DE532192C - Vorrichtung zur Injektion bzw. Entnahme von Fluessigkeiten - Google Patents
Vorrichtung zur Injektion bzw. Entnahme von FluessigkeitenInfo
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Description
- Vorrichtung zur Injektion bzw. Entnahme von Flüssigkeiten Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Injektion bzw. Entnahme von Flüssigkeiten, die aus einer unter Über- bzw. Unterdruck stehenden Ampulle und einer daran anschließenden Nadel besteht, und welche zum Ziel hat, bei einfacher Handhabung die Injektion bzw. Entnahme von Flüssigkeiten in beliebiger Stärke vorzunehmen und zu jedem gewünschten Zeitpunkt zu unterbrechen.
- Es sind bereits eine Reihe von Vorrichtungen bekannt geworden, die zur Injektion bzw. Entnahme von Flüssigkeiten dienen. Bei einigen dieser Vorrichtungen, die aus einer Ampulle, dem Ampullenverschluß und einer Injektionsnadel bestehen, wird die Kommunikationi zwischen Ampulleninnerem und Injektionsnadel durch Zerstörung eines Teiles des Ampullenverschlusses bewirkt. Diese Vorrichtungen sind deshalb nicht immer verwendbar, @veil einerseits bei der Zerstörung des Verschlußteiles Splitter entstehen, die mit injiziert werden könnten, und andererseits die einmalige Zerstörung des Verschlußteiles eine Dosierung der Injektion unmöglich macht.
- Bei einer anderen Art dieser Vorrichtungen ist die -Injektionsnadel bzw. ihr Schutzröhrchen in einem elastischen Pfropfen befestigt. Das innerhalb der Ampulle liegende Ende des Schutzröhrchens, also die Fortsetzung der Injektionskanüle im Ampulleninnern, ist seitlich abgebogen und liegt im Ruhezustande fest auf einer polsterartigen Verlängerung des Pfropfens an. Die Öffnung des Verschlusses geschieht durch seitlichen Druck auf den außerhalb der Ampulle liegenden Kanülenteil, durch den der Pfropfen deformiert und gleichzeitig das in ihm befestigte Röhrchen verschwenkt wird, wodurch die innerhalb der Ampulle liegende winkelige Abbiegung von dem Dichtungspolster abgehebelt wird. Diese Vorrichtung hat folgende Nachteile: Bei der Öffnung des Verschlusses muß die Kanülenachse gegen die Ampullenachse verschwenkt werden. Bei dem Abhebeln des seitlich abgebogenen Kanülenendes von dem Dichtungspolster wird momentan der gesamte Öffnungsquerschnitt freigegeben. Die Sterilisation der Vorrichtung muß nach erfolgtem Zusammenbau vorgenommen werden.
- Ein Verschwenken der Ampullenachse gegen die Kanülenachse bedingt meist eine Lagenveränderung der Kanüle im Einstichkanal. Die aus dem Öffnungsdruck resultierende Lagenveränderung der Kanüle wirkt sich insbesondere bei der intravenösen Injektion ungünstig aus, da bei dieser Injektionstechnik zur Erzielung einer innigen Vermischung des Blutes mit der Injektionsflüssigkeit die Zufuhr der Injektionsflüssigkeit mehrmals unterbrochen werden muß. Jede Lagenveränderung der Kanüle bringt aber die Gefahr der Verletzung der Gefäßwandung und Schmerzen für den Patienten mit sich. Dieser Nachteil läßt sich nur bei einer erheblichen Übung in der Verwendung der erwähnten Vorrichtung vermeiden.
- Auch die .Tatsache, daß durch Abhebeln des winkelig abgebogenen Kanülenendes von dem Dichtungspolster momentan der gesamte Öffnungsquerschnitt freigegeben wird, ist z. B. bei der intravenösen Injektion ungünstig, da hier in den meisten Fällen eine sehr, langsame Injektion -am Platze ist; weil bei der plötzlichen Einverleibung großer Dosen der Injektionsflüssigkeiten Chokwirkungen, insbesondere Gefäßkrämpfe, auftreten können.
- Die Nachteile, die aus der Sterilisation der fertig montierten Vorrichtung iesultieren, sind vorwiegend wirtschaftlicher Art. Das abgebogene Kanülenende innerhalb der Ampulle macht die Einbringung der Kanüle in den Verschlußstopfen vor Einbringung des. Stopfens in die Ampulle notwendig. Da Glas aber bekanntlich zur Sterilisierung hohen Temperaturen ausgesetzt werden muß, ist bei der Gesamtsterilisation der Vorrichtung die Verwendung einer hochwertigen Gummiqualität des Verschlußstopfens erforderlich, da sonst der Stopfen bei der Sterilisation schrumpft und an Dichtungsfähigkeit verliert.
- Bei der vorliegenden Erfindung sind diese Nachteile sämtlich vermieden worden. Es ist Wert darauf gelegt worden, eine Vorrichtung zu konstruieren, deren Handhabung bei der Injektion bzw. Entnahme von Flüssigkeiten keinerlei Übung erfordert und die einen möglichst wirtschaftlichen Herstellungsprozeß gewährleistet.
- Der Gegenstand der Erfindung besteht im Gegensatz zu der bekannten Konstruktion darin, daß zum Freilegen der Nadelöffnung die Nadel bzw. ihr Schutzröhrchen gegenüber der Dichtungsfläche verschoben bzw. verdreht wird, derart, daß sich die Richtung der Nadelachse gegenüber der Richtung der Ampullenachse nicht verändert. Da auf Grund dieses Öffnungsprinzips eine Verschwenküng der Nadelachse gegenüber der Arnpullenachse nicht stattfindet, ist die Gefahr einer Verletzung der Gefäßwandung z. B. bei der intravenösen Inj ektion auf .Grund des Öffnungsdruckes praktisch ausgeschlossen. Die Injektion kann infolgedessen ohne besondere Übung und Erfahrung mit einer Hand ausgeführt werden.
- Eine plötzliche Einführung der Injektionsflüssigkeit in den Einstichkanal wird dadurch vermieden, daß die Kanülenöffnung schieberartig, und zwar zwangsläufig bis zu jedem beliebigen Querschnitt vorgelegt werden kann. Eine tropfenweise Abgabe der Injektionsflüssigkeit ist ohne jede Schwierigkeit durchzuführen.
- Durch die einfache Formgebung der einzelnen Vorrichtungsteile ist eine sterile Montage der Einzelteile nach erfolgter Sterilisation möglich. Die Kanüle mit ihrem Schutzröhrchen und die Ampulle können für sich trocken sterilisiert werden unter Anwendung hoher Hitzegrade, während der Gummistopfen durch Anwendung einer geeigneten Desinfektionsflüssigkeit ohne Hitzeeinwirkung keimfrei gemacht werden kann. Dieser Vorteil der vorliegenden Vorrichtung ist deshalb besonders hoch zu bewerten, weil der Verschlußstopfen einen außerordentlich hohen Prozentsatz der Vorrichtungskosten in Anspruch nimmt. Die feuchte Sterilisation des Verschlußstopfens ermöglicht die Verwendung einer geringwertigen Gummiqualität, die trotzdem allen Anforderungen an Dichtigkeit und Keimfreiheit nachkommt. -Die Vorrichtung nach der Erfindung ist so ausgebildet, daß die an ihrem Ende geschlossene Nadel bzw. deren Röhrchen mit einer seitlichen Öffnung versehen und drehbar oder verschiebbar an dem Verschlußpfropfen befestigt ist, während der Verschlußpfropfen mit einer exzentrisch liegenden Ausnehmung versehen ist, woben die Nadel oder ihr Schutzröhrchen an der Wandung dieser Ausnehmung in der Höhe der seitlichen Öffnung anliegt. Es ist ferner möglich, die exzentrische Ausnehmungg in das Innere des Pfropfens zu verlegen und durch einen außerhalb des Nadel- oder Röhrchenumfanges liegenden Kanal mit dem AmpuIleninnern in Verbindung zu bringen.
- Eine vorteilhafte Ausführung des Erfindungsgegenstandes besteht außerdem darin, daß das zur Ampulle führende geschlossne Ende der Nadel oder ihres Schutzröhrchens mit seitlichen Öffnungen versehen ist und in einer dem Nadeldurchmesser entsprechenden Bohrung des Pfropfens liegt, aus dieser aber gegen die Wirkung einer Federung in die Ampulle hineingedrückt werden kann unter gleichzeitiger Freilegung der seitlichen Ö -ffnung. Diese Ausführung des Erfindungsgegenstandes ist deshalb vorteilhaft, weil die Ampulle hierbei genau die gleiche Handhabung erfordert wie die sogenannte, allen Ärzten bekannte Rekordspritze. Die Ampulle liegt nämlich hierbei ebenso wie die Rekordspritze in der Hand des Arztes, während mit Zeige- und Mittelfinger ein gleichmäßiger Druck auf die Abschlußkappe ausgeübt wird.
- Der Gegenstand der Erfindung ist auf den Zeichnungen an Handeiniger Ausführungsbeispiele dargestellt.
- Es zeigt: Abb. i einen Längsschnitt durch eine Ampulle mit drehbar gegenüber dem Pfropfen bzw. der Ampulle angeordneter Nadel, Abb. 2 eine der Abb. i entsprechende Ausführung. in abgeänderter Form, Abb. 3 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausbildungsforen mit verschiebbar im Pfropfen der Ampulle angeordneter Nadel: Nach Abb. i ist die Ampulle durch einen Pfropfen a verschlossen, durch den die Führung des Abschlußröhrchens b erfolgt. Dieses Röhrchen ist an seinem unteren Ende mit einer seitlichen Öffnung c versehen, die in Höhe einer exzentrischen Aussparung d im Pfropfen liegt. Durch Verdrehen des Röhrchens wird infolge dieser exzentrischen Ausnehtnung eine Verbindung des Ampulleninnern mit dem Abschlußröhrchen bzw. mit der anschließenden Injektionsnadel geschaffen.
- Das Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 entspricht im wesentlichen dem nach Abb. i, unterscheidet sich von demselben lediglich darin, daß die exzentrische Ausnehmung e so ausgebildet ist, daß das Röhrchen in dem Pfropfen ein Auflager findet.
- Die Ausführung nach Abb.3 weicht von den Ausführungen nach Abb. i und 2 grundsätzlich ab. Hierbei wird das Abschlußröhrchen durch eine Feder f in der dargestellten Lage gehalten, bei welcher die Öffnungen c durch den Pfropfen abgeschlossen werden. Wird das Abschlußröhrchen gegen die Wirkung der Feder f in den Pfropfen hineingedrückt, so werden die Öffnungen c freigelegt und die Verbindung zwischen dem Innern der Ampulle und dem Abschlußröhrchen geschaffen. Bei Freilassen des Röhrchens wird dasselbe durch die Feder f in die dargestellte Lage wieder zurückgeführt unter gleichzeitigem selbsttätigen Abschluß der Öffnung c.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur Injektion bzw. Entnahme von Flüssigkeiten, bestehend aus einer unter Über- bzw. Unterdruck stehenden Ampulle und daran anschließender Nadel, welche mit ihrer in der Ampulle liegenden Öffnung gegen eine Dichtungsfläche anliegt und dadurch geschlossen gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Freilegen der Nadelöffnung die Nadel bzw. ihr Schutzröhrchen gegenüber der Dichtungsfläche verschiebbar bzw. verdrehbar ist, derart, daß sich die Richtung der Nadelachse gegenüber der Richtung der Ampullenachse nicht verändert.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die an ihren im Innern der Ampulle gelegenen Ende geschlossene Nadel bzw. deren Röhrchen mit einer seitlichen Öffnung versehen und drehbar in dem Verschlußpfropfen (a) befestigt ist, während der Verschlußpfropfen mit einer exzentrisch liegenden Ausnehmung (d) versehen ist, derart, daß die Nadel oder ihr Schutzröhrchen an der Wandung dieser Ausnehmung in der Höhe der seitlichen Öffnung anliegt.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die exzentrische Ausnehmung innerhalb des Pfropfets liegt und durch einen exzentrischen Kanal (e) mit dem Ampulleninnern in Verbindung steht. .. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Ampulle liegende geschlossene Ende der Nadel oder ihres Schutzröhrchens mit seitlichen Öffnungen versehen ist und in einer dem Nadeldurchmesser entsprechenden Bohrung des Pfropfens liegt, aus dieser aber gegen die Wirkung einer Feder (f) in die Ampulle hineingedrückt werden kann unter gleichzeitiger Freilegung der seitlichen Öffnung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES94035D DE532192C (de) | 1929-09-25 | 1929-09-25 | Vorrichtung zur Injektion bzw. Entnahme von Fluessigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DES94035D DE532192C (de) | 1929-09-25 | 1929-09-25 | Vorrichtung zur Injektion bzw. Entnahme von Fluessigkeiten |
Publications (1)
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---|---|
DE532192C true DE532192C (de) | 1931-08-25 |
Family
ID=7518418
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DES94035D Expired DE532192C (de) | 1929-09-25 | 1929-09-25 | Vorrichtung zur Injektion bzw. Entnahme von Fluessigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE532192C (de) |
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