DE48947C

DE48947C - Instrument zum Offenhalten des Mundes und gleichzeitigen Festhalten der Zunge

Info

Publication number: DE48947C
Application number: DENDAT48947D
Authority: DE
Original assignee: W. frantzen in Hamburg, Neuerwall Nr. 44
Anticipated expiration: 1909-01-20

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

Das dargestellte Instrument soll bei Mund-, Rachen- und Kehlkopfoperationen zum Oeffnen und Offenhalten des Mundes und gleichzeitigen Niederdrücken der Zunge dienen, und zwar bei zahnärztlichen Operationen zum Niederhalten der Zunge an der zu operirenden Seite, bei weiter gehenden ärztlichen Untersuchungen und Operationen zum Offenhalten des Mundes und gleichzeitigen Niederdrücken der Zunge vor dem Schlünde.

Das Instrument besteht aus den beiden nach Art einer Scheere mit einander verbundenen Armen α und b, welche durch ein auslösbares Zahngesperre c in jeder beliebigen Stellung gehalten werden. An ihren vorderen, entsprechend gebogenen Enden a¹ b¹ tragen dieselben muldenförmige Ansätze d und f mit elastischer (Gummi-) Polsterung g, auf deren Aufsenseiten je eine Hülse h bezw. i zur zeitweisen Aufnahme eines der mittelst Klemmschraube m feststellbaren Drahtbügel k bezw. Z angebracht ist.

Der kürzere Arm dieser Bügel ist mit einem in die erwähnten Hülsen h bezw. i passenden Schuh η bezw. ρ gelenkartig verbunden, während der durchgekröpfte längere Arm mit seinem hakenförmigen Ende über den correspondirenden Schenkel α¹ bezw. b^l des Instrumentes greift und den Bügel in der -gewünschten Lage festhält. Mit dem kürzeren Arm des Bügels wird nämlich für den Gebrauch des Instrumentes eine löffeiförmige Platte s oder ν mittelst eines federnden Knopfes q bezw. r derart verbunden, dafs sich dieselbe beim Einführen des Instrumentes in den Mund auf die Zunge legt und dieselbe während der vorzunehmenden Mund- oder Rachenoperation an der Bewegung hindert. Zum Niederdrücken der Zunge vor dem Schlünde dient speciell die gröfsere Platte v, während die kleinere Platte s dazu bestimmt ist, den vorderen Theil der Zunge, etwa.bei Zahnoperationen, festzuhalten.

Das Instrument wird dadurch im Munde festgehalten, dafs der Patient mit den Backenzähnen auf die Polsterung der Ansätze d und f beifst, wobei das Instrument am zweckmäfsigsten an der Seite einzusetzen ist, welche z. B. bei Zahnoperationen der zu behandelnden Zahnreihe entgegengesetzt ist. Beim Zusammendrücken des nach Art einer Scheere geformten Instrumentes kann man dann den Mund des eventuell betäubten Patienten nach Bedarf öffnen und mittelst des Zahngesperres in dieser Stellung festhalten, wobei der Zungenlöffel selbstthätig in der angegebenen Weise zur Wirkung kommt.

Die kurzen Schenkel des Instrumentes sind so gebogen, dafs dasselbe während des Gebrauches im Munde nach der unbetheiligten Seite des Patienten zeigt und daher nicht allein dem Operateur den freien Gebrauch seiner Hände gestattet, sondern auch in keiner Weise bei den Untersuchungen der krankhaften Organe im Wege ist.

Je nachdem der Patient das Instrument mit den rechten oder linken Backenzähnen halten soll, wird der entsprechende Bügel k oder Z zum Festhalten der Zunge eingesetzt.

Claims

Pate nt-Anspruch:

Ein Instrument zum Offenhalten des Mundes und gleichzeitigen Festhalten der Zunge, bestehend aus den beiden scheerenartig mit einander verbundenen Schenkeln α α¹ und b b¹, welche an ihren in den Mund eingeführten Enden die Ansätze d und f als Auflage für die Backenzähne des Ober- und Unterkiefers haben und mit einem Bügel k bezw. / derartig verbunden werden können, dafs eine an letzterem befestigte löffelartige Platte s bezw. ν beim Oeffnen der Kiefer mit Hülfe des durch ein Zahngesperre c beeinflufsten Instrumentes sich so auf die Zunge legt, dafs dieselbe gleichzeitig in der gewünschten Lage festgehalten wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.