DE56045C - Luft- und Wasserfilter - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung bezieht, sich auf ein Luft- und Wasserfilter, welches eine Reinigung der Luft oder des Wassers in beliebigem Grade gestattet.

Es ist eine allgemein bekannte Thatsache, dafs Luft und Wasserfilter, bei welchen zum Zurückhalten der Staubtheilchen in unreiner Luft bezw. Gasen, sowie von Schlammtheilchen in Flüssigkeiten ein entsprechend feinmaschiges Gewebe angewendet wird, die zu reinigende Flüssigkeit um so vollkommener reinigen, je feinmaschiger das Gewebe ist. Andererseits findet -aber auch bei Steigerung der Feinmaschigkeit ein um so schnelleres Verstopfen der Filtermaschen statt und genügt. die einfache Umschaltung des zu reinigenden Luftoder Flüssigkeitsstrom es behufs Reinigens der Maschen oftmals nicht. Aufserdem tritt eine dauernde Verstopfung durch Verfilzung bei längerem Gebrauch allmälig ein, und zwar um so schneller, je feiner die Gewebemaschen sind. Dieser Vorgang macht eine ziemlich häufige Erneuerung des Filterstoffes nothwendig.

Diesem Uebelstande soll durch das vorliegende Filter vorgebeugt werden. Dasselbe ist auf der beiliegenden Zeichnung im Querschnitt dargestellt und besteht aus einem aufrecht stehenden Rahmen R, welcher um eine Achse geneigt werden kann. An diesem Rahmen ist eine gröfsere Anzahl FiltertUcher ν aus weitmaschigem Gewebe so aufgehängt, dafs sich dieselben zwei-, dreimal oder nach Bedarf noch öfter überdecken, wobei die Anzahl der Ueberdeckungen von der gröfseren oder geringeren Vollkommenheit der Reinigung, die erzielt werden soll, abhängt. Jedes der Filtertücher ist^% am unteren Theile durch einen durch die Umsäumung gezogenen Draht oder eine sonstige geeignete Vorrichtung belastet und hängt somit stets straff herunter.

Die Wirkungsweise des Filters ist folgende:

Während der Periode des Filtrirens giebt man dem Rahmen eine rückwärts geneigte Stellung (Fig. r), wobei sich die einzelnen Vorhänge überdecken. Die zu reinigende Luft mufs dann durch sehr kleine Oeffnungen im Zickzack streichen, da die einzelnen Maschen der Gewebe sich mehrfach überdecken und gegen einander versetzt sind, wobei die Staubtheilchen reichliche Gelegenheit finden, an Filterfäden anzustofsen und sich an diesen festzusetzen.

Behufs Reinigens der Filterwand wird dem Rahmen mit den Vorhängen eine entgegengesetzte Neigung gegeben (Fig. 2), in welcher die einzelnen Vorhänge senkrecht herabhängen, wodurch Zwischenräume zwischen denselben entstehen. Darauf wechselt man die Stromrichtung, der zwischen gelagerte Staub ist jetzt bei den grofsen Maschen nicht mehr im Stande, sich festzuhalten, wird vielmehr von dem durchstreichenden Luftstrom herausgeblasen und so die Filterwand gereinigt.

Die Vortheile dieser Filterwand bestehen darin, dafs bei derselben nur weitmaschige Gewebe Anwendung finden, bei denen eine Verfilzung unmöglich ist, so lange die einzelnen Gewebe frei herunterhängen und mit diesen durch eine beliebige Anzahl Ueberdeckungen

eine feinmaschige Wand gebildet werden kann, die allen Anforderungen, welche an eine solche gestellt werden, genügt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Filterwand, bestehend aus einem über seine Gleichgewichtslage nach beiden Seiten hinaus verstellbaren Rahmen R, an welchem am unteren Ende beschwerte weitmaschige Gewebefilter ν derart staffeiförmig über einander angebracht sind, dafs sie sich zwei- oder mehrfach überdecken und in einer Stellung des Rahmens sich gegen denselben anlegen, in der anderen dagegen von demselben abstehen und mit Zwischenräumen frei herunterhängen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.