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Tablett, Untersatz o. dgl. Tablette, Untersätze usw. in verschiedener
Form und Ausgestaltung werden bisher je nach Gebrauchszweck aus Pappe, Holz oder
Metall hergestellt. Derartige Ausführungen sind aber weder als dauerhaft zu bezeichnen,
noch lassen sie sich, namentlich wenn es sich um künstlerisch ausgeführte Gegenstände
handelt, in einfacher Weise herstellen. Insbesondere aber sind derartige Tablette
o. dgl. vom hygienischen Standpunkt aus als mangelhaft zu bezeichnen, denn sie lassen
sich, zum Teil mit Rücksicht auf hierbei erfolgende Beschädigungen oder Zerstörungen,
nur schwer und mangelhaft reinigen. Gerade diese Gebrauchsgegenstände werden aber
zahlreich in Küchen, Speisewirtschaften, Lebensmittelverkaufsstellen u. dgl. benötigt,
wo die Gefahr des Festsetzens von Keimen aller Art in erhöhtem Maße besteht.
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Die Erfindung ermöglicht es, diese Nachteile vollkommen zu beseitigen.
Danach wird die Aufsatzplatte, also der Grundkörper des Tabletts oder Untersatzes,
aus unter Verwendung von Kunstharz als Bindemittel geschichteten Faserstoffbahnen
mit gemusterter Papier- oder Leinendecklage und aus einer aus Kunstharzpreßmasse
bestehenden Umrandung, Fußleiste o. dgl. hergestellt, und zwar zu einem unteilbaren
Stück vereinigt.
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An sich sind sowohl geschichtete Kunstharzerzeugnisse bekannt, auch
ist die Verwendung von Kunstharzpreßmasse zur Herstellung der verschiedensten Gegenstände
vorgeschlagen worden. Die eigenartige Vereinigung einer Aufsatzplatte aus geschichteten
Kunstharzerzeugnissen mit einer Umrandung, Fußleiste o. dgl. aus Kunstharzpreßmasse
ergibt einerseits eine hohe mechanische Festigkeit der in dieser Beziehung hoch
beanspruchten Aufsatzplatte, anderseits die Möglichkeit einer beliebigen Formgebung
der Umrandung oder Fußleiste, die aus der in der Preßform leichter fließenden Kunstharzpreßmasse
besteht. Aufsatzplatte und Umrandung o. dgl. bilden nach beendigtem Preßvorgange
ein unteilbares Ganzes, die Umrandung oder Fußleiste verbindet sich außerordentlich
innig mit der aus gleichartigem Stoff bestehenden Aufsatzplatte, so daß auch nach
längerem Gebrauch eine Rißbildung nicht zu befürchten ist.
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Der besondere Vorteil dieser Art des Aufbaues des Tabletts o. dgl.
besteht ferner noch darin, daß aus ein und derselben Preßform die verschiedensten
Muster hergestellt werden können, indem entweder die Papier- oder Leinendecklage
verändert oder der Kunstharzpreßmasse Farbmittel zugesetzt werden. Die einmal hergestellten,
sehr kostspieligen Preßformen werden daher in weitestgehendem Maße ausgenutzt.
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Als Faserstoffbahnen kommen Papierlagen,
Textilgewebeschichten
o. dgl. in Frage, ebenso kann die gemusterte Decklage aus Papier oder Leinen bestehen,
in welches die Musterung eingewebt, aufgedruckt, aufgemalt oder in ähnlicher Weise
aufgebracht ist. Als Musterung kommt gegebenenfalls auch eine einfache Färbung in
Frage.
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Die Herstellung derartiger Gegenstände erfolgt zweckmäßig in einem
einzigen Arbeitsvorgange, weil hierdurch am ehesten die Vereinigung von Aufsatzplatte
und Umrandung zu einem einzigen Stück möglich ist.
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Die Zeichnung läßt ein Ausführungsbeispiel erkennen, und zwar in Form
eines kleinen Tabletts, wie es z. B. zum Auftragen oder Darbieten von Speisen und
Getränken benutzt werden kann. Es besteht aus einer Aufsatzplatte b, einer
Umrandung a und. einer Schutzplatte c, welche allerdings nur dann benötigt
wird, wenn die Aufsatzplatte b selbst aus irgendeinem Grunde nicht stark genug ausgeführt
werden kann. Im allgemeinen entfällt die Schutzplatte c, die Aufsatzplatte b schließt
dann auch nach unten das Tablett ab.
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Die Platte b besteht aus geschichteten Faserstoffbahnen, z. B. Papier,
Hartleinen o. dgl., die mit Kunstharz imprägniert sind. Als oberste Lage dient eine
Papier- oder Leinenschicht, welche die Musterung trägt. Beim Ausführungsbeispiel
sind Handgriffe d in die Umrandung a eingeschraubt, die Handgriffe können jedoch
ebenfalls eingepreßt werden.
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Ein weiterer Vorteil der in dieser Weise hergestellten Gebrauchsgegenstände
liegt in ihrer Widerstandsfähigkeit gegen chemische und physikalische Einwirkungen.
Vor allein abergenügen derartigeGegenstände auchselbst den schärften Ansprüchen
in hygienischer Hinsicht. Während beispielsweise bei einem Tablett aus Holz sich
Keime in den Holzritzen festsetzen können, ist dies beim Erfindungsgegenstande gänzlich
ausgeschlossen. Die Reinigung kann in vollkommenster Weise geschehen, da sich die
nach der Erfindung hergestellten Untersätze, Tablette o. dgl. sogar in kochende
Seifenlösung legen lassen, was natürlich bei allen bekannten Ausführungen unmöglich
ist.
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Die Erfindung ist, wie erwähnt, nicht auf das in der Zeichnung dargestellte
Au`sführungsbeispiel eines Tabletts beschränkt, sie läßt vielmehr eine überraschend
weitgehende Ausgestaltung zu. Bezüglich Musterung kann jedweden Ansprüchen genügt
werden, denn es ist heute ohne weiteres möglich, Papier oder Leinen auf photographischem
Wege oder durch Druckverfahren z. B, mit Holz- oder Marmormaserung oder mit bildlichen
Darstellungen beliebiger Art zu versehen. Besondere Wirkungen lassen sich erzielen,
wenn als Decklage nicht eine einzelne, sondern mehrere verschiedenartig ausgestaltete
Papier-oder Leinenlagen verwendet werden. Es lassen sich sowohl Farb- als auch Bildkombinationen
mannigfacher Art erzielen.
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Auch hinsichtlich der Form ist die Erfindung nicht auf das dargestellte
Ausführungsbeispiel beschränkt. Es lassen sich Untersätze, z. B. für Schüsseln,
Tintenfässer, Bier-, Wein- oder Likörgläser u. dgl., in der angegebenen Weise herstellen,
wobei unter Umständen statt einer Umrandung a eine Fußleiste o. dgl. anzubringen
ist. Solche Untersätze können auch für Koch- und Heizzwecke hergestellt werden,
z. B. Untersätze für Bügeleisen oder Kochtöpfe, die bisher meist aus einfachen Asbestscheiben
bestehen, aber durchaus nicht dauerhaft genug sind. Für solche Anwendungsfälle empfiehlt
es sich, wenigstens die oberste Schicht der Aufsatzplatte aus Asbestpapier oder
Asbestgewebe herzustellen. Die oberste Lage kann ferner statt einer besonderen Musterung
einen Aufdruck, z. B. eine Gebrauchsanweisung für das Bügeleisen o. dgl., erhalten.
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Als weiteres Beispiel seien Schneidebretter genannt, wie sie in Küchen,
Lebensmittelgeschäften usw. verwendet werden. Gerade für diese Fälle eignen sich
die erfindungsgemäß hergestellten Untersätze ganz vorzüglich, weil Keime sich unter
keinen Umständen festsetzen können und eine sehr rasche und dock. gründliche Reinigung
ohne weiteres erfolgen kann.