-
Zweitaktmotor mit zwei durch einen gemeinsamen Brennraum verbundenen
Arbeitszylindern Die Erfindung betrifft einen Zweitaktmotor mit zwei durch einen
gemeinsamen Brennraum verbundenen Arbeitszylindern mit deichläufigen Arbeitskolben
und einem dritten, diesen .beiden Zylindern mindestens angenähert gegenüberliegenden
Zylinder, in welchem sich ein Kolben mindestens angenähert um r8o° gegen die beiden
ersten Arbeitskolben versetzt an die Kurbelwelle angeschlossen bewegt, wobei die
sämtlichen Kolben mit dem geschlossenen Kurbelkasten ,eine Kurbelkastenpumpe bilden.
Die Erfmdung besteht darin, d@aß der dritte Zylinder 'an seinem äußeren Ende geneinsam
mit dem dritten Kolben eine Pumpe zum Absaugen der Abgase aus den beiden Arbeitszylindern
bildet. Hierdurch ergibt sich ein Motor, der ")ei großer baulicher Einfachheit und
leichter Zugänglichkeit aller Teile sowie bei sich lohne zusätzliche Mittel ergebenden
Massenausgleich und vor allem bei guter yVärme-!ableitung so eingerichtet ist, daß
die Abgase 'aus den beiden Arbeitszylindern am vorderen Ende des einen Arbeitszylinders
in den dritten Zylinder abgesaugt werden, wobei .das Gasgemisch aus dem Kurbelkasten
in die Arbeitszylinder am vorderen Ende des anderen Arbeitszylinders hineingedrückt
wird. Es sei zunächst bemerkt, daß dieser Arbeitsvorgang ian sich bekannt ist. Bei
diesen bekannten Motoren liegt jedoch der dem dritten Zylinder entsprechende Zylinder
unmittelbar über oder unter einem Arbeitszylinder, so daß sich die die beiden Kolben
dieser Zylinder verbindende Kolbenstange oder der beiden Zylindern gemeinsame Stufenkolben
schlecht kühlen läßt. Ferner sind Motoren bekannt, bei denen die der Kurbelwelle
abgekehrte Seite des dritten Zylinders nach außen abgeschlossen ist und als Pumpe
dient. Diese Pumpe dient jedoch zu Zwecken, die mit dem betreffenden ,Motor unmittelbar
nichts zu tun haben. Schließlich sind auch Motoren mit zwei Arbeitszylindern und
einem dritten Zylinder bekannt, der nach der der Kurbelwelle abgekehrten Seite hin
offen ist. Bei diesen Motoren wird das Gasgemisch aus dem Kurbelraum in die Arbeitszylinder
am vorderen Ende des einen Arbeitszylinders hineingedrückt, während die Abgase am
vorderen Ende des anderen Arbeitszylinders abströmen können. Diesen bekannten Motoren
gegenüber besteht hier der Vorteil, daß die Durchspülung der beiden Arbeitszylinder
schneller erfolgt, sowie daß mir eine bestimmte Menge aus den Arbeitszylindern abströmen
kann, also nicht nach dem Absaugen der Abgase auch das bereits neu eingeströmte
Gasgemisch mit abgesaugt wird.
-
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des den Gegenstand
der Erfindung bildenden Motors im Längsschnitt.
-
A und B bezeichnen die beiden Arbeitszylinder, deren
hinteres Ende durch eine Haube 0 zu einem gemeinsamen Brennraum verbunden ist. Diesen
beiden Zylindern liegt ein dritter Zylinder gegenüber, der mit C bezeichnet ist,
während E die Kurbelwelle
und D den abgeschlossenen Kurbelkasten
bezeichnet. An der Kurbelwelle greifen die Kolben F und G der beiden Arbeitszylinder
A und B so an, daß sie gleichläufig sind, während der Kolben H des dritten Zylinders
C um i 8o' gegen die Kolben F und G versetzt an die Kurbelwelle E angeschlossen
ist. In den Zylinder B mündet die Vergaserleitung J, und zwar in einer solchen Höhe,
daß bei der hinteren Grenzstellung des Kolbens G die Mündung nach dem Kurbelkasten
hin offen liegt, während sie sonst durch den Kolben G abgesperrt ist. Ferner führen
aus dem Kurbelkasten D zum Zylinder A Kanäle K, deren Mündungen
in den Zylinder A bei der vorderen Grenzstellung (s. Abbildung) des Kolbens F offen
liegen, und vom Zylinder B nach dem hinteren Teil P des Zylinders C Kanäle L, die
am Zylinder B bei der vorderen Grenzstellung des Kolbens G und deren Mündung in
den Zylinder H bei der vorderen Grenzstellung des Kolbens H offen liegt. 17 bezeichnet
die vom Raum P abgehende-Abgasleitung, der ein nicht dargestelltes Rückschlagventil
vorgeschaltet ist, das einen Rücktritt der Abgase aus der Leitung M in den Raum
P verhindert. In dem Stutzen N ist die nicht dargestellte Zündung angeordnet.
-
Bei der aus der Zeichnung ersichtlichen Stellung nehmen sämtliche
Kolben ihre vordere oder innere Grenzstellung ein, in der das im Kurbelkasten D
verdichtete Gasgemisch aus diesen durch die Kanäle K in den Zylinder A und weiter.durch
die Haube 0 auch in den Zylinder B einströmt, während gleichzeitig die Abgase durch
die Kanäle L in den hinteren Teil P des Zylinders C abströmen, in dem ein Unterdruck
herrscht. Bei dem hierauf erfolgenden Rückhub der Kolben F und G schließen sich
alsbald sowohl die Kanäle K als auch die Kanäle L, und das Gasgemisch verdichtet
sich. Gleichzeitig werden die Abgase aus dem hinteren Teil P des Zylinders C durch
die Abgasleitung 11i1 ausgestoßen; ferner entsteht im Kurbelleasten D ein Unterdruck.
Wenn der Kolben G sich seiner hinteren Grenzstellung nähert, gibt seine vordere
Kante die Vergaserleitung J frei, und es strömt das Gasgemisch mit großer Geschwindigkeit
in den Kurbelkasten D, wobei eine innige Vermengung des Gasgemisches erfolgt. Nach
der nun erfolgenden Zündung werden die Kolben F und G vorgetrieben, die Leitung
J schließt sich, und das Gasgemisch im Kurbelkasten D wird verdichtet, während im
hinteren Teil P des Zylinders C sich ein Unterdruck bildet, da die Abgase aus der
Abgasleitung M durch das Rückschlagventil gehindert sind, in den Raum P zurückzutreten.
Kurz bevor die Kolben F, G und H wieder in die aus der Zeichnung ersichtliche Grenzstellung
eintreten, öffnen sich die Kanäle K und L, und das Spiel beginnt von neuem.
-
Durch geeignete Wahl der Verhältnisse, insbesondere des Durchmessers
des Zylinders C, läßt es sich erreichen, daß im wesentlichen sämtliche Abgase, jedoch
nicht auch Gasgemisch aus den Zylindern A und B, abgesaugt werden.