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Vorrichtung zur Tonverlängerung bei Klavieren Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zur Tonverlängerung bei Klavieren, welche im nachstehenden als
Pulsometer bezeichnet wird und dazu dient, die Stromimpulse in den Windungen eines'
Elektromagneten zu steuern, durch den eine angeschlagene Klaviersaite in Schwingung
gehalten wird, solange der Stromkreis geschlossen ist. Vorrichtungen dieser Art
sind bereits bekannt, hatten jedoch den Nachteil, daß eine der beiden Elektroden
auf einer Membran montiert war, so daß Eigenschwingungen der Vorrichtung mit in
Wirkung kamen, was die Erzeugung eines reinen Tones erschwerte und eine Anzahl Einstellungen
erforderte, ehe der gewünschte reine Ton hervorgebracht werden konnte.
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Die Erfindung bezweckt nun die Ausschaltung von Eigenschwingungen,
so daß ohne beträchtliche Einstellung die richtige Schwingungsfrequenz erhalten
und so ein reiner Ton erzeugt wird, Gemäß der Erfindung wird die nicht mit der Klaviersaite
verbundene Elektrode in nichtschwingender Beziehung zur Saite unterstützt, und zwar
zweckmäßig durch eine weiche Hülle, welche diese Elektrode oder auch beide Elektroden
umgibt. Diese Hülle, welche zweckmäßig aus Filz besteht, überträgt die mechanischen
Schwingungen nicht. Ein beide Elektroden ganz oder teilweise umgebendes zylindrisches
Gehäuse bildet mit den gegenüberliegenden Endflächen der Elektroden eine Kammer
für die Aufnahme der zwischen den Elektroden vorgesehenen körnigen Kohlemasse, wobei
die Kammer nicht ganz ausgefüllt ist, um eine Bewegung der Kohleteilchen zuzulassen
und damit für eine ständige Erneuerung der Kontaktflächen zu sorgen. Die Bewegung
selbst wird durch die Vibrationsbewegungen hervorgerufen. Die Unterstützung der
Elektroden kann mit einem Ende auf der Klaviersaite festgeklemmt sein und am anderen
Ende durch einen Faden o. dgl. unterstützt werden, wobei durch Senken oder Heben
des freien Endes die Lage des Pulsorneters geändert werden kann und damit die Einwirkung
der Elektroden auf die zwischen ihnen befindliche leitende Masse. Die Elektroden
können auch so angeordnet sein, daß das Pulsometer sich parallel zur Klaviersaite
erstreckt, wodurch Raum erspart wird. In diesem Falle ruht die obere Elektrode auf
der von der unteren Elektrode getragenen leitenden Masse, die als nichtschwingende
Unterstützung der Elektrode dient. In diesem Fall wird nicht nur die Masse, sondern
auch die Schwerkraft der oberen Elektrode für die Wirkungsweise des Pulsometers
ausgenutzt. Die obere Elektrode kann von einer weichen Umhüllung eingeschlossen
sein, die Anschlagen und Berührung mit dem sie umgebenden zylindrischen Gehäuse
verhindert. Zweckmäßig ist die obere Elektrode von Kugelform, so daß jederzeit die
gleiche Kontaktfläche mit der Kohlenrasse hergestellt wird. Um nun selbst bei diesem
Pulsometer,
bei dem die eine Elektrode nichtschwingend unterstützt ist, eine leichte Einstellung
zu ermöglichen, kann ein Halter aus Draht o. dgl. vorgesehen sein, der im Klavier
festgemacht ist und einen parallel zur Saite verlaufenden Teil hat, auf welchem
.die Elektrode festgeklemmt ist, wobei die Elektrode um diesen parallelen Teil des
Halters gedreht werden kann, um dadurch die Wirkung des Pulsometers zu ändern. Außerdem
ist dieses parallele Ende des Halters durch einen Faden mit der Saite verbunden,
wobei durch Änderung des Angriffpunktes des Fadens am Halter sowie an der Saite
eine weitere Einstellung ermöglicht wird. Dabei kann der Faden an einer und an mehreren
Saiten angreifen. Es sei noch bemerkt, daß auch bei der senkrechten Elektrodenanordnung
die Unterstützung der unteren Elektrode mit der Saite nicht starr zu sein braucht,
sondern durch einen Seidenfaden o..dgl. hergestellt werden kann, während die Unterstützung
selbst aus einem Material besteht, das verhältnismäßig geringe Federung hat.
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In der Zeichnung ist Abb. 1 eine schaubildliche Ansicht eines Stromkreises,
in welchem die Lage der Pulsierv orrichtung und des Magneten zur Klaviersaite gezeigt
ist, Abb. 2 ein senkrechter Längsschnitt durch ein Pulsometer, wie es in dem Schema
von Abb. i gebraucht wird, Abb. 3 eine schaubildliche Ansicht des in Abb.2 gezeigten
Pulsometers, Abb.4 ein der Abb.2 ähnlicher Schnitt eines etwas anderen Pulsometers,
Abb. 5 eine schaubildliche Ansicht des in Abb.4 gezeigten Pulsometers, Abb.6 ein
Schnitt und teilweise Ansicht einer anderen Ausführungsform eines Pulsometers, Abb.
7 ein senkrechter Schnitt durch eine weitere Ausführungsform, Abb. 8 ein Schnitt
durch eine noch andere Ausführungsform eines Pulsometers, Abb. g ein Stromkreisschema
mit senkrecht angeordnetem Pulsometer, Abb. io eine Ansicht des in Abb. g benutzten
Pulsometers, Abb. i1 ein Schnitt durch das in Abb. io gezeigte Pulsometer, Abb.
i?, eine der Abb. i o ähnliche Ansicht eines etwas anderen, senkrecht angeordneten
Pulsometers, Abb. 13 und 14 Ansicht und Schnitt einer weiteren Ausführungsform eines
senkrecht angeordneten Pulsometers, Abb. 15 ein der Abb. i i ähnlicher Schnitt eines
weiterhin abgeänderten Pulsometers in senkrechter Anordnung, Abb. 16 eine Ansicht
einer weiteren Ausführungsform eines senkrecht angeordneten Pulsometers, Abb. 17
ein Schnitt nach der Linie 17-z7 der Abb. 16, Abb. i8 eine Teilansicht der oberen
Elektrode des in Abb. 17 gezeigten Pulsometers, Abb. ig eine Ansicht einer besonderen
Unterstützung eines Pulsometers und der Verbindung der Unterstützung mit der Klaviersaite,
Abb. 2o eine Daufsicht der in Abb. 1g gezeigten Teile nach der Linie 20-20, Abb.
21 ein Schnitt durch das Pulsometer der Abb. 1g, Abb.22 eine Ansicht eines Abstandsgliedes,
das in dem Pulsometer der Abb. 21 verwendet wird, und Abb. 23 ein Schnitt durch
eine andere Ausführungsform des in Abb. 1g gezeigten Pulsometers.
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In Abb. 1 ist eine Klaviersaite gezeigt, die über die Saitenstege
i 1, 12 läuft. Ein Elektromagnet 13 dient zum Vibrieren der Saite, und der Pulsometer
14 kontrolliert die Impulse im Stromkreis des Magneten 13. Das Pulsometer liegt
in dem Stromkreis der Windungen des Elektromagneten 13, welcher Stromkreis eine
Kraftquelle 15 und einen durch die Klaviertaste 17 betätigten Schalter 16 einschließt.
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Das Pulsometer besteht in jeder Ausführungsform aus einem Paar zusammenwirkender
Elektroden 18 und ig, zwischen welchen eine Masse 2o von Kohleteilchen angeordnet
ist. Eine dieser Elektroden 18 ist fest mit der Klaviersaite verbunden, und zwar,
wie in Abb. 1, 2 und 3 gezeigt, durch eine Stange 21, die mit einem gegabelten Ende
22 auf der Klaviersaite festgeklemmt ist. Auf der Stange ist eine Hülse 23 aus Fiber
befestigt, in welcher die Elektrode 18 befestigt ist. Die andere Elektrode 1g sitzt
lose in einem Umschlag 24 aus Filz, Wolle o. dgl., welcher Umschlag in die Hülse
23 paßt, um die Elektrode in richtiger Beziehung zu der Kohlemasse zu halten. Ein
um den Filzumschlag, die Unterstützungsstange und eine Filzunterlage 26 gebundenes
Garn 25 hält die Teile zusammen.
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Die für Nichtresonanz unterstützte, nicht mitschwingende Elektrode
ig ist verhältnismäßig schwer, in anderen Worten, ist von genügender Masse, so daß
sie ein solches Beharrungsvermögen hat, daß sie als Amboß für die leichtere, als
Hammer wirkende Elektrode dient. Da die Elektrode ig in einem nicht mitschwingenden
Umschlag unterstützt wird, ist ihre Bewegung mit Bezug auf die andere Elektrode
leicht und von geringer Frequenz.
Der Elektromagnet wirkt unmittelbar
auf die Klaviersaite ein, welche der magnetischen Anziehung unterliegt, und der
Zweck des Pulsometers besteht darin, die Kräftewirkungen des Elektromagneten in
Phase mit der Bewegung der Klaviersaite zu bringen, so daß ein auf die Klaviersaite
ausgeübter magnetischer Zug stattfindet, während die Saite sich gegen den Magneten
bewegt, so daß die Vibration der Klaviersaite andauernd aufrechterhalten wird und
ein reiner musikalischer Ton entsteht.
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Das äußere Ende des Pulsometers kann durch ein Kabel 27 an einem Balken
28 aufgehängt sein, so daß es möglich ist, das freie Ende des Pulsometers zu heben
oder zu senken, ohne seinen Angriffspunkt an der Klaviersaite zu ändern. Das Heben
oder Senken des freien Endes des Pulsometers ändert die Leitungsfähigkeit der körnigen
Kohlemasse und damit die Wirkung des Pulsometers und kann für Einstellung derselben
benutzt werden, um das Pulsometer in synchronische Beziehung zur Saite zu bringen.
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Abb. d. und 5 zeigen eine etwas einfachere Form eines Pulsometers,
in welcher beide Elektroden in einem nicht rnitschwingenden Umschlag 32 aus Filz
o. dgl. eingebettet sind, und die durch die Saite in Schwingung versetzte Elektrode
ist mit dieser durch einen Arm 33 'verbunden, der unmittelbar durch eine Schraube
an der Elektrode befestigt ist und mit seinem gabelförmigen Ende auf der Saite festgeklemmt
ist. Die Schraube kann zu gleicher Zeit als Anschluß für die Stromleitung benutzt
werden, und die nicht mitschwingend gelagerte Elektrode hat eine Anschlußschraube
35 für die Stromleitung wie in Abb. 2.
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In der in Abb.6 gezeigten Ausführungsform wird eine Hülse 36 ähnlich
der Hülse 23 benutzt. Diees Hülse umgibt jedoch beide Elektroden. Die weiche nicht
mitschwingende Unterstützung für die schwere Elektrode bestellt dabei aus einer
Garnumwicklung 37 zwischen der Elektrode und der umgebenden Hülse 36. Der an der
Klaviersaite angreifende Arm 38 bildet außerdem einen einheitlichen Teil der Hülse
36.
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Die in Abb.7 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von der in
Abb. 2 gezeigten hauptsächlich dadurch, daß eine Filzlage 39 o. dgl. zwischen beiden
Elektroden und der Unterstützungsstange 21 angeordnet ist.
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In der in Abb.8 gezeigten Ausführungsform umgibt (wie in den Abb.2,
6 und 7) eine Hülse 28 beide Elektroden, nur greift in dieser Form die schwerere
Elektrode i9' die Saite mit einem Stift 29 an, wobei das abgeflachte Ende des Stiftes
einen Einschnitt 29a hat. Auf dem Stift kann zum Festklemmen des Leitungsdrahtes
eine Mutter aufgeschraubt sein. Die andere Elektrode 18' hat für den gleichen Zweck
eine Schraube i 8a. Der nichtresonierende Umschlag ist bei 30 angedeutet.
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Die in Abb. 9 gezeigte Anordnung ist ähnlich der in Abb. i dargestellten,
und die gleichen Teile sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Die Unterstützung
2i des Pulsometers greift an der Klaviersaite io bei 22 an und ist weiterhin durch
einen feinen Faden 27 (wie in Abb. 2) unterstützt. Dieser Faden greift an der Lagerstange
B an und dient dazu, die Schräglage der Unterstützung 21 einzustellen. Das Pulsometer
selbst ist jedoch von anderer Anordnung als die bisher beschriebenen, und zwar erstreckt
es sich parallel zur Klaviersaite. Diese Anordnung ist wünschenswert, wo der Raum
beschränkt ist. Weiterhin hat dieses Pulsometer verhältnismäßig wenig Teile, da
die Schwerkraft teilweise ausgenutzt wird für die Aufrechterhaltung der Strompulsierungen
und für die Unterstützung der Elektrode ohne Übertragung von Resonanz.
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Das Pulsometer besteht wieder aus einem Paar zusammenwirkendzr Elektroden
18 und i9 mit einer dazwischenliegenden körnigen Kohlemasse 2o. In jedem dieser
Ausführungsbeispiele ist die untere Elektrode fest mit der Klaviersaite durch einen
Gewindestift Zia und einer Mutter 2i6 verbunden, und die Unterstützungsstange 21
hat ein gegabeltes Ende, das über die Klaviersaite greift, zweckmäßig in der Nähe
des oberen Saitensteges ii. Das obere Ende des Stiftes Zia ist in dem Boden der
Elektrode i8 eingeschraubt, und der Stift wird durch Muttern auf der Stange21 festgeklemmt.
Auf der unterenElektrode 18 sitzt weiterhin fest eine zylindrische Hülse a3' aus
Fiber oder anderem nichtleitendem Material. Dadurch wird ein tassenähnlicher Aufbau.
erhalten. In dem Boden der Tasse liegt auf der unteren Elektrode lose die Masse
2o aus körnigem, kohlehaltigem Material. Die obere Elektrode i9 ruht lose auf dieser
körnigen Masse.
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Die obere Elektrode i9 ist in jedem Aus-?ührungsbeispiel die nichtresonierende
oder nicht mitschwingende Elektrode, und diese ist verhältnismäßig massiv, verglichen
mit der anderen Elektrode 18. Die nichtresonierende Eigenschaft der Elektrode i9
hängt von der Art ihrer Unterstützung ab, indem sie lediglich durch ihr Gewicht
auf der losen Ansammlung 2o des körnigen, kohlehaltigen Materials ruht (Abb. io,
il und 12), während außerdem in den Ausführungen nach Abb. 13, iq. und 15 noch ein
Umschlag 24' aus Filz, leichter Wolle o. dgl. vorgesehen ist, der zwischen der Elektrode
i9 und der nichtleitenden,
sie umgebenden Hülse 23' vorgesehen ist.
Dieser nicht mitschwingende Umschlag 24' erstreckt sich nicht weit genug nach unten,
um in Kontakt mit der Masse 2o zu treten, so daß er deren Bewegung nicht beschränkt.
In der in Abb. 15 gezeigten Ausführungsform hat die Elektrode ig kreisförmige Nuten
ig" zum Festhalten des Umschlages.
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Die Elektrode 18 ist durch Muttern 21v an einem Leitungsende des Stromkreises,
der die Stromquelle enthält, angeschlossen. Die Elektrode ig trägt eine Schraube
iga.
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Der weiche, nichtresonierende Umschlag 24' ist besonders wünschenswert,
wenn die umgebende Hülse 23' unharmonische Schwingungen erzeugt.
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Eine besondere Ausführung des Pulsometers, in welcher Schwerkraft
als der Hauptfaktor benutzt wird, um Synchronismus der magnetischen Anziehung durch
die Bewegung der Klaviersaite selbst zu halten, ist in Abb. 16 bis 18 gezeigt. Dieses
Pulsometer hat, wie auch der in den Abb. io bis 15 gezeigte, eine untere Elektrode
18, die von einem Isoliergehäuse 23" umgeben ist, welches weiterhin die körnige
Kohlemasse 2o enthält und die obere Elektrode ig umschließt, welche auf der Masse
2o ruht.
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Die Elektrode 18 ist auf einer Platte 4o aus Isoliermaterial von passender
Biegsamkeit befestigt. Zu diesem Zweck ist ein Bolzen 41 in die Elektrode 18 geschraubt
und durchdringt die Platte 4o und ist daran durch eine Mutter 42 festgeklemmt. Ein
Ende der Platte 4o ist an einem feststehenden Teil 43 des Klaviers befestigt. Die
Schwingung der Platte wird durch eine Schlinge 44 bewirkt, die am freien Ende der
Platte angreift und um eine oder mehrere Klaviersaiten io herumläuft, die durch
den Hammer H angeschlagen werden. Dabei sei bemerkt, daß die Noten entweder durch
eine einzelne Saite oder durch mehrere Saiten hervorgebracht werden. Auf der unteren
Elektrode 18 sitzt das Isoliergehäuse 23".
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Die obere Elektrode ig ist kugelförmig und hat eine mittlere Umfangsnut
45, in welcher ein elastisches Band 24" sitzt. Die Elektrode, ig sitzt in der Mitte
auf der leitenden Masse 2o auf und wird gegen Berührung mit dem Zylinder 23" durch
das elastische Band 24" gehalten, während zu gleicher Zeit die Elektrode i g im
Zylinder 23" frei beweglich ist. Ein Ende der elektrischen Leitung erstreckt sich
von oben in eine Radialböhrung 46 der Elektrode und hat das Bestreben, diese in
solcher Stellung zu halten, daß der Ring oder das Band 24" waagerecht verläuft.
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Die Klaviersaite 1o wird durch Hammerschlag in Schwingung versetzt,
und diese Schwingungen werden durch den Faden oder die Schlinge 44 aus Wolle, Garn
oder Seide auf die Platte 4o übertragen. Die Platte 4o besteht zweckmäßig aus Celluloid
oder einem anderen ähnlichen Material und ist von solchen Dimensionen, daß ihre
Schwingungen geringer sind als die der Saite io. Da nun die Elektrode ig auf dem
leitenden Material 2o aufruht, haben die Schwingungen der Platte infolge des Trägheitvermögens
der Elektrode ig die Wirkung, das körnige Leitungsmaterial abwechselnd zusammenzupressen
und loszulassen, wodurch die effektive Leitungsfähigkeit dieses Materials zwischen
den Elektroden 18, ig geändert wird, so daß Schwankungen im elektrischen Stromkreis
hervorgerufen werden und das magnetische Feld des Elektromagneten 13 abwechselnd
verstärkt und vermindert wird in Übereinstimmung mit der Zunahme und Abnahme der
Leitfähigkeit des körnigen Materials.
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In Abb. 16 sind drei Klaviersaiten gezeigt. Die tiefen Baßnoten bestehen
gewöhnlich aus einer einzigen Saite, die Mittelnoten aus einer doppelten Saite und
die übrigen höheren Noten aus drei Saiten. Die Schlinge 44 kann um eine, zwei oder
drei Saiten geführt sein und dient dazu, die Schwingungen auf die Platte 4o zu übertragen.
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Die freie Elektrode ig arbeitet am besten, wenn sie durch keine äußere
Kraft beeinflußt wird, und aus diesem Grunde hat sie kleineren Durchmesser als das
sie umgebende Gehäuse. Um nun die Berührung mit dem Gehäuse zu vermeiden, besonders
den Anschlag gegen das Gehäuse, ist der nachgiebige Ring 24" vorgesehen, der die
Elektrode in mittlerer Lage hält. Die Kugelform der Elektrode bedingt eine stets
gleiche Kontaktfläche mit der körnigen Masse.
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Bei der zuletzt beschriebenen Vorrichtung wird Synchronismus durch
Bewegung der Schlinge 44 entlang der Klaviersaite hergestellt. Da die Schlinge 44
in der Nähe einer Brücke an der Saite angreift, ist nur eine kleine Bewegung erforderlich,
um Synchronismus mit den Schwingungen der Saite herzustellen.
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Die Platte 4o ist von verhältnismäßig geringer Federung, so daß der
Stromkreis ein hohes Beharrungsvermögen hat, verglichen mit der Bewegungsgeschwindigkeit
der tönenden Saite, und die Streckfähigkeit der Schlinge 44 ist geringer als die
Bewegung der Saite, so daß die Platte 40 sich träge im Verhältnis zu der Geschwindigkeit
der Bewegung der Saite bewegt. Weiterhin kann die Schwerkraft der freien Elektrode
ihr Beharrungsvermögen nicht schnell genug überwinden, um ihr eine Geschwindigkeit
zu erteilen, die gleich der der Klaviersaite ist, da der Weg, durch den die obere
Elektrode bewiegt
wird, äußerst klein ist und nur die Schwingungsamplitude
der Saite an dem Punkte betrifft, an welchem die Schlinge 4.1. angreift. Da also
die Schwerkraft der oberen Elektrode nicht die gleiche Geschwindigkeit erteilen
kann, die die schwingende Saite hat, wird eine bestimmte Beziehung zwischen der
hohen Geschwindigkeit der Saite und dem elektrischen Kontakt, zwischen der freien
Elektrode und der Masse körnigen Leitungsmaterials, auf der sie ruht, hergestellt,
welche eine Änderung in der Leitfähigkeit des Stromkreises hervorbringt. Es brauchen
jetzt lediglich die Teile so eingestellt zu werden, daß die Phase der Änderungen
dieses Stromkreises in Svnchronismus mit der Phase der Schwingungen des Teiles der
Klaviersaite liegt, welche durch die magnetische Kraft beeinflußt wird, um anhaltende
Schwingungen zu erzeugen.
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Abb. ig und 2o zeigen den Aufbau eines Pulsometers auf einer -besonderen
Unterstützung und die Verbindung des Pulsometers mit der Klaviersaite, wobei die
Verbindung sowie auch die Lage des Pulsometers selbst veränderlich ist und eingestellt
werden kann. Derartige Einstellungen erfordern wenig Geschicklichkeit und Zeit.
Das Pulsometer sitzt zweckmäßig in Gegenüberstellung zur oberen Brücke i i auf einem
federnden Stab 5o aus schwerem Draht, der in einem Teil des Klaviers festgemacht
ist.
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Ein Vergleich der Abb. i9, 2o, 21 mit Abb. -23 ergibt, daß die gezeigten
Pulsometer im Aufbau identisch sind mit Ausnahme des Elements 52, welches aus nichtschwingendem
Material, wie Filz oder Wolle, besteht und zwischen den Elektroden 18, i9 angeordnet
sein kann. Jedes dieser beiden Pulsoineter hat die üblichen Elektroden 18 und ig,
welche von einer gemeinsamen Hülle 53 eingeschlossen sind, die aus nichtschwingendem
Stoff, wie Filz oder Wolle, besteht. Eine Masse 2o aus leitendem, körnigem Material
befindet sich wieder zwischen den gegenüberliegenden Flächen der Elektroden. Die
Hülle 53 dient nicht nur für die nichtschwingende Unterstützung der schwereren Elektrode,
sondern auch als Träger für beide Elektroden und für die dazwischen befindliche
leitende Masse, die in der Kammer 54. enthalten ist. Zwecks besserer Vereinigung
der Teile kann eine Wollsträhne 55 darumgewickelt sein.
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Damit die Kontaktflächen der Masse 2o sich fortwährend erneuern, befindet
sich diese lose in der Kammer 54., gleichgültig ob ein Abstandselement 52 vorgesehen
ist oder nicht. Bei 56 ist in der Abb. 2i und 23 angedeutet, daß die Masse die Kammer
nicht ganz ausfüllt. Bei Benutzung des Abstandselements 52 befindet sich die leitende
Masse in geteiltem Zustand in den öffnungen 57 dieses Gliedes (Abb.22).
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Die besondere, aus Draht bestehende Unterstützung 5o für das Pulsometer
ist zweckmäßig U-förmig nach unten gebogen und hat einen nach oben endenden, parallel
zur Saite verlaufenden Teil. Die Elektrode 18 des Pulsometers hat einen Schraubenbolzen
58, der ein Paar Muttern trägt, welche zwecks Befestigung der Elektrode auf dem
parallel zur Saite verlaufenden Teil des Drahtes 5o vorgesehen sind. Eine dieser
Muttern hat, wie deutlich in der Abb. ig gezeigt, eine halbrunde -Tut in ihrer Endfläche,
so daß die Achse des Pulsometers stets waagerecht verläuft. Das Pulsometer kann,
wie in gestrichelten Linien in Abb.2o gezeigt ist, um seine Unterstützung gedreht
und dann festgeklemmt werden.
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Ein feiner Draht 6o o. dgl. verbindet zweckmäßig das zur Saite parallele
Ende der Unterstützung 5o mit der Klaviersaite, .und zwar in der Nähe des Steges
iia.
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Beim Vibrieren der Saite io wird also die Schwingbewegung auf das
obere Ende der Unterstützung 5o und von da auf die Elektrode r8 übertragen.
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Da die Elektrode in ihrer weichen Hülle gehalten wird, die wenig Resonanz
hat, so steht sie hauptsächlich unter der Wirkung ihres Trägheitsvermögens. Wenn
daher die Elektrode 18 in rasche Schwingungen versetzt wird, ist die Elektrode ig
verhältnismäßig träge in ihrer Bewegung, was bewirkt, daß die körnige, kohlehaltige
Masse zwischen den Elektroden schnell hintereinander verschieden leiten wird.
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Die Elastizität der Unterstützung 5o ermöglicht Einstellung des Pulsometers.
Die Schwingungsamplitude der Unterstützung 5o kann durch Änderung der Verbindung
des Drahtes 6o an der Unterstützung geändert werden, wie bei Goa und 60v angedeutet
(Abb. ig). Wenn die Schwingung der Elektrode 18 nicht genau mit der der Saite übereinstimmt,
kann der Angriffspunkt des Drahtes 16 an der Saite geändert werden. Gewöhnlich ist
es nur erforderlich, den Verbindungspunkt des Drahtes 6o mit der Unterstützung 5o
zu ändern, besonders wenn das Pulsometer winklig mit Bezug auf die Unterstützung
eingestellt wird. Häufig genügt diese Winkeleinstellung des Pulsometers, um das
gewünschte Ergebnis zu erhalten.
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Es ist mitunter recht schwierig, daß das Pulsometer mit derselben
Frequenz vibriert wie die hochgespannte Saite für die hohen Töne; aber selbst in
solchen Fällen ermöglichen die verschiedenen Einstellungen in verhältnismäßig einfacher
Weise, eine Schwingungsfrequenz
des Pulsometers herzustellen, von
welcher die Schwingungsfrequenz der Saite ein Vielfaches ist.
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Ist das Pulsometer für eine besondere Note eines Klaviers eingestellt,
so dient diese Einstellung für die Kontrolle der in der Nähe liegenden Noten an
beiden Seiten, und es ist nur erforderlich, die Stromverbindung mit den Magneten
dieser Noten herzustellen, z. B. durch Parallelschaltung des Magneten in einem gemeinsamen
Stromkreis mit dem Pulsometer und, wie bei 61 und 62 in Abb.2o gezeigt, andere Saiten
mit dem Pulsometer zu verbinden. Auf -diese Weise können zwei oder mehrere Noten
des Klaviers durch ein Pulsometer überwacht werden, wobei die Magnete der anderen
Saiten im Stromkreis mit ihren entsprechenden Schaltern 16 liegen und mit der Batferie
15 verbunden sind.
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Es ist wünschenswert, daß die Erregung des Magneten mit der Bewegung
der Saite so übereinstimmt, daß die Schwingungen der Saite, um eine bestimmte Note
und ihre Harnionien ertönen zu lassen, nicht durch magnetische Anziehungskraft gestört
werden. Beim Tönen einer Klaviersaite ist es wünschenswert, daß der Grundton und
gewisse Harmonien davon hörbar sind, und daß gewisse andere Grundtöne, die unharmonisch
mit dem ersten Grundton sind, abgedämpft werden. Bei einigen Anordnungen trifft
der Hammer H (Abb. i) in 1/, oder 119 der Länge der Saite vom Saitensteg auf die
Saite auf. Solch ein Schlag verhindert die Bildung von Ruhepunkten in dem Schwingungsgebilde
an dem Auftreffpunkt, wodurch die siebente oder neunte Harmonie zerstört oder abgedämpft
wird. Während der Magnet eine kleine magnetische Zugwirkung auf die Saite ausübt,
ist diese Zugwirkung nicht auf einen Punkt konzentriert, sondern eher über eine
Zone oder Strecke der Saite verteilt. Auch ist die magnetische Anziehung nicht in
Form eines harten Schlages, sondern vielmehr in Form einer Welle, welche von einem
Nullpunkt zu einem Maximalbetrag zunimmt, und diese Welle stimmt mit der Bewegung
der Saite zum Magneten überein. Der Magnet wird nun so angeordnet, und dies kann
erfahrungsgemäß festgestellt werden, daß die magnetische Zugwirkung entlang solcher
Zonenlänge der Saite wirkt, daß nur solche Grundtöne erzeugt werden, die die besten
musikalischen Ergebnisse zeitigen, während die nicht gewünschten Harmonien abgedämpft
werden.