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Vorrichtung zum Erlernen der Perkussion Die Perkussionsmethode ist,das
wichtigste Hilfsmittel des praktischen Arztes zur Unterrichtung über die Lagerung
und Beschaffenheit der inneren Organe. Der Arzt klopft, indem er sich entweder nur
seiner Finger oder eines Perkussionshammers bzw. eines Plessimeters bedient, den
Körper des zu untersuchenden Patienten ab. Die bei der Beklopfung entstehenden Geräusche
gewähren dem Arzt die Möglichkeit, Schlüsse auf die unter den beklopften Stellen
liegenden Organe zu ziehen. Neben den entstehenden Geräuschen, die in erser Linie
Berücksichtigung finden, kommen bei der Untersuchung auch noch Tasteindrücke in
Frage, die man als vibratorische bezeichnen kann. Von diesen Eindrücken gewinnt
man leicht eine Vorstellung, wenn man mit dem Finger Gegenstände beklopft, die aus
verschiedenem Material bestehen. Beklopft man Holz, so ist der Eindruck ein ganz
anderer als beim Beklopfen von Metall, Leder, Pappe, Stein usw.
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Bei den an den Hochschulen abgehaltenen Kursen werden die Studierenden
in der Technik der Perkussion immer am Menschen selbst unterrichtet. Bei dieser
Lehrmethode können aber die Korrekturen, die der Lehrer dem Studierenden gibt, nur
in seltenen Fällen auch auf objektive Grundlagen verweisen, und zwar eigentlich
nur dann, wenn ein Röntgenbild von dem inneren Organ aufgenommen worden ist und
dem Studierenden vorgelegt werden kann. Eine Selbstkontrolle, welche die Möglichkeit
von Verbesserungen gewährt, ist bei der üblichen Lehrmethode dem Studierenden fast
unmöglich, weil ihm der objektive Sachverhalt in der Regel verborgen bleibt. Hierzu
kommt der weitere Nachteil des bisherigen Verfahrens zum Erlernen der Perkussion,
daß es in didaktischer Hinsicht schwierig ist, den Studierenden auf die zur Beurteilung
kommenden Empfindungen zu lenken.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, welche es gestattet,
den Studierenden in der Beurteilung der Perkussionsgeräusche einzuüben und ihm außerdem
die Möglichkeit einer Nachprüfung des von ihm gefundenen Ergebnisses zu gewähren.
Zur Erreichung dieses Zieles dient eine Vorrichtung, an welcher die Perkussionsgeräusche
künstlich hervorgerufen werden. Der Erfindungsgegenstand besteht im wesentlichen
aus einem einseitig offenen Kasten, über dessen Öffnung eine vorteilhaft aus Pappe
bestehende Platte gebreitet wird. Unterhalb dieser Platte, also den Blicken der
zu unterweisenden Personen verborgen, befindet sich der Gegenstand, dessen Form
auf Grund der Geräusche, die beim Klopfen entstehen, bzw. der Tasteindr ücke ermittelt
werden sollen. Der zu bestimmende Körper besteht vorteilhaft aus einer Bleiplatte
und wird auf der Innenseite der Platte angeklebt. Die Bleiplatte ist herzförmig,
nierenförmig oder kreisrund gestaltet oder besitzt eine andere Form, welche derjenigen
eines menschlichen Organs entspricht. Es empfiehlt sich, so
viele
Papptafeln zu verwenden, wie Bleiformen Verwendung finden sollen. Der Raum zwischen
der Papptafel und den Holzwänden wird mit einem Kissen oder ähnlichem Material ausgefüllt.
Auf der Oberfläche der Pappe kann ein weißes Papier befestigt sein, auf dem der
Studierende mit einem Farbstift so viele Punkte festlegt, wie ihm zur Konstruktion
einer geschlossenen Kurve nötig erscheinen. Nachdem diese Arbeit geschehen ist,
kann ,die erhaltene Kurve mit dem Umriß der Bleiform verglichen werden, indem diese
nachträglich auf dem Papier ausgebreitet wird. Die Versuchsperson, welche bei der
Vornahme der P.erkussion die zu untersuchende Form nicht gekannt hat, ist nunmehr
in der Lage, die Abweichungen der beiden Kurven voneinander festzustellen, also
selbst nachzuprüfen, welche Fehler sie bei dieser Ermittlung begangen hat, und durch
Selbstkontrolle zu lernen, in welcher Weise Geräusche oder Tasteindrücke zur Ermittlung
unbekannter Formen zu verwerten sind. Der Perkussionsapparat ist also für den angehenden
Arzt ein wertvolles übungsgerät, aber auch geeignet, die Klärung von für die Perkussion
wichtigen Faktoren herbeizuführen, indem einmal das akustische, ein anderes Mal
das vibratorische Moment ausgeschaltet wird.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine perspektivische Ansicht des geöffneten Kastens,
Abb. 2 einen senkrechten Schnitt durch den Kasten, während die Abb.3 und 4 Ansichten
der Bleiformen wiedergeben.
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Der Kasten a besteht aus einem Boden und vier Seitenwänden und ist
oben geöffnet. Um die öffnung herum erstreckt sich ein Flansch b, welcher mit Filz
belegt ist. Auf diesen Rand wird eine unten mit einer Bleifigur d versehene Papptafel
e gelegt, welche mit Hilfe von Klemmen f an dem Flansch festgehalten wird. Vor dem
Anbringen der Papptafel wird in den Hohlraum des Kastens ein Kissen g eingelegt.
Auf die Papptafel kommt ein Blatt Papier h zu liegen, auf welchem die Versuchsperson
ihre Einzeichnungen anbringt.