DE558485C

DE558485C - Elektromotor mit Bremse und Verschiebeanker

Info

Publication number: DE558485C
Application number: DE1930558485D
Authority: DE
Original assignee: CARL FLOHR AG
Current assignee: CARL FLOHR AG
Priority date: 1930-06-20
Filing date: 1930-06-20
Publication date: 1932-09-07

Description

Der Erfindungsgegenstand, betrifft einen Elektromotor mit Verschiebeanker, der durch eine mit dem Anker mechanisch verbundene Bremse im stromlosen Zustand des Motors abgebremst wird. Erfindungsgemäß wird die Motorwelle bzw. der aus dem Motor herausragende kraftableitende Wellenteil axial unverschieblich gemacht. Der Verschiebeanker ist gegenüber der Welle oder dem Wellenteil nicht relativ verdrehbar, aber in axialer Richtung gleitend verbunden. Der Anker wirkt unmittelbar auf den beweglichen Bremsteil ein, der Ankerträger, z. B. eine Büchse, kann sogar mit ihm aus einem Stück bestehen. Die Bremse wird in bekannter Weise im Innern des Motors untergebracht. Der neuartige Motor gleicht also äußerlich den üblichen Motoren völlig und ist ebenso reihenmäßig herstellbar und allgemein verwendbar wie diese.

Elektrische Maschinen mit Verschiebeanker und axial nicht verschiebbarer Welle sind an sich nicht mehr neu. Solche Maschinen sind aber bisher nur als Stromerzeuger und mit Verschiebeanker, welche zur Regelung der Spannung mit einem Fliehkraftregler verbunden sind, vorgeschlagen worden.

Der Erfindungsgegenstand ist in einem Längsschnitt in der Zeichnung dargestellt. Im Motorgehäuse 1 ist das Ständerblechpaket 2 untergebracht, welches zur Erzielung eines stärkeren axialen Zuges in bekannter Weise am inneren Umfang etwas konisch geformt ist. Das Ankerblechpaket 3 ist entsprechend gestaltet und auf einer Büchse 4 befestigt. Die Büchse gleitet auf einer nicht verschiebbaren Motorwelle 5 in axialer Richtung, jedoch laufen beide zusammen, weil sie durch Keil 6 und Nut miteinander in Verbindung stehen. Die Motorwelle 5 ist in den Lagern 7 und 8" der Motorschilde 9 und 10 gehalten und besitzt an dem die Kraft ableitenden Wellenstumpf eine Einrichtung zur Anbringung einer Riemenscheibe o. dgl., so daß an dieser Anschlußstelle der Motor den üblichen Motoren gleicht. Mit der Büchse 4 ist die Bremsscheibe 11 aus einem Stück hergestellt. Sie ist an ihrem Außenkonus 12 mit einem Bremsbelag versehen und besitzt nach Art von Ventilatorflügeln gestaltete Speichen 13. Die Gegenbremsfläche befindet sich an einem konischen Ring 14, der in axialer Richtung durch die Schraube 15 eingestellt werden kann. An der gegenüberliegenden Seite des Ankers ist zwischen mit der Motorwelle 5 befestigten Stellringen 17 und der Büchse 4 eine Feder 16 eingespannt, deren Spannung durch die Stellringe 17 innerhalb gewisser Grenzen geregelt werden kann. Die Bremse kann statt als Konusbremse auch als Tellerbremse ausgebildet sein. ·

Da die Feder 16 der Axialzugkomponente des Stators entgegenwirkt, drückt sie den Anker sofort nach dem Abschalten des Motors nach rechts, so daß eine Abbremsung des

Verschiebeankers und damit der Motorwelle eintritt. Dies ist jedoch nur ein innerer Vorgang im Motor, der angeschlossene Antrieb wird dadurch in keiner Weise beeinträchtigt. Beim Einschalten wird der Anker wieder ins Ständerfeld gezogen, wobei die Feder i6 gespannt und die Bremse gelüftet wird, jedoch ist auch dies wieder lediglich ein Vorgang im Innern des Motors. Eine besondere Magnetwicklung, Gestänge, abweichende Motorteile u. dgl. sind nicht erforderlich, vielmehr ist der Motor trotz der selbsttätigen Bremse außerordentlich einfach und kommt mit einer Kleinstzahl von Teilen aus.

Die Motoren können äußerlich den üblichen Motoren völlig angeglichen und reihenweise hergestellt werden. Da sie für jeden Verwendungszweck passen, ist die Anzahl der Typen und damit der erforderliche Lagerbestand verringert, ein Vorteil, der gerade für die Massenanfertigung von außerordentlicher Bedeutung ist.

Die Motoren können z. B. als Schleifring-, Kurzschluß-, polumechaltbare, Gleichstromoder ähnliche Motoren ausgebildet sein.

Claims

Patentansprüche:

1. Elektromotor mit Bremse und Verschiebeanker, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschiebeanker einerseits fest mit einem Bremsglied und andererseits über Nut und Feder mit der axial unverschieblichen Welle verbunden ist.

2. Elektromotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebeankerbüchse (4) mit dem beweglichen Bremsteil (11) ein Ganzes bildet.

3. Elektromotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegte Bremsscheibe (11) mit Ventilatorflügeln (13) ausgerüstet ist.

4. Elektromotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die feste Bremsscheibe (14) axial einstellbar ist.

5. Elektromotor nach Anspruch 1, da- +5 durch gekennzeichnet, daß die feste Bremsscheibe (14) durch eine Anzahl auf ihren Umfang verteilter Stellschrauben (15) gegenüber dem Motorschild (10) axial einstellbar ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen