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Drehwaage mit mehreren das Gehänge umgebenden Schutzkästen Die bekannten
Eötvösschen Drehwaagen werden, um die Messungen von äußeren Einflüssen, insbesondere
von Einflüssen der wechselnden Temperatur, frei zu halten, in Schutzkästen eingeschlossen,
und zwar pflegt man gewöhnlich zwei oder auch drei Schutzkästen itieinanderzuschachteln,
damit die in deal Zwischenräumen vorhandenen Luftschichten eine Wärmeisölation bilden.
Es hat sich. nun gezeigt, daß sich in den Zwischenräumen, insbesondere zwischen
den beiden innersten Gehäusen, eine Schichtung der Luft bildet, welche eine ungleichmäßige
Erwärmung. des inneren Schutzkastens und infolgedessen auch des Drehwaagengehänges
zur Folge hat, so daß sich Fehler ergeben.
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Durch die vorliegende Erfindung werden diese Nachteile dadurch beseitigt,
daß mindestens die zwischen den beiden innersten, die eigentliche Drehwaage umgebenden
Schutzgehäusen befindliche Luft in ständigen Umlauf versetzt wird, so daß eine Schichtung
und eine ungleichmäßige Erwärmung des innersten Schutzgehäuses vermieden wird.
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Die Zeichnung zeigt schematisch eine beispielsweise Ausführungsform
der Erfindung, und zwar ist Abb. i ein Schnitt durch die Drehwaage und Abb.2 ein
Schnitt in Richtung der Linie A-B der Abb: i.
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In der Zeichnung sind i, 2 und g drei ineinandergeschachtelte Schlitzkästen
oder Schutzgehäuse zur Aufnahme des eigentlichen Waagebalkens. $n die mittleren
- Schutzgehäuseteile schließen sich an beiden Seiten je drei entsprechend ineinandergeschachtelte,
einseitig geschlossene zylindrische Gehäuse 6, 7, 8 bzw. 9, io, i i an, welche zur
Aufnahme der die Gewichte tragenden Fäden bzw. Stäbe dienen. Gemäß der Erfindung
soll nun die Luft, mindestens die zwischen den Gehäusen i und 2 und den daran anschließenden
Räumen, zwischen den Zylindern 6 und 7 bzw. 9 und i o befindliche in ständigen Umlauf
versetzt werden. Zu diesem Zweck ist -bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
in die Stirnwand des Zylnnders 7 ein Flügelrad 4. eingesetzt, welches. in beliebiger
Weise, z. B. durch ein Uhrwerk, das in der Zeichnung nicht dargestellt ist, angetrieben
wird. Das Flügelrad saugt die Luft in der Pfeilrichtung aus dem Raum zwischen den
äußeren Gehäusen an und treibt sie durch den Raum zwischen den beiden inneren Gehäusen
hindurch. Die Stirnwand 5 des Zylinders io muß natürlich mit Durchbrechungen o.
dgl. versehen sein, um einen Hindurchtritt der Luft von dem inneren Zwischenraum
nach dem äußeren Zwischenraum zu gestatten.
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Natürlich ist es wesentlich, daß die Luft innerhalb des ;innersten
Kastens i, 6, 9 vollkommen ruhig bleibt, also durch die Luftströmung nicht 'beeinflußt
wird. Man, hat nun bisher die beiden Einheiten 6, 7, 8 und
9,
io, i i, bestehend aus je drei Zylindern; starr miteinander verbunden und dann in
den mittleren Kasten eingeschraubt. Hierbei ist aber natürlich keine Gewähr gegeben,
daß die Verbindung zwischen dem innersten, Kasten i und den dazugehörigen Zylindern
6 und 9 auch vollkommen luftdicht ist, und es würde bei sonstiger Ausführung der
Vorrichtung gemäß der Erfindung die Gefahr bestehen, daß sich die Luftströmung in
den inneren Kasten hinein fortsetzt. Aus diesem Grunde ist es notwendig, die innersten
Zylinder 6 und 9 von den äußeren unabhängig zu machen. Man könnte z. B. die erwähntdi
innersten Zylinder für sich allein in das. Gehäuse i einschrauben und dabei: das
Gewinde so einrichten, daß eine ausreichend dichte .Verbindung _ vorhanden ist.
Dies ist in der Zeichnung bei den Zylindern 6, 7 und 8 angedeutet. Der Zylinder
6 ist hier für sich in den Körper i eingeschraubt, während. die beiden Zylinder
7 und 8 durch Rippen 12 miteinander in Verbindung sind und gemeinsam eingeschraubt
werden können.- Will man jedoch das gemeinsame Anschrauben und Abschrauben, der-drei
Zylinder auf den beiden Seiten nicht aufgeben, so kam -man die Ausführung so wählen,
wie in der Zeichnung in Verbindung mit den Zylindern 9; 1o und i i dargestellt.
Hier sind wiederum die beiden äußeren Zylinder io und i i durch fest zwischen ihnen
angeordnet Rippen 13 zu einem Stück verbunden, während der innerste Zylinder
9 den anderen gegenüber in der Längsrichtung verschiebbar, aber zu gemeinsamer Drehung
mit ihnen verbunden ist; z. B. sind an dem innersten Zylinder Nasen 14 vörgesehen,
die sich zwischen Rippenpaaren i 5 an dem Zylinder io führen. Außerdem ist an; dem
Boden des Zylinders 9 eine Feder 16 vorgesehen, welche den inneren. Zylinder in
der Längsrichtung und in der Richtung nach dem Gehäuse i. zu verschieben sucht.
Das Gewinde an den beiden äußeren Zylindern i o und- i i ist länger ausgeführt als
da's Gewinde an dem inneren Zylinder 9. Es ist ersichtlich, däß bei dieser Ausführungsform
-man die drei Zylinder gemeinsam so lange drehen kann, 'bis der innerste Zylinder
g ganz fest - mit dem Gehäuse*i verschraubt ist, also ein dichteir Abschluß erzielt
isu, denn es kommt ja sehr darauf an, daß, tatsächlich dieses Gehäuse gank dicht
schließt. Die Verbindungsrippen 12 und 13 zwischen den äußeren Zylindern erstrecken
sich natürlich in der Längsrichtung, damit der Luftumlauf dadurch. nicht behindert
wird.
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Bei der dargestellten Ausführungsform handelt es sich um eine Drehwaage
mit einem Z-förmigen Balken. Natürlich ist die Erfin- . Jung aber für Drehwaagen
jeder Art anwendbar, also auch wenn der Balken eine andere beliebige oder bekannte
Form hat. An Stelle des Windfiügelrades q. kann man auch eine Pumpe oder eine andere
mechanische oder nichtmechanische Vorrichtung verwenden, die den Luftumlauf bewirkt.
Es muß nur vermieden werden, daß das Gehäuse in unzulässiger Weise in Ersehütterimgen
versetzt wird. Man kann natürlich die Pumpe auch innerhalb des Gehäuses und getrennt
von diesem- anbringen und mit dem Gehäuse durch biegsame: Schläuche o. dgl. verbinden.
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Bei der Anordnung von mindestens drei Schutzgehäusen wird man vorzugsweise
odie in der Zeichnung dargestellte Form des Luftumlaufs wählen. Man - kann aber,
wenn nur zwei Gehäuse mit nur einem . Luftzwischenraum vorhanden sind; trotidem
die Erfindung verwirklichen, indem. man den Luftraum zwischen den beiden Gehäusen
durch eine Zwischenwand über die ganze Länge unterteilt und aus dem einen Teilraum
heraussaugt und in den anderen hineindrückt. Auch kann man den Raum in mehr als
zwei Teile unterteilen, um mehrere getrennte oder auch zusammenhängende Luftumläufe
zu erzielen. Natürlich kann man auch weiterhin bei zwei oder mehr Lufträumen in
jedem von ihnen einen Luftumlauf vornehmen oder in sämtlichen Räumen Luftumläufe
vornehmen und sie miteinander verbinden u. dgl. mehr. Die Anzahl der - Gehäuse,
ebenso die Anzahl der Luftumläufe, ist beliebig; wichtig ist es aber, daß mindestens
in dem inneren Luftraum ein Umlauf der Luft stattfindet.
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In gewissen Fällen, insbesondere-bei sehr starken Wärmeschwankungen,
kann es auch vorteilhaft sein, die ,äußeren -Zwischenräume zwischen den Gehäusen.
luftleer zu machen oder finit einer .Wärmeisolationsschicht auszufüllen oder sie
mit besonderen Gasen,, wie Stickstoff o. dgl., anzufüllen. Selbstverstandlich kann
man auch die Luft in dem Zwischenraum zwischen zwei äußere Schutzkästen in Umlauf
versetzen, sie dagegen in dem Raum zwischen den innersten Schutzkasten stillstehen
lassen. Es wird auch dadurch eine gleichmäßigere Temperatur geschaffen, obwohl dann
die Einrichtung nicht gleich gut wirksam ist. ' _