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Elektrischer Ofen mit Schutzgasfüllung und senkrecht auseinander bewegbarem
glockenartigem Oberteil und plattenartigem Unterteil Mit Schutzgas betriebene elektrische
Öfen. die atis glockenartigem Oberteil und plattenartigein Unterteil bestehen und
deren Öffnung durch senkrechtes Auseinanderbewegen dieser Teile erfolgen kann, sind
bekannt. Wenn in derartigen Öfen das Behandlungsgut eingebracht wird. muß also entweder
die Haube gehoben oder der Boden gesenkt und der ganze Ofen geöffnet werden, so
daß verhältnißmäßig große Wärmeverluste entstehen und auch die ganze Schutzgasfüllung
des Ofens meistens verbrennt.
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Uni diesen Nachteil bei dem an und für sich vorteilhaften Ofen zu
vermeiden, wenn es beabsichtigt ist, kleinere Werkstücke in den Ofen einzubringen,
sind erfindungsgemäß Beschickttigsträger vorgesehen, die durch Öff-
nungen
des plattenartigen, drehbaren Unterteiles des Ofens hindurchreichen und die nach
Drehung des Unterteiles zugleich als Verschlüsse des tlnterteiles dienen. Auf diese
Weise n-ird das Aus- und Einbringen des zti behandelnden Gutes ohne nennenswerten
Verlust an Schutzas und aufgespeicherter Wärme ermöglicht und der neue Ofen auch
für -ununterbrochenen Betrieb geeignet.
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In (leg Zeichnung ist ein Ausführungsbeisl>iel des neuen Ofens in
Aob. I IIn Vertikalschnitt und in Abb.2 in Draufsicht bei abgehobenem Oberteil
(Iargestellt.
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Der Ofen besteht in an sich bekannter Weise aus einem glockenartigen
Oberteil tuid einem plattenartigen Unterteil 14, von denen der eine oder beide zwecks
Öffnung des Ofens heb- und senkbar angeordnet sein können. Die dargestellte Ausführungsform
des Ofens besitzt einen mittels des livdratilischenZvlindersc9 bewegbaren glockenartigen
Oberteil 5, der unten offen ist und durch die den Unterteil bildende Platte 1.4
zu einem geschlossenen Ofen ergänzt wird. Die Platte 1.4 kann selbst zum Tragen
von größerem Behandlungsgut dienen. Zum Einbringen kleinerer Stücke sind erfindungsgemäß
durch Üffnungen der Platte 14 bewegbare Beschikkungsträger 2; vorgesehen, die ein
Ein- und Ausbringen der Stücke von unten her ermöglichen, ohne daß der Betrieb des
Ofens unterbrochen zu werden braucht und ohne daß nennenswerte Schutzgasinengen
@er@orengehen.
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Die Begrenzungswände des Ofens bestellen aus einem äußeren Metallmantel
6, z. ß. Kesselblech, und einer inneren #:*,cliiclit aus hitzebeständigem Baustoff,
z. B. Chatnotte. Das Heben und Senken des oberen. glockenartigen Ofenteils @eschiellt
mittels der Zugstange',', wobei Rollen 31 zur seitlichen Führung dienen. Das Anheben
des Oberteiles dieses bekannten Ofens ist jedoch nach der Änderun- -emäß der Erfindung
nur noch dann erforderlich, wenn große Werkstücke im Ofen behandelt werden sollen
oder wenn (las Ofeninnere nachgesehen werden soll.
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Zum gaslichten Abschluß des Ofens ist
durch dünne
Ringe t r, 12, die in konzentrischer Lage an der Ringplatte 1o des Ofenoberteiles
und der Ringplatte 13 des unteren Ofenteiles anIgebracht sind, eine Art Labvrinthdichtung
gebildet. Die einzelnen Zellen können teilweise mit kleinem Schrot oder anderem
Packungsmaterial gefüllt werden. Diese an sich bekannte Art der Abdichtung ,gestattet
ohne weiteres das Trennen und Wiedervereinigen der Ofenteile sowie eine Drehung
des Unterteiles, ohne daß Schutz-Z, ztl befürchten wären. 'GI)erdies bietet sie
den Vorteil, daß bei einer etwaigen Entzündung eines e@:plosiblen Gasgemisches im
Ofeninnern der Ofenoberteil sich abheben kann und Beschädigungen vermieden werden.
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Die Heizelemente 15 sind an der Decke und an den Seitenwänden
des Ofenoberteiles 5 angeordnet. Wird der Mittelteil der unteren Ofenplatte 14 nicht
zum Tragen von Behandlungsgut verwendet, so können auch hier Heizelemente 37 untergebracht
sein.
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Zwecks Beobachtung der Vorgänge im Ofen sind eine oder mehrere Schauvorrichtungen
16 vorgesehen. Das Schutzgas wird unter Zwischenschaltung einer biegsamen Leitung
durch die Düse 17 des Ofenoberteiles zu-,geführt.
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Zum Tragen des Behandlungsgutes dielt der plattenartige Ofenunterteil
14. Die Platte 14 ist ähnlich aufgebaut wie der Oberteil 5 und ruht unter Zwischenschaltung
eines Rollenlagers auf der Säule 18. Sie ist mittels des Königszapfens 34 so zentriert,
daß die Verdrehung der Platte 1.4 bei stillstehendem Oberteil 5 ohne Beschädigung
der Labyrinthdichtung i i, i :z vor sich gehen kann. -Der vorstehend beschriebene,
an sich bekannte Ofen besitzt erfindungsgemäß zum Einbringen kleinerer Werkstücke
die Beschickungsträger 27, welche durch Öffnungen ao des Ofenunterteiles "14 reichen.
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Bei dem dargestellten Ofen sind im plattenartigen Unterteil rd. beispielsweise
sechs Öff-
nungen 20 für die Beschickungsträger 27 auf einem Kreise konzentrisch
zur Achse des Zapfens 3.4 angeordnet. Die Beschickungsträger 27 gelangen bei Verdrehung
der Platte 1.4 abwechselnd über die hydraulische Be--;chickungseinrichtung 25, 26,
so daß kleine Behandlungsstücke ausge@cechselt «erden können, ohne den Betrieb des
Ofens zu unterbrechen. Die Beschickungsträger 27 bilden selbst die '-erschlüsse
für die Öffnungen -=o des Ofenbodens 14. und sind mit diesem durch :in sich bekannte
Labvrinthdichtungen 32 verbunden. Sie werden durch schwenkbare Haken 28 am Ofenboden
festgehalten. Zur absatzweisen Fortbewegung des OfenuIlterteiles 1.4 dient ein Handhebel
29, der in Rasten 33 eingelegt werden kann, sobald ein Beschickungsträger ?7 über
den Kolben des Hubzylinders 25 gelangt. Der Kolben 26 wird dann durch Zuführung
von Preßwasser in den Zylinder 25 gehoben, die Haken 28 werden gelöst und der Kolben
mit dem Beschickungsträger gesenkt, worauf nach Auswechselung des Behandlungsgutes
und gegebenenfalls auch des Beschickungsträgers 27 der Kolben wieder gehoben und
der Ofen durch Einführen des Beschickungsträgers in die Öffnung 2o wieder vollständig
geschlossen wird.
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Die Herabsetzung des Verlustes an Schutzgas durch die neue Ofenbauart
entspricht der Verkleinerung derBeschickungsöffnung. Auch wird bei dem neuen Ofen
ein Wärmeverlust durch die dargestellte Betriebsweise vermieden. Die Einführung
frischer Behandlungsstücke von geringer Masse stört den Betrieb des Ofens nicht,
so daß er kontinuierlich betrieben werden kann.
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Der neue Ofen eignet sich beispielsweise insbesondere zum Löten mit
Kupfer in Z\Tasserstoffatmosphäre. Selbstverständlich ist er aber auch für alle
übrigen Zwecke, z. B. für das Ausglühen usw., verwendbar.