DE527879C

DE527879C - Kurzwellenroehrensender mit galvanisch offenem, an Gitter und Anode angeschlossenem Leitersystem

Info

Publication number: DE527879C
Application number: DET37010D
Authority: DE
Original assignee: Telefunken AG
Current assignee: Telefunken AG
Publication date: 1931-06-22

Description

Es hat sich gezeigt, daß es bei Röhrenschwingschaltungen für sehr hohe Frequenzen schwierig ist, die Gleichstromleitungen zu den Geräten frei von Hochfrequenzwellen zu halten. Um dieser Schwierigkeit möglichst zu begegnen, verbindet man zweckmäßigerweise die Leitungen, welche die Anoden- und Gitterströme führen, an einem Punkt des Schwingkreises, dessen Hochfrequenzpotential ίο gegen Erde ein Minimum ist. Um in diesem Punkte gleichzeitig den Anodenstrom und den Gitterstrom anschließen zu können, kann man sich dadurch helfen, daß man hier in den Kreis einen so großen Blockkondensator C_b (Fig. 1) einschaltet, daß er den Hochfrequenzvorgang praktisch nicht beeinflußt. Insbesondere bei sehr hohen Frequenzen stößt man hier auf die Unmöglichkeit, den Punkt, in dem man den Kreis auftrennen muß, von vornherein so zu bestimmen, daß infolge der vorhandenen Spannungsteilung über CgJ₁ und C_ak die inneren Kapazitäten der Röhre sowieso schon ein Minimumpotential auf dem Kreise aufweisen würden. Ist die Auftrennung einmal gemacht, so läßt sie sich nachträglich schwer verschieben.

Gemäß der Erfindung wird dieser Übelstand dadurch behoben, daß man an Gitter und Anode des Röhrengenerators als schwingungsfähigen Kreis ein galvanisch offenes, parallel zueinander in nahem Abstande geführte Leiterabschnitte besitzendes System anschließt, bei welchem die parallelen Leiterabschnitte hochfrequenzmäßig als Kurz-Schlußkondensatoren wirken.

Es sind bereits Anordnungen zur Erzeugung kurzer Wellen bekannt geworden, bei welchen für die Zwecke der induktiven Kopplung Leiterabschnitte zweier Schwingungskreise in nahem Abstande zueinander geführt sind.

Demgegenüber wird in vorliegender Erfindung der Zweck verfolgt, ein galvanisch offenes Leitergebilde hochfrequenzmäßig zu schließen, indem die parallel geführten Leiterabschnitte als Belegungen eines Kurzschlußkondensators wirken.

Eine zweckmäßige Ausführungsform besteht darin, daß man die schwingende Schleife aufbaut aus zwei oder mehreren Kupferbändern, die voneinander getrennt sind durch Zwischenschichten aus Glimmer z. B. Auf diesen Bändern werden die Abgreifungen für Gitter- und Anodenstrom mittels eines während des Betriebes verstellbaren Doppel-Schiebers ausgeführt

Weiter ergibt diese Anordnung den Vorteil, daß die zwei Heizleitungen zusammen mit der Gitter- und Anodengleichstromleitung auf eine Drosselspule gewickelt werden können. Der Anfang dieser Drosselspule wird über vier Blockkondensatoren K₁ bis K_i an den Abschirmkasten des Gerätes gelegt. Diese Art der Erdung kann an einer anderen Stelle der Drosselspule nochmals vorgenommen werden (K_s bis Ke, Fig. 2). Es empfiehlt sich, diese zweite Stelle so zu wählen, daß die beiden Teile praktisch keine gemeinsamen Oberschwingungen aufweisen. Wenn hierfür gesorgt wird, gelingt es, auch die bei sehr kurzen Wellen sonst äußerst schwierige Abschirmung des Gerätes einwandfrei herzustellen.

Claims

Patentansprüche:

1. Kurzwellenröhrensender mit galvanisch offenem, an Gitter und Anode angeschlossenem Leitersystem, dadurch gekennzeichnet, daß die das Schwingungssystem bildenden Leiter in nahem Ab- stände parallel zueinander so geführt sind, daß sie als Belegungen eines die beiden Leiter hochfrequenzmäßig verbindenden Kurzschlußkondensators wirken.

2. Kurzwellenröhrensender nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter bandförmig ausgeführt sind.

3. Kurzwellenröhrensender nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizleitung zusammen mit der Gitterstrom- und Anodenstromleitung auf einem Spulenkörper zu einer Drossel aufgewickelt ist, welche durch Kondensatoren geerdet ist.

*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Dr. Horst Rothe und Dr. Hans Otto Roosenstein in Berlin.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen