DE572342C

DE572342C - Verfahren zur Verhinderung des Anlaufens von Oberflaechen aus Silber oder einer Silberlegierung

Info

Publication number: DE572342C
Application number: DEV26875D
Authority: DE
Inventors: Dr Ernst Raub
Original assignee: DR FINCKH GmbH
Current assignee: DR FINCKH GmbH
Priority date: 1931-05-23
Filing date: 1931-05-24
Publication date: 1933-03-14
Also published as: FR737433A; US1995225A; DE601408C; GB395491A

Description

Verfahren zur Verhinderung des pnlaufens von Oberflächen aus Silber oder einer Silberlegierung Das Silber und seine Legierungen besitzen die unangenehme Eigenschaft, daß sie sich unter der Einwirkung des Schwefels der Luft oder durch Berührung mit schwefelhaltigen Substanzen verfärben.
Man hat versucht, die Verfärbungen der Silberwaren dadurch zu verhindern, daß man dieselben mit einem farblosen Lack überzieht. Das Verfahren hat aber den Nachteil, daß diese Lacke nicht beständig sind. Die lackierten Waren haben deshalb oft-eine dem Silber nicht entsprechende Farbe. Weiterhin bilden die Lacke nicht immer einen genügenden Schutz gegen das Anlaufen, denn oft ändern die Waren auch unter dem Lack ihre Farbe.
Man hat auch versucht, die Silberwaren durch-galvanisches überziehen mit Rhodium oder Palladium oder Chrom gegen das Anlaufen zu schützen oder hierfür sonst ein Unedelmetall in sehr dünner, durchscheinender Schicht zu verwenden, das keine Neigung zur Bildung gefärbter Schwefelverbindungen besitzt. Da diese Metalle aber alle eine Farbe haben, die von der des Silbers sehr verschieden ist, sind auch diese Verfahren sehr unvollkommen.
Weiterhin ist bekannt, daß silberne und versilberte Gegenstände durch Tauchen in Lösungen, die Chlor, Brom oder Jod enthalten, anlaufbeständiger werden. Durch Tauchen der Gegenstände in derartige Lösungen verlieren sie aber ihre Silberfarbe und erhalten #ein unscheinbares gelbgraues Aussehen. Infolgedessen ist eine praktische Verwertung dieses Verfahrens auch ausgeblieben. Durch Verwendung stark verdünnter wäßriger Lösungen von freiem oder gebundenem Halogen ist es zwar möglich, die Verfärbungen zu vermeiden, jedoch ist die Erhöhung der Anlaufbeständigkeit des Silbers durch das Tauchen in derartige verdünnte Lösungen nur sehr gering.
Die Anlaufbeständigkeit des Silbers kann bekanntlich auch erhöht werden; wenn man die Gegenstände abwechselnd in verschiedene Flüssigkeiten eintaucht. Hierbei verändert die erste Flüssigkeit durch chemische Einwirkung die Oberfläche des Silbers. Das gebildete Reaktionsprodukt ist unter Umständen als gefärbte Schicht auf dem Silber sichtbar, ohne daß es aber einen Anlaufschutz bildet. Durch nachträgliches Tauchen in eine geeignete zweite Flüssigkeit, die mit der in der ersten `Tauchflüssigkeit erzeugten Schicht in chemische Reaktion tritt, ist es möglich, einen Schutz gegen Anlauf der Waren zu erhalten. Taucht man z: B. Silberwaren in eine Lösung von Natriumsulfid, so verfärbt sich ihre Oberfläche unter Bildung von Silbersulfid, taucht man die Waren dann in Cyankaliumlösung, so verschwindet die Verfärbung wieder,. und die Waren zeigen eine erhöhte Anlaufbeständigkeit. Durch Tauchen in Cyankalilösung allein wird das Anlaufen des Silbers eher beschleunigt als vermindert.
Es hat sich nun gezeigt, da.ß man galvanisch oder durch Weißsieden versilberte Silberwaren und versilberte Unedelmetallwaren durch Tauchen in Lösungen mit guter Wirkung anlaufbeständig machen, kann, die folgende Stoffe enthalten: Persulfate, Kupferammoniakchlorid, Chromsäure. Die Lösungen wirken in allen Konzentrationen. Bei konzentrierten Lösungen verwendet man zweckmäßig kürzere Tauchzeiten als bei verdünnteren. Es ist dabei gleichgültig, ob man Lösungen einzelner dieser Stoffe oder Mischungen aus denselben anwendet.
Die technische Anwendbarkeit des Verfahrens ist einfach und unterscheidet sich vorteilhaft mit der meist üblichen Verwendung der feuergefährlichen und durch ihren Geruch lästigen durchsichtigen Lacke. Nachstehend sei es an Hand eines Beispiels beschrieben: Die Waren werden 'zweckmäßig zunächst entfettet. Dann taucht man sie in eine der obigen Lösungen, z. B. in eine Lösung von o, 5 g Chromsäure auf r 1 Wasser. Die Tauchzeit in dieser Lösung beträgt etwa i Minute. Danach werden. die Waren sofort gründlich (am besten unter fließendem Wasser) abgespült und getrocknet. Die bei dieser Methode sich bildende Schutzschicht ist vollkommen unsichtbar und hat deshalb auch nicht den geringsten Einfluß auf die Farbe und den Glanz des Silbers.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verhinderung des Anlaufens von Oberflächen aus Silber oder einer Silberlegierung durch Erzeugung einer unsichtbaren Schutzschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die zu behandelnden Gegenstände in Eine Lösung getaucht werden, die. Chromsäure, Kupferammoniumchlorid oder Persulfate einzeln oder im Gemisch enthält.