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Spielzeugeisenbahnwagen mit einstückigem Aufbau Es sind blecherne
Spielzeugeisenbahnwagen bekannt, deren vier Wände aus einem in einer Flucht durchlaufenden
Blechstreifen aneinandergebogen sind, und deren Dach als besonderes Blechstück auf
die wulstförmigen oberen Längswandränder aufgeschoben ist. Dabei bilden die Seitenwände
die Tragfedern nebst den Achsbüchsen und von den Stirnwänden die eine die Öse und
die andere den Kupplungshaken. Öse und Haken sind dabei so kurz ausgefallen, daß
sie eine Gewähr gegen unerwünschtes selbsttätiges Abkuppeln nicht boten, aber man
begnügte sich mit der unsicheren Kupplung zur Ersparung des Bleches, das man sonst
zur Erzielung ausreichend langer Kupplungsglieder auch unterhalb der von den Tragfeder-
und Achsbüchsenlappen beanspruchten Blechflucht aus der Blechtafel hätte herausstanzen
müssen.
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Die gleiche Ersparnisrücksicht verbot die Mitausstanzung längerer
Kupplungsglieder für andere bekannte, aus Amerika stammende Spielzeugeisenbahn-,vagen,
bei denen das Dach samt den vier Wänden aus einem einzigen Blechstück besteht. -
An die beiden Dachlängskanten schloß sich dort je eine die Tragfedern nebst Achsbüchsen
bildende Seitenwand an und jede dieser Seitenwände ging in eine anzubiegende Stirnwand
mit Öse bzw. Haken über. Dabei mußten jedoch die eine Stirnwand an die Vorderkante
und die andere Stirnwand an die Hinterkante der zugehörigen Seitenwand anschließen,
weil die beiden Seitenstirnwandpaare in zwei durch das Dach getrennten Fluchten
ausgestanzt und geprägt wurden. Bei dieser diagonalen Gegenüberstellung der Stirnwände
war ein verschwenderischer Blechabfall auf der einen Dachstirnseite oberhalb der
einen Stirnwand und auf der anderen Dachstirnseite unterhalb der anderen Stirnwand
unabweisbar. Zu diesem riesigen Blechverlust wollte man nicht auch noch den Blechaufwand
hinzufügen, der für längere Kupplungsglieder nötig wäre. Der Zweck der Einsparung
von maschinellen Arbeitsgängen war hiermit zwar insofern erreicht, als das besondere
Stanzen und Biegen eines für sich aus einem Blechstück bestehenden Daches erspart
wurde. Auch das Aufschieben eines solchen Daches von Hand wurde entbehrlich gemacht,
aper nur auf Kosten einer Blechverschwendung, welche die Wettbewerbsfähigkeit der
deutschen Spielwarenindustrie ausschließen oder doch äußerst in Frage stellen würde.
Dazu kam noch gegenüber der alten Bauweise mit aufgeschobenem Dach eine weitere
Handarbeit zum Schließen der zweiten Stoßkante zwischen den Seiten-und Stirnwänden.
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Die Erfindung bezweckt nun, einen Spielzeugeisenbahnwagen mit Wänden
nebst Tragfedern, Achsbüchsen, Öse und Haken sowie Dach aus einem einzigen Blechstück
derart zu bauen, daß bei ganz verschwindendem Blechabfall sich ungewöhnlich lange
Kupplungsglieder ergeben und die Handarbeit zum Zusammenschließen des Ganzen äußerst
rasch
ausführbar ist.. Zu, diesem Zweck besteht die Erfindung im
wesentlichen darin, daß bei bekannter Aneinanderbiegung aller vier, einerseits die
Tragfedern nebst Achsbüchsen und andererseits die Öse bzw. den Haken bildenden Wände
aus einem in einer Flucht durchlaufenden Blechstreifen dieser zu zwei an die Seitenwandoberkanten
anschließenden Dachhälften ausgebildet ist, die nach der Längsmittellinie des Daches
aneinander und an die Stirn wände angeschlossen werden können. Zum Aneinanderschließen
der Dachhälften und zu deren Anschließen an die Stirnwände ist die eine Dachhälfte
zu einer im Querschnitt rechtwinkeligen Längstragleiste und die andere Dachhälfte
zu einer im Querschnitt umgestülpt U-förmigen Deckleiste aufgekröpft, die sich mit
ihrem abwärts gebogenen Rand an die Kröpfleiste der Tragleiste und mit Endzungen
an von den Stirnwandscheiteln abgebogenen Ankerlappen anhakt. Da die beiden Dachhälften
des Zuschnitts die beiden Seitenwände überragen, bleibt über den Scheitelankerlappen
der Stirnwände noch reichlich Material zum Ausstanzen ungewöhnlich langer Kupplungsglieder
für den darüber auszustanzenden Zuschnitt und der Dachanschließzungen für den eigenen
Zuschnitt. Die Kupplung des neuen Wagens ist hiermit zuverlässig gemacht. Die Handarbeit
beschränkt sich auf das übliche Zusammenschließen er einen Seitenstirnwandstoßkante
und auf das Herumbiegen der beiden Endzungen des Daches um die Ankerlappen der Stirnwände.
Insgesamt wird also an Material und Arbeitslohn eine Gesamtersparnis erzielt, mit
welcher der Wettbewerb aller bisherigen Spielzeugeisenbahnwagen aus dem Felde geschlagen
werden kann.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel - des neuen Spielzeugeisenbahnwagens
dargestellt.
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Abb. r zeigt dessen Zuschnitt. Abb. 2 ist eine Seitenansicht des fertigen
Wagens und Abb.3 ein waagerechter Schnitt nach A-B der Abb. 2. Abb. 4 ist ein mittlerer
Längsschnitt und Abb.5 ein senkrechter Schnitt nach C-D der Abb. 4. In größerem
Maßstabe zeigen Abb.6 die überlappung der Dachhälften im Schnitt nach C-D der Abb.4.
Abb. 7 einen Längsschnitt durch den Dachanschluß und Abb. 8 einen Querschnitt durch
diesen nach E-F der Abb. 7.
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Aus einem in gleicher Flucht durchlaufenden Blechstreifen a sind in
bekannter Weise die Wände b, c, b', c' um die Knickkanten d,
f, g rechtwinkelig
aneinandergebogen. Wie sonst geht die eine Stirnwand b in die um die Knickkante
lt zu biegende Kupplungsöse i und die Stirnwand b' in den Blechstreifen k
über, aus welchem der Kupplungshaken k' gebogen wird. Die Seitenwände c, c' gehen
in üblicher Art in die die Tragfedern m und die Achsbüchsen n vorstellenden Lappen
über. An die freie Kante o der Stirnwand b schließen sich bekanntlich die um den
Kantenknick o' um die Seitenwände c' herumzubiegenden Schließlappen p an, welche
zwischen die Schließlappen q passen, die an die freie Kante r der Seitenwände c'
anschließen und um den Kantenknick r' um die Stirnwand b herumzubiegen
sind.
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Der Erfindung gemäß ist der Blechstreifen a zu zwei an die Seitenwandoberkanten
s anschließenden Dachhälften t, t' ausgebildet, die nach der Längsmittellinie
des Daches aneinander und an die Stirnwände angeschlossen werden können. Im Rahmen
der Erfindung können diese Dachhälften in mannigfacher Weise aneinander und an die
Stirnwände angeschlossen werden, doch empfiehlt sich zur Erzielung gewisser Sonderausstattungs-
und Herstellungsvorteile die als Ausführungsbeispiel dargestellte Verbindungsart,
bei welcher nach der Erfindung die eine Dachhälfte t' zu einer im Querschnitt (Abb.6)
rechtwinkeligen Tragleiste u, v und die Dachhälfte t zu
einer umgestülpt
U-förmigen Deckleiste w, x,
zxi aufgekröpft ist. Die Dachhälfte t hakt sich
dann mit ihrem abwärts gebogenen Deckleistenrand w' an die Kröpfleiste u der Tragleiste
u, v an. Der Deckleistensteg x ist zu über die Dachstirnkanten y hinausragenden
Endzungen z verlängert und die Stirnwände b,
b' gehen an ihren Scheitelknicken
:2 in Lappen 3 über, welche als Ankerlappen rechtwinkelig von den Stirnwandscheiteln
abgebogen werden.
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Bei aneinandergehakten Dachleisten brauchen nur die Endzungen z um
die Ankerlappen 3 herumgebogen. zu werden, um nach dem üblichen Schließen der einzigen
Wagenkastenstoßfuge o, r durch Umbiegen der Lappen p, q das Dach geschlossen
und an die Stirnwände angehakt zu halten. Aus dein Deckleistensteg x lassen sich
ohne einen besonderenArbeitsgang Höcker 4 hochdrücken, welche die Lampendecken oder
die Decken von bei der Fahrt umlaufenden Lüftungsradgehäusen vorstellen. Die Deckleiste
stellt andererseits den über die ganze Dachlänge sich erstreckenden Lüftungsaufbau
neuzeitlicher Personenwagen vor, so daß der Zweck des Schließens des Daches mit
demjenigen einer möglichst getreuen Nachbildung großer Personenwagen Hand in Hand
geht.
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Aus Abb. r ist ersichtlich, daß sich aus den zwischen den Dachhälften
t, t' bzw. außerhalb der Dachhälfte t über den Ankerlappen 3 verbleibenen
Blechflächen außerordentlich lange Streifen k für die Kupplungshaken k' bzw. sehr
lange Ösenlappen i herausstanzen
lassen, deren Länge nicht mehr
wie bisher aus Blechersparnisrücksichten an die Strecke gebunden ist, um «-elche
die Feder- und Achsbüchsenlappen in, ja unter die Seitenwände herabreichen.
Damit ist ohne Mehraufwand von Blech eine vollkommen sichere Kupplung erreicht,
die sich mit so gewissermaßen kostenlosen Mitteln bisher nicht erzielen ließ. Die
ganze Blechtafel wird praktisch betrachtet also restlos ausgenutzt. Vor allem aber
wird die teure Handarbeit auf ein bisher unerreichtes Mindestmaß beschränkt, nachdem
das liehen der Biegung der Dachhälften mit dem Prägen derWände, Federn und Achsbüchsen
zugleich bewerkstelligt wird, die gegenseitige überlaschung der Dachhälften beim
Aneinanderbiegen der Wände sich von selbst einstellt und die Arbeiterin nur noch
die Vorrichtung zu bedienen braucht, welche die Endzungen -- unter die Ankerlappen
3 herabbiegt.