DE507359C

DE507359C - Reagensglas mit sackartigem Ansatz

Info

Publication number: DE507359C
Application number: DEH113905D
Authority: DE
Original assignee: JOHANNES HOPPE DR
Current assignee: JOHANNES HOPPE DR
Publication date: 1930-09-15

Description

Reagensglas mit sackartigom Ansatz Die qualitative Analyse auf Anionen besteht vielfach in einer Prüfung auf Gase, z. B.
COt, S02 usw., die sich aus den zu untersuchenden Stoffen bei Zusatz von Säuren entwickeln.
Nach der bisher üblichen Methode prüft man die entweichenden Gase z. 13. auf ihrVerhalten gegen Ba(OH)2, AgNO.,, KJ usw., indem man einen Tropfen des Reagens auf einen Glasstab bringt und den Glasstab in das Reagensglas einführt, in dem sich der zu untersuchende Stoff befindet. Diese Prüfungsmethode ist miihsam und zeitraubend, der Tropfen fällt leicht vom Glasstab ab usw., sie versagt zudem völlig, wenn die Gase in sehr geringen Mengen oder bei recht langsamer Entwicklung entstehen.
DieErfindung bezieht sich auf ein Reagensglas üblicher zylindrischer oder kölbchenartiger Gestalt, das insbesondere derartige Prüfungen auf Gaseerleichtert. Dasselbe weist nahe der Öffnung des Glases einen sackartigen Ansatz auf, welcher mit einer nach außen mündenden feinen Öffnung versehen ist, durch die die Gase entvçeichen können. Ähnliche Gefäße mit sackartigem Ansatz sind bereits bekannt.
Bei den bekannten Vorrichtungen ist aber der Ansatz entsprechend den anderen Zwecken, denen dieselben Idienen sollen, am unteren Gefäßteil angeordnet. Die betreffenden Vorrichtungen sind nämlich entweder als Reservebehälter für Wasser zwecks Feuchthaltung von Bakterienkulturen oder als Titrationsgefäße gedacht. Gasanalysen im Sinne der Erfindung lassen sich mit diesen Vorrichtungen nicht ausführen.
Die Zeichnung zeigt das Reagensglas im Längsschnitt: a ist das zylindrische Glas, b der sackartige Fortsatz mit der Öffnung (Ventil) c, d der Verschlußstopfen.
Will man z. B. auf C02 prüfen, so bringt man mit Hilfe einer Capillarpipette etwas Barytwasser in den sackartigen Fortsatz des Reagensglases, gibt sodann den zu untersuchenden Stoff auf den Boden des Reagensglases, fügt etwas Säure hinzu, verschließt die Öffnung des Glases mit einem Stopfen und stellt beiseite. Geringste Spuren von CO sind auf diese Weise sicher und mühelos nachweisbar, indem dies Gas seinen Weg in den sackartigen Fortsatz nimmt und das darin befindliche Ba(OH)2 trübt. Sollte neben CC)., auch S02 vorhanden sein, so läßt auch dies sich leicht feststellen, indem man nun in den sackartigen Fortsatz mit der Pipette etwas H20., und HCI einführt. Löst sich dann der Niederschlag, so war nur Carbonat bzw. CO.2 vorhanden, bleibt ein säureunlösl icher Rückstand, so zeigt dieser Sulfat bzw. SO. an.
Man kann den Sackfortsatz auch als Handhabe des Glases benützen, wenn man den Inhalt über der Flamme erhitzen muß. Der Fortsatz bleibt dabei kühl, man braucht keinen besonderen Reagensglashalter zu benützen und kann sich die Finger nicht verbrennen.
Der Sackfortsatz kann auch zur Aufnahme von Trockenmitteln wie Carl, P203 usw. dienen, so daß man in dem Gefäß hygroskopische Substanzen aufbewahren kann. Die Ventilöffnung des Glases wird dann mit etwas Wachs als Stopfen verschlossen.

Claims

PATENTANSPRUCH : Reagensglas mit saclsartigem. Ansatz, insbesondere für die Untersuchung auf Gase, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Aufnahme von Reagensstoffen dienende sackartige Ansatz im oberen Teile, nahe der Öffnung des Glases angeordnet und mit einer nach außen mündenden, feinen Öffnung versehen ist, durch die die gebildeten Gase entweichen können.