AT144473B - Verfahren zur Herstellung von Schallplatten. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schallplatten.

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  Verfahren zur Herstellung von Schallplatten. 



   Es ist bekannt, Schallplatten mit einer hauptsächlich aus Schellack bestehenden Aussenschicht mit einer metallischen Einlage zu versehen, wobei die Schellackschieht mit der Metalleinlage durch ein Kunstharz verbunden wird. Der Erfolg dieses Verfahrens hängt von der Auswahl eines möglichst geeigneten Kunstharzes ab. Am besten haben sich bisher die Kondensate mehrwertiger Alkohole mit mehrbasischen Säuren bewährt. 



   Es wurde gefunden, dass die Polymerisate ungesättigter organischer Körper besondere Vorteile bei der Verbindung von Schellacksichten mit metallischen Einlagen bieten. Mit Hilfe solcher Polymerisate lässt sieh eine mechanisch besonders feste Verbindung der schalltragenden Schicht mit der metallischen bewirken. Diese Methode ist sowohl bei der Vereinigung von nur einer Schallrillen tragenden Schicht mit einer Metallplatte als auch bei der Verbindung von zwei solchen Schichten mit einer zwischengelegten Metallplatte anwendbar. Die Verwendung der Polymerisate erleichtert ausserdem die Herstellung solcher Platten mit Einlagen und ermöglicht eine vielseitige Ausgestaltung je nach den gegebenen Anforderungen. 



   Diese Vorteile bieten die Polymerisate ungesättigter Verbindungen der verschiedensten Art, von denen insbesondere die Ester und Äther des Vinylalkohols, die Acryl-und Itakonsäure und ihre Ester, Styrol u. dgl. genannt seien. Die Polymerisate können auch durch Zusätze zweckentsprechend modifiziert werden. Beispielsweise sind unter Umständen Zusätze von Natur-oder Kunstharzen, insbesondere auch der Kondensationsprodukte der Aldehyde untereinander oder mit phenolartigen Körpern, Cellulosederivate, Füllstoffe der verschiedensten Art, vornehmlich faserförmige, wie Holzschliff, Zellstoff und Papier, von Vorteil. Als wertvoll haben sich solche Zusätze beispielsweise bei der Verwendung von Polyvinylestern, insbesondere Polyvinylacetat, erwiesen, die jedoch auch ohne Zusätze die erfindung gemässen Vorteile in besonderem Masse ergeben. 



   Diese Polymerisate bzw. die aus ihnen hergestellten kombinierten Massen bewirken nicht nur zwischen Schellacksichten und Metalleinlagen eine besonders günstige Verbindung. Der Vorteil tritt auch hervor, wenn die schalltragende Schicht aus einem andern Material besteht, beispielsweise aus Nitrocellulose, Celluloseacetat, Vinylverbindungen, wie Vinylester, Formaldehyddivinylacetat, Styrol u. dgl. Insbesondere sind als   Aussenschichten   auch die oben gekennzeichneten Polymerisate selbst bzw. aus ihnen hergestellte Kombinationen, gegebenenfalls in Verbindung mit zweckentsprechenden Zusätzen, Füllstoffen usw. hervorragend geeignet. Hiedurch ergibt sich auch die Möglichkeit, auf eine besondere Verbindungsschicht zu verzichten und die   Aussenschicht   unmittelbar auf die Metalleinlage aufzupressen. 



   Die Polymerisate oder ihre Kombinationen mit den oben erwähnten Hilfsstoffen können auf die mannigfachste Weise angewandt werden, beispielsweise in gepulvertem, erweichtem, geschmolzenem, gelöstem oder emulgiertem Zustande. Sie können auf die Metallplatte oder die untere Seite der Aussenschicht aus Grammophonmasse auf irgendeine zweckentsprechende Weise aufgebracht werden, beispielsweise durch Spritzen, Tauchen u. dgl. Unter Umständen ist es vorteilhaft, das Bindemittel auf eine Hilfsschicht von Papier, Leinen u. dgl. aufzubringen und die so vorbehandelte Hilfsschicht zwischen die äussere Schicht aus Grammophonmasse und die Metallplatte einzulegen. 



   Anderseits ist die ausgezeichnete Bindekraft der Polymerisate oder ihrer Kombinationen mit   zweekentbprechenden   Zusätzen auch nicht auf die Verklebung mit metallischen   Einlagen beschiät & t.   



  Sie bewährt sich auch gegenüber Zwischenfolien oder Unterlagen aus Cellulose, Cellulosederivaten, Pappe, Papier u. dgl. 

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   Die Festigkeit'der mit den Polymerisaten erreichbaren Verbindung ermöglicht ferner den Aufbau der Platten aus einer Vielzahl von Einlagen, die sämtlich aus Metall oder teilweise aus andern Materialien, wie beispielsweise Polyvinylacetat, Cellon, Papier u. dgl., bestehen können. Die metallischen Einlagen können aus verschiedenartigem Material bestehen. Ihre Dicke kann in weiten Grenzen schwanken. 



  Es können Vollscheibe oder gelochte   oder'auch   Drahtnetze u. dgl. verwendet werden. Unter der Aussenschicht liegende Papierschichten können mit Texten, Noten oder Ansichten u. dgl. bedruckt werden, wobei man durchsichtige   Aussenschichten   wählt. 



   Zur Herstellung der Schallplatten kann man beispielsweise eine Folie aus schellackhaltigem oder   auf der Basis von Polyvinylverbindungen, 'wie insbesondere Polyvinylacetat, aufgebautem Schallplatten-   material mit einer Lösung derselben oder einer andern Polyvinylverbindung auf eine dünne Metallfolie aufkleben. Man kann auch zwischen die Aussenfolie und die Metallplatte eine Klebfolie aus Polyvinylverbindungen einlegen und die Vereinigung durch Pressen vorzugsweise bei erhöhter Temperatur bewirken. 



  Gegebenenfalls kann die Klebfolie zuvor durch ein Quellungsmittel erweicht werden. Die Metallplatte kann ferner zunächst mit dem Klebmaterial in Form einer   Lacklösung,   einer Paste, einer Schmelze, eines heiss aufgepressten Pulvers, eines Films oder in irgendeiner andern Form überzogen werden. Auf diesen Überzug presst man dann die schalltragende Masse in erweichtem Zustande, in Pulverform oder auf irgendeine andere Weise auf. Man kann schliesslich bei Verwendung von Polymerisaten   ungesättigter   Körper auch für die Aussenschicht selbst auf eine besondere Klebmasse verziehten und die beispielsweise aus Polyvinylacetat, Papierfasern und mineralischen Füllstoffen bestehende Massen auf irgendeine Weise, z. B. durch-Pressen, unmittelbar mit der Metallfolie vereinigen. 



   Mit Hilfe der Polymerisate können die Metallfolien auch zunächst ein-oder beiderseitig mit Zwischenschichten aus Papier, Celluloseester u. dgl. überzogen werden, auf die man die Aussenschichten aufbringt. Auch das Einbringen einer Mittelschicht von Papier, Cellon, Schellack u. dgl. oder aus Polymerisaten ungesättigter Verbindungen zwischen zwei Metallfolien, die ihrerseits mit schalltragenden Aussenschichten verbunden werden, kann Vorteile ergeben. 



   Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, aber die Erfindung soll nicht dadurch eingeschränkt werden. 



   Beispiel 1 : Mittels eines geheizten Walzwerkes wird in bekannter Weise eine Schellack enthaltende Masse für Grammophonplatten hergestellt, beispielsweise von folgender Zusammensetzung : 27 Gewichtsteile Naturschellack Orange TN, 6 Teile Rubinschellack, 15 Teile Cotton Flocks, 15 Teile Schwerspat, 34 Teile Schiefermehl und 3 Teile Russ. 



   Eine Aluminiumplatte von ungefähr 1 mm Dicke und dem gewünschten Durchmesser wird beiderseits mit einer dünnen Schicht von Polyvinylacetat überzogen, erwärmt und mit der oben beschriebenen Schellackmasse in Pulverform bestreut, beispielsweise mit 75 g für jede Seite. 



   Die so hergestellte Platte wird in der bekannten Weise durch Pressung fertiggestellt. 



   Beispiel 2 : Es wird folgende Masse für Grammophonplatten hergestellt : In einem Knetapparat werden 850 Teile hochpolymeres Vinylacetat in 1500 Teilen Spiritus gelöst und mit 700 Teilen Papier vermischt. Man fügt 600 Teile eines entsprechend dem Patent Nr. 99917 hergestellten Aldehydharzes, 500 Teile Schiefermehl und 30 Teile Russ hinzu. Nach völliger Durchmischung wird die Masse durch Verdunstung des Lösungsmittels getrocknet und gemahlen. 



   Eine eiserne Platte von   0. 6 mm Dicke   und dem gewünschten Durchmesser wird mit einer dünnen Schicht von polymerisiertem Acrylsäuremethylester überzogen, erwärmt und mit der oben beschriebenen Masse in Pulverform bestreut, beispielsweise mit 60 g für jede Seite. Die Fertigstellung erfolgt durch Pressen in der üblichen   Weie.   



   Beispiel   3 : Eine   Lösung von 450 Teilen hochpolymerem Vinylacetat in 900 Teilen Spiritus wird mit 200 Teilen Papier-in einem Knetapparat vermischt. Hiezu fügt man 100 Teile mit Spiritus angefeuchteter Nitrocellulose und 200 Teile einer Harzkombination von Polyvinylacetat und einem Aldehydharz entsprechend der deutschen Patentschrift Nr. 534936, ferner 24 Teile Benzylbenzoat, 100 Teile Magnesiumoxyd und 1 Teil Russ. Die so erhaltene Masse wird nach Verdunstung des Lösungsmittels zu dünnen Filmen von ungefähr 1 mm Dicke ausgewalzt. Ein"sandwich"aus zwei Schichten aus diesem Film und einer zwischengelegten Aluminiumplatte von   0.     6 mm Dicke   wird in eine normale Presse für Grammophonplatten gebracht, heiss gepresst und gekühlt. 



   Beispiel 4 : Eine entsprechend dem vorigen Beispiel. hergestellte Masse wird in Pulverform auf die eine Seite einer Papierschicht aufgebracht und durch Erwärmen die Verbindung des Pulvers mit dem Papier bewirkt. Dann wird die andere Seite mit einer dünnen Schicht von Polyvinylacetat überzogen. 



  Zwischen zwei so vorbehandelte Papierschichten wird eine Metallplatte derart gelegt, dass die Schichten aus Grammophonmasse nach aussen kommen. Das so   hergestellte sandwieh"wird   in eine Presse gebracht und in bekannter Weise fertig verarbeitet. 



   Die eingelegte Metallplatte oder eine Mehrzahl. von Platten kann aus irgendeinem geeigneten Metall bestehen. Eisen bietet den Vorteil der Billigkeit, Aluminium ist vorzuziehen, wenn auf ein geringes Gewicht Wert gelegt-wird. Die Dimensionen der metallischen Zwischenschicht, beispielsweise ihre Dicke, sind vom Verwendungszweck   abhängig. -Der Durchmesser   kann genau der der herzustellenden Grammo- 

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 phonplatte sein. Es kann jedoch Vorteile bieten, ihn etwas zu verringern, um die metallische Kante mit Grammophonmasse überziehen zu können. Beispielsweise kann zur Herstellung einer Grammophon- platte von 25   cm   Durchmesser eine Metallplatte von 24 cm Durchmesser gewählt werden. 



   Das Überziehen der Zwischenschicht mit dem polymerisierten Klebmittel kann auf irgendeine geeignete Weise bewirkt werden, beispielsweise durch Aufspritzen in gelöstem Zustande und nachfolgendes
Trocknen, durch Aufstanzen oder Aufblasen auf die erwärmte Metallplatte in gepulvertem Zustande od. dgl. 



   Auch für das Aufbringen der Grammophonmasse gibt es mannigfache Wege. Statt des Aus- rollens zu einem Film kann die Masse entsprechend Beispiel 4 kalander werden, und zwischen solche kalanderten Stücke von gewünschtem Gewicht wird dann die Metallplatte eingelegt und das "sandwich" heiss gepresst. 



   Die Menge der auf die Metallplatte aufzubringenden Grammophonmasse hängt vom Verwendungs- zweck ab. Will man billige Grammophonplatten herstellen, so verwendet man weniger Material, beispielsweise 10 g für jede Seite. 



   Als besondere Ausführungsformen seien beispielsweise noch die folgenden angeführt :
Man kann die Schallplatten in der Weise herstellen, dass man auf Metallplatten zunächst doppelseitige Klebfolien aus Papier und auf diese Schichten aus einer die Schallrillen tragenden Masse aufbringt. 



   Die die Schallrillen tragenden Massen können auch selbst auf Papier aufgetragen sein. 



   Man kann beispielsweise auch eine Metallplatte einseitig unter Benutzung von Klebzwischenschichten mit einer Schallrillen tragenden Schicht bedecken und die andere Seite als solche oder nach Beklebung mit Papier mit einem geeigneten Aufdruck, beispielsweise einer Reklame, einem Bild u. dgl., versehen. 



   Diese Andeutungen zeigen die vielseitige Ausgestaltung, der das Verfahren fähig ist. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Schallplatten mit einer oder mehreren vollen oder durchbrochenen Metalleinlagen und gegebenenfalls weiteren Einlagen aus anderem Material, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Aufnahme der Schallrillen dienenden Massen mit den Einlagen durch Polymerisate ungesättigter Körper oder Gemischen solcher mit zweckentsprechenden Zusatzstoffen verbunden werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Aufnahme der Schallrillen dienende Schicht selbst aus Polymerisaten ungesättigter Verbindungen oder Gemischen solcher mit zweckentsprechenden, von Celluloseestern freien Zusätzen hergestellt wird und dabei gegebenenfalls unmittelbar mit den Einlagen verbunden wird.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch die Verwendung von polymersierten Vinylverbindungen, wie Polymerisaten von Vinylkohlenwasserstoffen, Acrylsäure, Itakonsäure und ihren Derivaten, insbesondere von Derivaten des Vinylalkohols wie polymerem Vinylacetat, Formaldehyddivinylacetat u. dgl.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf eine volle oder durchbrochene Metallplatte eine beiderseits mit einem Klebstoff von gegebenenfalls mit Zusätzen versehenen Polymerisaten ungesättigter organischer Körper überzogene Folie aus Papier, Pappe, Leinen, Cellulosederivaten u. dgl. aufgebracht wird und auf diese eine Schicht zur Aufnahme der Sehallrillen.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Metallplatte nur einseitig mit einer oder mehreren Schichten verbunden wird, von denen die äusserste die Schallrillen trägt.
    6. Schallplatte, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einer oder mehreren vollen oder durchbrochenen metallischen Einlagen und einer oder mehreren Schichten aus Polymerisaten ungesättigter organischer Körper oder aus solchen und Zusatzstoffen hergestellten Massen besteht, die entweder selbst die Schallrillen tragen oder mit besonderen hiefür bestimmten Massen verbunden sind.
    7. Schallplatte gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei ihr die verbindenden oder die Schallrillen aufnehmenden Massen oder beide als Überzüge auf Folien aus Papier, Leinen, Cellulosederivaten u. dgl. aufgebracht sind.
    8. Schallplatte, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einer Metallplatte besteht, die nur einseitig gemäss Anspruch 6 und 7 mit einer oder mehreren Schichten verbunden ist, von denen die äusserste die Schallrillen trägt.
AT144473D 1932-08-17 1933-08-16 Verfahren zur Herstellung von Schallplatten. AT144473B (de)

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