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Verfahren zumWiederherstellen von im Formbett ausgeschlagenen Braunkohlen-Brikettpressen
Bei den bekannten Braunkohlen-Brikettpressen zeigt sich der Übelstand, daß ihr Formbett,
welches aus einem massiven Gußblock besteht, unterhalb des unteren Formhakens da,
wo auf letzterem die kurze Schwalbung aufliegt, allmählich ausschleißt, indem durch
die Tätigkeit des Preßstempels nicht nur die Schwalbungen und Formhaken, sondern
mit der Zeit auch das Formbett ausgeschlagen wird, indem sich darin eine Vertiefung
bildet. Man hat deshalb schon aus Deltametall hergestellte Formunterlagsplatten
unterhalb des unteren Formhakens in das Formbett eingelegt, um das Ausschlagen des
Formbettes zu verhindern, ohne aber hiermit den gewünschten Erfolg zu haben. Die
Wiederherstellung des ausgeschlagenen Formbettes läßt sich zwei- oder dreimal durch
Aushobeln oder Ausfräsen vornehmen, was allerdings sehr umständlich und kostspielig
ist und eine mehrtägige Stillsetzung der betreffenden Brikettpresse erforderlich
macht, also einen erheblichen Produktionsausfall zur Folge hat. Das Bett der Presse
kann nämlich nicht ausgebaut werden, vielmehr muß das Nachhobeln oder Ausfräsen
an der Presse. mit eigens dafür konstruierten Spezialmaschinen vorgenommen werden.
Hat man das Formbett der Presse aber zwei- oder dreimal ausgehobelt, so ist ein
weiteres Aushobeln oder Ausfräsen des wieder ausgeschlagenen Formbettes wegen des
damit verbundenen Materialverlustes sticht mehr möglich. Das ausgeschlagene Formbett
ist aber nicht mehr brauchbar, weil die Schwalbungen und Formhaken darin schon nach
ganz kurzer Zeit unbrauchbar werden, indem sie da, wo das Formbett ausgeschlagen
ist, keine Unterstützung mehr finden und sich durchbiegen oder brechen.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Wiederherstellen solcher
im Formbett ausgeschlagener Braunkohlen-Brikettpressen, das darin besteht, daß die
ausgeschlagene Bodenfläche des Formbettes mittels einer mit Gießtrichter und Entlüftungstrichter
versehenen Platte abgedeckt, der durch Verschleiß entstandene Hohlraum z. B. mit
hartem Lagermetall ausgegossen und mit Hilfe der Abdeckplatte mit daran festsitzendem
Anguß als Modell eine geschmiedete Platte aus hochfestem Material, z. B. Stahl von
etwa. i oo kg Festigkeit, bearbeitet wird. Letzteres geschieht in der Weise, daß
man die als Modell dienende, mit dem erwähnten Anguß versehene Abdeckplatte und
die zu bearbeitende Platte aus hochfestem Material nebeneinander z. B. auf dem Tisch
einer Hobel-oder Fräsmaschine befestigt und mittels eines über das Modell streichenden
Tasters das Werkzeug der Hobel- oder Fräsmaschine so steuert, daß eine naturgetreue
Wiedergabe des Modells auf der Stahlplatte von i oo kg Festigkeit entsteht, die
man nach ihrer Fertigstellung als Futter an Stelle der sonst nach ein- oder mehrmaligem
Aushobeln des Formbettes zum Ausfüllen des dadurch entstandenen Hohlraumes eingelegten
Bronzeplatte
in dem Formbett der Presse so befestigt, daß der durch
Verschleiß entstandene Hohlraum ausgefüllt und die Bodenfläche des Formbettes wieder
eben ist. Durch die aus hochfestem Material hergestellte, die ausgeschlagene Vertiefung
und den durch' ein- oder mehrfaches Aushobeln oder Ausfräsen des Formbettes entstandenen
Hohlraum genau ausfüllende Platte wird die Bodenfläche des Formbettes noch erheblich
verstärkt, weil das Material dieser Platte hochwertiger ist als dasjenige des das
Formbett bildenden Gußblocks.
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Diese Art der Wiederherstellung des ausgeschlagenen Formbettes ist
einfacher und billiger, als wenn das Formbett in der bekannten Weise an Ort und
Stelle ausgehobelt oder ausgefräst wird. Selbst solche Formbetten, die schon wiederholt
ausgehobelt oder ausgefräst worden sind und bei denen deshalb ein weiteres Aushobeln
oder Ausfräsen wegen des damit verbundenen Materialverlustes unmöglich ist, lassen
sich auf diese Art in ganz kurzer Zeit wieder instand setzen, ohne daß die Brikettpresse
längere Zeit stillgesetzt zu werden braucht und dadurch ein übermäßiger Produktionsausfall
entsteht.
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Auf der Zeichnung ist in Abb. z ein erfindungsgemäß wiederhergestellter
Pr eßkopf einer Brikettpresse im Längsschnitt dargestellt, während Abb. z die Herstellung
der als Modell diecienden Abdeckplatte mit Anguß gleichfalls in einem Längsschnitt
durch den unteren Teil der Preßform veranschaulicht.
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In den Preßkopf a, der aus einem massiven Gußblock besteht, ist die
in üblicher Weise aus Schwalbungen b und Formhaken c bestehende Form eingebaut.
d ist der Preßstempel, unter dessen Einwirkung nicht nur die Schwalbung b und Formhaken
c, sondern auch noch das Formbett zu leiden haben. Besonders in der Bodenfläche
des letzteren entsteht mit der Zeit eine Vertiefung/, die immer mehr an Umfang zunimmt
und sehr bald beseitigt werden muß, wenn nicht ernste Mißstände entstehen sollen.
Zur Behebung dieses Übelstandes wird gemäß der Erfindung die ausgeschlagene Bodenfläche
des Formbettes gemäß Abb. a mittels einer mit Gießtrichter g und Entlüftungstrichter
h versehenen Plattei abgedeckt, und zwar beim Form-Wechsel. Hierauf wird der durch
Verschleiß entstandene Hohlraum f z. B. mit hartem Lagermetall ausgegossen und unter
Verwendung der Plattei mit daran festsitzendem Anguß h als Modell eine geschmiedete
Platte l
aus hochfestem Material, z. B. Stahl von t oo kg Festigkeit, dem
Modell nachgebildet, indem man das Modell i, h und die Platte l auf dem Tisch
einer Hobel- oder Fräsmaschine befestigt und mittels eines über das Modell streichenden
Tasters das Werkzeug der Hobel- oder Fräsmaschine so steuert,-daß eine naturgetreue
Wiedergabe des Modells i, h auf der Stahlplatte l entsteht. Die Stahlplatte
l wird dann als Futter an Stelle der sonst üblichen Bronzeplatte in dem Formbett
a der Presse mittels Winkel ;nt und Schrauben ,rt und o so befestigt, daß der durch
Verschleiß entstandene Hohlraum/ ausgefüllt und die Bodenfläche des Formbettes wieder
vollkommen eben ist. Natürlich wird das Formbett durch die Platte l aus hochfestem
Material auch wesentlich verstärkt, wodurch das Bett nicht mehr so leicht ausschleifien
kann.