-
Verwendung der Grubenwagen zur Staubbeseitigung Im Grubenbetrieb macht
bekanntlich die Beseitigung des Staubes sehr viele Schwierigkeiten, die man mit
den verschiedenartigsten Mitteln zu überwinden sucht. Bemühungen, mittels stationärer
Staubabsaugung usw. den Staub an allen Entstehungsstellen sofort zu entfernen, verursachen
nicht nur bedeutende Kosten, sondern sind auch aus vielen anderen Gründen nicht
beliebt. Durch Zufuhr von Steinstaub kann man wohl die Explosionsgefahr beseitigen
oder einschränken; aber dieses Verfahren ist sehr teuer und vermehrt noch die Menge
des zu beseitigenden Staubes. Man ist endlich dazu übergegangen, fahrbare Aggregate
zu schaffen, bei denen ein Antriebsmotor mit Saugvorrichtung und Filter auf einem
Fahrgestell in einer für den Grubenbetrieb geeigneten Weise vereinigt sind. Diese
Maschinen sind wohl bis zu einer außerordentlich ,i-irksamen Einrichtung vervollkommnet,
sie haben aber die besonderen Nachteile, daß sie im Grubenbetrieb der normalen Förderung
sehr im Wege stehen und daher für die Förderung immer erst wieder zur Seite geschoben
werden müssen, während welcher Zeiten sie dann zumeist nicht im Betrieb bleiben
können, und außerdem ist für einen ausgedehnten Grubenbetrieb eine große Anzahl
solcher sehr teurer Aggregate erforderlich, wodurch der Betrieb wiederum stark verteuert
wird, zumal diese Maschinen, wie bereits erwähnt, nicht dauernd voll ausgenutzt
werden können. plan ist daher bereits dazu übergegangen, die Grubenhunde selbst
zur Staubbeseitigung unmittelbar zu verwenden, indem man sie so eingerichtet hat,
daß das Staub-Luft-Gemisch in den Behälter des Grubenhundes unmittelbar hineingeblasen
wird und dann ein darübergespanntes Filter durchströmt, durch welches der Staub
abgeschieden werden soll. Aber diese bekannten Einrichtungen genügten bisher nicht,
um eine einigermaßen brauchbare Wirkung hervorzubringen, selbst wenn sie, wie das
ebenfalls bereits versucht wurde, zu zweien hintereinandergeschaltet wurden. Dazu
kommt, daß diese Vorrichtungen durchweg so ausgebaut waren, daß sie ausschließlich
nur zur Staubbeseitigung, nicht aber äls Grubenhunde verwendbar waren; alsdann gilt
von ihnen dasselbe, was kurz vorher von den fahrbaren Aggregaten gesagt ist.
-
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, hier Abhilfe zu schaffen,
und zwar geschieht das dadurch, daß die gewöhnlichen gebräuchlichen Förderwagen
(Hunde) unmittelbar und direkt zu Staubbeseitigung und -abtransport benutzt werden,
indem sie mit einer leicht auswechselbaren Vorrichtung versehen werden, durch die
der Staub an der Entstehungsstelle abgesaugt und in den Hund gefördert wird, wo
er sich ablagert, so daß er nach Füllung im Rahmen des normalen Grubenbetriebes
abgefahren werden kann, während die Absaugevorrichtung selbst auf einen anderen
Hund aufgesetzt wird und so dauernd im Betrieb bleiben kann, ohne den Grubenbe-.
trieb im geringsten zu stören.
Die Erfindung ist auf den beiliegenden
Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar zeigt: Fig. i
einen Längsschnitt, Fig.2 eine Draufsicht, Fig.3 einen Querschnitt und Fig. q. eine
schematische Darstellung der praktischen Anwendung der Vorrichtung. Man erkennt
aus der Zeichnung den schematisch dargestellten Hund, von welchem die Räder a und
der Kasten b gezeichnet sind. Dieser Kasten b besitzt gewöhnlich oben eine Randleiste
c, die eine ausreichend staubdichte Auflagefläche für die Entstaubungsvorrichtung
bietet. Diese Entstaubungsvorrichtung besteht aus einem nach oben und den Seiten
hin geschlossenen hohlen Deckeld, der mit einem abgewinkelten Rande, evtl. unter
Anwendung einer Gummidichtung o. dgl., genau auf den oberen Rand des Kastens b paßt.
Durch Exzenterklammern f oder sonst geeignete Mittel werden beide Teile ringsherum
fest zusammengezogen.
-
über die ganze untere Öffnung des Dekkels d ist ein Filtertuch g gespannt,
welches nur an der einen Längsseite und an der einen Stirnseite je einen geschlossenen
Isana.llt bzw. i. frei läßt. In den Kanal h mündet der Saugrohrstutzen
h, an welchen der bewegliche Förderschlauch mit dem bekannten Saugrüssel, welche
Teile in der Zeichnung nicht weiter dargestellt sind, angeschlossen wird. Von dem
Kanal! dagegen zweigt der Saugstutzen 1 ab, der durch eine zweckmäßig ebenfalls
biegsame Leitung mit dem Ventilator bzw. der Saugluftpumpe verbunden wird.
-
Das Maschinenaggregat, bestehend aus dem Ventilator bzw. der Saugluftpumpe
und dem Antriebselektro- bzw. Preßluftmotor, ist zweckmäßig leicht transportabel
oder fahrbar auf einem besonderen Gestell angeordnet, welches so aufgestellt werden
kann, daß die erforderlichen Verbindungen leicht hergestellt werden können und die
Maschine doch nicht im Wege steht.
-
Die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung ist ohne weiteres erkennbar:
Nachdem die Vorrichtung auf den Kasten eines gewöhnlichen Grubenhundes aufgesetzt
und festgespannt ist, wird der Antriebsmotor in Tätigkeit gesetzt und beginnt durch
sein Verbindungsrohr mit dem Stutzen 1 die Luft durch den Kanal i, der durch seine
innere Seitenwand hindurch mit dem Raum in oberhalb des Filtertuches g in Verbindung
steht, abzusaugen. Da nun dieser Raum m im übrigen geschlossen ist, muß von unten
her, also aus dem Innenraum des Kastens b, die Luft durch das Filtertuch g hindurch
nach oben abgesaugt werden. Der Saugstutzen k führt nun den durch den angeschlossenen
Saugrüssel an der Entstehungsstelle abgesaugten Staub bzw. die staubgesättigte Förderluft
in den langen Kanalft, in welchem das Staub-Luft-Gemisch sich nach unten ausbreitend
unmittelbar in den Kasten b fällt. Ein hier angeordnetes Prellblech tt sorgt dafür,
daß das Staub-Luft-Gemisch möglichst weit nach unten durchgeführt wird, worauf eine
völlige Richtungsumkehr der Saugluft stattfindet. Da der Saugluftstrom infolge seines
Durchganges durch den verhältnismäßig großen Innenraum des Kastens b seine Geschwindigkeit
fast vollständig verliert, findet hier ohne weiteres schon eine weitgehende Ausscheidung
des Staubes aus dem Luftstrom statt, wobei der gesamte Staub sich unmittelbar im
Kasten b des Grubenhundes ablagert. Die nach oben weitergehende Saugluft ist gezwungen,
das Luftfilter g zu durchdringen und wird dadurch vollständig vom Staub gereinigt,
so daß zu dem Kanal i und dem Stutzen L
und damit zum Ventilator usw.
nur noch gereinigte Luft gelangt.
-
Um während des Betriebes das Filtertuch g von den immer wieder stärker
werdenden Staubablagerungen zu befreien, ist oberhalb des Filtertuches g eine mittels
der Handhebel o und der Welle p leicht zu betätigende Abklopfvorrichtung g vorgesehen,
welche von oben her so auf das Filtertuch g klopft, daß der auf dessen Unterseite
angesammelte Staub nach unten zu dem übrigen Staub in den Kasten b niederfällt.
-
Endlich ist noch ein Frischlufthahnr vorgesehen, der bei Beginn einer
Arbeitsperiode so viel Frischluft zuläßt, daß eineüberlastung des Maschinenaggregats
t vermieden wird. Die beschriebene Vorrichtung wird mit geeigneten Handgriffen s
versehen. Man kann sie dann, sobald der Kasten b mit Staub gefüllt ist, leicht frei
machen und auf einen beliebigen anderen Grubenhund aufsetzen und die Staubabsaugung
sofort wieder in Betrieb setzen, während der mit Staub gefüllte Hund im normalen
Grubenbetrieb mit abgefördert wird.
-
Um das Filter g vor zu starken Beanspruchungen zu schützen, wird zweckmäßig
oberhalb desselben ein grobmaschiges, aber entsprechend kräftiges Drahtsieb in der
gleichen Weise ausgespannt wie das Filtertuch g selbst, so daß letzteres sich von
unten her gegen das Drahtsieb anlegt und daran über die ganze Filterfläche ausreichende
Stütze erfährt und somit auch am Rande nicht so leicht abreißen kann.
-
Beim Betrieb der beschriebenen Vorrichtung kann unter Umständen der
Fall eintreten, daß eine bemerkbare Menge von Staub aus irgendeinem Grund, etwa
infolge einer Verletzung, durch das Filter nicht zurückgehalten
wird.
Es empfiehlt sich daher beim Gebrauch, die von dem Maschinenaggregat t abgesaugte
Förderluft nicht unmittelbar ins Freie austreten zu lassen, sondern in der Weise,
wie das in Fig. ¢ schematisch dargestellt ist, auf zwei Förderhunden die beschriebene
Entstaubungsvorrichtung aufzusetzen und mittels der ersten die Staubabsaugung vor
Ort vorzunehmen und die Förderluft aus dem Ventilator bz«-. der Luftpumpe des Maschinenaggregats
t durch eine Schlauchverbindung u in die zweite Filtervorrichtung zu blasen,
durch welche dann etwa noch mitgerissener Staub abgefangen wird, so daß mithin auch
bei Eintritt irgendeiner Betriebsstörung in der ersten Vorrichtung kein Staub in
die freie Luft austreten kann.