DE541027C

DE541027C - Sprenggeschoss mit Zuendung durch abbrennenden Leuchtsatz

Info

Publication number: DE541027C
Application number: DEW86001D
Authority: DE
Original assignee: WESTF ANHALTISCHE SPRENGSTOFF; CHEMISCHE FABRIKEN
Current assignee: WESTF ANHALTISCHE SPRENGSTOFF; CHEMISCHE FABRIKEN
Priority date: 1931-05-20
Filing date: 1931-05-20
Publication date: 1932-01-08

Description

Sprenggeschoß mit Zündung durch abbrennenden Leuchtsatz Es ist bereits bekannt, beim Beschießen von Luftzielen mit Sprenggeschossen das Geschoß in der Weise auszugestalten, daß es noch in der Luft zerlegt wird, sobald es einen solchen Weg zurückgelegt hat, daß mit Sicherheit angenommen werden muß, daß das Ziel verfehlt wurde. Bei Verwendung solcher Geschosse wird verhindert, daß die eigene Truppe durch das auf den Erdboden zurückkehrende scharfe Geschoß gefährdet wird. Bei den vorbekannten Geschossen dieser Art wird die Zerlegung dadurch erreicht, daß die Flamme der Leuchtspur nach dem Abbrennen durch Zündkanäle die Sprengladung zur Explosion bringt. Der Leuchtsatz wird bei solchen Geschossen unmittelbar durch die Flamme der Kartuschladung entzündet. Beim Abfeuern tritt nun bisweilen der Nachteil auf, daß ein Teil des Leuchtsatzes, insbesondere wenn dieser nicht genügend fest gepreßt ist, herausgerissen wird und eine zu frühe Entzündung der Sprengladung, gegebenenfalls während sich das Geschoß noch im Rohre befindet, erfolgt (Rohrkrepierer).
Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß bei einem Sprenggeschoß, bei dem die Zündung durch einen abbrennenden Leuchtsatz bewirkt wird, dadurch vermieden, daß die beim Abfeuern des Leuchtsatzes entwickelte Wärme durch einen metallischen Leiter auf den Knallsatz übertragen wird, welcher nach Überschreitung seiner Entzündungstemperatur direkt oder über eine Beiladung den Sprengstoff zur Entzündung bringt. In der beiliegenden Zeichnung ist ein Geschoß entsprechend der vorliegenden Erfindung in vier Ausführungsbeispielen im Längsschnitt dargestellt.
An die Geschoßhülse 3 schließt sich eine Geschoßverschlußschraube z an, welche aus einem Stoffe hoher Wärmeleitfähigkeit besteht. Der Leuchtsatz q. befindet sich in einer Aussparung dieser Verschlußschraube. Ihm gegenüber liegt das Zündhütchen 2, an das sich, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Beiladung 5, der zu entzündende Sprengstoff 7 anschließt. Die Ausführungsformen nach den Abb. 2, 3 und q. unterscheiden sich von der in Abb. z dargestellten dadurch, daß zur Sicherstellung der Wärmeübertragung ein Metallstift bzw. eine Metallschraube 6 aus Kupfer oder einem anderen geeigneten Stoffe vorgesehen ist. Die Geschoßverschlußschraube kann aus Kupfer, S.-M.-Stahl oder einem anderen geeigneten Material hergestellt werden. Um eine zu schnelle Erwärmung dieses Teiles durch das Feuer der Kartuschladung zu verhindern, kann er ganz oder teilweise mit einer Isolierschicht umgeben sein.
Die bei dem Abbrennen des Leuchtsatzes entstehende Wärme wird von dem Material aufgenommen und auf den Knallsatz übertragen. Durch Verwendung von Materialien verschiedener Wärmekapazität und durch verschiedene Dimensionierung der Verschlußschraube läßt sich der bis zur Entzündung verstreichende Zeitraum so bemessen, daß das Geschoß erst dann zerlegt wird, nachdem es eine solche Flugzeit hinter sich hat, daß mit Sicherheit angenommen werden kann, daß es sein Ziel verfehlt hat.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: z. Sprenggeschoß, bei dem die Zündung durch den abbrennenden Leuchtsatz bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen dem Leuchtsatze (4) und dem Knallsatze (2) ein metallischer Leiter (z) befindet, welcher die bei der Verbrennung des Leuchtsatzes entwickelte Wärme aufnimmt und auf den Knallsatz überträgt.
2. Sprenggeschoß nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß der Leuchtsatz und Knallsatz trennende metallische Leiter den Leuchtsatz aufnimmt und teilweise umschließt.
3. Sprenggeschoß nach Anspruch z und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Leuchtsatz ein Kupferstift bzw. eine Kupferschraube (6) eingebettet ist, die die bei der Verbrennung des Leuchtsatzes freiwerdende Wärme unmittelbar auf den Knallsatz überträgt. '
4. Sprenggeschoß nach Anspruch x bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der der Kartusche zugekehrte Teil des metallischen Leiters durch eine Isolation ganz oder teilweise gegen die Flamme der Kartusche geschützt ist.