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Verfahren zum Schichten von Glasgespinst Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Herstellung einer Matte zu Isolierzwecken, bestehend aus einer beliebig
dicken, lockeren Schicht aus auf eine Trommel aufgesponnenen Glasfäden.
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Es ist bekannt, aus Glasgespinst Isolierkörper herzustellen. Die Glasfäden
und die zwischengelagerte Luft sind schlechte Wärmeleiter und geben daher einen
guten Wärmeschutz. Es hat sich gezeigt, daß die isolierenden Eigenschaften derartiger
Isolierkörper um so besser sind, je regelmäßiger die Glasfäden gelagert werden.
Die besten Ergebnisse in wärmetechnischer Hinsicht werden daher mit Glasgespinstisolierkörpern
erzielt, deren Fäden möglichst gleichmäßig und schleierartig nebeneinander in einzelnen
Schichten gelagert sind, und bei denen mehrere derartige Glasgespinstschichtenaufeinanderliegen,
so daß ein widerstandsfähiger Isolierkörper von den gewünschten Abmessungen erhalten
wird.
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Die Schichtung der Glasfäden wurde bislang von Hand ausgeführt. Mechanische
Zupfmethoden konnten sich in der Praxis nicht durchsetzen. Das Glasgespinst wurde
durch Spinnen bzw. Ziehen von Glasfäden und Aufwickeln auf eine sich schnell drehende
Trommel hergestellt. Durch eine geeignete Relativbewegung zwischen Trommel und Glasmasse
konnte erreicht werden, daß der Trommelmantel sich mit einer ziemlich gleichmäßigen
Glasgespinstschicht bedeckte. Zum' Herstellen von Glasgespinstkörpern wurde die
auf dem Trommelmantel aufgewickelte Glasgespinstschicht dann durch einen Längsschnitt
quer zur Richtung der Glasfäden auseinandergetrennt; die Glasfäden wurden von Hand
in Form einer Strähne vom Trommelmantel entfernt und auf geeigneten Tischen, in
den meisten Fällen von Hand, durch Auseinanderzupfen zu einer schleierförmigen Schicht
ausgebreitet.
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Diese bisherigen Verfahren hatten den Nachteil, daß die Spinntrommel
zum Abnehmen der Glasgespinstschicht jedesmal stillgesetzt werden mußte und daß
die Glasgespinststrähnen beim Abnehmen, Transportieren und Auseinanderzupfen sehr
leicht so beeinflußt wurden, daß die ursprünglich parallel gerichteten Glasgespinstfäden
durcheinanderkamen und ein Auszupfen zu dem benötigten Glasgespinstschleier schlecht
möglich war.
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Nach der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen
einer Matte aus Glasgespinst dadurch geschaffen, daß die in bekannter Weise aus
flüssigem oder wiedererweichtem Glas ausgezogenen, auf einem Trommelmantel aufgesponnenen
Fäden während der Drehung der Trommel nur auf dem Teil der Trommelmantelbreite in
Richtung zur Trommelachse durchschnitten werden, der nicht gerade mit Glasfäden
bewickelt wird. Die Fäden fallen bei der weiteren Drehung der Trommel ab und auf
eine Unterlage, die
sich vorzugsweise mit der Umfangsgeschwindigkeit
desl.,Trommeimantels bewegt, und werden hier Zu einer Schicht abgelegt. Der von
den Glasfäden .befreite Teil der Wickeltrommel wird erneut mit Glasfäden besponnen,
während welcher Zeit die auf dem anderen Teil der Trommel befindlichen Glasfäden
als Schicht zur Ablage gebracht werden. Dies wird so oft fortgesetzt, bis die gewünschte
Schichtdicke auf der Unterlage erreicht ist.
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Die Vorrichtung zum Spinnen und Aufwikkeln der Glasfäden ist mit allen
Einzelheiten bekannt und nicht Gegenstand der Erfindung.
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Zum Abtrennen der Glasgespinstschichten von der Wickeltrommel werden,
zweckmäßig in dem Trommelmantel radial verschiebbare Messer so angeordnet, daß sie
über den Trommelumfang hinaustreten können. Die Messer werden werden durch Federn
nach der Trommelachse zu hinter dem Trommelumfang zurückgezogen, so daß sie in der
Ruhelage nicht nach außen treten.
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Das Herausdrücken der Messer wird durch an den Messerrücken angreifende
Rollen bewirkt, die irgendwie gehoben werden.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende: Ist die Spinntrommel
mittels der bekannten Steuervorrichtung z. B. nach links gerückt, so werden die
Glasfäden auf der rechten Trommelhälfte aufgewickelt und häufen sich zu einer Glasgespinstschicht
auf dem Trommelumfang. Dabei wird die Trommel zweckmäßig relativ zum Schmelzofen
ständig hin und her bewegt, so daß sich die Glasfäden schraubenförmig aufwickeln.
Bei der nun folgenden axialen Verschiebung der Spinntrommel nach rechts, die verhältnismäßig
langsam vor sich geht, werden die Glasfäden schraubenförmig auf der linken Hälfte
des Trommelumfangs aufgewickelt, während die erste, auf der rechten. Hälfte der
Trommel entstandene Glasgespinstschicht aus dem Wickelbereich herausgebracht ist.
Sobald genügend Windungen auf der rechten Trommelhälfte aufgewickelt sind, daß die
Fäden von allein nicht mehr abgleiten können, wird das Messer auf der linken Hälfte
der Trommel radial aus dem Profil der Spinntrommel durch den Schlitz herausgedrückt
und zerschneidet die auf dem Trommelmantel aufgewickelte erste Glasgespinstschicht.
Dabei wird das untere Ende der durchschnittenen Gla.sgespinstschicht herunterfallen
und sich auf das Förderband legen.
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Derselbe Vorgang wiederholt sich, wenn die linke Trommelseite voll
besponnen ist. Die Spinntrommel wird wieder nach links zurückgeschoben, das Messer
tritt auf der linken Trommelhälfte aus dem Mantelumfang heraus, und die gesponnenen
Glasgespinstschichten werden in gleicher Weise zerschnitten.
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Da die Glasfäden sich während des Rufspinnens auf die Trommel schraubenförmig
übereinanderlegen, ist ein Abgleiten der Glasgespinstfäden nach dem Durchschneiden
der Glasgespinstschicht auf der einen Trommelhälfte nicht zu befürchten, da die
Glasfäden schon nach zwei- bis dreimaliger Umwicklung auf dem Trommelmantel festliegen
und nicht mehr aufspringen.
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Die Glasgespinstschichten werden, wie vorbeschrieben, während des
Spinnens ohne Unterbrechung des Betriebes abgenommen und abgelegt, und das Ablegen
erfolgt so, daß die Fäden ohne Verwirrung und Zerstörung in Schichten mit parallel
gerichteten Fasern auf eine Unterlage zu liegen kommen. Zu diesem Zwecke führt die
Unterlage, also das Förderband, zweckmäßig eine hin und her gehende Bewegung aus,
so daß es beim Ablegen der Glasgespinstschicht vom Trommelmantel mit gleicher Geschwindigkeit
mit diesem wandert und die Glasgespinstschicht ganz glatt- auf dem Förderband aufliegt.
Das Glasgespinst wird also von deni Trommelmantel so abgelegt, daß keine wesentliche
Stauchung oder Verlagerung der Glasgespinstschicht entsteht. Die durchgeschnittene
Glasgespinstschicht wird gewissermaßen auf dem Förderband abgewikkelt und so, ohne
daß die feinen Glasfäden durcheinandergeraten, einwandfrei abgelegt. Die Fördervorrichtung
wird dann wieder zurückbewegt, so daß beim Durchschneiden einer weiteren aufgewickelten
Glasgespinstschicht eine zweite auf die erste Schicht aufgelegt wird usf. Dieser
Vorgang kann so oft wiederholt werden, bis die gewünschte Stärke erreicht ist.