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Versandtrommel für beim Zutritt atmosphärischer Luft chemisch veränderliche
Stoffe Die Erfindung bezieht sich auf das Verpacken von unter Luftabschluß zu haltenden,
bei Luftzutritt chemisch veränderlichen Stoffen. Bekanntlich wird die Verpackung
derartiger Stoffe, insbesondere Calciumcarbid, so vorgenommen, daß dieselben entweder
lose oder unter Beimengung von Stoffen, welche die Zwischenräume zwischen den einzelnen
Carbidstücken u. dgl. ausfüllen, in Blechbehälter gefüllt werden, welche nach der
Füllung gegebenenfalls vor dem luftdichten Abschluß durch einen Deckel mit einem
inerten Gas ausgespült werden. Diese Verpackungsart ist nur dann zweckmäßig, wenn
der Verpackungsbehälter selbst, also beispielsweise die Carbidtrommel, nicht während
des Transportes beschädigt wird. In diesem Falle dringt die atmosphärische Luft
in das Innere des Behälters ein und führt die Zersetzung der verpackten Stoffe herbei.
Insbesondere bei Calciumcarbid entsteht hierbei noch die Möglichkeit einer Explosion,
da das entstehende Acetylengas brennbar ist. Die Zufügung eines Füllmittels, durch
welches zwecks besserer Lagerung die Zwischenräume zwischen den einzelnen Stücken
des Verpackungsgutes ausgefüllt werden, hat noch den besonderen Nachteil, daß hierdurch
das Verpackungsgut stark verunreinigt wird und gegebenenfalls vor der Verwendung
erst einem kostspieligen Reinigungsverfahren unterworfen werden muß. Weiterhin ist
es bereits bekannt geworden, insbesondere Calciumcarbid mit einem Bindemittel, wie
Sägemehl, hartem Wachs, Harz, Pech, Leinöl u. dgl., zu mischen und mittels einer
Presse zu Patronen zu pressen, welche insbesondere für Fahrradlampen u. dgl. verwendet
werden. Um hierbei das Verschmutzen des metallenen Lampenbehälters zu vermeiden,
sind diese Patronen in Behälter aus Blech, Zinn- oder Bleifolie bzw. Pappe gebracht
worden. Hierdurch soll ermöglicht werden, beim Auswechseln der Patrone eine umständliche
Reinigung des Behälters überflüssig zu machen. Diese Art der Verpackung des Calciumcarbids
ist zwar für den angegebenen Zweck möglich, sie versagt aber bei der Anwendung im
großen, da das mit einem Bindemittel gemischte Calciumcarbid, abgesehen von der
kostspieligen Herstellung der Preßstücke, den Nachteil besitzt, daß die Acetylenentwickelung
infolge der beigemischten Stoffe außerordentlich verzögert wird.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Verbesserung der bisher bekannten
Arten zur Verpackung der gekennzeichneten Stoffe, welche darin besteht, daß die
im Innern der Trommel gelagerten Stoffe, beispielsweise Calciumcarbid, nicht nur
möglichst fest gelagert werden, so daß sie während des Rüttelns und Schüttelns auf
dem Transport nicht Funken bilden können, die schließlich zu einerExplosion führen
könnten,
falls sich ein explosives Gemisch im Innern der Trommel
gebildet haben sollte, außerdem wird zwischen dem verpackten Gut und dem äußeren
Trommelbehälter noch eine Schutzschicht angebracht, welche den Zutritt von Luft,
Feuchtigkeit o. dgl. zu dem verpackten Gute hindert, selbst wenn die Trommel auf
dem Transport leicht beschädigt werden sollte. Ein Vermischen oder Vermengen der
zu verpackenden Stoffe mit einem Füllmaterial wird hierbei grundsätzlich vermieden.
Bekanntlich ist die Explosionsgefahr, insbesondere bei Calciumcarbid, sehr groß,
da das sich unter dem Einfluß der Feuchtigkeit entwickelnde Acetylengas bei einem
Mischungsverhältnis in den weiten Grenzen von etwa g bis 8o °/o mit atmosphärischer
Luft explosiv ist. Die Gefahr der Beschädigung der aus dünnem Blech bestehenden
Carbidtrommel durch Anstoßen an scharfen Kanten oder Ecken und die dadurch bedingte
Gefahr des Eindringens von Feuchtigkeit besteht insbesondere beim Überseetransport,
so daß sich die neue Verpackungsart erfindungsgemäß insbesondere für Wassertransporte
von Carbidtrommeln eignet. Der zu verpackende Stoff wird zunächst in einen schwachen
Behälter gefüllt, welcher aus Papier, dünnem Blech oder einem anderen geeigneten
Material besteht, und so in das Innere der Carbidtrommel eingesetzt, daß zwischen
der Wandung der Trommel und dem äußeren Behälter ein enger Zwischenraum entsteht.
Nach dem Verschluß des Deckels der äußeren Trommel setzt man dieselbe in bekannter
Weise unter ein Vakuum, dessen Größe sich natürlich nach der Blechstärke des Behälters
zu richten hat. Hierauf wird in den schmalen Zwischenraum zwischen dem inneren und
äußeren Behälter eine Füllmasse eingebracht, die den Luft- bzw. Feuchtigkeitszutritt
auch bei einer leichten Beschädigung des äußeren Verpackungsbehälters wirksam verhindert.
Diese Füllmasse besteht zweckmäßig aus einem billigen Material, wie Paraffin, Talg
o. dgl., welches in leicht erwärmtem Zustande flüssig ist, bei der Abkühlung jedoch
erstarrt. Bei Carbidbehältern benutzt man hierbei erfindungsgemäß zur Aufnahme des
Calciumcarbids eine dünne Blechtrommel, welche sich mit nur wenig Zwischenraum in
die äußere, als eigentlichen Verpackungsbehälter dienende Trommel einsetzen läßt.
Durch das Einfüllen der Schutzmasse zwischen beide Behälter wird dann gleichzeitig
noch eine sehr wirksame Versteifung der Wandungen erreicht. Der äußere Verpakkungsbehälter
besitzt zweckmäßig zwei oder mehrere Füllschrauben, von denen die eine am Deckel
angebracht ist und zur Evakuierung dient, während die anderen seitlich angebracht
sind und als Füllschrauben zur Ausfüllung des Zwischenraumes zwischen dem inneren
und äußeren Behälter dienen. Die am Deckel des Verpackungsbehälters angebrachte
Schraube kann in bekannter Weise als Sicherheitsvorrichtung dienen und mit einem
Sicherheitsventil o. dgl. bekannter Art versehen sein, um den durch eine etwaige
Nachentwicklung von Gasen des Verpackungsgutes im Innern der verschlossenen Trommel
entstehenden Überdruck unschädlich ins Freie gelangen zu lassen.
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Der Gegenstand der Erfindung ist auf beiliegender Zeichnung in einem
Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar zeigt die Abbildung eine Gesamtdarstellung
der Carbidtrommel für überseeische Verpackung mit eingesetztem Innenbehälter und
ausgefülltem Zwischenraum zwischen dem Innen- und Außenbehälter.
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Wie ersichtlich, ist die Carbidtrommel c mit dem Deckel
a verschlossen, dessen Lappen b
mit- einer Sicherheitsschraube e so
festgeklemmt sind, daß diese gelöst werden muß, ehe der Deckel abgenommen werden
kann. Die Sicherheitsschraube e kann in bekannter Art auch mit einem Nadelventil
oder einer zerstörbaren Sicherheitsscheibe ausgerüstet sein. In dem Behälter c befindet
sich ein dünner Blechbehälter y, in welchen das Carbid eingefüllt wird. Zwischen
dem Behälter y und der Trommel c befindet sich ein enger Zwischenraum, welcher durch
die seitlich angebrachte Füllschraube e mit einem in erwärmtem Zustande flüssigen,
in abgekühltem Zustande aber erstarrenden Stoffe, wie Paraffin, Talg o. dgl., ausgefüllt
wird. Es wird zu diesem Zweck statt der seitlichen Füllschraube e ein Rohr z angebracht,
durch welches die Füllmasse einströmen kann. Um das Einströmen zu erleichtern, setzt
man gleichzeitig durch die am Deckel angebrachte Schraube e den Behälter unter Vakuum.
Nach dem beim Erkalten erfolgenden Erstarren der Füllmasse wird dann das Ansatzrohr
y für die Füllnasse entfernt und die seitliche Öffnung mit der Verschlußschraube
e wieder verschlossen. Vor Verschließen der Füllschraube e am Deckel kann in bekannter
Weise ein Ausspülen des Behälters mit einem inerten Gas, wie Stickstoff, Kohlensäure
o. dgl., erfolgen, worauf nach Einsetzen der Verschlußschraube e am Deckel, welche
auch mit einem Sicherheitsventil versehen sein kann, die Verpackung beendigt ist.