß die Winkellage der Leistenseite an der
Nähstelle zu der normalen Vorschubrichtung verändert wird. Während dieser Querbewegung
des Werkstückes gleitet die Sohle mit dem Leisten nach außen über die Oberfläche
der unteren Rolle. Das Oberleder jedoch, das mehr oder weniger sich lose über dem
Leisten befindet, bewegt sich nicht mit dem Leisten und der Sohle, sondern wird
durch die obere Rolle festgehalten und gleitet über die Oberfläche des Sohlenrandes,
bis der dadurch auf das Oberleder ausgeübte Zug so stark ist, daß das Oberleder
unter der oberen Rolle herausgleiten kann. Damit die Rollen ihre Vorschubtätigkeit
jederzeit genau ausüben und damit zur gleichen Zeit die Sohle über die untere Rolle
gleiten und das Oberleder unter der oberen Rolle herausgleiten kann, bevor es zerrissen
wird, sind die Oberflächen der Rollen mit passend geformten, sich längsweise erstreckenden
Rippen oder Zähnen versehen. Die Rillen der unteren Rolle sind nämlich, wie in Fig.
i i dargestellt, über ihre ganze Länge von gleicher Tiefe, während die Rillen der
oberen Rolle an dem inneren Ende der Rolle tiefer sind als an dem äußeren Ende (Fig.
24, 25).
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Die Maschine ist ebenfalls mit einer Fadenabschneidvorrichtung ausgestattet,
die aus einer gebogenen Klinge 344 besteht (Fig. 3 und i i), welche durch Schrauben
346 auf einem Hebel 348 befestigt ist. Der Hebel 348 ist auf dem Zapfen 35o in einem
Lager in der Platte 32o drehbar und weist eine Spiralfeder 352 auf, die einerseits
mit dem Maschinengestell und andererseits mit einem Arm 354 des Hebels 348 verbunden
ist. Die Feder 352 versucht den Hebel 348 so zu bewegen, daß sich die Schneide der
Klinge 344 unmittelbar unterhalb der Oberfläche des Werkstückträgers 3i6 quer durch
die Bewegungsbahn der Nadel bewogt. Der Werkstückträger 316 ist so angeordnet, daß
sich die Klinge zwischen der hinteren Fläche des Werkstückträgers und der unteren
Vorschubrolle bewegen kann. Der Zapfen 350 weist einen durch eine Schraube
358 mit ihm verbundenen Finger 356 auf (Fig. io, ii). Eine Schraube 359 auf dem-
Finger 356 kann auf einen Ansatz 36o an der Platte 32o aufschlagen und bestimmt
dadurch die Länge der Bewegungsbahn der Klinge 344 in der Richtung nach der Nadel.
Das von der Klinge weiter entfernte Ende des Hebels 348 steht mit dem einen Ende
eines Hebels 362 in Eingriff, der bei 364 an dem Maschinengestell drehbar .und durch
eine Schraube 366 mit dem Ende eines Verbindungsstückes 368 verbunden ist (Fig.
ii). Das andere Ende des Verbindungsstückes 368 ist durch eine Schraube
370 mit dem Arm 270
des Gliedes 272 verbunden. Das Glied 272 hebt und
senkt, wie bereits oben dargestellt, die obere Vorschubrolle. Wenn die obere Rolle
emporgehoben wird, und dadurch das Werkstück freigegeben wird, nimmt das Glied 272
die in Fig.6 dargestellte Stellung ein, zieht dabei das Verbindungsglied 368 aufwärts,
bewegt das freie Ende des Hebels 36o von dem Hebel 348, an dem sich diese Klinge
befindet, hinweg und gestattet damit dem Hebel 348 und der mit ihm verbundenen Klinge
unter dem Einfluß der Feder 352 so zu schwingen, daß die Klinge quer durch die Bewegungsbahn
der Nadel in der in Fig. 17 und 23 dargestellten Art und Weise bewegt wird. In diesen
Fig. 17 und 23 ist weiterhin ausgeführt, daß die Klinge eine schräge Schneide besitzt,
die sich so über die Bewegungsbahn der Nadel bewegt, daß nur der eine Schenkel der
Fadenschleife, die von dem Schleifenaufnehmer gehalten wird, zwischen demSchleifenaufnehmer
und derNadel durchschnitten wird. Es ist dies dadurch möglich, daß die beiden Schenkel
der Fadenschleife die in Fig.22 und 23 angedeutete Stellung einnehmen, sobald sich
die Nadel emporhebt, wobei gleichzeitig die Anschlagschraube 359 so eingestellt
ist, daß der rückwärtige Schenkel der Fadenschleife durchschnitten wird. Der die
Klinge tragende Hebel 348 steht mit dem Hebel 362 über eine in dem Ende des Hebels
362 eingeschlossene Kugel 372 in Eingriff (Fig. i i). Durch ein Spannschloß 374
kann die Länge des Gelenkes 368 so eingestellt werden, daß, wenn die obere Rolle
gesenkt wird, die Klinge seitwärts von der Bewegungsbahn der Nadel hinweggeschwungen
wird und in der Nähe der unteren Rolle zum Stillstand kommt, wobei die vordere Fläche
der unteren Rolle als ein Träger und eine Führung für die Klinge dient, wenn diese
sich vorwärts bewegt, um den Faden abzuschneiden.
Es sei erwähnt,
daß der Fadenabschneider rückwärts, d. h. von der Nadel hinweg und gegen die Wirkung
der Feder 352, durch einen Knickhebel bewegt wird, der aus dem Arm 27o und dem Gelenk
368 .besteht. Der Zapfen 37o, der diese beiden Teile verbindet, kann sich über die
Linie hinausbewegen, die die Achse des Zapfens 27 4, um welchen der Arm
270 schwingt, mit der Achse des Zapfens 366 an dem unteren Ende des Gliedes
368 verbindet, sobald die obere Rolle gesenkt und die Schraube 29o auf dem Arm 292
des Gliedes 272 mit dem Maschinengestell in Berührung getreten ist. Der Faden wird
somit unterhalb des Werkstückes, sobald die obere Rolle von dem Werkstück emporgehoben
wird, abgeschnitten, und der Schuh kann aus der Maschine herausgenommen oder sonstwie
seine Einstellung verändert werden, unmittelbar nachdem sich der Trethebel 14 zum
Anhalten der Maschine nach oben bewegt hat. Die Rolle wird von dem Werkstück emporgehoben,
wenn die Nadel die Grenze ihres Aufwärtshubes erreicht und im wesentlichen gleichzeitig
mit der Auslösung der Nadelstange von ihrer Antriebsvorrichtung. Der Fadenabschneidgr
wird in zeitlichem Verhältnis mit der Tätigkeit des sich umdrehenden Schleifenaufnehmers
betätigt und durchschneidet die letzte Schleife, die von dem Schleifenaufnehmer
von der Nadel abgenommen und gespreizt gehalten wird. Der Schenkel der Fadenschleife,
der nach der Nadel und dem Fadenvorrat führt, wird durchschnitten. Es wird somit
an dem bearbeiteten Werkstück ein hinreichend langes Fadenstück gelassen, daß ein
Aufziehen der Naht ausgeschlossen ist, wobei gleichzeitig der Nadelfaden hinreichend
lang zur nächsten Stichbildung ist, da die -Tadel sich zu dieser Zeit an dem oberen
Ende ihres Hubes befindet.
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Die Maschine besitzt weitere mit .dem Faden in Eingriff tretende Vorrichtungen,
wie z. B einen Fadenspanner 376 (Fig. 2). Ferner ist die Maschine mit einem Fadenabzug
380
an dem Ende eines bei 384 an einer Konsole 386 angelenkten Hebels 382
ausgerüstet. Der Hebel 382 ist durch ein Gelenk 388 mit einem Arm 390 verbunden,
der an der Umsteuerwelle 116 in der Maschine befestigt ist, so daß, wenn die Umsteuerwelle
sich dreht, der Fadenabzug 380 genügend Faden für den Abwärtshub der Nadel
und die darauffolgende Schleifenbildung bei der ersten Stichbildung zwischen den
Führungen 392, 394 abzieht. Ein Fadenanhalter 396, der durch eine leichte Feder
398 betätigt wird, verhindert, daß der Fadenabzieher 38o den Faden rückwärts durch
das Nadelöhr, anstatt von dem Fadenvorrat, abzieht. An der Konsole 386 befindet
sich ebenfalls eine verstellbare Spannung 400. Der Faden läuft sodann .durch eine
Schmiervorrichtung, die aus einem Tank 402- auf dem Maschinenkopf und einer darin
bei 4o4 drehbaren Rolle 4o6 besteht, die in die Schmierflüssigkeit in dem Behälter
eintaucht. Der Flüssigkeitsstand ist bei 408 angezeigt. Der Faden wird in bekannter
Weise von der Rolle geschmiert.
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Der Fadenaufnehmer ist von berannter Bauart und besteht aus einem
Glied 410 mit einer Mehrzahl von in verschiedenen Höhen angebrachten Löchern; der
Faden wird durch das geeignete Loch und durch das hakenförmige obere Ende eines
Teiles 412 hindurchgeführt. Von dort läuft der Faden durch Vertiefungen 414 (Fig.
3) abwärts über das vordere Ende .der Maschine nach dem Nadelöhr. Der Teil 412 besitzt
eine leichte Feder 416 (Fig. 3 und 5), zwischen der und einem benachbarten Teil
418 der Faden bei der Abwärtsbewegung der Nadel eingekeilt wird, wobei der Faden,
während die Schleife gebildet wird, in den Raum in der Nähe .des festen Endes .der
Feder hineingezogen wird. Die Nadelstange 34 weist einen durch eine Schraube 422
an ihr befestigten Teil 420 (Fig. 5) auf, der den Teil 4L2 und seine Feder 416 umgibt.
Wenn sich die Nadelstange hebt, :gleitet ,dieser Teil längs des Teiles 4,2 aufwärts
und zwingt Aden Faden zwischen der Feder und .dem Teil 412 aufwärts und zieht somit
den Stich fest.
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Die Stichbildungswerkzeuge der dargestellten Maschine sind so ausgebildet,
daß sie schweres Material, wie es für die Sohlen von Veldtschoen-Schuhen verwandt
wird, verarbeiten können. Zur genauen Führung und Einstellung der Nadel bezüglich
des Schleifenaufnehmers, und zwar ohne Rücksicht auf den durch Idas Werkstück dargebotenen
Widerstand und .das dadurch bedingte Bestreben des Werkstückes, die Nadel abzubiegen
oder abzulenken, sind besondere Führungsvorrichtungen vorgesehen, die eine solche
Ablenkung der Nadel verhüten und die Nadel bei Erreichung der unteren Grenze ihrer
Bewegungsbahn zwingen, eine solche Stellung einzunehmen, daß der Schleifenaufnehmer
in die an der Seite der Nadel gebildete Schleife leicht eintreten kann, .sobald
die Nadel ihre Rückzugsbewegung antritt. Eine .dieser Führungen 236 befindet sich
oberhalb des Werkstückes an -dem Bolzen 226, an dem ,die obere Rolle befestigt ist.
Eine andere Führung befindet sich unterhalb des Werkstückes gegenüber der Nadel
und wird durch die innere Fläche des Werkstückträgers 316 gebildet. Eine jede dieser
Führungen ist nach der Nadel zu und von ihr hinweg verstellbar, wobei die Verstellung
der an dem äußeren Ende des Bolzens 226 ausgebildeten Führung?-36 durch
den
exzentrischen Teil -des Drehzapfens 234 bewirkt wird, an dem der Teil 232 angebracht
ist und der, wenn rder Drehzapfen 234 gedreht wird, den Teil 232 einwärts und auswärts
bewegt. Die an .der Innenfläche,des Werkstückträgers 316 ausgebildete Führung kann
durch eine Verstellung des Werkstückträgers 3i6 selbst verstellt werden. Eine solche
Verstellung ist durch in dem Werkstückträger angebrachte Schlitze möglich, durch
welche .die Schrauben 322 hindurchgehen.
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Die dargestellte Maschine besitzt ebenfalls eine Umlaufs- und Spritzölung
für die beweglichen Teile in dem Maschinenkopf. In dem unteren Teil des Maschinenkopfes
befindet sich ein Ölvorrat, dessen Spiegel in Fig. 14 bei 424 angedeutet ist. Von
dort wird das Öl durch Zahnräder 426 einer Zahnradpumpe, die durch ein Zahnrad 428
an der Welle 32 getrieben wird, aufgenommen. Das Öl wird dann durch die Röhren 429,
430, 432 nach dem oberen Teil der Maschine gepumpt, wo es bei 434 auf den Bolzen
4o und die daran angelenkten Winkelhebel ausgegossen wird. Die Winkelhebel besitzen
Auffangbehälter 436, durch welche ein Teil ,des Öles an die Lagerflächen geführt
wird, während das übrige Öl über alle anderen Teile im Innern der Maschine gespritzt
wird. Der Punkt 438 (Fig. 6) an dem Maschinengestell unmittelbar hinter der unteren
Lagerführung für die Nadelstange ist so angeordnet, daß ein geringer Betrag von
Öl, das auf den Ansatz 298, der den Teil 272 anhält, herabtropft, von ,dem
Punkt 438 auf die sich bewegenden Teile der oberen Rolle und deren Antriebsteile
tropfen kann. Das überschüssige Öl läuft von diesen Teilen auf die Antriebs- und
Trägervorrichtungen der unteren Rolle, von dort auf den Fadenabschneider und dessen
Verbindungsglieder und sodann zurück zu .dem Hauptölvorrat in dem .unteren Teil
Ides Maschinenkopfes.