DE488245C - Vorrichtung zur Trennung von Gasgemischen durch fraktionierte Diffusion - Google Patents
Vorrichtung zur Trennung von Gasgemischen durch fraktionierte DiffusionInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/22—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols by diffusion
Description
Es sind bisher verschiedene Apparate bekannt, durch die mit Hilfe der fraktionierten
Diffusion ein Gasgemisch in die Einzelgase getrennt werden kann. In der ersten Zeit benutzte
man bei diesen Verfahren als Hilfsmittel poröse Wände, durch welche die Diffusion vor
sich ging, während in neuerer Zeit hierzu der sogenannte Diffusionsspalt in Verbindung mit
Hilfsgas verwendet wird.
Durch eine poröse Wand geht die Diffusion außerordentlich langsam vor sich, da die Summe
der Querschnitte der kapillaren Öffnungen sehr klein ist. Wenn man nun größere Mengen von
Gasgemischen aufzuarbeiten hat, so muß die Anlage dementsprechend große Abmessungen
erhalten, ihre Anschaffungskosten werden hoch, und die Wirtschaftlichkeit bleibt gering. Bei
sämtlichen Verfahren, die als Diffusionsmittel poröse Wände benutzen, treten außerdem bald
ao nach Beginn des Arbeitsganges physikalische Erscheinungen auf (Sinken des Partialdruckes
des einen Gases), die die Leistung weiterhin sehr stark herabdrücken oder aber weitere umfangreiche
und kostspielige Apparate zu ihrer Beseitigung verlangen.
Zur Vermeidung der genannten Mängel suchte man deshalb ein anderes Diffusionsmittel und
fand es im Diffusionsspalt in Verbindung mit Hilfsgas (s. schweizerische Patentschrift 104 786
und britische Patentschrift 196560). In der Tat können diese Apparate ein Vielfaches der
älteren Vorrichtungen bei wesentlich kleineren Abmessungen leisten, da der Querschnitt des
Diffusionsspaltes unter bestimmten Bedingungen verhältnismäßig sehr groß gehalten werden
darf. Trotzdem leisten die bisher bekannten Vorrichtungen, welche nach diesem Verfahren
arbeiten, nicht im entferntesten das, was nach der theoretischen Überlegung möglich ist. Der
Grund für diese Erscheinung liegt darin, daß die hierbei zu berücksichtigenden physikalischen
Vorgänge noch nicht klar erkannt sind. Die Schwierigkeiten, die bei diesem Verfahren auftreten,
liegen darin, daß einerseits die unerwünschte Rückdiffusion des Hilfsgases in das
Gemisch unbedingt vermieden werden muß, da sonst das physikalische Gleichgewicht gestört
und durch den u. U. mit der Rückdiffusion verbundenen
Verlust des HiJfsgases die Wirtschaftlichkeit
stark herabgesetzt wird. Andererseits bestehen sie darin, die physikalischen Bedingungen
so zu schaffen, daß tatsächlich eine vollkommene Trennung der Gase erzielt wird und nicht nur, wie es bei den bisher bekannten
Apparaten der Fall ist, eine Anreicherung an dem einen Gas.
Die vorliegende Erfindung, die ebenfalls Diffusionsspalt und Hilfsgas benutzt, will auf
Grund richtiger Erkenntnis der physikalischen Vorgänge einen Apparat zur fraktionierten Diffusion
angeben, durch den eine praktisch vollkommen reine Trennung eines Gasgemisches, bestehend aus beliebig vielen Gasen, in einem
einzigen Arbeitsgang erzielt wird.
Um zu verhindern, daß eine unerwünschte Rückdiffusion des Hilfsgases in das zu trennende
Gemisch stattfindet, müssen die Trennungswände, welche die Zuleitung des Dampfes
(Gases) zu dem das Gemisch enthaltenden Behälter sperren, so feine öffnungen frei lassen
daß ihre Weite die freie Weglänge der Gasmoleküle größenordnungsweise nicht überschreitet.
Dies ist die physikalische Definition ίο des Diffusionsspaltes, die Gaede in der Zeitschrift
für technische Physik 1923, Heft 10 und folgende, in der Arbeit über die Diffusionsluftpumpe
gegeben hat. Genau wie bei der Diffusionsluftpumpe muß diese Bedingung auch bei der Vorrichtung zur fraktionierten Diffusion erfüllt
sein, was jedoch bei den bisher bekannten Apparaten nicht der Fall ist.
Würde man nun, ohne besondere Vorkehrungen zu treffen, ein Gasgemisch an diesem Diffusionsspalt
vorbeiströmen lassen, so würde zwar nach dem Diffusionsgesetz das spezifisch leichtere Gas schneller in das Hilfsgas diffundieren
wollen als das spezifisch schwerere. Es wäre hierzu aber nur in ganz verschwindendem
Maße imstande, da ihm die Moleküle des spezifisch schwereren Gases im Wege sind. In dem
Gemisch liegt Molekül neben Molekül, so daß die Moleküle des spezifisch leichteren Gases
auf ihrem Wege zum Diffusionsspalt fortwährend mit denen des spezifisch schwereren zusammenprallen.
Als Folge hiervon werden die zusammengeprallten Moleküle, die den größten Teil ausmachen, entweder am Spalt vorbeikommen,
oder beide geraten hinein, d. h. die beabsichtigte Trennung findet nicht statt, sondern es ergibt sich günstigstenfalls nur eine
Anreicherung an dem einen Gas.
Um eine für praktische Zwecke als vollkommen zu bezeichnende Trennung in einem
Arbeitsgang zu erzielen, muß demnach dieses Zusammenprallen der einzelnen Moleküle verhindert
werden. Dies ist nur dadurch möglich, daß man das Gemisch nicht aus einer beliebigen
Öffnung ausströmen läßt, sondern die Ausströmöffnung muß genau wie der eigentliche
Diffusionsspalt eine solche Weite haben, daß sie die freie Weglänge der Gasmoleküle
größenordnungsweise nichtüberschreitet. Außerdem aber müssen Diffusionsspalt und Ausströmspalt
eine solche Lage und eine solche Entfernung voneinander haben, daß Ausströmgeschwindigkeit
und Diffusionsgeschwindigkeit, bezogen auf die Einzelgase des Gemisches,
sich zu (divergierenden) Resultanten zusammensetzen, deren Richtung nur nach den Auffangöffnungen
der betreffenden Einzelgase geht. An Hand der Zeichnungen sei der Vorgang näher erläutert.
Abb. ι stellt den Schnitt durch einen Apparat dar, mit dem ein Gemisch aus nur zwei Einzelgasen
getrennt werden soll, während Abb. 2 den Schnitt für den Apparat darstellt,
wenn er zur Trennung eines Gemisches, bestehend aus drei Gasen, verwendet werden
soll.
Im Rohr α wird durch die beiden kurzen Rohre b und c der Diffusionsspalt d gebildet,
während i den oben definierten Ausströmspalt darstellt. Das Gemisch wird durch das Rohr e
zugeführt, und zwar mit einer ganz bestimmten Geschwindigkeit.
Es soll nun z. B. die Luft, bestehend in erster Annäherung aus Stickstoff und Sauerstoff,
getrennt werden. Die aus dem Spalt i ausströmenden und am Spalt d vorbeischießenden
Moleküle werden durch d in den auf der Innenseite von d vorbeiströmenden Dampf diffundieren
wollen, sie werden also unter der Wirkung der Diffusionskraft eine Geschwindigkeit
erreichen, die, wenn sie in den Spalt gelangen sollen, bei der gezeichneten Anordnung
horizontal gerichtet ist. Diese Horizontalgeschwindigkeit ist aber bei den Molekülen des
spezifisch leichteren Stickstoffes größer als die des spezifisch schwereren Sauerstoffes. Die
vertikal gerichtete Ausströmgeschwindigkeit und die horizontal gerichtete Diffusionsgeschwindigkeit
setzen sich nun zu je einer Resultante zusammen, die beim Stickstoff infolge der einen
größeren Komponente flacher wird, während sie beim Sauerstoff steiler bleibt. Die Entfernung
des unteren Randes von i vom unteren Rand von d muß nun so groß sein, daß
die Resultante des Stickstoffes genau in den Spalt d trifft, während die des Sauerstoffes
nicht mehr hineinkommt. Der nach d diffundierende Stickstoff wird nach Kondensation
des Hilfsdampfes bei g durch f fortgeführt, während der nachk gelangende Sauerstoff durchA abströmt.
Der Querschnitt von f und h und die Leistung der daselbst angeschlossenen Pumpen
ist dem Verhältnis der Einzelgase entsprechend zu bemessen, um Stauungen und damit Störungen
des ganzen physikalischen Gleichgewichtes zu vermeiden.
Abb. 2 zeigt denselben Apparat, lediglich mit dem Unterschied, daß er zur Trennung
eines Gemisches, bestehend aus drei Gasen, zu verwenden ist. Die Bezeichnungen gelten wie
bei Abb. 1; die physikalischen Vorgänge sind ebenfalls genau wie die beim ersten Apparat. Es
soll z. B. mit diesem Apparat ein Gemisch, bestehend aus Wasserstoff, Stickstoff und Sauerstoff,
aufgearbeitet werden. Es ist dann außer der Auffangröhre k noch eine zweite, I, vorgesehen,
aus der das Gas durch das Ausströmrohr m weggeführt wird. Der Wasserstoff diffundiert
in diesem Falle nach d, der Stickstoff nach k und der Sauerstoff nach m. Entsprechend
weitere Auffangröhren sind dann hinzuzufügen, wenn das Gemisch aus mehr als drei Gasen
besteht.
Claims (1)
- Patentanspruch :Vorrichtung zur Trennung von Gasgemischen durch fraktionierte Diffusion unter Verwendung eines Hilfsgases (Dampfes) und eines Diffusionsspaltes, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aus einer Öffnung ausströmt, deren Weite die freie Weglänge der Gasmoleküle größenordnungsweise nicht überschreitet, wobei dieser Ausströmspalt eine solche Lage zum Diffusionsspalt erhält und das Gemisch aus diesem Spalt mit einer solchen Geschwindigkeit ausströmt, daßAusströmgeschwindigkeitundDiffusionsgeschwindigkeit, bezogen auf die Einzelgase, sich zu je einer Resultante zusammensetzen müssen, die voneinander divergierend nur in die jedem Gas zugeteilten öffnungen gerichtet sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB120916D DE488245C (de) | 1925-01-31 | 1925-01-31 | Vorrichtung zur Trennung von Gasgemischen durch fraktionierte Diffusion |
FR690372D FR690372A (fr) | 1925-01-31 | 1930-02-21 | Appareil pour effectuer la séparation des mélanges gazeux |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB120916D DE488245C (de) | 1925-01-31 | 1925-01-31 | Vorrichtung zur Trennung von Gasgemischen durch fraktionierte Diffusion |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE488245C true DE488245C (de) | 1929-12-30 |
Family
ID=6995403
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB120916D Expired DE488245C (de) | 1925-01-31 | 1925-01-31 | Vorrichtung zur Trennung von Gasgemischen durch fraktionierte Diffusion |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE488245C (de) |
FR (1) | FR690372A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2902111A (en) * | 1957-07-12 | 1959-09-01 | Gulf Research Development Co | Diffusion process and apparatus |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2584785A (en) * | 1948-06-14 | 1952-02-05 | Gulf Research Development Co | Process and apparatus for separation of mixtures |
-
1925
- 1925-01-31 DE DEB120916D patent/DE488245C/de not_active Expired
-
1930
- 1930-02-21 FR FR690372D patent/FR690372A/fr not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2902111A (en) * | 1957-07-12 | 1959-09-01 | Gulf Research Development Co | Diffusion process and apparatus |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR690372A (fr) | 1930-09-19 |
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