DE566279C

DE566279C - Einrichtung zur Entwaesserung von Niederdruckdampfturbinen

Info

Publication number: DE566279C
Application number: DEA61218D
Authority: DE
Original assignee: BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: BBC Brown Boveri France SA
Priority date: 1931-03-22
Filing date: 1931-03-22
Publication date: 1933-05-27

Description

Bei Anlagen, bei denen die Niederdruckturbine tiefer liegt als der zugehörige Kondensator, ergeben sich oftmals Schwierigkeiten für die Entwässerung der Turbine am Abdampfende. Da an dieser Stelle praktisch das gleiche Vakuum herrscht wie im Kondensator, kann das Kondensat mittels Pumpen oder Dampfstrahlsauger nur fortgeschafft werden, wenn es vorher genügend unterkühlt wird. Es sind auch Kondenstöpfe für die Entwässerung bekannt, bei denen bei einem bestimmten Wasserstand ein Schwimmer die Verbindung nach der Turbine abschließt und gleichzeitig ein Dampfventil öffnet, wodurch Dampf über das angesammelte Kondenswasser tritt und dieses herausdrückt. Fällt darauf der Wasserspiegel, so stellt der Schwimmer die beiden von ihm gesteuerten Organe wieder um. Diese mit Unterbrechung arbeitende Einrichtung bewährt sich im Dauerbetrieb jedoch ungenügend.

Gemäß der Erfindung wird daher unter Verwendung eines Wasserstrahlkondensatsaugers die Entwässerung derartiger Niederdruckturbinen dadurch herbeigeführt, daß das Kraftwasser für den Strahlsauger aus der Druckleitung der Kondensat- oder der Naßluftpumpe entnommen wird. Damit dieses Kraftwasser, welches von gleicher oder höherer Temperatur sein kann als das aus der Niederdruckturbine zu entfernende Kondensat, nicht verdampft, wird es vor Eintritt in die Strahldüse unterkühlt. Dies kann durch einen besonderen Kühler, der mit Kühlwasser von der Hauptkühlwasserpumpe gespeist wird, erfolgen. Der Wasserstrahlsauger fördert das aus der Niederdruckturbine kommende Kondensat nach dem Kondensator oder in die Saugleitung der Hauptkondensatpumpe, d. h. nach einer Stelle mit Unterdruck. Das Gefalle zwischen dem unter atmosphärischem Druck stehenden Kraftwasser und dem Vakuum im Kondensator wird daher als Kraftquelle benutzt.

In Abb. ι ist ein schematisches Beispiel einer Niederdruckturbinenentwässerung gemäß der Erfindung dargestellt. 1 bezeichnet die Niederdruckturbine, 2 den Kondensator, 3 die Kondensatpumpe, 4 den Warmwasserkasten, 5 den Wasserstrahlkondensatsauger, 6 den Kühler und 7 die Speisewasserpumpe. Im normalen Betrieb saugt die Kondensatpumpe 3 das Wasser durch die Leitung 8 aus dem Kondensator 2 und fördert es durch die Druckleitung 9 in den Warmwasserkasten 4. Von der Druckleitung 9 zweigt eine Leitung 10 ab, die das Kondensat nach dem Entwässerungskondensatsauger 5 leitet. Damit dieses Wasser infolge des am Eintritt der Niederdruckturbine herrschenden Vakuums nicht verdampft, wird es in dem Kühler 6 unterkühlt.

Wenn bei Anlagen die Kondensatpumpe von der Hauptmaschine angetrieben wird, wie z. B. die Naßluftpumpe bei Anlagen mit einer Kolbenmaschine und einer nachgeschalteten Abdampfturbine, und diese daher während der Maschinenmanöver mit Unterbrechung arbeitet und deshalb das Kondensat aus der Druckleitung ganz verschwindet, kann eine Verbindung vorgesehen werden, wie sie in Abb. 2 angegeben ist. Auch

kann für diesen Fall die Verbindung der Kraftwasserleitung nach dem Kondensatsauger durch ein Schwimmerventil, wie in Abb. 3 angegeben, abgesperrt werden.

In Abb. 2 und 3 ist eine Anlage schematisch mit einer Kolbenmaschine 11 und einer Abdampfturbine 12 dargestellt. Hier wird die das Kondensat fördernde Naßluftpumpe 3 unmittelbar von der Kolbenmaschine angetrieben. Wenn diese Maschine stillsteht und die Förderung des Kondensates aussetzt, wird das Kraftwasser durch die Leitung 13 aus dem Warmwasserkasten 14 entnommen. Durch Schließen des Ventils 15 am Entwässerungskondensatsauger kann bei längerer Betriebsunterbrechung das Kraftwasser abgestellt werden.

Nach Abb. 3 ist in der Kondensatdruckleitung ein Schwimmerventil 16 angeordnet, welches beim Stillstand der Kondensatpumpe die Zufuhr des Kraftwassers zum Entwässerungskondensatsauger 5 selbsttätig abstellt. Dieses Schwimmerventil wird zweckmäßig mit einer Zeigervorrichtung versehen und so ausgeführt, daß es im offenen oder geschlossenen Zustand festgestellt· werden kann.

Die Erfindung will demnach eine Entwässerung der Niederdruckdampfturbine dadurch erreichen, daß die Entwässerung durch die Kondensatpumpe des Hauptkondensators erfolgt, indem ein Teil des geförderten Kondensats als Kraftwasser in ■ einer Wasserstrahldüse dient und diese Menge von der Kondensatpumpe zweimal in dem Kreislauf aus dem Vakuum im Kondensator angesaugt und auf atmosphärischen Druck gefördert wird.

Claims

Patentansprüche:

1. Einrichtung zur Entwässerung von Niederdruckdampfturbinen mittels eines Wasserstrahlkondensatsaugers, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftwasser des Strahlsaugers aus der Druckleitung der Kondensatpumpe oder der Naßluftpumpe entnommen, vor Eintritt in die Strahldüse unterkühlt und mit dem abgesaugten Kondensat wieder in den Kondensatkreislauf, und zwar in den Kondensator oder in die Kondensatpumpensaugleitung, zurückgefördert wird.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Stillstand der Kondensatpumpe das Kraftwasser selbsttätig aus dem Behälter, nach dem die Kondensatpumpe fördert, dem Entwässerungsstrahlsauger zufließt.

3. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftwasser durch ein Schwimmerventil gesteuert wird, so daß beim Stillstand der Kondensatpumpe die Leitung nach dem Entwässerungsstrahlsauger selbsttätig abgesperrt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Sesun. gedruckt in der reichsDri'CUeäeI