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Spulengestell Bei der Abwicklung von Fäden von nicht umlaufenden Spulen,
die an Spulengestellen für Schermaschinen befestigt sind, ändert sich der dem Fadenzug
entgegenwirkende Widerstand während des Abwickelns erheblich. Wenn die Spulen voll
sind, lassen sich die Fäden infolge des verhältnismäßig großen Durchmessers der
Wicklung und der größeren Fadenlänge jeder abzuwickelnden Windung mit verhältnismäßig
geringem Widerstand abwickeln. Wenn sich nun der Durchmesser der Wicklung verringert,
wird auch die Windungslänge dementsprechend kleiner, so daß sich die Windungen schneller
abwickeln. Infolge dieser vergrößerten Abwickelgeschwindigkeit der Spulenwindungen
wird das Garn unter der Wirkung der Fliehkraft unter Bildung eines Ballons nach
außen geschleudert. C m das Garn bei der Abwicklung unter ständiger Spannung zu
halten, werden die Garnfäden durch Spannvorrichtungen geführt. Infolge der hohen
Geschwindigkeit, mit welcher sich der letzte Teil der Wicklungen von den Spulen
abwickelt, wird nun häufig die Ballonbildung so groß, daß die Fäden aus den Spannvorrichtungen
herausgezogen werden oder reißen und an vorstehenden Teilen des Gestells hängenbleiben.
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Es sind nun Führungsvorrichtungen bekannt, welche an dem Gestell zwischen
den Spulenträgern o. dgl. und den Spannvorrichtungen angeordnet werden und die das
Ballonbilden der Fäden während des Abwickelns beschränken sollen. Es wurde auch
bereits vorgeschlagen, dieselben in Form von Platten mit kreisförmigen Bohrungen
für den Durchgang je eines Fadens auszubilden. Die Fadenführer müssen jedoch, um
die zu starke Ballonbildung in wirksamer Weise zu bekämpfen, ziemlich dicht bei
den Spulen angebracht «erden. Hierbei ergibt sich oft der Nachteil, daß die Zugänglichkeit
zu den Spulenträgern beschränkt wird.
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Gemäß der Erfindung ist nun eine Führungsvorrichtung vorgesehen, welche
einerseits in geringer Entfernung von den Spulen angebracht ist, andererseits aber
aus der Arbeitsstellung geschwenkt werden kann, um die Spulen und ihre Träger zugänglich
zu machen und dadurch ein bequemes Aufstecken oder Abnehmen der Spulen sowie ein
Zusammenknüpfen gerissener Fäden zu ermöglichen.
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Die Zeichnungen zeigen eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung,
und-zwar ist Abb. r eine Draufsicht auf einen Teil eines Spulengestells und zeigt
die Fadenführerplatten in der Arbeitsstellung.
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Abb. 2 ist ein schematischer Grundriß, der das Einsetzen und Abnehmen
der Spulen veranschaulicht.
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Abb. 3 ist eine schaubildliche Darstellung einer der an dem Gestell
angeordneten Fadenführerplatte in vergrößertem Maßstabe.
Abb. 4.
ist eine Seitenansicht von Abb. i und zeigt die Fadenführerplatte in der Arbeitsstellung.
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In Abb. i sind i i senkrechte Streben eines Spulengestells und dienen
zur Befestigung von Haltern 23 für die Spulen. Die Spulen haben vorzugsweise die
Form kreuzweise auf Garnträger aufgewickelter Kegel C, die auf die Spulenhalter
23 aufgeschoben und in beliebiger Weise gesichert sind. Die Spulenhalter 23 sind
geneigt angeordnet (.4bb. 4), so daß die Kegel durch ihr Eigengewicht in ihrer Lage
gehalten werden.
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Bei der dargestellten Ausführungsforen sind die Spulenhalter 23 paarweise
angeordnet, so daß zwei Spulen an einem gemeinsamen Träger 24 sitzen, -welcher mittels
eines U-förmigen Schraubenbolzens 25 an dem Pfosten ii festgeklemmt ist (Abb:3).
Die Träger 24. sind an den Pfosten i i so befestigt, daß sie senkrecht an dein Gestell
verschoben werden können (Abb. 4.), um die Spulenträger 23 in die richtige Lage
gegenüber den zugehörigen Spannvorrichtungen oder sonstigen Fadenführern zu bringen,
durch die das Garn geleitet wird. Die Spulenhalter 23 sind an den Pfosten i i in
parallelen Reihen angebracht. Die Träger 24 und die Zwischenräume zwischen den Pfosten
i i sind so bemessen, daß die Spulen C sowohl in senkrechter als auch -waagerechter
Richtung gleichen Abstand voneinander haben. Durch die Verwendung von Doppelträgern
für die Spulenpaare C wird die erforderliche Anzahl Pfosten i i verringert und eine
dichtere Unterbringung der Halter ermöglicht, wodurch die Aufnahmefähigkeit des
Gestells vergrößert bzw. der Platzbedarf verringert wird.
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Bei der dargestellten Ausführungsform sind an dem Gestell Spannvorrichtungen
30 zur Regelung des Abwickelns der Garnfäden von den Spulen C vorgesehen. Indessen
können auch anders ausgebildete Vorrichtungen verwendet werden, um die Fäden auf
ihrem Wege von dein Gestell zu der Schermaschine zu spannen. Die Spannvorrichtungen
3o für die Fäden y sind paarweise an Stangen 12 des Gestells mittels einer Stiftschraube
35 festgeklemmt.
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Wenn die Fäden y der ganzen Reihe der Spulen C durch die Spannvorrichtungen
nach vorne hindurchgezogen sind, -werden sie in die Schermaschine eingeführt.
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Bei der dargestellten Ausführung besteht die Vorrichtung zur Verhinderung
eines übermäßigen Ballonbildens der Fäden aus einer Reihe senkrecht angeordneter
Fadenführungsplatten 41, die sich in der Bahn der Fäden zwischen den Spulen C und
den Spannvorrichtungen 3o befinden (Qbb. 4.). Die Platten 4.1 bestehen aus Blech
(Abb. 3), das in seiner Längsrichtung mit einer Anzahl Bohrungen 42 versehen ist,
durch die die Fäden hindurchgezogen werden. Die Bohrungen 42 werden kreisrund und
groß genug ausgeführt, um das Einfädeln zu erleichtern. Die Fadenführungsplatten
41 sind an dem Rahmengestell derart schwenkbar befestigt, daß sie seitlich umgelegt
«-erden können. Zu diesem Zweck sind an jedem Fadenführer .I1 U-förmige Gelenkteile
43 befestigt, die zur Lagerung der Schwenkachsen dienen. Die Gelenkteile 43 bestehen
aus Blech und sind mit der Blechplatte 41 vernietet oder auf andere Weise verbunden.
An den Schenkeln der Gelenkteile 43 sind in gleicher Achsrichtung Bohrungen .44
zur Aufnahme der Gelenkzapfen vorgesehen. _-An jeder senkrechten Reihe der Spannvorrichtungen
30 ist -eine derartige Fadenführerplatte an den Stangen 12 des Gestells angelenkt
(Abb.4), an denen zu diesem Zweck Träger 4.5 befestigt sind, deren Anzahl der Anzahl
der Gelenkteile .1.3 der Fadenführerplatte entspricht.
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Der im rechten Teil der Abb. i dargestellte Träger 45 besitzt einen
klauen- oder jochförmigen Teil 46, der die Stange 12 umfaßt und mittels einer Stiftschraube
47 festgeklemmt -werden kann. An den Teil 46 schließt sich seitlich ein Arm 48 an,
welcher ein Auge 49 aufweist, das zwischen die Schenkel des Gelenkteils 43 des Fadenführers
4.1 eingeschoben wird. Der Arm 48, der sich von der Stange 12 aus schräg nach hinten
erstreckt, ist mit dein Gelenkteil .I3 des Fadenführers 4.1 durch einen Stift 5o
verbunden, der durch die Bohrungen 44 des Gelenkteils 43 und das Auge 49 des Armes
48 hindurchgeht. An dein äußeren Ende des Armes 48 ist ein schräger Anschlag 51
vorgesehen, gegen den der Fadenführer 41 anliegt, wenn er die in Abb. i mit ausgezogenen
Linien dargestellte Arbeitsstellung einnimmt. In dieser Lage des Fadenführers stimmen
die Öffnungen 42 mit Führungen 39 der zugehörigen, dicht danebenliegenden Spannvorrichtung
30 überein.
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Um den Fadenführer in der Arbeitsstellung gegen den Anschlag 51 zu
halten, können beliebige Mittel, z. B. eine oder mehrere Schraubenfedern, verwendet
werden. Bei der in den Abb. i und 3 dargestellten Ausführung ist an dem oberen Ende
des Fadenführers 41 ein Ohr 53 mit einem Loch 54. vorgesehen, in welches das eine
Ende einer Feder 55 eingehakt ist. Das andere Ende der Feder 55 ist an einem seitlich
an einem Bund 57 angebrachten Arm 56 befestigt. Der Bund 57 ist auf die Stange 12
aufgeschoben - und durch eine Stiftschraube 58 gesichert.
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Die Spulen C können von der Vorderseite
her in das
Gestell eingesetzt werden, da zwischen den paarweise angeordneten Spannvorrichtungen
30 genügend Raum für die Einführung der vollen Spulen vorhanden ist. Wenn
jedoch die Fadenführer 41 sich in ihrer Arbeitsstellung hinter den Spannvorrichtungen
befinden, ist der freie Raum zwischen den Stangen t2 so beschränkt, daß das Einsetzen
eines vollen Garnkörpers von der Vorderseite des Gestells her nicht möglich ist.
-Um trotzdem eine Entfernung der leeren Spulen und ein Einsetzen neuer Spulen zu
ermöglichen, sind die Fadenführer in der erwähnten Weise derart schwenkbar gelagert,
daß sie nach hinten in eine zu ihrer Arbeitsstellung annähernd rechtwinklige Lage
geklappt werden können (Abb. r und 2).
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Wenn die Fadenführerplatten 41 nach hinten umgelegt sind, liegen ihre
inneren Kanten gegen einen an dem Träger 4.5 vorgesehenen Ansatz 6o (Abb. i) an.
Da die Feder 55 an dein äußeren Rand des Fadenführers 41 befestigt ist, wird sie
bei der Schwenkung des Fadenführers von der einen Seite des Gelenks nach der anderen
Seite bewegt. so daß sie bestrebt ist, den Fadenführer gegen den Ansatz 6o zu halten.
Der Fadenführer .I1 wird daher sowohl in der Arbeitsstellung wie in der Ruhestellung
selbsttätig durch die Feder festgehalten, so claß er bei der Schwenkung nur über
den toten Punkt der Feder hinaus bewegt zu werden braucht.
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Wenn das Gestell in Benutzung genommen «-erden soll, «-erden die Fadenenden
der Spulen C durch die entsprechenden Öffnungen .42 der Fadenführer 41 durchgefädelt
und dann durch die Spannvorrichtungen 30 geführt. Von dort gelangen die Fäden
zu der Schermaschine, bei deren Ingangsetzen sie \-on den Spulen abgewickelt werden.
Die Fadenführerplatten -.i sind in bezug auf die Spannvorrichtungen 3o (Abb. i)
so angeordnet. daß die Üffnungen 4-2 die Ballonbildung der Fäden y einschränken,
wenn das Garn mit großer Geschwindigkeit von den Spulen C abgewickelt wird. , Der
durch die Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß man die Möglichkeit erhält,
dem Spulengestell eine sehr gedrängte und widerstandsfähige Bauart zu geben, bei
welcher nach dem Stillsetzen der Maschine zwecks Erneuerung der Spulen die leeren
Spulenträger leicht und schnell entfernt und durch neue ersetzt werden können. Ferner
hat man auch noch die Möglichkeit, die Reihen der durch die Spannvorrichtungen laufenden
Fäden zu unterteilen, um das Auffinden abgerissener Enden und das Zusammenknüpfen
zu erleichtern. Die Erfindung ermöglicht infolgedessen eine Erhöhung der Arbeitsleistung
und eine Senkung der Herstellungskosten.