DE538802C

DE538802C - Steuereinrichtung fuer durch ein Druckmittel betaetigte Reibungskupplungen

Info

Publication number: DE538802C
Application number: DEO18064D
Authority: DE
Inventors: Erwin Bargmann
Original assignee: O&K Orenstein and Koppel GmbH
Current assignee: CNH Industrial Baumaschinen GmbH
Priority date: 1929-03-29
Filing date: 1929-03-29
Publication date: 1931-11-21

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 2t. NOVEMBER 1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47c GRUPPE 01S064XTIJ47C

Orenstein & Koppel Akt-Ges. in Berlin*)

Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung für durch ein Druckmittel betätigte Reibungskupplungen, z. B. für Kran- und Baggergetriebe.

Es ist bekannt, Reibungskupplungen durch ein Druckmittel zu betätigen. Dabei wird die Anordnung meistens so getroffen, daß vermittels eines Dreiwegehahnes oder Flachschiebers o. dgl. zum Zwecke der Betätigung

ίο der Kupplung das Druckmittel seinem Arbeitsraum zugeleitet bzw. von seinem Arbeitsraum ins Freie geleitet wird. Der Dreiwegehahn befindet sich auf dem Führerstand, während der Arbeitsraum des Druckmittels in der Nähe der Kupplung sein muß. Beide sind durch eine Rohrleitung für das Druckmittel verbunden. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß die Geschwindigkeit, mit der die Kupplung durch die Wirkung des Druckmittels eingerückt wird, von den Abmessungen der Durchfiußkanäle des. Dreiwegehahnes und der Verbindungsrohrleitung und außerdem noch von der Beschaffenheit der Rohrleitung, insbesondere von deren Länge, abhängt. Aus diesem Grunde ist es trotz aufmerksamer und sorgfältiger Handhabung der Steuerungsvorrichtung nicht möglich, die Bewegung der Kupplung beim Kuppeln in der als vorteilhaft bekannten Weise erfolgen zu lassen, derart, daß das Kuppeln sanft und langsam vor sich geht, vielmehr findet das Einrücken der Kupplung meistens ruckweise statt.

Die Erfindung vermeidet diesen Nachteil dadurch, daß der auf dem Führerstand befindliche Dreiwegehahn oder Flachschieber ο. dgl. nur zur Steuerung der Kupplungsbetätigung verwendet wird, während erfindungsgemäß in die Druckmittelleitung zwischen Steuerungsorgan und Arbeitsraum des Druckmittels eine Drosselvorrichtung und parallel dazu ein nach dem Arbeitsraum hin schließendes Rückschlagventil eingeschaltet ist, von denen erstere den Durchfluß des Druckmittels beim Einrücken der Kupplung drosselt und letzleres beim Ausrücken freigibt. Dadurch wird mit Sicherheit und vollkommen selbsttätig ein langsames Einrücken der Kupplung bewirkt, wodurch das Getriebe vor Stößen geschützt wird. Die Drosselvorrichtung nebst Rückschlagventil kann in unmittelbarer Nähe des Arbeitsraumes des Druckmittels liegen, weil ihre Lage vom Führerstand unabhängig ist. Sie wird vorteilhaft mit dem Rückschlagventil zu einer kombinierten Einrichtung vereinigt. Sie kann jedoch auch in einer Umführung des Rückschlagventils liegen.

Als Drosselvorrichtung können bekannte Drosselventile oder -kanäle oder auswechsel- So bare, mit verschiedenen Bohrungen versehene Düsen, die dem jeweiligen Betrieb anzupassen

*1 Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Erwin Bargmann in Berlin.

sind, verwendet werden. Als Rückschlagventil kommen solche mit Kegel oder Klappe als Ventilkörper zur Anwendung.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es bezeichnen ο einen Zylinder (Arbeitsraum des Druckmittels) , b den zugehörigen Kolben, der z. B. eine Getriebekupplung eines Löffelbaggers betätigt. Im Zylinder α ist an der oberen Wandung ein Ventilgehäuse c eingesetzt, das oben durch einen Stopfen d verschlossen ist. In dem Gehäuse c sitzt der als Hohlkörper ausgebildete Ventilkörper e, der durch eine Feder f gegen den kegeligen Sitz g des Gehäuses c gepreßt wird. Der Ventilkörper e besitzt eine Drosselbohrung h und seitliche Bohrungen i, durch die das Innere des Zylinders α mit dem Zuleitungs- und Ableitungsrohr k für das Druckmittel in Verbindung ao steht.

Die Wirkungsweise des Ventils ist folgende: Wird durch das Rohr k das Druckmittel zugeführt, so gelangt dieses durch die Bohrungen i und h in den Zylinder a, wobei eine Drosselung durch die entsprechend dimensionierte Bohrung h erfolgt, so daß der Kolben b sich nur langsam in der Pfeilrichtung I bewegt und durch diese langsame Bewegung eine sanfte Kupplung des Getriebes veranlaßt. Bei diesem Vorgang sitzt der Ventilkörper e auf dem kegeligen Sitz g auf, so daß das Druckmittel nur durch die Bohrung h in den Zylinder α strömen kann.

Beim Entkuppeln des Getriebes wird das Rohr k mit der Außenluft in Verbindung gesetzt. Das im Zylinder befindliche Druckmittel hebt vermöge des inneren Überdruckes den Ventilkörper e von· seinem Sitz g ab wobei es die geringe Kraft der Feder f überwindet. Durch diese Bewegung des Ventilkörpers e wird bei entsprechender Einstellung des Dreiwegehahnes o. dgl. im Sitz g eine große Ausströmöffnung freigegeben, so daß eine sehr schnelle Entleerung des Zylinders und daher ein erwünschtes schnelles Entkuppeln des Getriebes erfolgt. Dabei wird der Kolben durch Federkraft entgegen der Pfeilrichtung / zurückbewegt. Der Hub, um den sich der Ventilkörper e beim Entleeren des Zylinders bewegen kann, ist mit m bezeichnet.

Claims

Patentansprüche:

I. Steuereinrichtung für durch ein Druckmittel betätigte Reibungskupplungen, dadurch gekennzeichnet, daß in die Druckmittelleitung zwischen dem Steuerorgan und dem Arbeitsraum (a) des Druckmittels eine Drosselvorrichtung (e, K) und parallel dazu ein nach dem Arbeitsraum hin schließendes Rückschlagventil (c, d, e, f, g) eingeschaltet ist, von denen erstere den Durchfluß des Druckmittels beim Einrücken der Kupplung drosselt und letzteres beim Ausrücken freigibt.
2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, bei der das Rückschlagventil mit einem Drosselkanal versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Drosselkanal (A) im Ventilkörper (e) des Rückschlagventils angeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen