DE498974C - Verfahren zur Ausfuehrung katalytischer Reaktionen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 28. MAI 1930

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIF

Ja 498974 KLASSE 12g GRUPPE

L G. Farbenindustrie Akt-Ges. in Frankfurt a. M.*)

Verfahren zur Ausführung katalytischer Reaktionen

Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. April 1926 ab

Für die technisch wirtschaftliche Durchführung katalytischer Reaktionen von Flüssigkeiten und Gasen ist u. a. eine möglichst vollkommene Ausnutzung der zugeführten Wärmeenergie von ausschlaggebender Bedeutung.

Aus diesem Gesichtspunkt heraus ist bereits vorgeschlagen worden, die zur Aufrechterhaltung der jeweiligen Arbeitstemperatur benötigten Wärmemengen nicht von außen her durch die Wände des Kontaktraiumes hindurch dem Reäktionsgemisch zuzuführen, da mit dieser Arbeitsweise notwendigerweise Wärmerverluste verknüpft sind, sondern die Wärme durch elektrische Innenheizung, insbesondere mittels Heizdrähten u. dgl., zu erzeugen.

Man hat auch schon vorgeschlagen, bei katalytischem. Reaktionen zwischen Gasen oder

ao Dämpfen die Katalysatoren selbst als Heizwiderstände auszubilden und diese durch elektrische Belastung zu erhitzen.

Es hat sich nun gezeigt, daß man in besonders zweckmäßiger Weise eine Zufuhr der Wärme durch elektrische Innenheizung dadurch erzielt, daß man die Kontaktmasse selbst mittels Hochfrequenzinduktionsheizung aufheizt. Bei diesem Verfahren kann die Kontaktsubstanz in der jeweils zweckmäßigsten Anordnung und Form in dem Medium, insbesondere in der Flüssigkeit, verteilt sein; auch ist eine Berührung der Katalysatorenteilchen miteinander sowie eine Verbindung dieser mit der Stromquelle nicht erforderlich.

Man kann das beschriebene Verfahren auf die verschiedensten technischen Katalysen anwenden. Ist die Kontaktsubstanz metallischen Charakters, so kann sie z. B. fein verteilt als Pulver oder in Körnern Verwendung finden. Es ist so z. B. möglich, die für die Hydrierung von Fetten und anderen ungesättigten organischen Flüssigkeiten als Kontaktsubstanzen wirksamen Metalle, wie Nickel, Platin, Palladium, in dem Reaktionsgemisch aufzuheizen. Weiterhin kann z. B. die Oberführung hochsiedender Verbindungen in leichter flüchtige Verbindungen (Crackern) derart erfolgen, daß für diese Umsetzung günstige Kontaktwirkung zeigende Metalle, in dem Öl verteilt, durch Hochfrequenzinduktionsheizung erhitzt werden.

Sind die Kontaktsubstanzen nicht metallischer Art, so können sie in fein verteilter Form auf zweckentsprechend geformten metallischen, für die Reaktion indifferenten Trägern aufgebracht werden; so könnein z. B. die für die Kondensation niedriger, ungesättigter Kohlenwasserstoffe zu flüssigen

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. Walter Frankenburger in Ludwigshafen a. Rh.

Kohlenwasserstoffen, insbesondere der Benzolreihe, besonders wirksamen. Pyrophosphate auf Eisenkörnchen aufgebracht und durch Hochfrequenzinduktionsheizung· der letzteren leicht auf 600 bis 700⁰ erhitzt werden, ohne daß der die entstandenen Dämpfe enthaltende Reaktionsraum ebenso hoch erhitzt witfd, wie dies bei Außenbeizung der ganzen Kontaktkammer der Fall ist.

Das Verfahren ist von besonderem Wert für die katalytische Behandlung von Flüssigkeiten, kann aber auch für Gase und Dämpfe Verwendung finden.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   ■ ι. Verfahren zur Ausführung katalytischer Reaktionen, insbesondere in Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß die in dem Medium vorhandene Kontaktsubstanz mittels Hochfrequenzinduktionsheizung auf die erforderliche Arbeitstemperatur gebracht wifd.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung nichtmetallischer Kontaktsubstanzen diese auf metallischen Trägern aufgebracht sind.