DE482881C

DE482881C - Verfahren zum Laden liegender Retorten mittels Schleudern

Info

Publication number: DE482881C
Application number: DEA53906D
Authority: DE
Original assignee: ACTIENGESELLSCHAFT DER MASCHIN
Current assignee: ACTIENGESELLSCHAFT DER MASCHIN
Priority date: 1927-08-09
Filing date: 1928-04-17
Publication date: 1929-09-21

Description

Verfahren zum Laden liegender Retorten mittels Schleudern Die bisher in Gaswerken gebräuchlichen, zur Erzeugung des Leucht- und Kochgases dienenden Behälter, wie Retorten, Kleinkammern, ,,;erden in letzter Zeit vorteilhaft mit Kohlenschleuderapparaten geladen. Hiermit «-ar jedoch der Nachteil verbunden, daß mit den in die Retorte geschleuderten Kohlenstücken auch kalte Luft mitgerissen wird, was ein schädliches Abkühlen der glühenden Retortenwandungen zur Folge =hat; ferner kann durch die zugeführte Luft ein gefährliches Explosionsgemisch entstehen. Wird aber der Schleuderkanal, welcher den Schleuderapparat mit der Retorte verbindet, dicht an den Retortenkopf herangebracht, 'so daß ein dichter Abschluß erfolgt, wie dies schon vorgeschlagen wurde, so entsteht in der Retorte eine Druckerhöhung, die sich in schädlicher Weise durch die Gasabgangsleitung auf die Teervorlage erstreckt. Bei undichter Verbindung zwischen Schleuderkanal und Retorte gelangen der Kohlenstaub sowie das Rauchgasgemisch in den Raum des Ofenhauses, was für die dort beschäftigten Arbeiter gesundheitsschädlich und außerdem noch explosionsgefährlich ist.
Diesem Übelstand soll die vorliegende Erfindung abhelfen, und zwar dadurch, daß die Druckleitung des Schleuderapparates zusammen mit einer Saugleitung an die Retorte oder Kleinkammer angeschlossen wird und. während der Einführung von -Kohlen in die Retorte oderKleinkammer gleichzeitigKohlenstaub und Rauchgase abgesaugt und dem Schleuderapparat wieder zugeführt werden. Die Rückführung des Kohlenstaubes und des Rauchgasgemisches bietet den großen Vorteil, daß in der Retorte keine Druckerhöhung stattfindet und somit Undichtigkeiten vermieden werden. Ferner wird durch den Kreislauf stets die gleiche heiße Luft zugeführt und abgesaugt, die sich dann mit Kohlenstaub und Rauchgasen zu einem nicht mehr explosiven Gas mischt infolge Mangel von Sauerstoff. Ferner werden die Retortenwandungen nicht abgekühlt, und somit wird die Leistungsfähigkeit des Ofens erhöht.
In der Zeichnung ist eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt Abb. i denselben im Vertikalschnitt, Abb. z denselben im Horizontalschnitt, Abb. 3 einen Schnitt nach Linie A-B der Abb. i.
Es ist i der Kohlenbehälter, der oben durch einen Deckel a luftdicht und unten durch einen Schieber 3 gegen Herausfallen von Kohlen geschlossen werden kann. Vom Kohlenbehälter i führt ein trichterartiger Kohleneintrittsraum 4 zum Schleuderraum in dem eine z. B. durch einen Elektromotor angetriebene Schleuder 6 mit Schlagschaufeln 7 in rasche Umdrehung versetzt wird. An das Schleudergehäuse 8 ist ein Kanal 9 angeschlossen, welcher anderends in eine Retorte i i führt.
Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel ist die Leitung mit Zwischenraum von einer erheblich weitern Leitring i2 umgeben, welche von dem Retortenkopf i i zum Trichterraum 4 führt. Die Leitung i2 endet in einem Flansch 13, der die Retorte ii in an sich bekannter Weise nach außen abschließt.
Beim Laden einer Retorte werden die Kohle sowie der Kohlenstaub, welche aus dem Kohlenbehälter i durch den Trichter 4 in das Schleudergehäuse 5 rutschen, von den Schleuderflügeln 7 durch die Leitung 9 in die Retorte geschleudert. Durch die plötzliche Erfassung der Kohle durch die Schleuderflügel 7 zerstückelt die Kohle, und es entsteht noch mehr Kohlenstaub.
Bei der Durchführung des Verfahrens mit dieser Vorrichtung entsteht nun im Gegensatz zum Bekannten ein Kreislauf der Luft, wie er in Abb. i durch die Pfeile angedeutet ist. Es arbeitet die Schleuder also gleichzeitig als Exhaustor bzw. Saugapparat. Die mit der Kohle mitgerissene Luft und der Kohlenstaub gehen durch die Leitung r2 in die Retorte. Die Luft und von dieser mitgerissener Kohlenstaub werden in den Trichter 4 abgesaugt und durch den Schleuderkanal 9 von neuem in die Retorte gefördert.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Laden liegender Retorten und Kleinkammern von Gasöfen mittels Schleudern, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleuder beim Füllen der Retorte bzw. der Kleinkammer mitgeführten Kohlenstaub oder mitgeführte Luft bzw. Rauchgas aus dem Retortenmundstück absaugt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckleitung (9) der Schleuder (8) von einer Saugleitung (i2)- umgeben ist, die mit dem Raum (.4) der Schleuder in Verbindung steht.