DE54761C

DE54761C - G^radezugverschlufs

Info

Publication number: DE54761C
Application number: DENDAT54761D
Authority: DE
Original assignee: K. R. Ml-LOVANOVITCH-KOKA, Königlich Serbischer Oberst in Belgrad
Priority date: 1890-04-26
Also published as: DE56746C; CH2137A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Geradezug - Cylinderverschlufs für Hinterladegewehre.

Der sichere Verschlufs wird durch eine am Verschlufscylinder befindliche Verschlufsleiste bewirkt, welche sich beim Schliefsen des Verschlusses in das Gehäuse einlegt.

Das Wesen der Erfindung wird dadurch gekennzeichnet, dafs am rückwärtigen Ende des Verschlufscylinders eine schräg laufende Nuth eingeschnitten ist, in welche sich ein am Griffstück befindlicher Keil einschiebt^ um beim Oeffnen und Schliefsen des Verschlusses das Ein- und Ausdrehen der Verschlufsleiste zu bewirken.

In beiliegender Zeichnung ist ein der Erfindung gemäfs eingerichteter Verschlufs dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι einen Längenschnitt eines Gewehres mit geschlossenem Verschlufs; Fig. 2 ist eine Oberansicht; Fig. 3 veranschaulicht das Gewehr mit geöffnetem Verschlufs; Fig. 4 zeigt den Verschlufscylinder im Längenschnitt und Fig. 5 in Oberansicht; Fig. 6 ist eine Oberansicht des Verschlufscylinders mit zurückgezogenem Griffstück; Fig. 7 und 8 veranschaulichen den eigentlichen Verschlufscylinder in Seitenansicht und im Querschnitt. Fig. 9 zeigt Seiten- und Rückansicht des Verschlufscylinderkopfes; Fig. 10 veranschaulicht das Griffstück in Seitenansicht und im Querschnitt; Fig. 11 zeigt Seiten- und Rückansicht der Schlagbolzenmutter bezw. des Spannstückes; Fig. 12 veranschaulicht einen Theil des Schlagbolzens in Seiten- und Vorderansicht.

Der Verschlufscylinder A, Fig. 7, des Geradezug - Cylinderverschlusses, Fig. 4 bis 12, trägt die Verschlufsleiste a, Am rückwärtigen Ende des Verschlufscylinders A ist in schräger Richtung eine Nuth a^l eingeschnitten, in welche ein dieser Nuth entsprechend geformter Keil α² des Griffstückes A¹, Fig. 10, eingreift.

Das Griffstück trägt aufser dem Griff α eine Leiste a⁴, welche sich in einer Nuth b, Fig. 1 und 2, des Verschlufsgehäuses B bewegt, so dafs das Griffstück beim Oeffnen und Schliefsen des Verschlusses gerade geführt ist.

In die Durchbohrung des Griffstückes A\ ist von rückwärts die Mutter A², Fig. 11, für den Schlagstift α⁶, Fig. 4, eingeschoben. Diese Mutter besitzt eine Leiste, in welche zwei Einschnitte α⁶ α^Ί für den Abzugstollen eingeschnitten sind, wovon der rückwärtige α^β als Ruhrast und der vordere aⁿ als Spannrast dient. Verschlufscylinder A, Griffstück A¹ und Schlagstiftmutter Ä¹ werden durch den in die Bohrung des Verschlufscylinders einzuschiebenden Schlagstift α⁵, Fig. 4 und 12, nachdem derselbe in die Mutter A² eingeschraubt worden, zusammengehalten. Auf den Schlagstift ist die Schlagstiftfeder a^s, Fig. 4, in der bei Schlagstiftschlössern üblichen Weise aufgeschoben.

Das vordere Ende des Verschlufscylinders A nimmt den Verschlufskopf A³, Fig. 9, auf, wobei der rückwärts winkelförmig abgebogene Patronenzieher a⁹, Fig. 4, in den Ansatz α¹⁰ des Verschlufskopfes hineinpafst und so festgehalten wird. Die Verbindung des Verschlufskopfes mit dem Verschlufscylinder wird in bekannter Weise dadurch erzielt, dafs eine Warze a^u am Verschlufskopf in einen Aus-

schnitt der Verschlufsleiste α eingreift, wobei die zur Befestigung der Anschlagscheibe α¹² dienende Schraube α¹³ in den Ansatz a^w eindringt und eine Drehung des Verschlufskopfes verhindert. Zur Vermehrung der Widerstandsfähigkeit des Verschlusses sind an dem Verschlufskopf Ansätze a^li vorhanden, welche sich bei geschlossenem Verschlufs im Gehäusekopf b¹, Fig. 2, einlegen.

, Damit das Zerlegen des Verschlufscylinders leicht bewerkstelligt werden könne, ist der hintere Ansatz a¹⁰ des Verschlufscylinderkopfes an seiner Stirnseite mit einem Einschnitt a^ls, Fig. 9, versehen, in welchen Ansätze α^1β des Schlagbolzens a⁵ hineinreichen, so dafs das Einschrauben des letzteren in die Schlagbolzenmutter A² vermittelst des Verschlufskopfes A^s vorgenommen werden kann.

In der in Fig. 6 gezeigten Stellung kann der Verschlufscylinder in das Verschlufsgehäuse eingeschoben werden; hierbei stützt sich das Griffstück mit einer kleinen Abstufung α¹⁷, Fig. io, des Keiles a² auf das Hinterende von A, wodurch ermöglicht wird, den Verschlufscylinder bis an den Laderaum vorzuschieben. Bei vorgeschobenem Verschlufscylinder schiebt sich bei fortgesetztem Druck auf das Griffstück A¹ der Keil α² desselben in die Nuth a¹ am Verschlufscylinder A ein, so dafs die linksseitige Fläche des Keiles a², auf die entsprechende Wand der Nuth a^l drückend, den Verschlufscylinder nach rechts dreht, wobei die Verschlufsleiste α und die Ansätze a^u am Verschlufskopf sich in entsprechende Ausschnitte des Verschlufsgehäuses B einlegen.

Beim Vorschieben des Griffstückes bleibt die Schlagstiftmutter A² mit der Sperrrast a¹ am Abzugstollen α¹⁸ (in Fig. ι und 4 punktirt gezeigt) hängen, wodurch der Schlagstift a ⁵ zurückgehalten und die Feder a^s gespannt erhalten wird. Der Griff schiebt sich dabei in einen offenen Ausschnitt am rückwärtigen Ende des Verschlufsgehäuses ein.

Durch einen Druck auf den Abzug α¹⁹, Fig. ι , kann der Abzugstollen α ¹⁸ zum Abfeuern ausgelöst werden.

Die Schlagstiftmutter A² besitzt einen wulstartigen geriffelten Rand a²⁰ , an welchem dieselbe erfafst werden kann, um durch ihr Verschieben das Spannen oder Abspannen des Schlagstiftschlosses zu bewirken.

Wird der Verschlufs geöffnet, so vollzieht sich das Ausdrehen der Verschlufsleiste α beim Zurückziehen des Griffstückes A¹ unter der Einwirkung der rechten Fläche des Keiles a² auf ähnliche Weise wie beim Schliefsen das Eindrehen. Die an der Verschlufsleiste α angeschraubte Scheibe α¹² stützt sich beim Oeffnen des Verschlusses an Ansätze b², Fig. 2, des Verschlufsgehäuses, wodurch die Verschiebung des Verschlufscylinders nach rückwärts begrenzt wird.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist der gesammte Verschlufscylinder sehr kurz und besitzt in der Höhle der Verschlufsleiste, also an dem Theil, welcher dem Druck der Pulvergase zu widerstehen hat, keine Nuth.

Das Abfeuern kann auch gleichzeitig mit dem Schliefsen des Verschlusses erfolgen (automatischer Abzug), wenn der Abzugstollen α¹⁸ ausgelöst erhalten wird.

Zu diesem Zweck ist am Griffbügel ein drehbarer Arm α²¹, Fig. 1, angebracht, welcher in aufwärts gedrehter Stellung (s. punktirte Lage) mit seinem Hinterende den Abzug stützt. Zieht man den Abzug zurück, so fällt der Arm α²¹ vermöge seiner eigenen Schwere herab, so dafs das selbstthätige Abziehen aufgehoben ist.

Claims

Pa te nt-Anspruch:

Ein Geradezug-Cylinderverschlufs , gekennzeichnet durch ein hinter dem Verschlufscylinder A angeordnetes Griffstück A¹, von welchem ein schraubengangförmiger vorderer Ansatz a² in eine gleich geformte Nuth a¹ des Verschlufscylinders hineinreicht, wobei vom Griffstück A¹ das Schlagstück A² umschlossen wird, auf dessen End wulst a²⁰ das Griffstück A ^l beim Oeffnen des Verschlusses drückt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.