DE504647C

DE504647C - Einrichtung zum Antrieb von mit Wechselstromerzeugern gekuppelten Dampfturbinen waehrend der Betriebspause mit ihrem als Motor laufenden Stromerzeuger

Info

Publication number: DE504647C
Application number: DES86871D
Authority: DE
Inventors: Ludwig Kropff
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1928-08-02
Filing date: 1928-08-02
Publication date: 1930-08-06

Description

Einrichtung zum Antrieb von mit Wechselstromerzeugern gekuppelten Dampfturbinen während der Betriebspause mit ihrem als Motor laufenden Stromerzeuger Bei Spitzenkraftwerken, deren Stromerzeuger durch Dampfturbinen angetrieben werden und deren Maschinensätze während des gewöhnlichen Betriebes stilllegen, sollen, wenn der Bedarf aufsteigt, die zusätzlichen Leistungen sofort zur Verfügung stehen. Das bedeutet, daß die Dampfturbinen schnell hochbefahren werden müssen. Es wurde nun vorgeschlagen, während der Betriebspausen die Stromerzeuger als vom Netz gespeiste Motoren die Turbinen antreiben zu lassen, um das Hochfahren ganz zu vermeiden. Das bedingt aber einen großen Aufwand an Energie, da der als Motor arbeitende Stromerzeuger dann dauernd mit Netzfrequenz, also der Betriebsdrehzahl,welche er beim Arbeiten als Stromerzeuger hat, umlaufen muß.
Man könnte den Energieverbrauch für die Betriebspausen dadurch herabsetzen, daß man die Dampfturbinen während dieser Zeit unter Zuführung des nötigen Dampfes mit kleiner Drehzahl umlaufen läßt. Hierdurch wird aber viel Dampf verschwendet. Ein besseres Mittel besteht darin, den Maschinensatz durch eine fremde Antriebskraft langsam anzutreiben. Hierzu könnte man z. B. eine schnell laufende Dampfturbine verwenden, die über ein Getriebe mit dem Maschinensatz gekuppelt ist, oder man könnte denselben durch einen langsam laufenden Elektromotor antreiben.
Bei der Einrichtung nach der Erfindung soll nun ein Maschinensatz, der aus einer Dampfturbine und einem Wechselstromerzeuger besteht, dadurch dauernd auf einer niedrigen Drehzahl gehalten werden, daß zwar, wie bekannt, der Stromerzeuger selbst als Motor verwendet wird. Indessen bestellt die Erfindung darin, daß der Stromerzeuger mit Strom von einer unter der des Netzes liegenden, niederen Frequenz betrieben wird. Dieser Strom kann auf verschiedene Weise erzeugt werden. So kann z. B. ein ganz langsam angetriebener Synchronstromer zeuger verwendet werden, der Strom niederer Frequenz erzeugt, oder man kann eitlen Frequenzutnformer verwenden, dem aus dem Netz Strom hoher Frequenz zugeführt wird und der dann die für den Antrieb des Maschinensatzes erforderliche Frequenz erzeugt.
Der Vorteil der neuen Mittel gegenüber den bekannten, die ebenfalls einen langsamen Alltrieb der Turbine bewirken, bestellt vor allem darin, daß nicht für jeden Maschinensatz der Anlage ein besonderer Maschinensatz für den Lauf während der Betriebspausen vorgesehen zu werden braucht, sondern daß nur ein einziger oder wenige Maschinensätze erforderlich sind, , um sämtliche Maschinensätze schnell ihrer Höchstleistung zuzuführen.
Daß ein besonderer Maschinensatz zur Erregung des niederfrequenten Speisestroms für den als Motor laufenden Stromerzeuger vorgesehen werden muß, ist gegenüber der einfachen Speisung desselben als Motor vom Netz aus an sich nicht vorteilhaft. Weil aber die Energie, die der als Motor mit Netzfrequenz laufende Stromerzeuger verzehrt, ganz erheblich größer ist als die Energie, die beim Umlauf mit geringer Frequenz durch den Turbinensatz und den besonderen Antriebsmaschinensatz zusammen verbraucht wird, da das letztere nur kleine Abmessungen zu erhalten braucht, spielt der Aufwand für den besonderen Antriebsmaschinensatz gegenüber der Ersparnis an Energie während dessen ganzer Lebenszeit keine merkliche Rolle.
Die Erfindung ist nicht nur auf Anlagen beschränkt, die nur dazu bestimmt sind, Spitzenleistungen zu decken, sondern kann selbstverständlich mit Vorteil auch bei Anlagen angewendet werden, die den gewöhnlichen Kraftbedarf decken und zur Aufnahme von Spitzenleistungen einen oder mehrere Turbinensätze der genannten Art besitzen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum Antrieb von mit Wechselstromerzeugern gekuppelten Dampfturbinen während der Betriebspause durch ihren als Motor laufenden Stromerzeuger, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromerzeuger mit Strom von einer unter der des Netzes liegenden, niederen Frequenz betrieben wird.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der als Motor laufende Stromerzeuger von einem Synchronstromerzeuger mit niederer Frequenz gespeist wird.
3. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der als Motor laufende Stromerzeuger über einen Frequenzwandler gespeist wird.