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Doppeltwirkendes Ventil für Gasmesser In den trockenen Vierkammergasmesseni
werden in der Regel Schieber als Steuerorgane angewandt. Die Nachteile der Schieber
sind bekannt, so daß sich das Bedürfnis ergab, diese Messer mit der zuverlässiger
arbeitenden und gegen Verschmutzung unempfindlicheren Ventilsteuerung zu versehen.
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Die Anordnung von Ventilen beispielsweise in einem V ierkammergasmesser
bietet nun insofern Schwierigkeiten, als für die vier Meßkammern acht Ventile erforderlich
sind, die alle acht einzeln gesteuert werden müssen. Der Einbau von acht Ventilen
in genügend großen Abmessungen erfordert sehr viel Raum im Messergehäuse, und ihre
Steuerung ist sehr verwickelt.
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Eine Vereinfachung des Ventilgasmesserbaues liegt in der Verwendung
von Doppelsitzventilen. Die Verwendung von Doppelsitzventilen ist im Gasmesserbau
bekannt, doch handelt es sich hier um unter Federwirkung arbeitende Ventile, deren
Umschaltung also plötzlich erfolgt. Derartige Ventile sind bekanntlich für einen
Vierkammermesser nicht brauchbar, da hier eine stetig erfolgende Steuerung erforderlich
ist. Diese unter Federwirkung arbeitenden Ventile finden daher nur in Zweikammermessern
Verwendung. Ihre Nachteile sind das Ermüden der Federn und die bei der plötzlichen
Umsteuerung auftretenden Klappgeräusche.
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Es ist ferner ein doppeltwirkendes Ventil bekannt, bei dem ein ringförmig
ausgebildeter Ventilkörper, der an einer im Ventilgehäuse eingespannten Membran
befestigt ist, einerseits Ventilteller für den fest im Gehäuse angeordneten Ventilsitz
und andererseits Ventilsitz für den gesteuerten Ventilteller ist.
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Die Erfindung bestellt nun darin, ein solches Ventil als Steuerorgan
für Gasmesser in der Weise nutzbar zu machen, daß der Raum, der von dem ringförmigen
Ventilkörper, von der mit diesem verbundenen Membran und von der Gehäusewand begrenzt
wird, in der sich der feste Ventilsitz befindet, entweder als Zuleitung des Gases
zum Ventil und damit zur Meßkammer oder als Ableitung des Gases aus der Meßkammer
dient.
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Durch diese neue Anordnung ist ein doppeltwirkendes Ventil für Gasmesser
geschaffen, welches die Nachteile des Schiebers nicht aufweist und eine stetig erfolgende
Steuerung zuläßt. Es kann daher in Vierkammergasmessereingebaut werden und braucht,
wie es ja in der Natur jedes doppeltwirkenden Ventils liegt, nur vieranal vorhanden
zu sein anstatt der bisher erforderlichen acht Einzelventile. Auch für Zweikammergasmesser
kann es Verwendung finden, da bei dem plötzlichen AuftrefFen des Ventiltellers auf
den ringförmigen Ventilkörper ein Klappgeräusch nicht auftreten kann, denn dieser
Körper steht nur :über eine Membran mit dem Messergehäuse in Verbindung, und dieses
kann nicht als Resonanzboden Wirken.
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In der Zeichnung ist das Ventil in einer Ausführung dargestellt.
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Abb. i zeigt das Ventil in seiner Schlußstellung bzw. in Lbergangsstellung.
Abb. z und 3 sind Arbeitsstellungen.
In dem Boden des Raumes i,
welcher mit der Gaszuleitung a in Verbindung steht, ist ein Ventilsitz 3 angeordnet.
Unterhalb dieses Bodens ist in bekannter- Weise eine Meßkammer M des Gasmessers
angeordnet. 4 ist ein beweglicher Hohlkörper, welcher auf einem Ventilteller 7 aufruht.
Der Ventilteller 7 sitzt an einer Ventilspindel 8, die in bekannter Weise von der
Membran zwischen den Meßkammern des. Gasmessers unter Vermittlung einer bekannten
Hebeleinrichtung gesteuert wird. Dieser rohrförmige Hohlkörper 4 ist beweglich;
sein äußerer oberer Rand ist durch eine gasdichte Membran 5 mit der Wandung des
Raumes i verbunden. An der unteren Innenfläche des rohrförmigen Körpers 4 ist ein
Ventilsitz 6 angeordnet, gegen den sich der Ventilteller 7 legt. Ferner ist an der
unteren Außenfläche des rohrförmigen Körpers 4 eine Ventilfläche g angebracht, mit
der sich der rohrförmige Körper 4 auf den Ventilsitz 3 auflegen kann.
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Die Wirkungsweise ist folgende: In Abb. z ist das Ventil in seiner
obersten Hubstellung dargestellt. Das Gas gelangt durch die Zuleitung a in den Raum
i und von hier durch die Öffnung des Ventilsitzes 3 zur Meßkammer 37 gemäß den beiden
Pfeilen a. Der durch die Bohrung des rohrförmigen Körpers 4 zur Verbrauchsleitung
führende Gasweg ist durch den Ventilteller 7, der die untere C)ffnung des rohrförmigen
Körpers 4 abschließt, gesperrt.
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Wird nun während des Laufes des Gasmessers die Spindel 8 in der in
Abb. - durch den Pfeil b dargestellten Richtung abwärts bewegt, so sinkt der rohrförmige
Körper 4, auf dem Teller 7 liegenbleibend und den Zugang zur Ausgangsleitung verschlossen
haltend, bis die Meßkammer gefüllt ist und die in Abb. i dargestellte Lage erreicht
ist. In dieser Stellung sind beide Ventile geschlossen. Diese Stellung entspricht
der Endstellung der Membran des Gasmessers in dem Augenblick, in -welchem die Umsteuerung
erfolgt. Bei der nunmehr beginnenden Entleerungsperiode dü Meßkammer und der hiermit
erfolgenden weiteren Abwärtsbewegung der Spindel 8 in Richtung des Pfeiles b in
Abb. a bleibt der rohrförmige Körper 4 auf dem Sitz des Ventils 3 (Abb. 3) liegen
und verschließt den Zugang vom Raum i zur Meßkammer. Der Ventilteller 7 jedoch sinkt
jetzt weiter in die in Abb. 3 angedeutete Stellung nach unten und gibt den Weg für
das aus der Meßkammer ausströmende Gas durch die Bohrung des rohrförmigen Körpers
4 gemäß den Pfeilen c zur Verbrauchsleitung frei.
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Ist die Meßkammer entleert, so bewegt sich die Spindel 8 in bekannter
Weise in entgegengesetzter Richtung, und der beschriebene Vorgang wiederholt sich
in entgegengesetzter Reihenfolge.