DE546627C

DE546627C - Sicherheitspapier

Info

Publication number: DE546627C
Application number: DES93314D
Authority: DE
Original assignee: SNYDER DOCUMENT PROT Co
Current assignee: SNYDER DOCUMENT PROT Co
Priority date: 1926-07-13
Filing date: 1929-08-11
Publication date: 1932-03-16
Also published as: USRE17708E; GB332094A; US1727912A

Description

Sicherheitspapier Zum Schutz von Schriftstücken gegen Fälschung hat man bereits vorgeschlagen, einen einritzbaren Stoff, wie Gelluloid, Gelatine o. dgl., auf einem Träger aus gewöhnlichem Papier anzubringen, wobei zum Eintragen der Zahlen usw. ein Griffel, eine Feder oder ein Bleistift benutzt wurde. Eine Änderung der Eintragung konnte dann nur vorgenommen werden, wenn man den einritzbaren Stoff und das Bindemittel, wie Lack, Harz o. dgl., das ihn auf dem Papier festhielt, entfernte und einen neuen Überzug anbrachte. Demgegenüber zeichnet sich das Sicherheitspapier der vorliegenden Erfindung, das ebenfalls aus einer Grundschicht und einer- einritzbaren Deckschicht besteht, dadurch aus, daß die Deckschicht undurchsichtig und so dünn ist, daß sie beim Einritzen durchbrochen wird, während die Grundschicht aus saugfähigem Stoff besteht. Solcher Stoff kann beispielsweise gewöhnliches Löschpapier sein, das jedoch durch die Deckschicht ein vollständig anderes Aussehen und ein zur Aufnahme der Schrift passendes Oberflächengefüge erhält. Die einritzbare Deckschicht mag beispielsweise aus Kasein bestehen.
Wenn nunmehr beim Schreiben die Deckschicht eingeritzt wird, so fließt die Tinte in das Löschpapier, jedoch ist die Ausbreitung der Tinte in dem Löschpapier infolge der Undurchsichtigkeit der Deckschicht nicht in der Deckschicht wahrnehmbar. Die Schrift hat also das gewöhnliche Aussehen, während jede Änderung der Schrift, beispielsweise durch Abkratzen der Deckschicht, Anbringung einer neuen Deckschicht und Überschreiben in der neuen Deckschicht, sofort durch die Änderung in der Ausbreitung der Tinte in der Grundschicht wahrnehmbar wird.
Die Zeichnungen stellen beispielsweise ein Stück solchen Papiers dar.
Abb. i zeigt einen Scheck von vorn, Abb. 2 zeigt die Rückansicht, und Abb.3 ist ein vergrößerter Schnitt durch ein derartiges Papier.
Der Körper io oder die Grundschicht des Papiers ist genügend aufsaugefähig, um Tinte, die auf die Seite dieser Schicht aufgebracht wird, rasch gegen die andere Seite und seitlich hin durch Kapillarwirkung treten zu lassen. Auf die eine Fläche dieser Schicht wird nun eine vollständig glatte, undurchsichtige Schicht i i aufgebracht. Diese Schicht. besteht aus Kasein oder einem anderen Material, und die Aufbringung mag vorgenommen werden, indem man das Papier eintaucht oder indem man Kasein auf die Grundschicht aufsprüht oder auf irgendeine andere Weise, wobei immer zu berücksichtigen ist, daß die Aufsaugefähigkeit der Grundschicht nicht beeinträchtigt werden soll. Die Schutzschicht i i ist so glatt, daß man ebenso gut darauf schreiben kann wie auf gewöhnlichem Papier, dabei ist sie aber so dünn, daß die gewöhnliche Schreibfeder an jenen Stellen, an welchen der Schreibdruck zur Anwendung gelangt, die Schlitze oder Durchbrechungen. 12, 12' erzeugt. Die Tinte fließt von der Feder durch diese Schlitze in die Grundschicht io ein und verteilt sich durch dieselbe, um selbst auf der Rückseite, wie bei 13, in Spiegelschrift und verwischtem Zustand sichtbar zu werden. Gleichzeitig verteilt sich jedoch auch wie beim gewöhnlichen Schreiben die Tinte zwischen den beiden Federspitzen bei 1q., so dag sich die Aufschrift in keiner Weise von der gewöhnlichen Aufschrift unterscheidet. Die Ausbreitung der Tinte in der Grundschicht io wird jedoch infolge der Schutzschicht ii gar nicht sichtbar, und die Schriftstücke haben also dasselbe Aussehen wie gewöhnliche Schriftstücke.
Will ein Fälscher durch chemische Ätzmittel einen Teil der Aufschrift entfernen, so dringt auch das chemische Ätzmittel in die Grundschicht io ein und macht sich darin dauernd bemerkbar. Wird durch schwache chemische Mittel die Aufschrift auf der Ober-. seite des Schriftstückes ausgemerzt und eine neue Aufschrift aufgebracht, so ergibt sich aus der auf der Rückseite schwach ersichtlichen ursprünglichen Aufschrift, daß eine Änderung des ursprünglichen Inhaltes vorgenommen wurde. Starke Chemikalien werden in den Körper der Grundschicht eindringen und gerade wegen der Aufsaugefähigkeit der letzteren sich nicht entfernen lassen. Auch hier wird dann .durch die Entfärbung usw. sofort ersichtlich, daß der Versuch gemacht wurde, eine Fälschung vorzunehmen. Eine Ausradierung der Schrift würde kaum ohne Zerstörung der Schutzschicht i i möglich sein, und selbst wenn dann eine neue Schutzschicht aufgebracht wird und wieder eine Aufschrift auf diese neue Schutzschicht gemacht wird, so gibt der Körper to der Grundschicht Kunde von dieser Änderung.
Es lassen sich jedoch auch derartige Schutzschichten auf beiden Seiten der Grundschicht anbringen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Sicherheitspapier, bestehend- aus einer Grundschicht und einer einritzbaren Deckschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht undurchsichtig und so dünn ist, daß sie beim Einritzen durchbrochen wird, und daß die Grundschicht aus saugfähigem Stoff besteht.
2. Sicherheitspapier nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die einritzbare Deckschicht aus Kasein besteht.