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Ausgießeinrichtung für Lager, insbesondere für Explosionsmotore Lagerschalen
auszugießen macht erhebliche Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten, insbesondere
dann, wenn es sich um Reparaturen, d. h. also um das Ausgießen ausgelaufener Lagerschalen
handelt.
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Man benutzt dafür im allgemeinen Kernbuchsen, um welche man die Lagerschalen
herumlegt und dann ausgießt. Man hat auch schon Dorne mit darübergestülpten Lagerkernen
angewandt, um die Hitze zu halten, welches Moment eine wesentliche Rolle spielt.
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Eine Hauptschwierigkeit bei diesen Einrichtungen liegt in der Abdichtung,
dann auch macht das Angießen der Randflansche der Schalen Schwierigkeiten und ferner
das Halten einer gleichmäßigen Hitze.
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Die Einrichtung gemäß der Erfindung überwindet alle diese Schwierigkeiten
zunächst dadurch, daß eine Aufnahmeplatte mit durchlochtem Bolzen und darübergestülpter
Kernbuchse vorgesehen ist, so daß eine Luftzirkulation von innen nach außen und
infolgedessen eine gleichmäßige Vorwärmung und Erwärmung stattfindet, und daß ferner
für die vollständige Abdichtung geschlitzte Stahlrohre als Umhüllung vorgesehen
sind.
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Für die Begrenzung des Aufgußkragens und als Fuß für die Lagerschalen
sowie Verteilung des Lagermetalls sind eigenartige Teil- oder Trennbleche angeordnet.
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In den beiliegenden Zeichnungen ist die ganze Einrichtung dargestellt.
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Abb. z zeigt die Gießform in ihrer Zusammenstellung.
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Abb. z zeigt eine Aufsicht der versetzten Abdichtungsrohre.
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Abb. 3 zeigt ein Teilblech. Die Gießform (Abb. z), welche zu gleicher
Zeit so eingerichtet ist, daß sie als Vorwärmeeinrichtung dient, besteht aus der
Platte a mit einem hohlen Dorn b in der Mitte. Dieser hohle Dorn ist oben im Innern
mit Gewinde ausgestattet. Über diesen Dorn b ist der Lagerkern c gestülpt, welcher
auf der Platte a fest aufsteht und dort durch ölgetränktes Asbest abgedichtet werden
kann. Er ist oben, bei d, offen und bildet eine Art Glocke, wie das auch aus Abb.
z zu ersehen ist. In das Gewinde des Dornes b kann eine Schraube e mit Trägeröse
und Gewinde eingeschraubt werden, und zwar so weit, daß der Bund f fest auf der
Decke g der Glocke anliegt, d. h. die Glocke c fest gegen die Platte a abdichtend
gepreßt wird. Die Trägeröse k kann zu gleicher Zeit mit Hilfe eines geeigneten Hakenwerkzeuges
zum Anfassen und Transportieren der ganzen Form dienen. Der Kern c hat die üblichen
Einfräsungen, welche als Aufnahme und Führungen für die Teilbleche i der beiden
Lagerhälften bestimmt sind.
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Diese Teilbleche i haben entgegen den üblichen eine ganz besondere
Funktion. Dieselben bestehen, wie das aus Abb. 3 zu ersehen ist, aus einem zusammengebogenen
Stück Blech. Dieses Stück Blech ist in der Höhe der Bunde der Lagerschalen oben
und unten eingeschnitten, so daß also die Entfernung von Einschnitt zu Einschnitt
der Entfernung zwischen den beiden Bunden entspricht. Der Teil zwischen den beiden
Einschnitten des Bleches ist nach beiden Seiten abgebogen. Infolgedessen können
sich die abgebogenen Teile k mit ihren Stirnwänden l gegen die Innenfläche
der Bunde legen. Andererseits stützt sich aber auch der untere Teil m dieser Teilbleche
auf die Platte a, dient also auch als
Begrenzung für den Lagerbund
und als Stütze der Lagerschalen auf der Platte a, wie das aus Abb. z zu ersehen
ist. Die abgebogenen Flügel k der Bleche sind also Träger der Lagerhälften, um die
gewünschte Bundhöhe angießen zu können. Gleichzeitig sind sie aber auch Teilblech
für das Lagermetall, welches hinter die Lagerschalen fließt. Die Ecken der Flügel
k sind außerdem umgebogen, so daß diese die beiden kleinen abgebogenen Ecken als
Distanzhalter für die beiden Lagerschalenhälften dienen können, damit das Weißmetall
über die Lagerschalen hinweglaufen kann.
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Um das Lager abzudichten, werden Stahlrohre, vorteilhaft drei Stück,
n, o, p nach und nach übergeschoben. Diese Stahlrohre sind geschlitzt und werden
so ineinandergeschoben, daß die Schlitze versetzt stehen, so daß also diese Umhüllung
bzw. Umschließung des Lagers vollständig dicht ist. Um die Stahlrohre auf-und abschieben
zu können, benutzt man geeigneterweise ein kleines Werkzeug nach Art eines Schraubenziehers,
mit Hilfe dessen man die Schlitzungen auseinanderspreizen kann, so daß sich die
Rohre leicht ein- und ausschieben lassen. Um eine Abdichtung der Stahlrohre auf
dem Boden a zu erzielen, wird bei dem Aufschieben der Stahlrohre folgendermaßen
verfahren.
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Es wird zunächst der erste Ring n übergeschoben, dann wird unten um
diesen ein Asbestfaden q, vorteilhaft mit Öl getränkt, gelegt, darauf schiebt man
das zweite Rohr o über, so daß dessen untere Kante auf dem Asbestfaden aufliegt.
Jetzt wird das dritte Rohr übergeschoben und bis auf die Aufnahmeplatte a heruntergestoßen.
Darauf drückt man auch noch das zweite Rohr n kräftig nach unten, so daß der Asbestfaden
q vollständig zusammengedrückt wird. Der Asbestfaden q liegt jetzt also unter dem
Rohr o und zwischen den beiden Rohren n, p. Infolgedessen wird eine vollständig
luftdichte Abdichtung zwischen den Rohren n, o, p und der Platte
a erzielt. Die Form ist nunmehr fertig, und der Guß kann beginnen.
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Wenn gegossen werden soll, dann wird die ganze Gußeinrichtung mit
der darin befindlichen Lagerschale, wie es aus Abb. i zu ersehen ist, über einen
Anwärmbrenner gestellt. Dabei ist aber die Schlußschraube c nicht fest angezogen,
so daß der Bund f nicht auf der oberen Fläche g der Glocke c liegt. Infolgedessen
kann eine Luftzirkulation durch die Öffnung q. von innen aus um die Lagerschale
5 herum stattfinden. Die Lagerschale wird also vollständig durchgewärmt, und zwar
nicht nur von einer Seite aus, sondern von allen Seiten. Es findet somit eine ganz
gleichmäßige Durchwärmung der ganzen Lagerschale in allen Teilen und bis in das
Innere derselben statt. Das ist nämlich für einen guten Guß bekanntlich wichtig.
Ist die Einrichtung entsprechend durchgewärmt, dann wird die Schraube e fest angezogen,
so daß der Bund f gegen die Decke g der Glocke anliegt. Es ist jetzt die ganze Einrichtung
vollständig luftdicht abgeschlossen. Jetzt wird das Metall eingelassen, so lange,
bis der Guß fertig ist. Hierbei ist es vollständig unmöglich, daß irgendwelches
Metall übertreten oder an eine nicht beabsichtigte Stelle kommen kann, denn infolge
der vollständig luftdichten Abschließung wirkt die Glocke c als eine Art Taucherglocke.
Selbst wenn die Aufsatzstelle nicht luftdicht abschließt, kann kein Metall durchdringen,
denn sowie Metall an die Aufsatzstelle kommt, dann wird die Luft unter der Glocke
c zusammengepreßt, d. h. also, der Luftdruck wirkt einem Eindringen von Metall entgegen.
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Ist der Guß fertig, dann wird die ganze Form mit einem Haken zum Abkühlen
beiseitegestellt. Wenn diese nachher auseinandergenommen wird, dann hat man einen
" vollständig dichten, klaren und unbeschädigten Guß, wobei an der Lagerschale nur
dort Guß ist, wo er hinkommen soll, aber an keiner anderen Stelle.