DE560015C

DE560015C - Elektrischer Schicht- oder Wickelkondensator mit eng anliegendem, luftabschliessendem, isolierendem UEberzug aus einem Material, das beim Trocknen waehrend der Herstellung seine fluessigen Bestandteile durch Verdunsten verliert und dann keine Feuchtigkeit mehr durchlaesst

Info

Publication number: DE560015C
Application number: DEE38836D
Authority: DE
Original assignee: ELEK ZITAETS AKT GES HYDRAWERK
Current assignee: ELEK ZITAETS AKT GES HYDRAWERK
Priority date: 1929-02-26
Filing date: 1929-02-26
Publication date: 1932-09-27

Description

Elektrischer Schicht- oder Wickelkondensator mit eng anliegendem, luftabschließendem, isolierendem Überzug aus einem Material, das beim Trocknen während der Herstellung seine flüssigen Bestandteile durch Verdunsten verliert und dann keine Feuchtigkeit mehr durchläßt Das Dielektrikum der Schicht- oder Wickelkondensatoren wird durch Temperatureinflüsse und eindringende Feuchtigkeit in der Unveränderbarkeit seiner Dielektrizitätskonstante, in seiner elektrischen Festigkeit und damit Haltbarkeit ungünstig beeinflußt. Man imprägniert daher die einzelnen Kondensatorelemente und versieht sie dann mit einem Überzug aus Vergußmasse, wie Asphaltmasse, Wachs oder Paraffin. Diese Überzüge schützen die Elemente jedoch nur unvollkommen vor dem Eindringen der Feuchtigkeit, so daß sich häufig eine Verminderung des Isolationswiderstandes und damit eine Verschlechterung des Kondensators im Laufe der Zeit ergibt.
Es ist bereits bekannt, die Kondensatoren vor dem Eindringen von Feuchtigkeit dadurch zu schützen, daß sie mit einer Schutzhülle umgeben werden, die aus einer Schellackschicht und einer darüberbefindlichen Kunstharzschicht besteht. Als Feuchtigkeitsschutz dient hierbei nur die Kunstharzschicht, während die Schellackschicht das Bindemittel zwischen dem aktiven Kondensatorkörper und der Kunstharzschicht bildet. Der -Nachteil dieser Kondensatoren liegt vor allem in den hohen Herstellungskosten des Überzuges, welche dadurch hervorgerufen werden, daß zwei Schichten Verwendung finden, ohne daß ein besonders dauerhafter Schutz erreicht wird.
Es ist ferner bekannt, einen enganliegenden, luftabschließenden, isolierenden Überzug aus einem Material zu benutzen, welches beim Trocknen während der Herstellung seine flüssigen Bestandteile durch Verdunsten verliert und dann keine Feuchtigkeit mehr durchläßt.
Ein derartiger Überzug ist vollkommen homogen. Diese Überzüge bieten gegenüber den bekannten Kapseln aus Bakelit den Vorteil, daß sie sich der Form des Kondensators vollkommen anpassen können, da sie aus dünnem Material bestehen, welches im ersten feuchten Fabrikationszustand derart nachgiebig ist, daß Hohlräume zwischen dem Kondensatorkörper und der Schutzverkleidung vollständig vermieden werden, während die bekannten Kapseln aus Bakelit aus starrem, selbst formhaltendem Material bestehen. Diese Bakelitkapseln lassen sich auch nur schwer an ihren offenen Seiten luftdicht abschließen.
Bei dem neuen elektrischen Kondensator mit eng anliegendem, luftabschließendemüberzug aus einem Material, das beim Trocknen während der Herstellung seine flüssigen Bestandteile durch Verdunsten verliert und dann keine Feuchtigkeit mehr durchläßt, weist erfindungsgemäß der Überzug die Form einer Kapsel aus Cellulose und/oder deren Derivaten auf und ist homogen. Ein derartiger Überzug besitzt gegenüber anderen Überzügen, welche für Kondensatoren vorgeschlagen wurden, den Vorteil, daß eine Wärmebehandlung, welche die Kondensatoreigenschaften ungünstig beeinflussen kann, bei der Aufbringung des Überzuges vollständig vermieden wird. Als Material für die Cellulosekapseln kommt insbesondere Cellulosenitrat, Celluloseacetat und ferner Hydratcellulose in Frage. Hydratcellulose wird bereits in großem Maßstabe in der Parfüm- und Genußmittelindustrie zum Abdichten mit Korken verschlossener Flaschen und Einwickeln von Schachteln aller Art angewendet.
Die über dem Kondensator gebrachten Kapseln haben an der Einführungsseite eine Öffnung, die man mit einer Vergußmasse, beispielsweise aus asphalt- oder wachsartigen Stoffen, vergießen kann. Um den Nachteil eines uneinheitlichen Überzuges zu vermeiden, wird in einem besonders vorteilhaften Verfahren zur Herstellung eines Kondensators nach der Erfindung der Kondensatorkörper auf den offenen Seiten der einseitig oder zweiseitig offenen Kapsel mit einer Auflösung von C ellulose oder einem ihrer Derivate in leicht flüchtigen Lösungsmitteln überzogen, so daß nach dem Verdunsten des Lösungsmittels ein allseitig geschlossener, homogener Überzug entsteht. Das Lösungsmittel kann aus Aceton, Amylacetat usw. bestehen. Die mit einer solchen Kapsel umgebenden Kondensatorelemente sind vollkommen luftdicht abgeschlossen und werden vor dem Eindringen von Feuchtigkeit von außen weit besser als durch die bisher für diesen Zweck verwendete Vergußmasse oder Paraffin bewahrt. Außerdem zieht der Überzug oder die Kapsel während des Trocknens noch etwa in den Kondensatorelementen vorhandene Feuchtigkeit an sich, übt also auf diese eine wasserentziehende Wirkung aus, wodurch die elektrischen Eigenschaften der Kondensatorelemente erheblich verbessert werden. Bei einer etwaigen Erwärmung des Kondensators wird die durch den Überzug oder die Kapsel gebildete feste Umhüllung des Kondensators oder Kondensatorelementes nicht in mechanischer Beziehung nachgeben, während die normalerweise angewendeten Umhüllungen schon bei geringer Steigerung der Temperatur erweichen und damit ihre formerhaltende Wirkung dem Kondensator oder Kondensatorelement gegenüber verlieren.
Es können auch mehrere miteinander verbundene Einzelkondensatoren oder Kondensatorelemente durch eine gemeinsame Kapsel oder einen Überzug umgeben werden.
Das neue Verfahren bringt außerdem eine erhebliche Verbilligung des Fabrikationsganges mit sich, da ein besonderes Einbetten der Elemente in Vergußmasse oder Paraffin, das infolge der zeitraubenden Gieß- und Tauchmethoden sehr kostspielig ist, vermieden wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Elektrischer Schicht- oder Wickelkondensator mit eng anliegendem, luftabschließendem, isolierendem Überzug aus einem Material, das beim Trocknen während der Herstellung seine flüssigen Bestandteile durch Verdunsten verliert und dann keine Feuchtigkeit mehr durchläßt, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug die Form einer Kapsel aus Cellulose, und/oder deren Derivaten aufweist und homogen ist.
2. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Schicht- oder W ickelkondensators nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensatorkörper an den offenen Seiten der einseitig oder zweitseitig offenen Kapsel mit einer Auflösung von Cellulose oder einem ihrer Derivate in leicht flüchtigen Lösungsmitteln überzogen wird, so 'daß nach dem Verdunsten des Lösungsmittels ein allseitig geschlossener, homogener Überzug entsteht. 3: Nach dem Verfahren nach Anspruch a hergestellter Kondensator, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere elektrisch miteinander verbundene Kondensatorkörper mit einer gemeinsamen Kapsel versehen sind.