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Verfahren zur Herstellung von isolierten Böden, Wänden oder Decken
für Hochspannungsräume Die Erfindung bezieht sicli auf ein Verfahren zur Herstellung
von isolierten Böden, Wänden oder Decken von Räumen, in den-en sich elektrische
Hochspannungsapparate b#efinden oder in denen mit hoher elektrischer Spannung gearbeitet
wird.
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Die Erfindung hat den Zweck, die Böden von Räumen, in denen sehr hohe
Spannungen herrschen können, namentlich Röntgenzimmern, zu isolieren.
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In der Praxis hat es sich wohl ergeben, daß Gummünatten u. dgl. die
Hochspannungsgefahr verringern. Die zu diesem Zwecke gebräuchlichen Bodenmatten
sind jedoch für die Isolierung gegen sehr hohe Spannungen vollständig ungenügend.
Auch. ist es nicht möglich, auf Böden, die mit Gurrimimatten bedeckt sind, schwere
Instrumente zu rollen, zu verschieben oder in einer anderen Weise zu verstellen,
wie dies in Röntgenzimmern regelmäßig erforerlich ist. Dort müssen Stative, Untersuchungstische,
auf denen sich gegebenenfalls noch Patienten befinden, sehr häufig den Platz wechseln,
um den verschiedenen Untersuchungsmethoden dienen zu können. Die Spannungen, die
in diesen Zimmern während der Untersuchung oder der Z,
Behandlung herrschen,
wechseln zwischen 40 000 und 2 5o ooo Volt.
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Man sollte annehmen, daß eine Bodenb#edeckung ihren 'Zweck erfüllen
würde, die völlig aus Gummi bestelit. Es ist aber praktisch unmöglich, eine derartige
Bedeckung aus einem Ganzen herzustellen, und die Fugen zwischen den einzelnen Teilen
haben einen sehr ungünstigen Einfluß auf das Ergebnis. Abgesehen davon, daß eine
sehr dicke Gummischicht erforderlich sein würde, die übrigens sehr weich ist und
deren Kosten außerordentlich hoch sind, wechselt die Dicke des Gummis init der Beschaffenheit,
und bei den meisten Gunumarten ändert sich auch das Isolationsvermögen nach gewisser
Zeit.
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Bei Wänden und Decken finden bis jetzt keine gegen elektrische Ströme
isolierenden Bekleidungen Anwendung.
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Gemäß der Erfindung wird nun der Boden und werden nötigenfalls auch
die Wände und/oder die Dicke des Raumes aus isolierendem Material hergestellt oder
damit bekleidet, und zwar derart gut isolierend, daß die in dem Raum Anwendung findende
Höchstspannung,
einerlei wie hoch sie sei, keinen Stromdurchgang
oder Durchschlag zur Folge haben kaiin. Die 13,6rÜhrung des Bodens, der Wand oder
der Decke bei gleichzeitiger Berührung des Hochspannungsapparates ist dann ungefährlich,
ebenso wie wenn der letztere allein berührt würde.
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Gemäß der Erfindung wird hierzu auf einer beliebigen Unterschicht
zuerst eine Isolierung angebracht, die aus mehreren Schichten Asphaltpapier mit
Zwischenschichten von Asphalt besteht. Darüber werden Holzschichten gelegt, deren
Fugen mit Asphalt vergossen sind, worauf wieder mehrere Schichten Asphaltpapier
mit Schichten von Asphalt gelegt werden, auf die schließlich der gewöhnliche Boden-,
Wand- oder Deckenhelag aufgebracht -wird.
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Bei der praktischen Ausführung kann man bei Herstellung !einer Bodenisolierung
beispielsweise wie folgt vorgehen: Auf den Unterboden, der aus beliebigem Material
bestehen kann, wird zuerst eine Isolierung von drei oder vier Schichten Asphaltpapier
ohne Sand mit aus einer Schicht Kohlenteerasphalt bestehenden 'Zwischenschichten
von ungefähr i,5mm Dicke angebracht. Die Streifen des Asphaltpapiers werden gegenüber
der untenliegenden Schicht kreuzweise verlegt. Hierauf wird eine Schicht von Sperrholzplatten,
genau aneinander passend, angebracht, wobei die Fugen mit Kohlenteerasphalt vergossen
*erden. Dann werden wieder zwei oder drei Schichten isolierenden Asphaltpapiers
ohne Sand in derselben Weise, wie oben angegeben, angebracht. Ist das Ganze fertig,
so wird die isolierende Lage mit einem Parkettboden versehen. Die Sperrholzplatten
dienen als eine Art Bewehrung, um zu vermeiden, daß bei schweren Apparaten Einsenkungen
oder Aushöhlungen entstehen.
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Man ist imstande, das Isolationsvermögen an Hand eines Musters zu
prüfen und #es nötigenfalls nach Belieben zu erhöhen. Die Dicke, die für eine bestimmte
Spaninung erforderlich ist, kann im voraus genau bestimmt werden. Eine Isolation
gegen Spannungen von mindestens ioo ooo Volt läßt sich ohne weiteres erzielen.
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Bei der Herstellung von Wänden und/oder Decken wird in derselben Weise
gearbeitet wie für Böden, gegebenenfalls unter Anwendung von runden Ecken beim übergang
zwischen der Wand und dem Fußboden oder zwischen der Wand und der Decke.
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In der Industrie hat man immer nur eine bessere Isolation der Apparate
angestrebt, während man nicht auf den Gedanken gekommen ist, die Böden derart zu
isolieren, daß sie den allerhöchsten Spannungen standhalten, mit denen in Hochspannungsräumen
zu rechnen ist, und solchen Böden neben vollkommener Isolation und bei geringen
Herstellungskosten eine gute mechanische Festigkeit zu geben, so daß sie auch imstande
sind, mechanische Belastungen aufzunehmen.
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An Stelle von. Kohlenteerasphalt können auch andere, insbesondere
plastische Isoliermittel, z. B. Petroleumasphalt, Harzgemische, Naturasphalt usw.,
benutzt werden, und an Stelle von Holz können andere schwach isolierende, mechanisch
widerstandsfähige Stoff -, wie Kunstholz, Asbestplatten u. dgl., Verwendung finden,
weil die betreffenden Schichten in erster Linie als Tragschichten wirken.