DE542633C

DE542633C - Verfahren zum Vereinigen von Holz- oder Papierflaechen

Info

Publication number: DE542633C
Application number: DEI35499D
Authority: DE
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1928-09-15
Filing date: 1928-09-15
Publication date: 1932-01-27

Description

Verfahren zum Vereinigen von Holz- oder Papierflächen Es wurde gefunden, daß man in einfacher Weise Holz-, Papier- oder Kartonflächen miteinander vereinigen kann, wenn man als Klebmittel bei erhöhter Temperatur oder unter Druck erweichende Folien aus Kohlehydratestern der gesättigten oder ungesättigten höheren Fettsäuren, cyclisch substituierten Fettsäuren oder hvdroaromatischen Carbonsäuren verwendet. y Diesen Folien können Zusätze einverleibt werden, «-elche, wie Harze, Leim, Gelatine, die Klebkraft erhöhen oder die als Weichmachungsmittel, Färbungsmittel, Füllstoffe usw. dienen.
Die Vereinigung der zusammenzuklebenden Flächen mit der Klebfolie erfolgt durch Anwendung von Druck oder Erhöhung der Temperatur oder durch beides. Die Klebfolie kann auch unmittelbar auf einer der beiden zusammenzuklebenden Flächen aus einer Gießlösung erzeugt werden. Nach erfolgter Trocknung wird die Vereinigung mit der zweiten Fläche in der oben beschriebenen `'eise herbeigeführt.
Das neue Verfahren eignet sich insbesondere zur Befestigung von Zierstücken an Möbeln, zur Herstellung von Preßholz und zur Erzeugung mehrlagiger Papier- und Kartonschichten für Koffer, Textilspulen und ähnliches.
Die genannten Kohlehydratderivate eignen sich für den vorliegenden Verwendungszweck gegenüber den bisher verwendeten Cellulosederivaten besonders, weil sie im Gegensatz zu ihnen ohne Weichmachungsmittel verwendet werden können. Hierin liegt ein nicht unerheblicher technischer Fortschritt, da erfahrungsgemäß alle denkbaren Weichtnachungsmittel dazu neigen, aus der Kittschicht in das Holz oder das Papier hineinzudiffundieren. Eine derartige Diffusion beeinträchtigt selbstverständlich die Qualität der fertigen Sperrholzplatte, -spule o. dgl. Außerdem sind Klebfolien, welche nur aus Cellulosederiv aten bestehen, anderen Folien, welche neben Cellulosederivaten Weichmachungsmittel o. dgl. enthalten, an Klebfähigkeit und Adhäsionskraft überlegen, da diese beiden Eigenschaften im allgemeinen durch das Cellulosederivat bedingt sind und sinken, wenn die Klebfolie neben Cellulosederivaten andere Stoffe enthält. Beispiel i Zur Herstellung von Sperrholz wird zwischen dünne Holzplatten eine Folie von io it Dicke gelegt, welche aus 8o °/o Cellulosenaphthenatoleat unter Zusatz von 2o °/" Kolophonium oder Dammarharz besteht. Die Vereinigung der Schichten erfolgt durch Pressen unter Erwärmung. Beispiel z Zur Herstellung von Textilspulen wickelt man auf einen Metallkern einen Streifen ungeleimtes Papier zusammen mit einem Streifen einer Folie, welche aus einem Gemisch von Cellulose- und Stärkeestern der technischen Cocosfettsäuren besteht. Während des Aufwickelns werden die übereinanderliegenden Lagen von Papier und Folie durch Gegenpressen einer auf 15o bis Zoo ° geheizten Walze-vereinigt.
,_ Beispiel 3 Bei der Herstellung von Sperrholz wird zur Vereinigung der dünnen Holzplatten eine Folie von to ,u Dicke verwendet, welche aus $5 °%p Celluloselaurat und 15 °/o Dammarhärz besteht. Die Vereinigung der Schichten erfolgt wie in Beispiel r durch Pressen unter Erwärmung. Beispiel q. An Stelle der Folie des Beispiels 3 wird eine Folie verwendet, die aus 4o"/" Cellulosenaphthenat, 15"/" Kunstharz und 5 °%o geblasenem Rizinusöl besteht.
Beispiel s Auf eine dünne Holzplatte wird in dünner Schicht eine Lösung aufgetragen, bestehend aus 15 °/o Stärkelaurat, 15 °/o Kolophonium, 52 °/o Chloroform, 6 °1a Methanol und 12 °/o Benzol. Nach erfolgter Trocknung hat die Folie eine Dicke von 15,u. Darauf wird eine zweite Holzschicht gebracht, worauf die beiden Schichten unter Druck -und Erwärmung vereinigt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Vereinigen von Holz-oder Papierflächen mittels Folien aus Kohlehydratestern organischer Säuren unter Druck und Hitze, dadurch gekennzeichnet, daB die zu verwendenden Folien aus Kohlehydratestern der gesättigten oder ungesättigten höheren Fettsäuren, cyclisch substituierten Fettsäuren oder hydroaromatischen Carbonsäuren, gegebenenfalls mit Zusätzen von Harzen, Weichmachungsmitteln, Füllstoffen usw., bestehen.