DE504694C - Verfahren und Vorrichtung zur Entnahme geschmolzenen Glases durch die OEffnung im Boden eines Behaelters - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Entnahme geschmolzenen Glases durch die OEffnung im Boden eines Behaelters

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DE504694C
DE504694C DEH81758D DEH0081758D DE504694C DE 504694 C DE504694 C DE 504694C DE H81758 D DEH81758 D DE H81758D DE H0081758 D DEH0081758 D DE H0081758D DE 504694 C DE504694 C DE 504694C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B7/00Distributors for the molten glass; Means for taking-off charges of molten glass; Producing the gob, e.g. controlling the gob shape, weight or delivery tact
    • C03B7/08Feeder spouts, e.g. gob feeders
    • C03B7/084Tube mechanisms

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Re-Forming, After-Treatment, Cutting And Transporting Of Glass Products (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Entnahme geschmolzenen Glases durch die Öffnung im Boden eines Behälters Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Entnahme; geschmolzenen Glases aus ,einem Behälter durch eine unterhalb des Spiegels des Glases liegende Bodenöffnung, an der das Glas in einem frei hängenden Posten angesammelt wird, dessen Menge ungefähr einer vollständigen Formbeschickung entspricht und von dem eine geeignete Menge abgeschnitten und in die Form fallen gelassen wird.
  • Gemäß der Erfindung wird von der auf die Auslaßöffnung zuströmenden Glasmenge ein Teil in einen bei Speisern an sich bekannten, .jedoch für Postenspeiser nicht angewandten Hilfsbehälter hineingesogen und darauf dem durch die Auslaßöffnung austretenden Glase nach Bedarf und in einem solchen Betrage zugeführt, daß der an der Behälteröffnung frei hängend sich ansammelnde Glastropfen eine gedrungenere, der zu füllenden Form besser angepaßte Gestalt erhält.
  • Dabei wird zweckmäßig die Geschwindigkeit, mit der die in dem Hilfsbehälter angesammelte Glasmenge durch die Bodenöffnung herausgepreßt wird, so bemessen, daß eine unerwünschte Verschw.ächung oder Zusammenziehung der oberen Teile der hängenden Posten und der daraus ,gebildeten Formbeschickungen vermieden wird, so daß dieser seine ursprüngliche zylindrische Gestalt erhält.
  • Nach Abschneiden der Formbeschickung kann man die Strömungsrichtung des Glases in der Bodenöffnung durch Saugwirkung umkehren und so den verbleibenden Glasstumpf zurückziehen und dem nächsten Glasposten zuführen. Man kann auch schon vor dem Abschneiden des Glaspostens die Richtung der Strömung durch die Bodenöffnung umkehren und dadurch eine Einschnürung des Postens unmittelbar unter der Bodenöffnung hervorbringen; hierdurch wird das Abschneiden der Formbeschickung erleichtert.
  • In der Zeichnung sind beispielsweise verschiedene Ausführungsformen von Vorrichtungen dargestellt, die zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung dienen können.
  • Abb. i bis 3 sind Schnitte durch den Beh,älterauslaß und zeigen aufeinan.derfolgende Schritte des Verfahrens.
  • Abb. q. veranschaulicht die örtliche Zusammenziehung des Postens vor dem Abschneiden, Abb.5 den Vorgang nach dem Abschneiden des Glaspostens. Die Abb. 6 bis 8 stellen verschiedne Stufen des Vorgangs bei einer abgeänderten Ausführungsweise des Verfahrens dar.
  • Abb.9 zeigt das Abfließen des Glases in der bekannten Weise, und Abb. io entspricht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
  • Bei der für das Arbeiten erforderlichen Temperatur bildet das geschmolzene Glas eine zähe Flüssigkeit, die aus dem Bodenauslaß austritt und dort sich, wie bekannt, als frei hängender Tropfen ansammelt, der etwa einer Formbeschickung entspricht und nach Erreichung dieser Größe abgeschnitten wird.
  • Wird der Stand des Glases in dem Beh älter ,erhöht oder kommt ein gr5ßerer Druck auf die Oberfläche des Glases zur Wirkung, so wird die Einschnürung des hängenden Glaspostens an der Bodenöffnung verringert infolge der Tatsache, daß die Adhäsion an dem Rande des Ablaufs um so viel größer ist als die Kohäsion der Glasteilchen untereinander und ein größerer Druck mehr Glas durch die Mitte des Tropfens treibt, ohne in merklichem Grade das Abfließen an den Seiten des Tropfens zu ,erhöhen. Umgekehrt wird bei sich verringerndem Druck die Zusammenziehung des Tropfens erhöht, und durch Änderung der Ausflußgeschwindigkeit kann man den Querschnitt des Tropfens nach Wunsch erweitern oder zusammenziehen. Man kann also durch Regelung der Ausflußgeschwindigkeit die Gestalt des Postens beeinflussen, so daß seirne Gestalt sich derjenigen der zu beschickendem Form annähert. , Bei der Vorrichtung nach Abb. i bis 5 hat der Glasbehälter i eine Öffnung 2 am Boden, und in dieser ist ein Rohr 3 angeordnet, das etwas über den unteren Rand der Bodenöffnung hervorsteht. Es kann aber auch, wie in den Abb. 6 bis 8 dargestellt, oberhalb der Unterfläche der Bodenöffnung mänden. Der Querschnitt der Bodenöffnung ist ringförmig, seine innere Begrenzung wird durch das Rohr 3 gebildet. Da die so gebildete Auslaßöffnung 2' enger ist als die Boden.öffnung-,2, kann das niedergehende Glas unter der Wirkung der Schwere frei"abfließen. Das Glas fließt nicht ohne weiteres in das einen Hilfsbehälter darstellende Rohr 3, sondern muß durch Saugwirkung im Rohre 3 hochgezogen werden. Das Rohr 3 kann mit einer beliebigen Vorrichtung zur Luftabsaugung vertunden werden, so daß man die Saugwirkung in dem Rohr erzeugen, herabsetzen und andererseits auch .einen leichten Druck darin erzeugen kann. Wird eine Saugwirkung in dem Rohr erzeugt, so wird das Glas darin, wie in Abb. ¢ und 5 durch Pfeile dargestellt, hochgezogen. Es ist zu beachten, daß die Durchmesser der Öffnung 2 und des Rohres 3 ein solches Verhältnis haben, daß die Saugwirkung im Rohr 3 den normalen Abfluß des Glases durch die Auslaßöffnung 2' (Abb. 6) zwischen der Wandung der Öffnung 2 und der Wandung des Rohres 3 nicht aufhalten kann. In anderen Worten: Die Teile haben ein solches Verhältnis, daß, gleichviel, wie schnell das Glas in dem Rohre aufgesaugt werden mag, der Abfluß des Glases durch die ringförmige Auslaßöffnung 2' ,nicht unterbrochen wird. Die einzige Wirkung, die das Aufsaugen des Glases in das Rohr 3 hat, besteht darin, daß der Fluß des Glases durch die Bodenöffnung 2' des Behälters verzögert wird.
  • Die Wirkungsweise ist folgende: Zunächst nimmt das durch die Bodenöffnung 2 ausfließende Glas die mehr oder weniger kugelförmige Gestalt 6 nach Abb. i an. Zu der Zeit, wo dieser Austritt des Glases beginnt, ist das Glas in. dem Rohr 3 bis zur Höhe 5 hochgesaugt. Während dann das Ausfließen durch die Mündung 2 andauert und die Masse 6 sich verlängert und dabei oben dünner wird, wird das Glas in dem Rohr 3, wie in Abb. 2 dargestellt, wieder ausgetrieben und füllt die Mitte des Kugelgebildes aus, so daß letzteres die zugespitzte zylindrische Form nach Abb.2 annimmt. Der weitere Austritt des Glases aus dem Rohr 3 nach Abb. 3 verleiht dem Glaskörper eine größere Länge bei im wesentlichen gleichbleibendem Durchmesser (8, Abb. 3), und der soweit gebildete Glaspost,en ist dann fertig und bereit zum Abfallen in die Form.
  • Soll nun der Glaskörper 8 abgeschnitten werden, so wird im Rohr 3 wieder eine Saugwirkung ausgeübt, -%vie dies Abb. 4. verbildlicht, und zwar so stark, daß eine scharfe Einschnürung des Glaspostens bei 9 eintritt. Der Glaskörper io wird dann an der Stelle 9 in der üblichen Weise abgeschnitten. Bei dieser Stufe des Verfahrens ist einer der hauptsächlichsten Vorteile der Erfindung erkennbar, nämlich das Zurückziehen des nach dem Abschneiden verbleibenden Glasstumpfs in die Masse (Abt. 5). Wie ersichtlich, wirkt die Saugkraft im Rohr 3 auf das Glas, nachdem dieses über das untere Ende. des Rohres hinausgeflossen ist, und alles Glas, welches unter dem Ende dieses Rohres liegt, wird durch das Vakuum nach oben in das Rohr 3 hineingesaugt. Dieser Vorgang wird in Abb. 5 verbildlicht, in welcher das untere Ende des nächsten sich bildenden Glaspostens in das Rohr aufgesaugt wird und gleichzeitig damit der abgekühlte Teil i i, der als Stumpf beim Abschneiden des vorhergehenden Postens st@ehengeblieb.en ist, d. h. der Teit, welcher mit der Schere in Berührung war. Aber in derselben Zeit fließt das Glas weiter aus der Bodenöffnung des Behälters abwärts und um das untere ende -des Rohres 3 herum, so daß eine neue heiße Glasmasse den abgekühlten Teil i i von allen Seiten umfaßt und wieder erwärmt. Wenn der zweite Glasposten sich bildet und das Glas wieder aus dem Rohr 3 ausgetrieben wird, ist also auch der früher abgekühlte Teil mit dem übrigen Glas wieder zu einer gleichmäßigen Masse vereinigt. Diese Vergleichmäßigung und Verteilung des abgekühlten Stumpfes des abgeschnittenen Glaspostens ist dort vollkommen ausgeschlossen, wo man, wie dies bisher geschieht, nur mit einem Stempel oder mit einem Stöpselventil im Ofeninnern zur Regelung des Abflusses des Glases arbeitet, da der Stempel den abgekühlten Stumpf weder in die Hauptmasse zurückziehen noch darin verteilen kann, vielmehr nur einfach den Ausfluß der Glasmasse regelt oder absperrt.
  • Bei dem neuen Verfahren kann der Ausfluß des Glases durch die Bodenöff=nung des Behälters nach Belieben über eine Normalgeschwindigkeit beschleunigt werden; sie kann aber nicht unter diese Normalgeschwindigkeit herabgedrückt werden. Durch Erhöhung der Ausflußgeschwindigkeit des Glases bei z' durch Ansaugen des Glases im Rohre 3 oder durch Ausdrücken am Behälterboden hat man ein Mittel zur Erhöhung der normalen Geschwindigkeit in der Hand und damit ,einem Ausgleich der Änderungen infolge `'Wechsels in der Standhöhe des Glases im Behälter oder Wechsels der Temperatur des Glases, was beides den normalen Ausfluß aus dem Glashafen durch den Ablauf beeinflussen würde.
  • In den Abb.6 bis 8 liegt das Ende des Rohres 3 innerhalb der Bodenöffnung. Die Wirkungsweise ist hier dieselbe wie bei der Ausführung nach Abb. i bis 5. Da die Bodenöffnung 2 weiter ist als der' ringförmige Auslaß 2', so wird auch hier beim Ausdrücken von Glas aus dem Rohr 3 der gleichzeitige Ausfluß durch 2' nicht verhindert.
  • In der Abb. 9 sind die Teile dieselben, wie in den Abb.6 bis 8 dargestellt; aber diese Abb. 9 veranschaulicht den normalen oder natürlichen Ausfluß des Glases durch die Auslaßöffnung 2' und die öffnung 2 im Boden des Behälters, wenn die zusätzlichen Kräfte, die nach dem neuen Verfahren in Anwendung kommen, nicht in Wirkung treten. So zeigt Abb. 9 deutlich die Zusammenziehung der ausfließenden Masse, wenn diese Kräfte fortfallen, und weiter zeigt sie, daß, wann im Rohr 3 kein Glas stände, das Glas natürlichen Laufs in einer rohrförmigen oder zylindrischen Gestalt abfließen würde, die sieh nach unten allmählich verdünnt und zu einem dünnen Zylinder ausläuft, so daß ein Glaskörper von massivem gleichförmigem Querschnitt in allen Teilen seiner Länge nicht erhalten werden kann. Es ist also wesentlich, daß keine Luft aus dem Rohr 3 nach unten ausströmen kann.
  • Abb. io zeigt eine Ausführungsform der Vorrichtung, bei welcher die Hilfsleitung zu einem seitlichen Wege 12 in einem Vorsprung 13 des Glasbehälters i ausgebildet ist, der oben durch einen Kanal mit dem Luftunterdruck (Luftpumpe o. dgl.) verbunden ist. Das untere Ende 15 dieses senkrechten Hilfsbehälters liegt in der Bodenöffnung 2. Hier nimmt der Hilfsbehälter 12 das Glas von den Seiten des Tropfens fort und fährt es ihm wieder zu, anstatt es in die Mitte des Glasgebildes einzuführen; der abgekühlte Stumpf, der von der Schere getroffen worden ist, wird hier jedoch ebenso der Masse des ausfließenden Glaspostens wieder einverleibt und von dem unteren Ende des Glaskörpers entfernt wie bei den anderen Konstruktionen.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Entnahme geschmolzenen Glases durch eine öffnung in dem Boden eines Glasbehälters unter Ansammlung des Glases m einem an der Behälteröffnung frei hängenden Tropfen, von dem die Formbeschickung abgeschnitten und in die Form fallen gelassen wird, dadurch gekennzeichnet, daß von der auf die Auslaßöffnung zu strömenden Glasmenge ein Teil in einen Hilfsbehälter hineingezogen und darauf dem durch die Auslaßöffnung ausgetretenen, an der Behälteröffnung sich zu einem Tropfern ansammelnden Glase nach Bedarf und in solchem Betrage zugefügt wird, daß dieser Glastropfen eine gedrungenere, der zufüllenden Form besser angepaßte Gestalt erhält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die in: dem Hilfsbehälter (3) angesammelte Glasmenge durch die Bodenöffnung mit einer solchen Geschwindigkeit herausgepreßt wird, daß der an dem Auslaß hängende Glastropfen (7) seine ursprüngliche zylindrische Gestalt möglichst behält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach Abschneiden des am Auslaß hängenden Glaspostens die Strömungsrichtung des Glases in der Bodenöffnung durch Saugwirkung umgekehrt und der verbleibende Glasstumpf (i i) zurückgezogen und dem nächsten sich bildenden Glasposten zugeführt wird. ¢.
  4. Verfahren nach Anspruch i -und 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch Umkehrung der Strömungsrichtung des Glases in -der godenöffnüng vor dem Abschneiden des hängenden Glaspostens eine Einschnürung (9, Abb. q.) des Postens unmittelbar unter der Bodenöffnung hervorgebracht wird.
  5. 5. Vorrichtung zur Ausführung der Verfahren nach Anspruch z bis 4., dadurch gekennzeichnet, daß irr der Nähe der Bodenöffnung des Glasbehälters ein Hilfsbehälter (3) vorgesehen ist, dem geschmolzenes Glas in regelbaren Mengen und mit regelbarer Strömungsgeschwindigkeit absatzweise zugeführt und entnommen werden kann.
DEH81758D 1916-07-22 1920-07-11 Verfahren und Vorrichtung zur Entnahme geschmolzenen Glases durch die OEffnung im Boden eines Behaelters Expired DE504694C (de)

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