DE556036C - Aus zwei Schneid- und mehreren Sammelzylindern bestehende Zusammentragvorrichtung fuer Rotationsdruckmaschinen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 3. AUGUST 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 556036 KLASSE 15d GRUPPE

in Plauen i.V.

für Rotationsdruckmaschinen

Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. Juni 1927 ab

Beim Zusammenführen der Textbogen von Zeitschriften mit ihrem Umschlag und etwaigen Einlagen sind bereits verschiedene Vorrichtungen vorgeschlagen worden. Die eine Art von diesen ist aber sehr einfach gehalten und ermöglicht infolgedessen nur das Zusammenführen von Umschlag- und Textbogen in einer einzigen Weise. Neuere Vorrichtungen sind dagegen mit einer größeren Anzahl von Schneid- und Sammelzylindern sowie Umleitvorrichtungen ausgestattet, um den Falzvorgang in einer größeren Mannigfaltigkeit ausführen zu können. Dabei hat man bestimmte Schneidwerke immer mit voller und andere stets mit halber Geschwindigkeit angetrieben. Entsprechend der Anzahl der Schneidwerke mußte auch die Sammelvorrichtung aus einer entsprechend großen Zahl von Zylindern ausgeführt werden.

Durch die Erfindung wird mit verhältnismäßig einfachen Hilfsmitteln eine große Mannigfaltigkeit in dem Zusammenführen von Textbogen, Umschlagblättern und Einlagen dadurch erreicht, daß, wie bei den bekannten einfachen Falzvorrichtungen, nur zwei Schneidwerke vorgesehen werden, von denen aber jedes einzelne wahlweise mit voller oder halber Geschwindigkeit angetrieben werden kann. Dabei werden die Textbogen mit Hilfe umschaltbarer Führvorrichtungen wahlweise einem beliebigen der beiden Schneidwerke, das dann auf volle Laufgeschwindigkeit zu schalten ist, zugeleitet, während die Umschlag- und Beilagenteile wahlweise entweder unmittelbar dem Textstrang oder dem jeweils auf halbe Laufgeschwindigkeit zu schaltenden Schneidwerk zuzuführen sind. Unter diesen Voraussetzungen läßt sich die Sammelvorrichtung trotz der Mannigfaltigkeit der Zusammenordnung von Text, Umschlag und Beilagen auf drei Zylinder beschränken, so daß der Hauptsammeizylinder einen großen Durchmesser erhält und demgemäß auch stärkere Umschlagpappen ohne Schaden für diese verarbeiten kann. *5

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.

Den wesentlichsten Bestandteil der Sammelvorrichtung bilden die beiden Schneidwerke ι und 2, deren Antrieb gemäß der Erfindung derart eingerichtet ist, daß jedes von ihnen wahlweise entweder mit halber oder mit voller Druckgeschwindigkeit läuft. Über den genannten Schneidwerken sind Leitvorrichtungen 3 und 4 für die Textbogen derart angeordnet, daß letztere entweder dem Schneidwerk 1 oder dem Schneidwerk 2 zugeführt werden können. Zu diesem Zweck sind die Leitwalzen 3 in einem Rahmen gelagert, der schwenkbar am Maschinengestell abgestützt ist und diese Leitwalzen in die Stellung 3' verbringen läßt, falls die Text-

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bogen über die Leitwalzen 4 dem Schneidwerk 2 zugeleitet werden sollen.

Die Umschlagbogen gelangen auf dem Wege 6 über die Leit- und Zuführvorrichtungen 7 und 8 zu dem Schneidwerk 2, während etwaige Einlagen auf den Wegen 9 und 10 über die Leit- und Zuführvorrichtungen 11 und 12 dem Schneidwerk 1 zugeführt werden.

Die durch das Schneidwerk 1 hindurchlaufenden Druckerzeugnisse gelangen auf den großen, mit Greifern versehenen Zylinder 15 und werden erforderlichenfalls durch diesen gesammelt. Durch den Zylinder 15 werden die genannten Druckerzeugnisse dem zweiten Sammelzylinder 16 übergeben, durch den sie mit denjenigen Druckerzeugnissen vereinigt werden, die dem Schneidwerk 2 zugeführt und erforderlichenfalls mittels eines dritten Sammelzylinders 20 gesammelt werden, der abschwenkbar gelagert ist. Hierauf werden die Hefte erforderlichenfalls während ihres Vorbeiganges an dem Zylinder 17 geheftet und schließlich dem Falzzylinder 18 übergeben, durch den sie in die Auslegevorrichtung 19 weiterbefördert werden.

Die beschriebene Vorrichtung kann also in folgender Weise benutzt werden:

I. Sollen die Textbogen nur mit einem Umschlag versehen werden, so laufen die Textbahnen 5 durch die Leitvorrichtungen 3 zu dem in diesem Fall mit voller Geschwindigkeit angetriebenen Schneidwerk 1. Die abgeschnittenen Textbogen werden durch den Sammelzylinder 15 gesammelt, der sie dem Zylinder 16 übergibt, dem auch die Umschlagbahnen auf dem Wege 6 nach· dem Durchgang durch das mit halber Geschwindigkeit arbeitende Schneidwerk 2 zugeführt werden. Besteht der Umschlagteil aus mehr als 4 Seiten (z. B. 8 oder 16 Seiten), so müssen seine Bogen vor der Übergabe an den Zylinder 16 erst durch den Zylinder 20 gesammelt werden.

II. Sollen mitten zwischen die Textbogen eine oder mehrere Beilagen eingefügt werden, so werden die Textbahnen 5 durch die Leitvorrichtung 4 dem jetzt mit voller Geschwindigkeit laufenden Schneidwerk 2 zugebracht und erforderlichenfalls auf dem Sammelzylinder 16 gesammelt. Dabei ist der Zylinder 20 abgeschwenkt. Die Beilagenbahnen werden hierbei auf den Wegen 9 und 10 dem nun mit halber Geschwindigkeit laufenden Schneidwerk 1 zugeleitet und erforderlichenfalls auf dem Zylinder 15 gesammelt und den Textbogen auf dem Zylinder 16 zugeleitet.

Sollen hierbei den Textbogen Umschlagbogen zugeführt werden, so müssen diese," die auf dem Wege 6 mit halber Geschwindigkeit vorgeschnitten ankommen, zwischen den Leit- und Einführwalzen 7 und 8 auf volle Laufgeschwindigkeit beschleunigt werden.

III. Sollen die Beilagen nicht in die Mitte des Heftes, sondern an beliebiger Stelle zwisehen die Textbogen eingefügt werden, so werden die einzelnen Druckerzeugnisse auf den unter II beschriebenen Wegen dem Sammelzylinder 16.zugeleitet, jedoch die Einlagen an diesen schon abgegeben, bevor alle Textbogen eines Heftes vollständig gesammelt sind. Hierbei können erforderlichenfalls einzelne Heftteile durch den Zylinder 20 gesondert vorgesammelt werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Aus zwei Schneid- und mehreren Sammelzylindern bestehende Zusammentragvorrichtung für Rotationsdruckmaschinen zum Vereinigen des Um-Schlages und etwaiger Beilagen mit den Textbogen, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der beiden Schneidwerke (1, 2) wahlweise entweder mit voller oder mit halber Laufgeschwindigkeit antreibbar ist und die Textbogen wahlweise einem beliebigen der beiden Schneidwerke (1, 2), das demgemäß auf volle Laufgeschwindigkeit zu schalten ist, zugeleitet werden, während die Umschlag- und Beilagenteile wahlweise entweder unmittelbar dem Textstrang oder den jeweils auf halbe Laufgeschwindigkeit zu schaltenden Schneidwerk zuzuführen sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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