-
Zweigniederlassung der Lorenz Hutschenreuther A: G. Selb in Weiden,
Oberpfalz Deckelverschluß für Kannen aus keramischem Werkstoff Die Erfindung betrifft
einen Deckelver schlug für eine aus Porzellan, Steingut oder anderem keramischen
Werkstoff angefertigte Kanne, deren Deckel in der Gefäßöffnung liegt und auf einem
Falz der Gefäßwandung aufgestützt ist. Aufgabe der Erfindung ist, unter Vermeidung
v an Federbügeln oder ähnlichen elastischen Hilfsmitteln, die in bekannter Weise
als besondere Haltevorrichtung an der Verschlußstelle des Gefäßes eingefügt werden,
lediglich durch Gestaltungsmaßnahmen einen sicheren Halt des Deckels gegen Herabfallen
beim Neigen des Gefäßes in die Ausgießlage herbeizuführen.
-
Zu diesem Zweck ist es bisher gebräuchlich, den in die Gefäßöffnung
greifenden Teil des Deckels und den zu seiner Auflagerung bestimmten Falz der Gefäßwandung
bajonettverschlußartig auszubilden. Solche Deckelverschlüsse sind aber insofern
umständlich zu handhaben, als beim Einsetzen und Abnehmen des Deckels dieser durch
Drehen in die bzw. aus der Verschlußlage gebracht werden muß. Erfolgt diese Handhabung
nicht sehr vorsichtig, so brechen infolge der geringen Stoßfestigkeit des keramischen
Werkstoffes häufig die Verschlußnasen oder der als Deckelsitz dienende Falz ab.
Dieser Nachteil macht sich besonders im Hotel- und Gaststättenbetrieb bemerkbar,
wo eine achtsame Behandlung der Geschirre undurchführbar ist. Außerdem gestattet
der keramische Werkstoff, dessen Verarbeitungsweise und Veränderung beim Brennen
:eine sehr genaue Formgebung nicht ermöglicht, die Herstellung bajonettartiger Verschlüsse
nur mit verhältnismäßig beträchtlichem Spielraum zwischen den Verschlußteilen, wodurch
ein lockerer Sitz des Deckels und beim Gebrauch ein lästiges Klappern hervorgerufen
wird.
-
Gemäß der Erfindung ist der in die Gefäßöffnung eintretende Teil des
Deckels an einer Stelle mit einer Nase, an der gegenüberliegenden Stelle mit einer
durch, eine Querrippe begrenzenden Einbuchtung versehen und derart auf einem Falz
der Gefäßwandung gelagert, daß beim Neigen des Gefäßes in die Ausgießlage die Deckeleinbuchtung
oberhalb ihrer Rippe in Eingriff mit einem nahe der Gefäßtülle gelegenen Falzvorsprung
gebracht wird, während die Deckelnase an -der Henkelseite des Gefäßes den Falz untergreift.
Diese einfache Gestaltung ergibt einen Deckelverschluß, der in jeder Schräglage
des Gefäßes beim Ausgießen dem Deckel einen festen Halt verleiht. Ferner ermöglicht
die Erfindung einen verhältnismäßig knappen Sitz des Deckels. Der neue Deckelverschluß
ist in der Massenerzeugung keramischen Geschirrs leicht und billig anzufertigen.
-
Bekannt sind Deckelverschlüsse, bei welchen der Gefäßfalz nicht eingebuchtet
und der D-,ckel mit einer einzigen, den Gefäßfalz untergreifenden Nase versehen
ist. Solche Deckel finden aber beim Neigen des Gefäßes keinen genügenden Halt. Man
hat deshalb an dem Deckel, der Nase gegenüberliegend, noch einen kleinen Ansatz
angebracht, der ebenfalls unter den Gefäßfalz greift, aber wegen der durch die Einsetzbarkeit
des
Deckels bedingten Gesamtabmessungen so kurz gehalten werden
muß, daß er nur mangelhaft zur Wirkung kommen kann. Da die Deckelhaltung nur eintritt,
wenn die Deckelnase den Gefäßfalz an der Henk.elseite des Gefäßes unterfaßt, so
muß diese bestimmte Deckellage bei der bekannten Verschlußart in jedem einzelnen
Gebrauchsfalle von Hand ermittelt werden. Im Gegensatz dazu ist bei der Erfindung
der Deckel nur so einsetzbar, daß seine Einbuchtung an den Vorsprung des Gefäßfalzes
zu liegen kommt.
-
Es wurde auch eine Deckelhaltung vorgeschlagen derart, daß an der
Henkelseite des Gefäßes ein lappenförmiger Deckelansatz die zu diesem Zweck besonders
geschulterte Gefäßwandung untergreift, während an der gegenüberliegenden Seite,
bei schräger Stellung der Kanne, eine Abflachung des D.ekkels an einer geradlinig
begrenzten Anschlagfläche des Gefäßhalses ansteht. Damit soll erreicht werden, daß
der nur in einer bestimmten Lage aufsetzbare Deckel von selbst in die Sperrstellung
rückt, wenn die Kanne geneigt -wird. Diese für übergreifende Deckel bestimmte Verschlußart
erfordert aber eine verunstaltende Bauweise der Kanne, bei welcher der Deckel schief
sitzt, und bewirkt, daß beim Ausgießen der Flüssigkeit der Deckel mit seinem vorderen
Teil sich. von dem Gefäßrand abhebt. Demzufolge kann beim Entleeren der Kanne ein
Herabgleiten des Deckels eintreten, und beim Handhaben der hochgefüllten Kanne besteht
die Gefahr, daß der Flüssigkeitsdruck den Deckel öffnet und der Inhalt der Kanne
über den vorderen Gefäßrand sich ergießt.
-
Die Zeichnung veranschaulicht in Abb. i und 2 eine mit Deckelverschluß
gemäß der Erfindung versehene Kaffeekanne, lotrecht durchgeschnitten, in aufrechter
Stellung und in der Aus- ießlage; Abb.3 stellt .eine Draufsicht der Kanne ohne Deckel
dar, und Abb. 4. zeigt eine Ansicht des Deckels von unten.
-
Die Kanne a ist in bekannter Weise mit Gier Ausgießtülle b und einem
Falz c zur Aufla-erung des in die Kannenöffnung eintretenderi Deckels d ausgestattet.
Der Erfindung entsprechend ist folgender Deokelverschluß angebracht: Der durch die
Falzöffnung greifende Teil des Deckels d ist an einer Stelle mit einer Nasee, an
der gegenüberliegenden Sielle mit einer Einbuchtung h versehen; diese ist unten
durch eine Querrippe i begrenzt (Abb. 1, 2 und q.). Der Falz c hat nahe der Tülle
b einen Vorsprung g (Abb. 1, 2 und 3). Die Abmessungen der angegebenen Teile sind
derart, daß der Deckel mit .der Nase e voran schräg eingeführt werden kann, wobei
die Rippe f an dem Vorsprung g vorbeigeht, sobald die N ase e unter den Falze greift.
Der Deckel d kann nur so eingesetzt werden, daß seine Nase e den Falz c an der Henkelseite
der Kanne a untergreift und die Einbuchtung lt sich gegenüber dem Falzvorsprung
an der Tüllenseite der Kanne a befindet.
-
Bei aufrecht stehender Kanne a sitzt der Deckel d, in der aus Abb.
i ersichtlichen Weise auf dem Falz c lagernd, in der Kannenöffnung. Die Querrippe
fliegt unterhalb des Falzvorsprunges g. Wird die Kanne, a in die Ausgießlage geneigt
(Abb.2), so verschiebt sich der Deckeld unter EigengeawIchtswirkung um so viel'-,
wie der Durchmesser der Falzöffnung größer ist als der Durchmesser des diese öffnung
durchgreifenden Deckelteiles n ac 'h der Tülleb hin, und der Vorsprung,- e des Falzes
e kommt zum Eingriff in die Einbuchtungh des Deckels oberhalb der Rippe f. Diese
Rippe/ verhindert nun, daß die Einbuchtungh über den Vorsprung g hinweggleiten und
der Deckel d die Falzöffnung verlassen kann. Gleichzeitig triif@ft die Deckelnase
ie auf den Falze, wodurch ein Überkippen des Deckels bei stärkerer Neigung der Kanne
hintangehalten wird.
-
Beim Entfernen des Deckels d muß dieser die aus Abb. i ersichtliche
Lage einnehmen. Nun wird der Deckel an der der Tülle b benachbarten Seite angehoben;
bei dieser Schrägstellung des Deckels kann die Rippe/ an dem Falzvorsprungg vorbeigehen,
solange die Nasee noch unter dem Falz c sich befindet. Sobald die Rippe/ über den
Vorsprung g hinausgelangt ist, kann die Nase e über dien Falze gehoben und der Deckel
abgenommen werden.