DE5006C - Rotirende Presse - Google Patents

Description

1877.

Klasse 58.

GEORG GERCKE jr. in HAMBURG. Rotirende Presse.

Patentirt im Deutschen Reiche vom H. December 1877 ab.

Diese rotirende Presse bezweckt, für industrielle Zwecke entweder mehr oder minder breiartige bezw. pulverförmige Massen in einen festen compacten Zustand zu versetzen, oder aber aus mehr oder weniger feuchten Körpern die flüssigen Bestandtheile abzuscheiden. Dieselbe würde demnach ihrer ersten Function nach zur Fabrikation von Briquetts, Ziegeln, prismatischem Pulver etc., ihrer anderen Bestimmung nach zum Ausziehen von OeI, Zuckersäften etc. Anwendung finden können.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnungen stellt einen Schnitt nach A-B, Fig. 2 einen Schnitt nach C-D, Fig. 3 eine Vorderansicht dar, während Fig. 4 eine Seitenansicht, Fig. 5 eine Oberansicht und Fig. 6 eine modificirte Construction der Presse zeigt.

Um eine feste, in den Ständern A A' gelagerte gekröpfte Axe B rotirt ein hohler Cylinder C, der mit vielen radialen cylindrischen oder prismatischen Durchbohrungen a a in seinem Mantel versehen ist. Derselbe ist auf beiden Seiten mittelst angeschraubter Deckel EE^ verschlossen, welche auf ihrem Umfange mit einem Zahnkranz versehen und in ihrer Mitte auf der Axe B gelagert sind.

In den Ausbohrungen α bewegen sich Kolben b, welche vermittelst Stangen d und kurzer Gelenkstücke / mit Stangen g verbunden sind, die durch die Ringe D gehalten werden.

Die Augen einer Reihe der Stangen d sitzen sämmtlich auf Wellen e, welche sich in radialen Schlitzen der Deckel EE führen. Auf den Auskröpfungen B' der Axe sind die Scheiben F sämmtlich, wie Fig. 6 zeigt, befestigt; die Stangen g tragen an den entsprechenden Stellen Rollen h, welche auf dem Umfang der Scheiben ^laufen.

Das System der Stangen g mit ihren Rollen h, den beiden Ringen D wird durch die Verlängerungen der Stangen e bei einer Rotation des Cylinders C mit seinen Deckeln mitgenommen und ist es ersichtlich, dafs hierbei die Kolben b eine Bewegung annehmen, wie es in Fig. ι veranschaulicht ist. Während sie bei χ sich der Axe B genähert haben und am tiefsten in den Cylinder hineingezogen sind, treten sie bei Rechtsdrehung der letzteren allmälig heraus, bis sie, bei y angelangt, am weitesten aus dem Cylinder herausgedrängt sind.

Das zu pressende Material wird nun in den Fülltrichter G gebracht und füllt die Ausbohrungen α α des Cylinders C an. Das durch Stangen k mit der Axe B verbundene Widerlager H verhindert, dafs das in den Ausbohrungen angesammelte Material aus den letzteren heraustrete, und regulirt je nach seiner Stellung die Höhe des Drucks, welcher um so stärker ist, je mehr das Widerlager rechts heruntergestellt wird; da die Kolben b sich allmälig dem äufseren Umfang des Mantels C nähern, wird das in den Bohrungen befindliche Material zusammengeprefst, so dafs es schliefslich die verlangte Dichtigkeit erhält. Die aus den Bohrungen durch' die Kolben ausgetriebene Masse legt sich auf den Abstreichtisch L und ist zum Gebrauch fertig.

Es ist klar, dafs man die Dimensionen des Mantels C sowie die Stellung des Widerlagers so wählen kann, dafs das Material beliebig viel zusammengeprefst wird.

Da der Mechanismus vollständig innerhalb der Trommel liegt, so ist er gegen jede Beschädigung geschützt.

Eine vereinfachte Modification des Betriebsmechanismus zeigt Fig. 6; es sind hier die kurzen Gelenkstücke fortgefallen und die Enden der Stangen b stützen sich mittelst Rollen direct auf den Umfang der Scheiben F.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die durch Zeichnung und Beschreibung in ihrer Zusammensetzung erklärte rotirende Presse, insbesondere die Combination dieser sämmtlichen Theile unter einander.

   Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.