-
Logarithmischer Rechenapparat Gegenstand des Hauptpatentes ist ein
logarithmischer Rechenapparat, bei welchem mit logarithmischen Teilungen versehene
endliche oder endlose Bänder unabhängig voneinander über Scheiben oder Trommeln
geführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der Bänder über einen Satz dicht
nebeneinander in einem Gehäuse gelagerter Trommeln läuft, von denen jeder Satz einzeln
oder alle Sätze durch eine Kupplung verbunden und gemeinschaftlich gedreht werden
können.
-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine weitere Ausbildung
der Rechenapparate nach dem Hauptpatent durch eine besonders geeignete Kupplung,
welche zwischen den zum Transport der Bänder dienenden Körpern durch Kugeln oder
Rollen oder sonstige zweckentsprechend gestaltete Klemmkörper bewirkt wird, welche
in bekannter Weise zum Zweck der Kupplung in gleichzeitige Berührung mit konvergierenden
Flächen der zu kuppelnden Körper gebracht werden.
-
Kupplungen dieser Art sind für logarithmische Rechenapparate nach
dem Hauptpatent besonders geeignet, denn diese Kupplungen gewährleisten sichere
Verbindung zwischen den zu kuppelnden Körpern, ohne daß beim Einrücken oder Ausrücken
der Kupplung ein gegenseitiges Verstellen der Körper zu befürchten wäre, ein Umstand;
der für logarithmische Rechenapparate, bei denen die Rechenoperationen im wesentlichen
durch gemeinsame Bewegung der Teilungsträger ausgeführt werden, von ganz besonderer
Bedeutung ist.
-
In den Abbildungen ist eine beispielsweise Ausführungsform eines logarithmischen
Rechenapparates mit der Kupplung nach der Erfindung , dargestellt. Abb. i und a
stellt eine das Äußere des Apparates zeigende Ansicht von oben und von der -Seite
dar. Abb. 3 zeigt das Schema des Getriebes, von der Seite gesehen, Abb. ¢ das Innere
ohne Bänder und ohne Kupplung nach Entfernung des Deckels, von oben gesehen. Abb.
5 und 6 zeigen die Einrückvorrichtung für die Kupplung. In den Abb. 7 bis 9 ist
ein Ausführungsbeispiel der Kupplung dargestellt.
-
In den Deckel des Gehäuses ist- das Fenster 61 eingesetzt. Unter dem
Fenster gleiten die Bänder 62a und 62b hin und her. Das Band 6a a läuft von der
Vorratstrommel63a nach der mit Stiften, die mit entsprechenden Löchern des Bandes
zusammenwirken, versehenen Transportwalze 64a und über die Leitrollen 65a, 66a nach
der Vorratstrommel 67a und umgekehrt. Die Transportwalze ist überdies mit den Vorratstrommeln
durch Zahnräder 68a, 69a, 70a verbunden, wobei Zahnrad 68a mit der Transportwalze
6,1a fest
verbunden, die Zahnräder 69a, 70a mit den dazugehörigen
Vorratstrommeln elastisch verbunden sind. Ganz entsprechend wird das Band 62v von
der Vorratstrommel 63v über die Transportwalze 64b über die Leitrollen 65b,
6611 nach der Vorratstrommel 67b gführt und umgekehrt. Mit den Bändern 62a,
62b sind die Hilfszeiger 7 ja , 7 1b zwangsläufig durch Vermittlung
der Schraubenräder ?4a, 75a und der Schraubenspindel 73a bzw. 74b, 75b, 73b verbunden.
Das übersetzungsverhältnis der Schraubenräder und die Steigung der Schraubenspindel
sind so gewählt, daß die Grobeinstellung der Bänder mittels der Hilfszeiger vorgenommen
.werden kann. Die Grob- und Feinbewegung der Bänder erfolgt .durch Drehen der Handgriffe
77a, 78a bzw. 77b, 78b unter Vermittlung zweckentsprechend angeordneter,
aus den Abbildungen ersichtlicher Zahnradgetriebe. Zwi-, schen den Transportwalzen
64a, 64b ist nun die Kupplung vorgesehen, und zwar ist die Einrichtung in dem Ausführungsbeispiel
folgendermaßen gestaltet: Die Transportwalze 64a ist um den in der Seitenwand fest
verschraubten Zapfen 79 drehbar gelagert. In die Transportwalze 64b ist der mit
'Bohrung versehene Schaft 8o fest eingelassen, dessen eines Ende mit einem Flansch
81 mit der Transportwalze 64b verbunden ist und dessen anderes Ende in der Ausdrehung
des Zapfens 79 gelagert ist. Mittels der Triebknöpfe 77a, 77b bzw. ; 8a, 78b kann
daher jede Transportwalze für sich unabhängig von der anderen und daher auch jedes
der Bänder für sich unabhängig von dem anderen grob bzw. fein verstellt werden.
Die Kupplung der beiden Transportwalzen. und mithin auch der Bänder wird vermittels
des Stellhebels 82, welcher mit dem Sektor 83 fest auf gemeinsam drehbarer Achse
sitzt, eingerückt. Der Sektor 83 trägt auf der Innenseite die Schraubenfläche 84,
an welcher der Stift 85 anliegt. Wird der Hebel 82 aus der Lage A in die
Lage B
umgelegt, so drückt die Schraubenfläche 84 allmählich mittels des Stiftes
85 den Zylinder 86 in die Bohrung des Schaftes 8o hinein, wobei die Feder 87 gespannt
wird. Der an dem Zylinder 86 angedrehte Konus 88 drückt auf die Endflächen der Klemmstücke
89, welche zwischen den auf der Transportwalze 64b fest verschraubten Klemmleisten
go gleiten und durch in dem Schaft 8o ausgesparte Fenster mit ihren abgerundeten
Enden in die Bohrung hineinragen. Die Klemmstücke 89 werden dadurch auseinandergedrückt
und treiben mit ihren keilförmigen Enden die Rollenpaare gia, gib bzw. 9ic, gid
auseinander. Dadurch wird jede Rolle in Berührung mit konvergierenden Flächen beider
zu kuppelnder Körper 64a, 64U gebracht, nämlich einerseits je einer Endfläche der
Klemmleisten 9o, andererseits mit einem entsprechenden Teil der Innenfläche des
in: die Ausdrehung der Transportwalze 64a fest eingepreßten gehärteten Stallringes
92. Wird jetzt die eine oder die andere Transportwalze in dem einen ioder .anderen
Sinne gedreht, z. B. die Transportwalze 64a in der Pfeilrichtung (Abb.8), so wird
der Ring 92 das Bestreben haben, die Rollen 9 ib, 9 id weiterzurollen. Da aber der
Abstand zwischen der Innenfläche des Ringes und der Endfläche der Klemmleisten stetig
kleiner wird, so ist ein der Rollen gib, 9 id UnMöglich, sie müssen vielmehr
die Klemmleisten und mithin die Transportwalze 64b mitdrehen. Ganz entsprechend
gestaltet sich der Vorgang, wenn :die Transportwalze 64a im entgegengesetzten Sinne
oder wenn die Transportwalze 64b in dem einen oder anderen Sinne gedreht wird, nur
daß je nachdem die Rollenpaare gib, 9id und gia, 9i` ihre Rollen als Mitnehmer vertauschen.
-
Wird der Klemmhebel 82 in die Lage A umgelegt, so gibt die Schraubenfläche
84 den Stift 85 frei. Die Feder 87 drückt den Zylinder 86 heraus, dessen Konus die
inneren Endflächen der Klemmstücke 89 freigibt. Der Spiralfederring 93 zieht die
Klemmstücke 89 an den Stiften 94 zurück, so daß die keilförmigen Endflächen der
Klemmstücke die Rollen freigeben. Durch die an den Klemmleisten go angenieteten
Federn. 95 werden die Rollen g i zurückgeführt, so daß sie den Ring 92 nicht mehr
berühren. Die Transportwalzen 64a und 64b und damit auch die Bänder 62a, 62b sind
wieder frei gegeneinander beweglich, ohne daß das eine von dem anderen irgendwie
mitgenommen oder beeinflußt werden kann.
-
Statt zwei Paare von Klemmkörpern, wie in dem Ausführungsbeispiel
vorgesehen, kann auch nur ein Paar oder können auch mehrere Paare angeordnet sein.
Es wäre auch nicht nötig, die Klemmkörper paarweise vorzusehen.
-
Die Kupplungen der oben gekennzeichneten Art haben vor anderen, für
logarithmische Rechenapparate bereits angewandten mechanischen Kupplungen :den großen
Vorteil, daß zum Kuppeln nichts weiter nötig ist als eine mäßige Reibung verursachende
Berührung zwischen den Klemmkörpern und den konvergierenden Flächen der zu kuppelnden
Transportwalzen. Die eigentliche Klemmkraft erzeugt sich selbsttätig beim Drehen
der einen oder der anderen Transportwalze und wird um so größer, je stärker die
der Kupplung widerstrebenden Kräfte sind. Da besonders bei schnellem Bandtransport
erhebliche,
der Bewegung widerstrebende Kräfte auftreten, liegt
auch hierin ein ganz besonderer Vorzug gegenüber den bisher für logarithmische Rechenapparate
angewandten Kupplungen, bei denen die ganze zum Kuppeln erforderliche Kraft von
vornherein beim Einrücken der Kupplung aufgewandt werden muß.