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Vorrichtung zum Einzelumlegen übereinanderstehender Werkstücke Vorrichtungen
zum Einzelumlegen Übereinanderstehender Werkstücke werden insbesondere bei selbsttätigen
Arbeitsmaschinen benötigt, um die von der selbsttätigen Zuführvorrichtung übereinandergereiht
und gegebenenfalls gleichgerichtet zur Maschine geleiteten Werkstücke zumeist in
die waagerechte Lage zu überführen und sie einzeln der Maschine zu übergeben. Von
der Zeitdauer und einwandfreien Durchführung dieses Vorganges hängt die Leistungsfähigkeit
der Maschine im besonderen Maße ab.
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Zur Durchführung des Umlegevorganges wurden Einrichtungen vorgeschlagen,
bei denen das untere Ende des Werkstückzuführkanals über der Fläche, auf die das
Werkstück umgelegt werden soll, hin und her beweglich angeordnet ist.
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Bei der auf diese Wirkungsweise abgestellten Vorrichtung ist im unteren
Ende des Werkstückzuführkanals ein Schieber angebracht, der sich in Führungen bewegt
und das Werkstück zwangsläufig umlegt. In. den Führungen, in denen sich der Schieber
bewegt, können sich jedoch leicht von den Werkstücken mitgeführte Schmutzteile -
mit solchen ist bei der Massenherstellung immer zu rechnen - festsetzen. Die Bewegungen
des Schiebers werden dadurch gehemmt und Störungen im Gange der Vorrichtung herbeigeführt.
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Ferner können bei dieser bekannten Vorrichtung auch dadurch Störungen
zustande kommen, daß die umgeworfenen Werkstücke auf der Unterlage prellen. Diese
Prellung ist auch ungünstig für eine höhere Leistungsfähigkeit der Vorrichtung.
Gemäß der Erfindung werden die genannten: Mängel dadurch vermieden, daß das untere
Ende des Werkstückzuführkanals eine schwingende Bewegung ausführt und mit seiner
Unterseite das obere Ende des mit seinem unteren Ende auf eine Anschlagfläche aufgetroffenen
Werkstückes derart umfaßt, daß das untere Ende des Werkstückzuführkanals beim Zurückschwenken
das Umlegen des Werkstückes begünstigt. Dabei ist es empfehlenswert, dafür Sorge
zu tragen, daß das Werkstück beim Herausgleiten aus dem Werkstückzuführkanal mit
seinem unteren Ende in schräger Richtung auf die Anschlagfläche auftrifft. Diese
beiden Kennzeichen sichern. eine hohe Leistungsfähigkeit der Vorrichtung bei geringer
Störungsmöglichkeit, indem i. das Werkstück trotz hoher Umlegegeschwindigkeit sanft
umgelegt wird, dadurch, daß sich das noch im Zuführkanal befindliche Werkstückende
beim Ausschwingen des Zuführkanals allmählich aus diesem herausbewegt, und indem
2. das aus dem Zuführkanal geglittene Werkstück bereits in schräger Richtung auf
die Anschlagfläche auftrifft.
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Die Zeichnungen veranschaulichen das Wesen der Erfindung an einigen
Ausführungsbeispielen. Es zeigen Abb. i einen Schnitt durch eine derartige Vorrichtung
(das Werkstück ist bereits umgelegt), Abb. 2 wie Abb. i (das umzulegende Werkstück
ist auf die Anschlagfläche geglitten), Abb. 3 einen Schnitt nach A-A der Abb. 2,
Abb. 4 einen Schnitt durch eine Vorrichtung,
bei der von der Einrichtung
zur Beförderung des bereits umgelegten Werkstückes zur Bearbeitungsstelle auch das
Ausschwingen des Werkstückauslasses sowie das Festhalten der WerkstÜcksäule übernommen
werden (das Werkstück ist auf die Anschlagfläche geglitten), Abb. 5 wie Abb. 4 (das
Werkstück ist jedoch umgelegt), Abb. 6 einen Schnitt nach B-B der Abb. 4. In den
Zeichnungen bedeutet i den um eine Achse 2 schwingenden Werkstückauslaß, an dessen
oberem Ende i° der die Werkstücke 3 zuführende biegsame Kanal - zweckmäßig ein Drahtschlauch
4 - befestigt ist. Die untere Seite ill des Werkstückauslasses ist in der Schwingungsebene
abgeschrägt, so daß die eine Längsseite des Auslasses länger ist als die andere.
Unmittelbar unter dem Werkstückauslaß i ist die Anschlagfläche 5 vorgesehen, auf
die das aus dem Werkstückauslaß i fallende Werkstück 3 auftrifft.
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Der Abstand der Anschlagfläche 5 von dem Werkstückauslaß i ist so
gewählt, daß das Werkstück 3 beim Auftreffen auf die Anschlagfläche 5 nur von der
längeren Längsseite des Werkstückauslasses i berührt wird.
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Um die Achse 2 ist gleichfalls drehbar gelagert ein plattenförmiger
Hebel 6, der den W erkstückauslaß 1 am unteren Ende U-förmig mit Spiel umgibt.
Auf dem Schenkel 7a des Hebels 6, der auf der infolge der Abschrägung verkürzten
Längsseite des Werkstückauslasses liegt, ist ein durch einen Schlitz 8 in den Werkstückauslaß
z hineinragender Sperrstift g angebracht. Oberhalb des Sperrstiftes befindet sich
in dem Schenkel 7a ein Schlitz io, durch den ein im Werkstückauslaß i befestigter
Bolzen ii hindurchgeht; letzterer weist an seinem freien Ende einen Anschlag 12,
z. B. zwei gekonterte Muttern, auf. Zwischen dem Anschlag 12 und dem. Schenkel 7
des Hebels 6 ist eine Druckfeder 13 um den Bolzen ii herumgelegt, die den Schenkel
7" gegen den Werkstückauslaß i drückt, so daß der Sperrstift g in die Werkstückbahn
hineinragt (Abb. i). Der andere Schenkel 7s des Hebels 6 hat in dieser Stellung
mindestens so viel Abstand vom Werkstückauslaß i, wie der Sperrstift g in die Werkstückbahn
hineinragt. Der Hebel 6 wird beim Ausschwingen des Werkstückauslasses i aus der
in Abb. i gezeichneten Stellung in die in Abb. a dargestellte, von der Anschlagschraube
14 gegen " den Werkstückauslaß i gedrückt, wodurch sich der Sperrstift g aus der
Werkstückbahn herausbewegt.
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In der . die Anschlagschraube 14 und ebenfalls das Lager 15 für die
Achse 2 aufnehmendem Wand 16 der Vorrichtung ist noch ein Kolben 17 , geführt, der
in der in Abb.2 gezeichneten.
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Stellung das vorletzte Werkstück im Auslaß i festhält, indem er es
gegen die Wandung des Werkstückauslasses drückt. Der Kolben 17 steht zweckmäßig
unter der Wirkung einer Druckfeder 18, um Toleranzen auszugleichen. Der Antrieb
des Werkstückauslasses i geschieht z. B. durch einen Hebel ig, dessen Rolle 2o unter
dem Zug einer Feder 21 auf der Kurvenscheibe 22 läuft.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Die durch den biegsamen
Schlauch 4 herangeführten Werkstücke 3 gelangen in den Werkstückauslaß i, und das
zu unterst gelegene Werkstück setzt sich auf den Sperrstift g auf. Nunmehr schwingt
der Werkstückauslaß i in die in Abb. a dargestellte Stellung aus. Der Sperrstift
g hat sich infolge Anschlages des Hebels 6 gegen die Schraube 14 aus der Werkstückbahn
entfernt. Das letzte Werkstück im Auslaß i ist mit dem einen Ende auf die Anschlagfläche
5 aufgetroffen, während das vorletzte und damit auch die darüber befindlichen Werkstücke
durch den Kolben 17 festgehalten sind. Das mit dem einen Ende in eine Einsenkung
23 der Anschlagfläche 5 gefallene Werkstück legt sich nun infolge seiner schrägen
Lage durch Eigengewicht um. Gleichzeitig schwingt jedoch der Werkstückauslaß i in
die Stellung nach Abb. i zurück, so daß durch die Mitnahme des oberen Werkstückendes
durch den Auslaß i das Umlegen des Werkstückes beschleunigt wird. Das umgelegte
Werkstück wird alsdann mittels eines Schiebers 24 der Bearbeitungsstelle der Maschine
zugeführt.
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Auf diese Weise ist es möglich, in sehr kurzen Zeiten ein einwandfreies
Umlegen der Werkstücke herbeizuführen.
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Die konstruktive Durchbildung des Erfindungsgedankens kann naturgemäß
auch in anderer Weise erfolgen.
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Wird' das Werkstück z. B. in oder parallel zu der Schwingungsebene
des Werkstückauslasses i zur -Bearbeitungsstelle weitergegeben, so kann gemäß den
Abb. ¢ bis 6 von der Einrichtung zur Beförderung des bereits umgelegten Werkstückes
zur Bearbeitungsstelle auch das Ausschwingen des Werkstückauslasses sowie das Festhalten
der Werkstücksäule übernommen werden.
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In den Abb. 4 und 5 sind an dem Schlitten 25 zwei Stecher angebracht,
von denen der untere und längere Einschiebestecher 26 das bereits umgelegte Werkstück
3 nach der Bearbeitungsstelle befördert, während der obere und kürzere Stecher 27
in eine in der -Höhe des im Werkstückauslaß i zu vorletzt gelegenen Werkstückes
3 befindliche Aussparung 28 sich hineinschiebt.
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Beim Vorgehen des Schlittens 25 wird dann zunächst das bereits umgelegte
Werkstück durch den Einschiebestecher 26 von der Umlegestelle entfernt, worauf der
Stecher 27 auf
das im Auslaß i zu vorletzt liegende `'Merkstück
auftrifft, dieses gegen die Wandung des Auslasses x preßt und dadurch den Auslaß
ausschwingt. Dabei wird das zuvor auf die Anschlagfläche 5 gefallene Werkstück beschleunigt
umgelegt und legt sich seitlich gegen den Einschiebestecher 26, der zweckmäßig etwa
um die Werkstückbreite seitlich von der Umlegestelle sich bewegt. Beim Zurückgehen
des Schlittens 25 und damit der Stecher 26,27 schwingt der unter der Wirkung
einer Druckfeder 29 stehende Werkstückauslaß ebenfalls wieder zurück und legt sich
gegen den- Anschlag 30, während das bereits umgelegte Werkstück in das Prisma 31
hineinrollt. Das bisher vom Stecher 27 festgehaltene Werkstück fällt auf die Anschlagfläche
5. Der Vorgang beginnt dann wieder von neuem.
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Naturgemäß gibt es noch weitere Möglichkeiten zur Durchführung des
Erfindungsgedankens. Es ist z. B. ohne weiteres angängig, an Stelle der schwingenden
Bewegung für den Werkstückauslaß auch eine geradlinig hin und her gehende Bewegung
vorzusehen und anderes mehr. Wesentlich ist bei allen Ausführungsformen jedoch stets,
daß der Auslaß des Werkstückzuleitungskanals über der Fläche, auf die das Werkstück
umgelegt werden soll, hin und her beweglich angeordnet ist.