DE497896C - Behandlung von Gusskoerpern aus siliziumhaltigen Aluminiumlegierungen zwecks Verbesserung ihrer physikalischen Eigenschaften - Google Patents

Behandlung von Gusskoerpern aus siliziumhaltigen Aluminiumlegierungen zwecks Verbesserung ihrer physikalischen Eigenschaften

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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22FCHANGING THE PHYSICAL STRUCTURE OF NON-FERROUS METALS AND NON-FERROUS ALLOYS
    • C22F1/00Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working
    • C22F1/04Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working of aluminium or alloys based thereon
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Description

  • Behandlung von Gußkörpern aus siliziumhaltigen Aluminiumlegierungen zwecks Verbesserung ihrer physikalischen Eigenschaften Die Erfindung betrifft die Behandlung von Gußkörpern aus Aluminium-Silizium-Legierungen mit einem über i °/" betragenden Gehalt an Silizium. Außer Silizium können diese Legierungen noch Kupfer und auch andere Metalle erhalten. Zweck der Behandlung gemäß Erfindung ist die Erzeugung von Gußkörpern von geringem spezifischen Gewicht, die noch dazu günstige physikalische Eigenschaften in einer bisher noch unerreichten Zusammenstellung aufweisen, insbeson-(lere was die Elastizitätsgrenze, die Zugfestigkeit und Streckgrenze anbetrifft.
  • Wie aus nachfolgender Beschreibung der rrfindung ersichtlich ist, beruht die Erfindung auf der Erkenntnis, daß solche Legierungen ganz besonders fähig sind, nach dein Gießen durch eine Wärmebehandlung sich verbessern zu lassen. Ferner erstrecht sich die Erfindung auf die Ermittlung der zweckmäßigen Temperatur und Zeitdauer der Wiirinebehandltm,f mit Rüclzsicht atif dieEigenarten der Legierungen sowie auf deren Gieß--\-erfahren. llit Hilfe der Erfindung ist es gelängen, Gußlcörper herzustellen, die eine Erli<ihung der Elatizitätsgrenze, der Zugfestigkeit und der Streckgrenze in einem bisher unerreichtem Maße aufzuweisen haben, so claß es jetzt möglich ist, Gußstücke aus Aluminiumlegierung für technische Zwecke zu verwenden, für die ihre Benutzung bisher untunlich erschien.
  • Zweistofflegierungen des Aluminiums und Silizitnns sind als. Gußmaterial schon vorgeschlagen «-orden, z.B. von Schirmeister; dieser hat auch solche Legierungen für wissenschaftliche Zwecke neben zahlreichen anderen Legierungen zwecks Herstellung von Walzbarren in eiserne Kokillen gegossen und unmittelbar verwalzt. Es fehlte jedoch noch die technische Regel, daß Aluminium-Silizium-Legierungen durch thermische Behandlung eine die Eigenschaften der Legierungen verbessernde Gefügeänderung erfahren, durch die die Legierungen überhaupt erst praktisch als Gußmaterial brauchbar «-erden. Infolgedessen haben bis zum Jahre 192o die Aluminiumlegierungen verbrauchenden Gießereien einen den normalen, also etwa i °4 übersteigenden Siliziumgehalt im Handelsaluminium für die Herstellung von Gußlegierungen abgelehnt, und es galt die von Minet und anderen aufgestellte Regel, daß ein höherer Siliziumgehalt als i °/" für Legierungen schädlich und am besten sogar nicht mehr als o._# "f" Silizium 'zuzulassen sei (vgl. Minet, L'Aluminium, Bd. I, Seite 245, letzten Absatz, und Bd. II, Seite 112, drittletzten Absatz, Reinglaß, Chemische Technologie der Legierungen, I. Teil, Seite i19).
  • Es wurde nun ermittelt, daß solche Siliziumlegierungen durch eine geeignete Wärmebehandlung bedeutend verbessert werden können, durch die sowohl das Silizium als auch die Bestandteile an schweren Metallen kristallin beeinflußt werden.
  • Die Vergütung von Aluminiumlegierungen mit normalem Siliziumgehalt, wie er als Unreinigkeit auftritt, durch Wärmebehandlung war bekannt; für solche Magnesium enthaltende Legierungen war auch die sogenannte Abschreckglühung mit anschließender Nachhärtung bei höherer Temperatur (künstliche Alterung) üblich. Daß auch Aluminiumlegierungen mit einem höheren Siliziumgebalt, d. h. mit absichtlich über den normalen Gehalt erhöhtem Gehalt, durch thermische Behandlung wesentlich bessere mechanische Eigenschaften erhalten als .die bisher verwendeten siliziumhaltigen Gußaluminiumlegierungen, ist eine überraschende Tatsache.
  • Die Zugfestigkeit von üblicher Handelsware reinen Aluminiumgusses beträgt etwa 8,5 kg/mm-' und die Dehnung etwa 25 "/". Durch Zusatz wechselnder Verhältnismengen von härtermachenden Metallen, insbesondere von Kupfer und Zink, ist es möglich, die Zugfestigkeit derart zu erhöhen, daß ein in Sand gegossener Legierungskörper eine höchste Zugfestigkeit von 2,1 kg/mm2 besitzt. Jedoch wird dabei die Dehnung auf weniger als 5 °% herabgemindert. Durch Zusatz einer sehr großen Menge von Zink kann die Zugfestigkeit auf annähernd 28 kg/mm2 gesteigert werden, während aber die Dehnung fast auf Null herabgeht, die Legierung also sehr spröde wird. Dadurch, daß man solche Legierungen in gekühlte Formen (Kokille) gießt, kann die Zugfestigkeit im allgemeinen um annähernd 3,5kg/mm` gesteigert werden. Auch die Dehnung kann auf einen höheren Wert gebracht werden, jedoch ist es bisher nicht möglich gewesen, gleichzeitig Zugfestigkeiten von mehr als 2i kg/mm-' und eine Dehnung von 8 °/" oder mehr zu erreichen.
  • Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung ist es indessen gelungen, die Grenzen der Zugfestigkeit und Dehnung noch sehr bedeutend zu erhöhen, und zwar auch gleichzeitig, so daß man Gußkörper bekommt, die sowohl eine höhere Zugfestigkeit haben, als auch eine höhere Streckgrenze aufweisen als diejenigen, die man bisher bei Gußkörpern solcher Legierungen erreicht hat, was um so auffallender ist, da im allgemeinen die Dehnung abnimmt, wenn die Zugfestigkeit wächst. Indessen gestattet, wie erwähnt, das neue Verfahren, sehr viel bessere Resultate beider Eigenschaften gleichzeitig zu erreichen.
  • Es ist ferner bemerkenswert, daß die bisher bekannten Legierungen von verhältnismäßig hoher Zugfestigkeit die Anwesenheit beträchtlicher Mengenanteile von Zink erforderten, in manchen Fällen sogar bis zu 33 °/". Solches Material war daher beträchtlich schwerer als reines Aluminium. Gemäß der Erfindung wenden dagegen die günstigen Resultate mit einem Zusatz erreicht, der im allgemeinen 5 bis io Gewichtsprozente an Schwermetallen nicht übersteigt und dennoch ein Gußstück liefert, das nicht allein fester und dehnbarer, sondern auch verhältnismäßig leicht ist.
  • Von besonderer Wichtigkeit ist die Ausübung des Erfindungsverfahrens bei Legierungen, die eine beträchtliche Menge, nämlich zwischen 3 und 15 %, Silizium enthalten. Mit solchen Legierungen werden gewöhnlich die besten Ergebnisse erzielt, wenn die Gußkörper in einer gekühlten Form (Kokille) angefertigt werden. Beispielsweise zeigte ein in Kokillen gegossener Stab einer Legierung, die etwa io "/" Silizium und kein Kupfer enthielt, eine Zugfestigkeit von rund 2i kg/mm2 und eine Dehnung von ungefähr 71/2 "/". Nach einer 40stündigen Erwärmung auf 56o° C und anschließendem Abschrecken betrug die Zugfestigkeit etwa 19,5 kg/mm', aber die Dehnung hatte bis auf 21 "/" zugenommen. Gemäß der Erfindung ist man daher in der Lage, einen Gußkörper aus einer Aluminium-Silizium-Legierung herzustellen, der große Streckbarkeit besitzt und gleichzeitig eine Zugfestigkeit von der doppelten Größe oder mehr des Aluminiums mit dem weiteren Vorzug guter Gießfähigkeit. Der Zusatz von Kupfer zu diesen Aluminium-Silizium-Legierungen erhöht die Zugfestigkeit enorm, vermindert aber die Streckbarkeit. Kok iilengußstäbe einer Legierung, die 6 "/" Silizium und 4'1" Kupfer enthielt und 4.5 Stunden lang bei einer Temperatur von 5oo bis 5i5° erhitzt und anschließend abgeschreckt wurde, zeigten eine Zugfestigkeit von etwa 30 kg/mm2 und eine Dehnung von 8 "/". Bei den Legierungen mit hohem Siliziumgehalt liegt der vorteilhafteste Gehalt an Kupfer zwischen 2 und 5 "/". Es ist bemerkenswert, daß die eutektische Mischung von Aluminium und Silizium bei 57o bis 58o° C schmilzt, welcher Schmelzpunkt höher liegt als derjenige der eutektischen Mischung von Aluminium und Kupfer (54o°). Es ist daher vorteilhaft, die genannten Legierungen bei höheren Temperaturen, etwa bei 53o bis 57o° C, der Hitzebehandlung zu unterwerfen. Wenn Kupfer zu den Aluminium-Silizium-Legierungen zugesetzt wird, kann sich ein eutektisches Gemisch bilden mit einem Schmelzpunkt von etwa 52o°, und infolgedessen müßte die Temperatur der Wärmebehandlung entsprechend erniedrigt werden. In gleicher Weise muß auch bei Zink-und Magnesiumgehalten die Temperatur der Wärmebehandlung herabgesetzt werden. Im übrigen bewirkt Magnesium im allgemeinen in Altiminium-Silizium-Legierungen eine Erhöhung der Zugfestigkeit und eine Verminderung der Dehnung.
  • Zink ist in Aluminiumlegierungen, die bedeutende Teilmengen von Silizium oder von Silizium und Kupfer enthalten, ein wirksamer Zusatz. Z. B. zeigte ein in Kokillen gegossener Stab einer Legierung, die neben Aluminium 8 °/" Silizium, io "/" Zink und 2.5 °/" Kupfer enthielt, eine Zugfestigkeit von etwa 23kg/mmz und eine Dehnung von 2,5°/". Wird dieser Stab der Wärmebehandlung gemäß Erfindung, und zwar ähnlich der zuvor beschriebenen, unterworfen, so hatte die Zugfestigkeit auf über 31 kg/mm' und die Dehnung bis auf 7 "/" zugenommen. Wenn nur Silizium und Zink in der Legierung vorhanden sind, so hat sich herausgestellt, daß die Wärmebehandlung weniger günstig die Zugfestigkeit, jedoch die Dehnung sehr günstig beeinflußt. Z. B. wurde für einen in Kokillen gegossenen Probestab aus einer Legierung, die neben Aluminium 8 °/" Silizium und io °/" Zink enthielt, mit Zugfestigkeit von knapp 2i kg/inm= und einer Dehnung von 4'/" nach der Wärmebehandlung eine Zugfestigkeit von etwa 21,5 kg/min= und eine Dehnung von i i "/" ermittelt.
  • Nach dem Glühen wirkt ein schroffes Abschrecken günstiger äls ein langsames Abkühlen, jedoch können in einigen Fällen auch gute Ergebnisse erreicht werden, wenn die Abkühlung durch einen Luftstrom erfolgt. Außerdem wurde beobachtet, daß einerseits durch Abkühlen in einem Luftstrom und andererseits durch Abkühlen in ruhiger Luft verschiedene Wirkungen erzielt werden, und zwar liefert die langsame Abkühlung nach dein Erhitzen außer einer Besserung hinsichtlich der Festigkeit und Dehnung auch eine solche hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion.
  • Die Wärmebehandlung gemäß Erfindung kann ferner noch dadurch abgeändert werden, ((aß unmittelbar nach dem Abkühlen ein abernialiges Erhitzen auf ioo bis i5o° C erfolgt. Im allgemeinen genügt. hierzu eine Stunde. Hierdurch wird eine weitere Steigerung der Zugfestigkeit und der Elastizitätsgrenze, jedoch eine Verminderung der Dehnung erreicht.
  • Um zu den besten Ergebnissen zu gelangen, ist es für alle zuvor erwähnten Legierungen von Aluminium mit Silizium empfehlenswert, den Eisengehalt niedrig zu erhalten, und zwar womöglich unter o,6 "/". Wie metallographisch festgestellt, bildet das Eisen in den Legierungen Nadeln, deren Zusammensetzung wahrscheinlich FeAl3 ist, während bei Anwesenheit von Kupfer dieses gewöhnlich in dem Netzwerk als CuAl, enthalten ist. Diese Nadeln sind nicht in beinerkenswertem Maße in der Aluminiumgrundmasse löslich. Das CuAl, dagegen wird von den Aluminiumkristallen bei der Wärmebehandlung aufgenommen. Die Eisennadeln neigen nun zwar zu einer günstigen Beeinflussung .der physikalischen Eigenschaften der Legierung bei normalem Guß, d. h. wenn keine Wärmebehandlung vorgenommen wird. Sobald aber das CuA12 im Netzwerk der Aluminiumgrundmasse durch die Wärmebehandlung in Lösung gegangen ist, bilden die Nadeln die Ursache einer Schwächung des 1laterials, da sie sowohl die Zugfestigkeit als auch die Dehnung vermindern.
  • Die vollständige Vermeidung eines Eisengehaltes bzw. dessen Verminderung bis unter etwa o,25 "/" istdaherhöchstwünschenswert, jedoch aus wirtschaftlichen Gründen nicht immer empfehlenswert. Wenn indessen Silizium im Cberfluß neben Eisen vorhanden ist, so ist die Menge der entstandenen FeA13-Nadeln geringer, da ein Teil des Eisens sich mit dem Silizium zu einer Verbindung, die ein Eisensilizid zu sein scheint, vereinigt. Diese letztgenannte Verbindung erstarrt in einer Form, die weniger schädlich ist als die Nadeln aus FeA13. Bei abgeschreckten Gußkörpern zeigte sich dann, daß,die Nadeln aus FeA13 viel kleiner sind als diejenigen, die in Gußkörpern zti finden waren, die in Sandformen gegossen «-orden sind, woraus erklärlich wird, daß die Kokillengußkörper für die Wärmebehandlung empfänglicher sind.
  • Chrom bis zu 0,5 "/" oder ein wenig mehr steigert die Zugfestigkeit in dem wärmebehandelten Gußkörper, vermindert aber die Dehnung.
  • Hinsichtlich des Kupfergehalts haben die Untersuchungen ergeben, daß bis etwa 2-1 /" Kupfer fast alles CuAI_ im festen Zustande löslich ist; bei Gehalten über 5,5 "/" Kupfer bleibt gewöhnlich einiges von dem Cu"A.l, sogar nach der Wärmebehandlung noch aufgelöst.
  • In gewissen Fällen kann das Gußstück über den Schmelzpunkt der eutektischen Mischung aus CtiAl. und Aluminium hinaus erhitzt werden, ohne die physikalischen Eigenschaften zu beeinträchtigen, jedoch muß dann das Gußstück auf eine Temperatur, die ein wenig unterhalb derjenigen der vollständigen Erstarrung liegt, abgekühlt werden und bei dieser Temperatur einige Zeit lang gehalten werden, bevor das Abschrecken stattfindet. Wenn wesentliche Prozentsätze von Eisen, Ma; gnesium und Zink vorhanden sind oder einige davon, so kann die Temperatur entsprechend mehr erniedrigt werden.
  • Es wurde ferner ermittelt, daß, je grober das Korn nach dem Gießen ausfällt, die Wärmebehandlung um so länger fortgesetzt werden muß, um möglichst zufriedenstellende Ergebnisse zu zeitigen. Dementsprechend erfordern Sandgu&körper mit großen Querschnitten eine längere Erhitzung als Kokillengußkörper. Für gewöhnlich genügt eine Zeitdauer von 7 Stunden bei Kokillengußkörpern, während für Sandgußkörper 2.f Stunden nötig sind.
  • In Sandformgußkörpern von Legierungen, die größere Mengen von Silizium enthalten, tritt eine beträchtliche Menge des Siliziums in Form von breiten Schuppen oder Nadeln auf. In Kokillengußstücken von solchen Legierungen findet sich das Silizium im allgemeinen in kleineren Teilchen, von denen mindestens einige mehr oder weniger abgerundet sind. Die Wärmebehandlung verändert das Aussehen und zuweilen auch die Gestalt der Siliziumteilchen, da diese hierdurch eine rundere Form bekommen. Es wird daher angenommen, daß die Verbesserung in den physikalischen Eigenschaften, welche durch die Wärmebehandlung solcher Legierungen erzielt wird, teilweise dieser Formverwandlung zuzuschreiben ist.
  • Die Zeitdauer der Wärmebehandlung hängt in weitem Umfange bei sonst gleichbleibenden Bedingungen von dem Grade ab, bis zu welchem man die physikalischen Eigenschaften des Gußkörpers verbessern will. In dem Fall von Siliziumlegierungen liegt es an der Lang' amkeit im Formwechsel der Siliziumteilchen. s s Falls sowohl Kupfer als auch Silizium in größeren --Mengen vorhanden sind, muß für beide Umwandlungen hinreichende Zeit gelassen werden, wenn die Materialverbesserung in dem gewünschten Umfang eintreten soll.
  • Es wurde ferner gefunden, daß bei Legierungen mit größerem Gehalt an Silizium die Formänderung der Siliziumteilchen schneller und vollständiger stattfindet, wenn höhere Temperaturen angewandt werden. Bei solchen Legierungen ergibt eine Erhitzung von 12 Stunden bei 52o° eine sehr beträchtliche Materialverbesserung, jedoch kann der Zeitaufwand mit dem Erfolg geringer zusätzlicher Verbesserung nach Bedarf noch ausgedehnt werden. Bei einer Temperatur von 55o bis 57o° C können die Aluminium-Silizium-Legierungen mit günstigeren Ergebnissen der Wärmebehandlung ausgesetzt werden, als wie es bei Temperaturen um 5oo° herum möglich wäre.
  • Um vorstehenden Bedingungen zu entsprechen, kann_man auch -in der Weise verfahren, daß die Gußstücke nach dem Vergießen bis auf eine Temperatur von über 5oo° C abgekühlt und sodann bei der betreffenden Temperatur, vorzugsweise aber zwischen 530 und 570°, längere Zeit erhalten werden, um darauf schnell abgekühlt oder abgeschreckt zu werden.
  • Außer für die Herstellung von besserem Sandguß und Kokillenguß einschließlich Spritzguß o. dgl. ist die Anwendung der Erfindung sehr wichtig für die Zwecke des Schmiedens und Pressens- von Aluminiumlegierungen. Wenn man beabsichtigt, ein Schmiedestück von bestimmten Abmessungen zu erzeugen, so wird zunächst ein Gußkörper von passender Zusammensetzung hergestellt. Das Gießen geschieht in einer Kokille, und der Gußkörper wird einer nachträglichen Wärmebehandlung nach dem Verfahren gemäß der Erfindung unterworfen, um ein Ausgangsmaterial für die Schmiedearbeit zu schaffen. In diesem Falle erweist es sich als zweckmäßiger, anstatt nach dem Abschrecken aus der Wä rmebehandlungstemperatur eine Wiedererhitzung des Gegenstandes auf die Schmiedetemperatur vorzunehmen, einfach von der Wärmebehandlungstemperatur unmittelbar langsam kühlend auf die Schmiedetemperatur überzugehen. Das Arbeitsstück wird alsdann unter der Presse oder dem Hammer auf seine endgültigen Abmessungen gebracht, worauf es wiederum eine kurze Erwärmung bekommt, etwa auf 52o° C, auf welche dann das Abschrecken folgt.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften von Gußkörpern aus Aluminiumlegierungen mit einem über i "1" betragenden Gehalt an Silizium, dadurch gekennzeichnet, daß die erhaltenen Gußkörper nach dem Erkalten während längerer Zeit auf eine Temperatur über 5oo° C, vorzugsweise zwischen 530 und 57o° C, erhitzt und darauf schnell abgekühlt oder abgeschreckt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Gußkörper nach dem Vergießen bis auf eine Temperatur von über soo° C abgekühlt und sodann gemäß Anspruch i behandelt wird.
  3. 3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der gemäß Anspruch i oder 2 thermisch vorbehandelte Gußkörper durch eine Nacherwärmung auf ioo bis i5o' weiter vergütet wird. q..
  4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß Gußkörper von Aluminiumlegierungen mit namhaften Teilmengen von Kupfer, vorzugsweise zwischen 2 und 5,5'1" und von Silizium, vorzugsweise zwischen 3 und 1501., verwendet und einer Glühtemperatur über 5oo° C, vorzugsweise wenig unter 52o0 C, längere Zeit ausgesetzt werden.
  5. 5. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis 4., dadurch gekennzeichnet, daß Aluminium-Silizium-Legierungen mit einem Zinkgehalt zwischen 0,25 und 15 °1" verwendet werden.
  6. 6. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Aluminium-Silizium-Legierungen mit einem Magnesiumgehalt von weniger als i,o "/" verwendet werden.
  7. 7. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Aluminium-Silizium-Legierungen mit niedrigem Eisengehalt verwendet werden, und zwar vorzugsweise mit höchstens etwa 0,4 "/" für Sandguß und etwa o,6 "/" für Kokillenguß.
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