DE562560C - Einrichtung zur Verminderung des Auspuffgeraeusches bei Zweitaktbrennkraftmaschinen mit vom Arbeitskolben gesteuerten Auspuffschlitzen - Google Patents
Einrichtung zur Verminderung des Auspuffgeraeusches bei Zweitaktbrennkraftmaschinen mit vom Arbeitskolben gesteuerten AuspuffschlitzenInfo
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- F01N13/08—Other arrangements or adaptations of exhaust conduits
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Description
Den Zweitaktbrennkraftmaschinen mit Schlitzsteuerung haften eine Reihe von Übelständen
an, die zu einem gewissen Teil in der Mangelhaftigkeit des Auspuffvorganges begründet sind. In erster Linie wirkt das ungedämpfte
Auspuffgeräusch, insbesondere bei Maschinen mittlerer und großer Leistung, außerordentlich störend. Dies gilt besonders
für Großdieselmotoren in der Nähe bewohnter Gegenden und für Schiffsmaschinen, bei
denen sich die Reisenden hierdurch mitunter stark belästigt fühlen. Ein anderes Übel ist
die gegenseitige Störung des Auspuff- und Spül Vorganges jedes Zylinders durch die benachbarten
Zylinder infolge von Schwingungen und Druckschwankungen in der gemeinsamen Auspuffleitung. Schließlich sei noch
die verminderte Ausnutzbarkeit der Abwärme der Auspuffgase gegenüber der von Viertaktmaschinen
durch die Mischung und Verdünnung der Abgase mit Spülluft hervorgehoben. Es sind nun bereits Brennkraftmaschinen
mit das Spül- und Ladegebläse antreibenden Abgasturbinen bekannt, bei denen die Abgase
dem Arbeitszylinder zu verschiedenen Zeiten während des Expansionshubes entnommen
werden. Dies geschieht entweder durch besonders gesteuerte Auslaßventile oder durch
mehrere in verschiedener Höhe an der Zylinderlaufbüchse angeordnete Auslaßschlitze.
Bei allen diesen Vorrichtungen ist jedoch der Hauptzweck die Gewinnung der für den
Abgasturbinenbetrieb notwendigen Energie.
Aus diesem Grunde wird ein Teil der Abgase bereits lange vor dem Ende des Expansionshubes
abgezapft. Für Maschinen ohne Abgasturbine bedeutet aber eine solche vorzeitige Abzapfung einen erheblichen Verlust an
Leistung. Außerdem werden dadurch die Auspuffgeräusche in der Auspuffleitung nicht
verhindert. Auch in die Auspuffleitung eingebaute gesteuerte Klappen, die, vor einer
Rohrabzweigung angebracht, den ersten hochgespannten Teil der Auspuffgase in ein besonderes
Rohr ableiten, während die nachfolgenden, bereits mit Spülluft vermischten Abgase getrennt abgeführt werden, haben in
bezug auf die Dämpfung des Auspuffgeräusches keinen Erfolg gebracht. Dazu kommt,
daß die Brennkraftmaschinen mit besonders gesteuerten Ventilen oder Leitklappen durch
diese erheblich verteuert werden und eine verwickelte Maschinenanlage aufweisen, durch
die ein Hauptvorteil der Zweitaktmaschine, die Einfachheit im Aufbau, zum Teil wieder
aufgehoben ist.
Es ist ferner bekannt, in die Auslaßschlitze von Brennkraftmaschinen kurze düsenartige
Rohre einzubauen, die etwas in die Auspuffleitung hineinragen und durch die ein Teil
der hochgespannten Abgase in die Auspuffleitung entweicht. Diese Düsenrohre sollen
als Ejektoren wirken und die Reinigung des Arbeitszylinders von den Abgasen durch den
hervorgerufenen Saugzug begünstigen. Da diese bekannten Einsatzrohre nur kurz sind
und zudem in die gemeinsame Auspuffleitung münden, kann mit ihrer Hilfe eine Verminderung
des Auspuffgeräusches nicht erzielt werden, denn- die das Geräusch verursachenden
Schwingungen und Druckschwankungen in der Auspuffleitung treten hier infolge der
Wiedervereinigung der einzelnen Teilgasströme kurz nach dem Verlassen des Arbeitszylinders in unvermindertem Maße auf.
ίο Nach der Erfindung werden zur Beseitigung der das Auspuffgeräusch verursachenden Druckschwankungen in der Auspuffleitung die Aufelaßschlitze durch den Einbau mehrerer dünner Leitbleche in einzelne Kanäle unterteilt, die mit entsprechenden Kanälen in dem äußeren Zylindergehäuse in Verbindung stehen. Von diesen äußeren Kanälen werden die Abgasteilströme durch besondere Leitungen zu den Abwärmeverwertungsstellen oder ins Freie geführt. Derartige Leitbleche sind zwar bereits für Einlaßschlitze verwendet worden, doch dienen sie dort lediglich als Lenker, die dem eintretenden Luftoder Gemischstrom eine für den Spülvorgang günstige Richtung geben. Eine Aufteilung des Gasstromes in Einzelströme verschiedener Spannung ist hierbei nicht beabsichtigt.
ίο Nach der Erfindung werden zur Beseitigung der das Auspuffgeräusch verursachenden Druckschwankungen in der Auspuffleitung die Aufelaßschlitze durch den Einbau mehrerer dünner Leitbleche in einzelne Kanäle unterteilt, die mit entsprechenden Kanälen in dem äußeren Zylindergehäuse in Verbindung stehen. Von diesen äußeren Kanälen werden die Abgasteilströme durch besondere Leitungen zu den Abwärmeverwertungsstellen oder ins Freie geführt. Derartige Leitbleche sind zwar bereits für Einlaßschlitze verwendet worden, doch dienen sie dort lediglich als Lenker, die dem eintretenden Luftoder Gemischstrom eine für den Spülvorgang günstige Richtung geben. Eine Aufteilung des Gasstromes in Einzelströme verschiedener Spannung ist hierbei nicht beabsichtigt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel in einem teilweisen senkrechten Schnitt
durch den Kolben und Zylinder einer Brennkraftmaschine dargestellt.
In der Abbildung ist die Anordnung der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Einrichtung
nur auf der oberen Zylinderseite dargestellt. Diese Anordnung gilt bei doppeltwirkenden
Maschinen sinngemäß auch für die andere Zylinderseite. Es ist mit α das Zylindergehäuse
und mit b die Zylinderbüchse bezeichnet, c ist der Kolben mit seiner die
Schlitze steuernden Kante d und den Kolbenringen e. In dem Auspuffschlitz / der Zylinderbüchse
und dem entsprechenden Schlitz g des Zylindergehäuses sind mehrere Leitbleche
It1, h2 und I1, L gasdicht eingesetzt, so daß sie
gemeinsam ubereinanderliegende Kanäle bilden. Diese Leitbleche Zi1, Iu und Z1, i2 werden
zweckmäßig nach Art der Leitschaufeln von Leitapparaten für Dampfturbinen in die Zylinderbüchse
und in das Gehäuse eingeschweißt oder eingegossen und mit diesen zusammen bearbeitet, so daß sie einen festen und
gasdichten Teil derselben bilden. Die Ableitung der Auspuffgasströme geschieht getrennt
voneinander mittels besonderer Rohre Je1, k2,
wie sie beispielsweise in der Abbildung dargestellt sind. Schließlich ist mit I noch der
ETnlaßschlitz für die Spülluft bezeichnet. Die Zahl der Leitbleche hängt ganz von dem Verwendungszweck
der Abgase ab und kann in beliebiger Weise gewählt werden. Die Form und die Anordnung der Leitbleche zueinander
wird zweckmäßig so gewählt, daß die einzelnen Kanäle die Gestalt einer Düse erhalten,
deren Querschnitt sich stetig erweitert. Bei richtiger Ausbildung dieser düsenartigen Kanäle
kann auf diese Weise ein erheblicher Teil des vorhandenen Druckes der Abgase bereits in den Kanälen in Geschwindigkeit
umgewandelt werden. Diese Energieumwandlung, die einmal bei Verwendung der Abgase
in Abgasturbinen, sodann auch für die Steigerung des für eine gute Spülung erforderlichen
Druckabfalles in der Auspuffleitung notwendig ist, kann unter Umständen noch
dadurch erhöht werden, daß auch die ableitenden Rohre mit sich stetig erweiterndem
Querschnitt ausgebildet werden, der sich entsprechend an die Endquerschnitte der Kanäle
anschließt.
Die beschriebene Einrichtung wirkt in der Weise, daß die steuernde Kante d des Kolbens
c zuerst den obersten Kanal des Auspuffschlitzes aufdeckt, durch den dann die am
höchsten gespannten Gase austreten. Durch die unteren Kanäle strömen die Abgase mit
niedrigeren Spannungen aus. Durch diese im Vergleich zum Bekannten außerordentlich
einfache und billige Einrichtung wird eine beliebig weitgehende Unterteilung des Gasstromes
erreicht und dadurch die eingangs erwähnten, mit dem Auspuffvorgang verbundenen Übelstände in einwandfreier Weise beseitigt.
Schwingungen und Druckschwankungen in den Auspuffleitungen können auf ein Minimum beschränkt werden, und die störenden
Auspuffgeräusche werden vermieden.
Claims (2)
1. Einrichtung zur Verminderung des Auspuffgeräusches bei Zweitaktbrennkraftmaschinen
mit vom Arbeitskolben gesteuerten Auspuffschlitzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Auspuffschlitze (/)
durch den Einbau mehrerer dünner Bleche (A1, A2) in Teilkanäle unterteilt sind, die
nacheinander geöffnet werden, und daß die Teilströme getrennt voneinander weggeleitet
werden.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von den
Leitblechen gebildeten Kanäle die Form einer an sich bekannten, sich stetig erweiternden
Düse besitzen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM115712D DE562560C (de) | 1931-06-12 | 1931-06-12 | Einrichtung zur Verminderung des Auspuffgeraeusches bei Zweitaktbrennkraftmaschinen mit vom Arbeitskolben gesteuerten Auspuffschlitzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM115712D DE562560C (de) | 1931-06-12 | 1931-06-12 | Einrichtung zur Verminderung des Auspuffgeraeusches bei Zweitaktbrennkraftmaschinen mit vom Arbeitskolben gesteuerten Auspuffschlitzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE562560C true DE562560C (de) | 1932-10-27 |
Family
ID=7328337
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM115712D Expired DE562560C (de) | 1931-06-12 | 1931-06-12 | Einrichtung zur Verminderung des Auspuffgeraeusches bei Zweitaktbrennkraftmaschinen mit vom Arbeitskolben gesteuerten Auspuffschlitzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE562560C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202005005328U1 (de) * | 2005-04-04 | 2006-08-10 | Dolmar Gmbh | Zweitaktmotor |
-
1931
- 1931-06-12 DE DEM115712D patent/DE562560C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202005005328U1 (de) * | 2005-04-04 | 2006-08-10 | Dolmar Gmbh | Zweitaktmotor |
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