DE525949C - Verfahren zur Zuechtung von im Menschen- und Tierkoerper parasitisch vegetierenden Kleinlebewesen - Google Patents

Verfahren zur Zuechtung von im Menschen- und Tierkoerper parasitisch vegetierenden Kleinlebewesen

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DE525949C DESCH86289D DESC086289D DE525949C DE 525949 C DE525949 C DE 525949C DE SCH86289 D DESCH86289 D DE SCH86289D DE SC086289 D DESC086289 D DE SC086289D DE 525949 C DE525949 C DE 525949C
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    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/66Microorganisms or materials therefrom
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
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Description

  • Verfahren zur Züchtung von im Menschen- und Tierkörper parasitisch vegetierenden Kleinlebewesen Die Erfindung bezieht sich auf die Züchtung von Kleinlebewesen, insbesondere Erregern von Geschwülsten, unter Mitwirkung von sogenannten Zwischenwirten.
  • Es ist bereits bekannt, derartige Erreger dadurch zu züchten, daß eine Reinkultur einer geeigneten niederen Pflanze, z. B. von Mukor, auf einem sterilen Nährboden hergestellt und Sporen dieser Kultur auf Tumorstückchen übertragen werden, wodurch man zu Stammkulturen gelangt, welche den Mukor und in ihm vegetierend den Erreger enthalten. Durch i berimpfung derartiger Stammkulturen auf geeignete Nährsubstrate kann man alsdann größere Mengen von aus Mukor und Parasit bestehenden Kulturen züchten.
  • Nach vorliegender Erfindung gelangt man zu erheblich besseren Ergebnissen, und zwar dadurch, daß man die Zwischenwirte, z. B. niedere Pflanzen o. dgl., wie z. B. Mukor racemosus, Mukor mucedo, Hefen usw., in natürliche oder auch künstlich erzeugte Krankheitsherde selbst, z. B. in Tumoren, einführt, sie eine gewisse Zeit in den Gewächsen beläßt, so daß sie mit Kleinlebewesen, Virusarten, Agens u. dgl., beladen werden können, worauf die niederen Pflanzen zusammen mit den zu züchtenden Kleinlebewesen durch geeignete Methoden aus den Krankheitsherden gezüchtet und dann gegebenenfalls auf Reinkulturen weiterverarbeitet werden können. Für die Durchführung des vorliegenden Verfahrens in vivo kommen natürlich nur tierische Tumoren u. dgl. in Betracht. Der Zwischenwirt, z. B. Mukor, kann für sich in den Krankheitsherd eingeführt werden, woselbst er mit bereits dort befindlichen Erregern beladen wird. Man kann aber auch außer dem Zwischenwirt, z. B. Mukor, noch Erregerkulturen, und zwar -entweder getrennt von dem Zwischenwirt oder mit diesem zusammen, in den Krankheitsherd einführen. Vorteilhaft verfährt man z. B. so, daß man den bereits z. B. mitt einem krebserregenden Agens infizierten Zwischenwirt in den Tumor einspritzt. In diesen Fällen wird die Virulenz und die Affinität der in den Krankheitsherd eingeführten Kulturen zur menschlichen und tierischen Körperzelle beträchtlich gesteigert.
  • Die in den Krankheitsherd eingeführten Pilzsporen, Hefen o. dgl. vermögen sich eine gewisse Zeit in dem Tumor zu erhalten, wobei sie durch im Krankheitsherd befindliche Erreger neu infiziert werden. In Fällen, in welchen außer dem Zwischenwirt noch Erregerkulturen in den Krankheitsherd eingeführt worden sind, werden diese zugleich infolge ihrer Virulenz verstärkt. Man kann nun z. B. derart verfahren, daß man den behandelten Tumor oder Teile desselben vor Ablauf von Zeiträumen, innerhalb welcher der Zwischenwirt sich zu erhalten vermag, z. B. vor Ablauf von 8 Tagen (z. B. nach q. bis 6 Tagen), operativ entfernt, die Tumormasse zerkleinert und die einzelnen Stückchen auf geeignete Nährböden, z. B. 'Zuckerbouillon oder Zuckerbouillonagar, bringt. Bei geeigneter Temperatur, z. B. 'Zimmertempe- Tatur, entwickelt sich alsdann wieder der Zwischenwirt, z. B. Mukor (Hefen brauchen zum Wachsen etwas höhere Temperaturen), welcher nun die virulenten Parasiten aus dem Krankheitsherd enthält. Es gelingt alsdann, den Zwischenwirt plus Parasiten weiterzuzüchten unter Erzielung sehr virulenter Kulturen.
  • Läßt man die Sporen, Hefe o. dgl. längere Zeit in dem Krankheitsherd (Tumor), so werden diese abgebaut, wobei die in den niedrigen Pflanzen befindlichen Parasiten in den Krankheitsherd übertreten. Durch längeren, z. B. 2- bis 4wöchigen Aufenthalt der Parasiten in der Geschwulst wird ihre, Virulenz, da sie jetzt unter natürlichen biologischen Verhältnissen leben, sehr erheblich gesteigert und ihre Affinität zur tierischen und menschlichen Zelle erhöht. Nachoperativer Entfernung der Geschwulst oder eines. Teiles derselben ist es dann möglich, die in die Geschwulst übergetretenen Parasiten in hochvi2ulentem Zustand wieder von der Geschwulstsubstanz zu trennen und auf geeignete Nährböden .allein oder auch wieder in Gemeinschaft mit geeigneten Zwischenwirten (niederen Pflanzen) weiterzuzüchten. In gegebenen Fällen kann man auch derart verfahren, daß man mit Erregern infizierte Zwischenwirte in den Krankheitsherd einführt, nach Abbau dieser Zwischenwirte und Virulenzsteigerung der Erreger neue Zwischenwirte einführt und diese dann, nachdem sie durch die im Krankheitsherd befindlichen hochvirulenten Erreger infiziert worden sind, zusammen mit diesen aus der Geschwulst gewinnt und weiterzüchtet.
  • An Stelle der Verwendung von ,auf natürlichem Wege entstandenen Krankheitsherden kann man auch solche künstlich erzeugen, indem man das Tier mit geeigneten Erregerkulturen behandelt und die hierdurch entstandenen Krankheitsherde (Tumoren) im Sinne der Erfindung nutzbar macht.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Verfahren auch in vitro durchgeführt werden, derart, daß man künstlich am Leben und im Wachstum gehaltene Zellen im Sinne der Erfindung behandelt. Man bringt z. B. ein kleines Stückchen eines malignen Gewebes (Tumorgewebes), das von Begleitbakterien möglichst frei ist, in Ringersche Lösung oder ähnliche Substanz. Bei geeigneten Temperaturen, z. B. 3;" C, entwickeln sich die Zellen eine Zeitlang, z. B. 4 bis 6 Wochen oder länger, unter Bildung neuer Zellen weiter. In diese Zellengebilde kann man im Sinne der Erfindung einen Zwischenwirt, z. B. Muko@r, oder einen Zwischenwirt und .außerdem eine Erregerkultur, zweckmäßig einen mit Erregern bereits beladenen Zwischenwirt, einführen und aus dem Gewebe den Zwischenwirt in Symbiose mit virulenten Erregern oder auch letztere für sich allein wiedergewinnen. Geeignete Methoden zur Züchtung der aus den Krankheitsherden gewonnenen oder in virulenter Form wiedergewonnenen Erreger sind u. a. in der Patentschrift 480 3 10, K1. 3oh, beschrieben. Man kann z. B. derart verfahren, daß aus einem mit infiziertem oder nichtinfiziertem Mukor behandelten Tumor nach 3 bis 8 Tagen ein Stückchen operativ entfernt und unter Vermeidung von Sekundärinfektion in :etwa a mm große Stückchen geschnitten wird. Jedes dieser Stückchen bringt man alsdann in einen geeigneten Nährboden, z. B. Peptonzuckerbouillon, worauf man die Kulturen, nachdem sie mit Watte derart verpfropft sind, daß ein genügender Zutritt von Sauerstoff gewährleistet ist, bei; Temperaturen zwischen 1a bis 2o° C beläßt. Nach einigen Tagen entwickelt sich aus dem Tumorstückchen der Mukor, welcher, da er ein großes Sauerstöftbedürfnis hat, mit dem Tumorstückchen an die Oberfläche steigt. Bei fortschreitender Mycelentwicklung sproßt der Mukor, wobei Sporangien und schließlich Sporen gebildet werden, über die Flüssigkeit hinaus. Die Parasiten wandern während der Entwicklung aus den in das Tumorstückchen eingedrungenen infizierten Sporn in die Mycelfäden und von diesen in die Sporangien und infizieren immer wieder die Sporen von neuem. Durch überimpfen infizierter Sporen auf neue Nährsubstrate kann man den Vorgang wiederholen. Der Parasit, der im Verlaufe von 14 Tagen bis 4 Wochen in dem Mukor einen vollständigen Entwicklungsgang durchgemacht hat und sich ungeheuer vermehrt hat, kann nun nach üblichen Methoden gewonnen und gegebenenfalls in Reinkultur gezüchtet werden.
  • Kurz zus,ammengefaßt besteht nach allem das Wesen der vorliegenden Erfindung darin, daß die Bildung der Symbiose zwischen; der niederen Pflanze und dem Erreger innzrhalb eines natürlichen oder eines künstlich erzeugten Krankheitsherdes stattfindet.
  • Es ist zwar, wie eingangs bereits ausgeführt, bekannt, daß man Symbiosen von niederen Pflanzen mit Krankheitserregern dadurch herstellen kann, daß man Sporen der niederen Pflanzen, z. B. Schimmelpilzsporen, auf krankes Gewebe, z. B. auf Tumorstückchen, in <<itro überträgt und sich hier entwickeln läßt. 1=s hat sich aber gezeigt, daß ,es bei diesem Verfahren nur schwer gelingt, Kulturen von hoher Virulenz zu erhalten, wie sie aber zur Gewinnung von Präparaten zu therapeutischen Zwecken notwendig ist, und daß die Parasiten zeitweise überhaupt nicht in die Pilzsporen einwandern, und so die beabsichtigte Infektion mit den Pilzsporen nicht eintritt und die erwünschte Symbiose nicht zustande kommt. Demgegenüber ist es als durchaus neuartige Regel und als ein von besonderem Erfolg begleitetes Verfahren zu bezeichnen, wenn gemäß vorliegender Erfindung die als Zwischenwirte dienenden niederen Pflanzen, gegebenenfalls in Gegenwart von Erregern bzw. bereits infizierten niederen Pflanzen, unmittelbar in einen bereits bestehenden Krankheitsherd eingeführt werden. Hierdurch ist, weil hier (bei 3; bis 38- C) weit natürlichere Verhältnisse vorliegen, die Einwanderung der Parasiten, z. B. Geschwulsterreger, und die Weiterentwicklung der entstandenen Symbiose sowie die Weiterzüchtung in unmittelbarer Gegenwart der Nährstoffe des lebenden tierischen Körpers gewährleistet, wobei die Virulenz der Parasiten nicht nur nicht geschädigt, sondern durch die eingetretene Symbiose und den vorübergehenden Auf--ntliaIt im Krankheitsherd erheblich erhöht wird. Das vorliegende Verfahren eignet sich daher besonders zur Herstellung von hochvirulenten Reinkulturen z. B. dadurch, daß die als Brutstätten herangezogenen Tumoren erst nach Abbau der eingeführten Zwischenwirte ganz oder teilweise entfernt werden. Bei. dem bereits mehrfach erwähnten bekannten Verfahren müssen die von Parasiten bewohnten Pflanzenteile in den tierischen Körper subkutan injzierbar und hier resorbierbar sein und muß die niedere Pflanze im tierischen Gewebe wenigstens vegetieren können, ohne ihre Lebensfähigkeit einzubüßen. Die niedere Pflanze muß bei diesem Verfahren diese Voraussetzungen deswegen erfüllen, weil bei der Immunisierung von Lebewesen gegen ciie betreffenden Krankheiten infolge der Unvollkommenheiten dieses Verfahrens Pflanzenteile bzw. Erreger enthaltende Pflanzenteile zusammen mit diesem in einen Organismus eingespritzt werden mußten, wobei ein plötzliches Absterben der Wirtspflanze ungünstig hätte wirken können.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren erfolgt dagegen die Einführung der niederen Pflanzen gegebenenfalls in Gegenwart von Erregern oder bereits infizierten niederen Pflanzen nicht zum Zwecke der Immunisierung des betrettenden gesunden tierischen Körpers, sondern zum Zwecke der Weiterzüchtung der Kleinlebewesen unter den virulenzerliöhenden Bedingungen eines bereits vorhandenen Krank-Ileitsherdes. Auch war es bei dem Stande der Technik zur Zeit des Bekanntwerdens vorerwähnten bekannten Verfahrens nicht bekannt, daß man niedere Pflanzen oder einen Zwischenwirt und eine Erregerkultur, zweckmäßig einen mit Erregern beladenen Zwischenwirt, auf zwar dein Körper entnommene, aber in vitro Ge-@en<<; art Ringerscher Lösung weitergezüchtete -t'um;,rstüclcchen zum Zwerke der Erhöhung bzw. Wiederherstellung der Virulenz übertragen kann. Für das erwähnte bekannte Ver-Ea.hren wurde lediglich vorgeschlagen, den Mukor zu infizieren, indem man seine Sporen mittels geglühter Platinöse auf ein in sterilem Kulturglas befindliches Tumorstückchen aufträgt und sich hier bei Zimmertemperatur entwickeln läßt. Ein sich selbst überlassenes Tumorstückchen kommt aber nach kurzer Zeit zum Absterben, wenn -es nicht in besonderer Weise, z. B. durch Gegenwart Ringerscher Lösung, am Leben erhalten und weiterentwickelt wird, was nach den oben gemachten Angaben 4. bis 6 Wochen oder länger durchgeführt werden kann. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß nur unter diesen Bedingungen die angestrebte Virulenzerhöhung bzw. Virulenzwiederherstellung in genügendem Ausmaß eintreten kann.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE; i. Verfahren zur Züchtung von im Menschen- und Tierkörper parasitisch vegetierenden ILleinlebewesen, insbesondere; Erregern von Geschwülsten, dadurch gekennzeichnet, daß niedere Pflanzen, welche hefähigt sind, den betreffenden Erregern als Zwischenwirte zu dienen, in natürliche oder künstlich erzeugte tierische Krankheitsherde, z. B. Tumoren, eingeführt und aus letzteren nach Behandlung mit virulenten Erregern zurückgewonnen werden.
  2. 2. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß außer den Zwischenwirten noch Erreger selbst in den tierischen Krankheitsherd eingeführt werden, z. B. derart, daß mit Erregern bereits infizierte Zwischenwirte in Tumoren o. dgl. eingespritzt werden, worauf die eingeführten Erreger in virulenter Form, gegebenenfalls zusammen mit in dem Krankheitsherd bereits befindlichen Erregern, aus den Tumoren gewonnen werden können.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit niederen Pflanzen im Sinne der Ansprüche i und 2 behandelten tierischen Krankheitsherde vor Abbau des Zwischenwirtes ganz oder teilweise entfernt und der Zwischenwirt zusammen mit virulenten Erregern aus der Tumorenmasse o. dgl. zurückgewonnen wird. .l.
  4. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die behandelten tierischen Tumoren erst nach Abbau der eingeführten Zwischenwirte ganz oder teilweise entfernt und zwecks Gewinnung virulenter `I%ultuttn weiterverarbeitet werden.
  5. 5. Verfäfren -nach Ansprüchen i bis ¢, dadurch gekennzeichnet, daB das Verfahren in vitro durchgeführt wird, z. B. derart, daB geeignete Gewebeteilchen, z. B. Tumorstückchen, in Medien, wie z. B. Ringersche Lösung, mit geeigneten Zwischenwirten und gegebenenfalls Erregerkulturen, z. B. infizierten 'Zwischenwirten, behandelt werden und nach erfolgter Behandlung im Sinne der Ansprüche i bis q. weiterverarbeitet werden.
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