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Zweitakt-Brennkraftmaschine Die vorliegende Erfindung bezieht sich
auf Zweitakt-Brennkraftmaschinen, bei welchen die Brennstoffladung zwischen einen
Kolben und einer an einem Ende geschlossenen, hin und her gehenden Hülse entzündet
wird und der Kolben sich innerhalb einer festen Hülse bewegt, während die hin und
her gehende Hülse sich zwischen der festen Hülse und dem feststehenden Maschinenzylinder
in umgekehrter Richtung bewegt.
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Die Erfindung hat den Zweck, Verbesserungen an Brennkraftmaschinen
der vorstehend erwähnten Art vorzunehmen, damit die Reibung von beweglichen Teilen
verringert, eine genauere Führung der beweglichen Teile gesichert und aufrechterhalten
wird und außerdem die Möglichkeit geschaffen wird, die :Maschine in gedrungener
Form als bisher zu bauen und eine vollständigere Spülung zu bewirken.
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Ein Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die feste Hülse mit unten
angeordneten (Sffnungen versehen ist, die mit gleichfalls unten angeordneten Auslaßöffnungen
im Maschinenzylinder übereinstimmen, und daß die hin und her gehende Hülse oben
angeordnete Öffnungen, die mit oben angeordneten überströmöffnungen im Maschinenzylinder
zusammenwirken, und Öffnungen aufweist, die mit den Auslaßöffnungen im Zylinder
zusammenwirken.
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Ein anderes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die gewöhnlichen,
in der Schieberhülse für den Übergang der Brennstoffbeschickung aus der ersten Verdichtungskammer
in den Raum zwischen dem Schieberhülsenkopf und dem Kolben vorgesehenen Öffnungen
entbehrlich werden. Die Schi:eberhülse ist mit Öffnungen versehen, die ungefähr
in ihrer Mitte liegen und die, wenn die Hülse auf ihrem Aufwärtshub ist, mit den
unteren Enden der Übergangsöffnungen übereinstimmen, die sich durch die Zylinderwand
bis zu einem gerade über dem oberen Ende der festen Hülse liegenden Punkt erstrecken
und die Brennstoffbeschickung zur weiteren Verdichtung und Zündung in den Raum zwischen
dem Kopf der Schieberhülse und dem Kolben einlassen..
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß in dem Zylinder
eine oder mehrere Einlaßöffnungen in einem gewissen Abstand von dem Zylinderkopf
vorgesehen «-erden, so -daß beim Abwärtsbe«egen der Schieberhülse ein teilweises
Vakuum in der ersten Verdichtungskammer geschaffen wird. während bei der darauffolgenden
Freigabe der Einlaßöffnung (oder Öffnungen) durch den Schieberhülsenkopf eine Beschickung
der ersten Verdichtungskammer erfolgt, um darin erdichtet und schließlich beim Aufwärtshub
der Schieberhülse zwischen den Schieberhülsenkopf und den Kolben eingeführt zu werden.
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Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung beteht in der Anwendung von
Mitteln, dic Zündung der zwischen dem Schieberhülsenkopf und dem Kolben eingeführten
Brennstoffladung unabhängig von der jeweiliger. Geschwindigkeit der Maschine zu
machen.
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Diese Mittel bestehen aus -einer Hilf skam mer, in welche die Zündkerze
hineinragt im(' in welche ein Teil der in der ersten Verdich -tungskamnier
befindlichen
Ladung zu einem bestimmten Zeitpunkt während der Verdichtung dieser Ladung gelangt;
hierdurch werden die Elektroden der Kerze von frischem oder nicht verunreinigtem
Gas bespült, was eine wichtige Bedingung für die Bereitschaft und Geschwindigkeit
der Ladungszündung zwischen dem Schieberhülsenkopf und dem Kolben ist.
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Ferner sind auch noch Mittel vorgesehen, um das Gas, das von der ersten
Verdichtungskammer zwischen den Schieberhülsenkopf und den Kolben gelangt, zu drosseln,
damit die erste Verdichtungskammer immer mit demselben Druck beschickt und ein gleichmäßiger
Druck in der Hilfskammer ohne Rücksicht auf die Geschwindigkeit der Maschine erzielt
wird.
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Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsformen der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen: Abb. i einen senkrechten Schnitt durch eine Brennstoffkraftmaschine
gemäß vorliegender Erfindung, Abb: 2 einen teilweisen senkrechten. Schnitt durch
die Maschine im rechten Winkel zu Abb. i, Abb. 3 und .4 Querschnitte nach den Linien
A-A und B-B der Abb. i, Abb. 5 eine abgeänderte Form der festen Hülse im Längsschnitt,
Abb. 6 im Querschnitt, . Abb:7 eine Ausführungsform der Maschine mit einer anderen
Anordnung der öffnungen im Längsschnitt und Abb. 8 im Querschnitt nach der Linie
C-C der Abb.7. Abb. 9 einen Längsschnitt durch die Maschine, der die Anordnung zeigt,
wenn die Hilfskammer benutzt wird, Abb. i o eine Einzelansicht einer abgeänderten
Hilfskammer.
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Der Maschinenzylinder i, der in üblicher Weise mit einem Wasserkühlmantel
versehen ist, nimmt eine in ihm geradlinig arbeitende Hülse 2 auf, die an ihrem
von der Kurbelachse ,4 entfernten Ende 2a geschlossen und durch Verbindungsstangen
5 betätigt wird. Jede der Verbindungsstangen 5 ist an einem Ende an einem Bolzen
6 angelenkt, der an der Hülse 2 befestigt ist und an der letzteren durch Schlitze
7 im Zylinder i nach außen ragt, während die anderen Enden der Verbindungsstangen
5 an Kurbelzapfen 8 angelenkt sind, die an entsprechenden Punkten der Kurbelachse
4 angebracht sind und dem Kurbelzapfen 9 gegenüberliegen. Von dem Kurbelzapfen 9
führt eine Verbindungsstange io nach einem Kolben i i, der innerhalb der festen
Hülse 12 arbeitet, die innerhalb der Hülse 2 angeordnet ist, so claß die letztere
und der Kolben i i, die sich in entgegengesetzten Richtungen bewegen, die Kurbelachse
4. im Gleichgewicht halten. Die Hülse 2 arbeitet zwischen dein Zylinder i und der
Hülse 12.
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Die Hülse 2 besitzt nahe an ihrem geschlossenen Ende 2a eine oder
mehrere radiale Öffnungen 13, die zusammen mit einer oder mehreren Öffnungen 14
in und in der Nähe der Zylinderkopfwand in Verbindung kommen, so daß eine Brennstoffgemischladung,
die in die durch eine Verlängerung des Zylinders gebildete Kammer 16 eingelassen
ist, durch ein Rückschlagventil 15 von der Kammer 16 in den Raum der Hülse 2 zwischen
dem geschlossenen Hülsenende 2a und dem Kolben i i übergeführt werden kann.
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Die Hülse 2 hat an oder in der Nähe ihres offenen Endes eine oder
mehrere radiale Öffnungen 17, die mit einer oder- mehreren Auslaßöffnungen 18 in
der Wand des Zylinders i in Verbindung kommen. Die an beiden Enden offene feststehende
Hülse hat gleichfalls Öffnungen 12,1, die mit den Auslaßöffnungen 18 des Zylinders
i übereinstimmen.
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Wenn die Hülse 2 sich gegen die Kurbelachse 4 und der Kolben i i sich
von der Kurbelachse 4 wegbewegt, wird eine Ladung Brennstoffgemisch durch das Brennstoffeinlaßventil
bei 15 in die Kammer 16 eingesaugt, während die vorher in die Kammer 16 eingelassene
und durch die Öffnungen 13, 14 in die Hülse 2 eingeführte Ladung zwischen dem Kolben
i i und' dem geschlossenen Ende 2a der Hülse 2 verdichtet wird. Diese letztere Ladung
wird in einen vorausbestimmten Zeitpunkt des Arbeitsganges der Maschine auf elektrischem
Wege durch eine oder mehrere Zündkerzen i9 innerhalb der Hülse 2 entzündet. Die
Zündkerzen i9 sind ah dem Zylinder i angebracht; die Zündung der Ladung oder der
Beschickung kann durch eine oder mehrere Öffnungen 13 in der Hülse '2 erfolgen.
Durch die Ausdehnung der entzündeten Gase zwischen dem geschlossenen Ende 2a vier
Hülse 2 und dem Kolben i i wird die Hülse 2 von der Kurbelachse q. fort bewegt,
während der Kolben r i gegen die Kurbelachse zu bewegt wird.
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Durch die Bewegung der Hülse 2 von der Kurbelachse 4 wird die zuletzt
in die Kammer 16 eingelassene Ladung zwis@:hen dem Kopfende dieser Kammer und dem
geschlossenen Ende 2a der Hülse 2 verdichtet. Wenn darauf die Öffnung (oder Öffnungen)
13 in der Hülse 2 mit dem inneren Ende der Übergangsöffnung (oder Öffnungen) 14
in der Zylinderwand in Verbindung kommt, wird die Brennstoffladung durch diese Öffnungen
13, 14 in die Hülse 2 überführt. Beim Eintritt der Ladung in die Hülse 2 trägt sie
gleichzeitig dazu bei, die verbrauchten Gase der
zuletzt entzündeten
Ladung aus der Maschine auszustoßen. Diese verbrauchten Gase werden durch die Auslaßöffnung
(oder Öffnungen) 18 im Zylinder i ausgelassen, wenn Jetztere durch in Übereinstimmung
mit der üffnung (oder Öffnungen) 17 in der Hülse 2 und gleichzeitig mit der Öffnung
(oder Öffnungen) 12a in der Hülse 12 durch den sich gegen zlie Kurbelachse .f bewegenden
Kolben i i freigegeben wird.
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Die Öffnungen 17 in der Hülse 2 sind größer als die Öffnungen 13 oder
so angeordnet, daß die Auslaßöffnungen 18 sich zu öffnen beninnen, bevor die Öffnungen
1.4 geöffnet @verden.
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Gegebenenfalls kann die Kammer 16 seitlich verlängert oder ihr Rauminhalt
vergröliert werden, so daß ein Rauminhalt zwischen <ler Hülse 2 und dem Kopfende
der Kammer 16 geschaffen wird (wenn die erstere an der Grenze ihrer Hubbewegung
nach innen angelangt ist), der dem Rauminhalt zwischen dein geschlossenen Ende 2a
an der Hülse 2 und ,lern Kolben i i entspricht (wenn die erstere an der Grenze ihrer
Hubbewegung nach außen und der letztere an der Grenze seiner Hubbewegung nach innen
angelangt ist). Die seitliche Vergrößerung wird vorgezogen, um eine übermäßige Verlängerung
des Zylinders zu vermeiden.
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Dadurch, daß die Schieberhülse 2 an- ihrem oberen Ende 2a geschlossen
ist, wirkt die Hülse abwechselnd als Druck- und Kraftkolben, so daß die vom Ende
der Hülse ausgestrahlte Hitze von der neu eingebrachten Brennstoffladung während
ihrer anfänglichen Verdichtung in der Kammer 16 aufgenommen und so die Verdampfung
oder Vergasung vollkommener wird.
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Die in die Verdichtungskammer 16 eingeführte Gasmenge wird erhitzt
und verdichtet und in die bewegliche Hülse 2 überführt, in der sie durch den Kolben
i i und durch die Hülse 2, die sich mit einer hohen Geschwindigkeit gegeneinander
bewegen, weiter verdichtet wird. Durch diese Verbindung wird eine zweifache Wirkung
gegenüber einer gewöhnlichen Maschine mit einer einfachen Kurbel und nur einem beweglichen
Kolben erzielt.
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Der Rauminhalt der Kompressionskammer 16 ist zweckmäßig etwas geringer
als der größte Rauminhalt zwischen dem Hülsenende 2a und dem Kolben i i. Infolge
der entgegengesetzten Bewegung der Hülse 2 und des Kolbens i i ist die Ausdehnung
der verbrauchten Gase zweimal so groß als bei einer Einkolbenmaschine, die finit
der gleichen Anzahl Umdrehungen in der Minute läuft. Dadurch wird ein, größerer
Wirkungsgrad bei geringer Maschinengeschwindigkeit erzielt. Infolge der entgegengesetzten
Wirkung des Kolbens i i und der Hülse 2 können sich die @"erbrennungsprodukte auf
das zweifache Volumen der Verbrennungskammer 16 ausdehnen; der Massenausgleich der
bewegten Teile der Maschine wird durch die nach entgegengesetzten Richtungen erfolgende
Bewegung der Hülse 2 und des Kolbens i i erzielt.
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Bei der in Abb. 7 und e dargestellten Anordnung fehlen die Öffnungen
13 am Kopfende der Schieberhülse 2, wodurch weniger Kolbenringe erforderlich werden.
Die Überführungsöffnungen 14 sind durch die Wand des Zylinders i nach unten verlängert
und münden mittels einer schräg nach oben gerichteten Bohrung i4.a durch die Zylinderwandung
gerade über dem oberen Ende der festen Hülse 12 in den Zylinder ein. Die Schieberhülse
2 hat ungefähr in der Mitte ihrer Höhe oder Länge schräge Öffnungen 2o.
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Bei dieser Ausführungsform wird durch den Abwärtshub der Hülse 2 eine
Brennstoffladung in die Kammer 16 eingeführt, die bei dem Aufwärtshub der Hülse
2 ihre anfängliche Verdichtung erhält. Wenn die Öffnung (oder Öffnungen) 2o in der
Hülse 2 mit der Öffnung (oder Öffnungen) 141 der Überführungsöffnungen 14 übereinstimmen,
gelangt die Ladung aus der Kammer 16 in den Raum zwischen dem Kopfende 2a der Hülse
2 und dem Kolben i i, in der sie für ihre Endverdichtung und Zündung durch eine
Kerze ig, welche durch eine Öffnung 22 in die Hülse 2 hineinragt, bereit ist.
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Dadurch, daß die Öffnung (oder öfnungen) 2o in der Hülse 2 unter einem
scharfen Winkel schräg nach oben stehen, wird eine vollständigere Ausspülung erreicht.
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Durch Anordnung einer Einführungsöffnung (oder Öffnungen) 21 im Zylinder
i (an der in Abb. 7 durch punktierte Linien dargestellten Stelle) kann die Brennstoffbeschikkung
in die Kammer 16 durch ein Rückschlagventil 15 in Wegfall kommen. Durch eine oder
mehrere Öffnungen oder Röhren 2i der zuvor angegebenen Art wird die Einführung der
Brennstoffladung wie folgt ausgeführt.
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Die Schieberhülse 2 erzeugt bei ihrem Ab-«ärtshub ein teilweises Vakuum
in der Kammer 16. Wenn die Hülse nahe am unteren Ende ihres Hubes angelangt ist
und die Kurbeln der Hülse ungefähr 30° von ihrem unteren Totpunkt entfernt sind,
öffnet das Kopfende 2a der Hülse 2 die Einlaßöffnung (oder Öffnungen) 21 und läßt
eine Brennstoffladung in die Kammer 16 eintreten. Der folgende Rückwärtshub der
Hülse 2 gibt der Ladung ihre anfängliche Verdichtung in der Kammer 16 und bringt
sie durch die Öffnungen 1d., 142 und 2o, wie oben beschrieben, in den Raum
zwischen
dem Kopfende 2a der Hülse 2 und dem Kolben i r.
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Die feste Hülse 12 ist mit einem Bodenflansch 23 versehen, der Schlitze
23' hat, durch welche die Verbindungsstangen 5 der Schieberhülse 2 hindurchgehen.
Der Maschinenrahmen 18a ist zu diesem Zwecke mit entsprechenden Schlitzen für den
Durchtritt der Stangen 5 versehen (Abb. 2). Wenn die feste Hülse 12 einen Kühlwassermantel
hat, wird sie mit Einlässen 2d. versehen (Abb. 5 und 6), die in den größeren Teil
des Wasserraumes 25 zwischen den unteren Enden der senkrechten Wandpaare 25 münden.
Die letzteren reichen vom Boden des Wasserraumes 25 nicht ganz his zum oberen Ende,
so daß die größeren Teile des Wasserraumes 25 zwischen den Wandpaaren 26 an ihren
oberen Enden mit den oberen Enden der kleineren Teile des Wasserraumes 25 in Verbindung
stehen. Die unteren Enden der kleineren Teile des Wasserraumes 25 sind mit den Wasserauslässen
27 verbunden.
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In der in Abb. 9 dargestellten Ausführungsform ist 28 eine Hilfskammer,
in welche die Zündkerze 29 hineinragt. Diese Kammer 28 ist durch eine Ventilkammer
3o, die mit einem Rückschlagventil 30" versehen ist, mit der ersten Verdichtungskammer
16 verbunden. Ferner ist die Hilfskammer 28 an ihrem unteren Ende durch eine Öffnung
31 mit dem Zvlinder i verbunden.
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Die Größe der Öffnungen 14 im Zylinder i wird durch Schieber 32 eingestellt,
die an den unteren Enden von Armen 33 getragen werden, die an einer Stange 34 angebracht
sind. Letztere geht durch eine Stopfbüchse 35 am oberen Ende der Kammer 1.6 hindurch.
Durch eine Drehbewegung der Stange 34. können die Drehschieber 32 so eingestellt
werden, daß sie die Öffnungen 14 je nach Bedarf öffnen oder schließen. Die Brennstoffmischung
kann von dem Einlaßrohr 3 5a mittels des Einlaßventils 36 in die Kammer r6 eingeführt
werden.
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Bei Aufwärtshub der Sch.ieberhülse 2 wird clie Kammer 16 vollständig
mit Brennstoffgemisch durch das Einla_ßrohr 35a beschickt: Bei Aufwärtshub der Hülse
2 erhält die Brennstoffladung in der Kammer 16 wie zuvor ihre anf@ülgliche Verdichtung.
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Das Ventil 30a wird durch eine Feder eingestellt, es kann aber auch
mechanisch durch einen Daumen o. dgl. von der Kurbelachse aus betätigt werden, um
einen Teil der in der Kammer 16 befindlichen Brennstoffmischung in die Hilfskammer
28 einzulassen, wenn die höchste Verdichtungsstufe der Brennstoffinischung in dieser
Kammer erreicht ist. Diese höchste Verdichtungsstufe ist gerade dann erreicht, wenn
die Öffnungen 13 in der Hülse :2 mit den Öffnungen 14 in dem Zylinder i in Verbindung
kommen, um die Ladung aus der Kammer 16 in dem Raum zwischen dem Kopfende 2a der
Hülse 2 und dem Kolben i i zu bringen. Der Zweck, daß ein Teil der Ladung bei hohem
Druck aus der Kammer 16 in die Hilfskammer 28 übertritt, besteht darin, die letztere
vollständig auszuspülen und die darin befindlichen verbrauchten Gase durch die Öffnung
31 im Zylinder i und durch eine Öffnung 32a in der Hülse 2, welche mit der Öffnung
31 zur gleichen Zeit übereinstimmt, wenn sich das Ventil 30"
öffnet, auszustoßen.
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Bewegen sich darauf die Hülse 2 und der Kolben i i gegeneinander,
so erhält die Brennstoffladung zwischen beiden ihre Endverdichtung. Sobald eine
Öffnung 13 in der Hülse 2 mit der Öffnung 31 übereinstimmt, wird durch die Zündkerze
29 die Brennstoffladung, welche sich teilweise in der Kammer 28 und teilweise zwischen
der Hülse 2 und dem Kolben i i befindet, entzündet.
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Durch die Drehschieber 32 kann mehr oder weniger Gas aus der Kammer
16 zwischen die Hülse 2 und den Kolben i i entsprechend der Geschwindigkeit, mit
der die Maschine laufen soll, eingelassen werden. Gleichzeitig wird hierdurch die
Kammer 16 immer mit demselben Druck geladen und ein gleichmäßiger Druck in der Hilfskammer
28 unabhängig von der Geschwindigkeit der Maschine erhalten.
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Bei geringer Geschwindigkeit von Zweitaktmaschinen besteht die Neigung
zu Fehlzündungen, da kein mechanisches Mittel zum Ausstoßen der Auspuffgase vorhanden
ist und die frischen Gase von den Auspuffgasen verunreinigt werden.
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Die Hilfskammer 28 ist ein Behälter, in dem nicht verunreinigte Gase
sich um die Elektroden der Zündkerze 29 sammeln, eine Vorbedingung für die Zündbereitschaft
der Hauptladung ist und ein Mittel zur Vermeidung von Fehlzündungen.
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Um Fehlzündungen bei geringer Maschinengeschwindigkeit, namentlich
wenn die Auspuffgase in die Kammer 28 zurückgedrückt werden, auszuschließen, kann
die letztere mit einem eingezogenen oder halsartigen oberen Teil 28a (Abb.1o) versehen
sein, in welchen die Zündkerze 29 hineinragt. Die Kammer 28 ist wie zuvor am oberen
und unteren Ende mit der ersten Verdichtungskammer 16 und mit dem Raum zwischen
dem Kolben i i und der Schieberhülse 2 verbunden.
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Wenn die Maschine gedrosselt wird, uni mit geringer Geschwindigkeit
zu laufen, wird die Hilfskammer 28 mit Brennstoffgemisch von dem höchsten Verdichtungsdruck
bc schickt, der in der ersten Ver, dichtungskarr. = mer 16 erhalten wird. Ein Teil
des Drucke.
ist erforderlich, uni den Widerstand des Ventils 30a
zu überwinden und um einen Teil. der in der Kammer 16 unter Druck stehenden Brennstoffmischung
in die Hilfskammer 28 ü':ertreten zu lassen.
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Obgleich die Öffnung 32R in der Hülse 2 verhältnismäßig klein ist,
wird etwas von dem in die Kainnier 28 eingelassenen Brennstoffgemisch in den Raum
zwischen der Schieberhülse 2 und dein Kolben i i entweichen, wenn die Öffnung 32a
mit der Öffnung 31 übereinstimmt, da die Hülse :2 fast das obere Ende ihres Hubes
erreicht und den größten Druck in der Kammer 16 erzeugt. An dieser Stufe des Arbeitsganges
der Maschine ist der Druck -zwischen dem Kolben i i und der Hülse 2 am geringsten;
es geht daher nur ein geringer Teil des Brennstoffgemisches durch die eingestellten
Öffnungen 13 und durch die Öffnungen 14 in den Raum zwischen dem Kolben i i und
der Hülse 2.
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Wenn nun die Zündöffnung 13 _ in der Hülse 2 bei der Abwärtsbewegung
der letzteren der Öffnung 31 gegenübersteht, wird die Brennstofgemischladung oder
ein Ladungsgemisch von Brennstoff und Gas zwischen der Hülse 2 und dem Kolben i
i infolge des höheren Verdichtungsdruckes, der durch die Gegeneinanderbewegung des
Kolbens :2 und der Hülse 12 erreicht wird, in die Hilfskammer 28 zurückgedrückt.
Hierbei treibt dieses zurückgedrückte Gemisch eine reine Brennstoffgemischladung
in die Hilfskammer 28, welche die Elektrode der Zündkerze 2 g umgibt.
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Hierbei kann die in dem Raum zwischen Hülse 2 und Kolben i i eingelassene
Brennstoffladung durch Berührung mit den Auspuffgasen so verunreinigt werden, daß
sie nicht zünden. Andererseits wird das nicht verunreinigte Brennstoffgemisch, das
nach der Zündkerze 29 gedrückt worden ist und letztere umgibt, entzündet werden
und so das Weiterlaufen der Maschine sichern.
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Wenn die Drosselung mittels der Drehschieberventile 32 am oberen Ende
der Maschine vermindert und die in den Raum zwischen Hülse--, und Kolben
i i eingelassene Brennstoffladung in ihrer Menge vergrößert wird, so wird die Maschine
in der zuvor beschrietenen Weise weiterarbeiten.
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Durch die Anwendtmg einer festen Hülse 12 kann die Länge oder Höhe
der Maschine verringert weiden. Da die feste Hülse 12 als Führung für den Kolben
i i während des ganzen oder während eines Teiles seines Hubs nach unten dient und
da der Kolben i i in keinem Zeitpunkte mit der Schieberhülse 2 in Berührung kommt,
so kann die Länge der letzteren beträchtlich geringer sein, als -nenn die Maschine
ohne feste Hülse gebaut würde.
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Die Län,genverniindert!ng der Schieherhülse 2 hat eine entsprechende
Verringerung ihres Gewichts zur Folge. Die Anwendung der festen Hülse ermöglicht
die Benutzung kürzerer Verbindungsstangen, als wenn ein Kolben nur innerhalb einer
Schieberhülse arbeitet.
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Die feste Hülse 12 verringert ferner die Reibung zwischen den beweglichen
Teilen, da die Reibung zwischen dem Kolben i i und der Innenseite der festen Hülse
12 sowie zwischen der Innenseite der beweglichen Hülse 2 und der Außenseite der
festen Hülse 12 ihrer minutlichen Geschwindigkeit entspricht. Würde der Kolben i
i in der beweglichen Hülse :2 und in unmittelbarer Berührung mit der letzteren arbeiten,
so würde die Reibungsgeschwindigkeit der sich berührenden Flächen zweimal so groß
als die Bewegungsgeschwindigkeit der entsprechenden Teile (Kolben und Hülse) in
der Minute sein, wodurch übermäßige Abnutzung, hohe Reibungsverluste und Schwierigkeiten
für die Schmierung entstehen -würden.
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Ein weiteres Merkmal der festen Hülse 12 besteht darin, daß sie die
unmittelbare unschädliche Wirkung der Kolben$töße auf die Schieberhülse 2 verhindert.
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Dadurch, daß die Zapfen 6 der Verbindungsstangen an entgegengesetzten
Seiten am unteren Ende der Schieberhülse 2 in Schlitzen 7 des Zylinders i arbeiten
und so die Schieberhülse 2 führen, erhält die letzere im Außenzylinder eine größere
Ausdehnungsmöglichkeit, wodurch die Schieberhülse 2 von Stößen und übermäßiger Reibung
gegen den Zylinder i entlastet wird.
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Die Abnutzung an der inneren Fläche der Schieberhülse 2 und an der
äußeren Fläche der festen Hülse i2, ebenso zwischen der inneren Fläche der festen
Hülse 12 und des Kolbens i i kann dadurch ausgeglichen werden, daß die feste Hülse
12 durch eine mit kleinem Innendurchmesser und großem Außendurchmesser ersetzt wird.